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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193903012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-01
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1939
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Rr. öl ZIchopauer kaaeblatt und Anzeiger Der Vlilk i« das MpelSame Nur die Oberfläche des Körpers und ein Teil der Körperöffnungen waren früher dem ärztlichen Auge zu gänglich; in das Körperinnere konnte der untersuchende Arzt nicht vordringen. Einige physikalische Phänomene erlanbten einen Schluß über die Beschaffenheit der Organe. Selbst mit größeren Lichtmengen gelang es nicht, im Schattenbilde des Menschen Einzelheiten seines inneren Baus wahrzunehmen. Da entdeckte der grobe deutsche Forscher Röntgen gegen Ende des vorigen Jahrhunderts neuartige elektromagnetische Strahlen, die X- oder Rönt genstrahlen, für die der Körper nicht mehr undurchdring lich war, sondern die ihn auf Grund ihrer physikalischen Beschaffenheit durchdringen konnten und dem Auge ein sichtbares Bild lieferten. Wegen ihrer verschiedenen Dichte zeichnen sich in einem solchen Röntgcnbild die einzelnen Körperelcmente ab, vor allem treten die Knochen im Bilde klar und deut lich hervor. Ausgezeichnete Dienste leistete die Röntgen heilkunde für die genaue Erkennung von Knochenbrüchen. Schwieriger gestaltete sich aber die Untersuchung der übrigen Körperorgane, da deren Gewebe von annähernd gleicher Dichte im Röntgenbild sind. Doch bald wußte man sich hier zu helfen: man muß eben in das Organ, das man besonders beobachten will, eine schattengebende Substanz einbringen, dann wird das Organ und besonders sein Umriß im Bilde sichtbar. In dieser Richtung ging die Forschung unaufhaltsam voran und ist auch heute noch nicht zum Abschluß gelangt. Man erfand zunächst einen Brei, den jeder Magenkranke kennt, wenn er mal vor dem Röntgenschirm gestanden hat. Mit ihm kann man den ge samten Berdauungsgang verfolgen; eine entzündete Magenschleimhaut gibt durch ihn einen dickwulstigcn Schalten, auch das Magengeschwür ist zu beobachten, ia selbst die Beschaffenheit des Blinddarms ist mit Hilfe dieses geschluckten Breies zu beurteilen. Groß ist auch die Zahl der gallenleidendcn Menschen, und auch hier müssen die Röntgenstrahlen Klärung im Krankheitsbild bringen, denn nur selten sind Gallensteine vin außen zu fühlen. Doch zeichnen sich die Gallensteine nicht immer im Nöntgenbild ab, und oft ist auch die Gallenblase krank, ohne daß Steine vorhanden sind. Da kam man auf einen neuen genialen Gedanken: von der Leber ans wird das Blut entgiftet, wobei eine Menge von Stoffen in die Gallenblase abgesondert werden, die dann über den Darm den Körper verlassen. Und schon hatte man ein Mittel gefunden, das — körperunschädlich — außerordentlich schnell in die Gallenblase abgesondert wird und auf Grund seiner chemischen Eigenschaften einen Schatten im Röntgenbilde liefert, ein Kontrastmittel zur Darstellung der Gallenblase, und so kann man heute auch direkt die Gallenblase beobachten. Aeünlich verfährt man mit den Nieren und den Harn wegen; auch diese Organe sind AusscheldungSorgane, und man fand ein Kontrastmittel, das den Körper mcht über die Leber, sondern über die Nieren verläßt und hierbei die Ableitungswege der Organe sichtbar macht. Aehnliche Verhältnisse finden wir auch bei den Blutgefäßen. Häu figer als früher finden sich heute Schäden an den Blut gefäßen, zum Teil vielleicht durch den starken Tabakgenutz, zum Teil wohl auch durch die großen Anforderungen an den menschlichen Körper bei einer nicht immer zweckent sprechenden Lebensweise. Durch Einspritzen eines Kon trastmittels mit schnell anschließender Nöntgenphoto- graphie kann man ein Bild von der inneren Gefäßwan dung erhalten; dieses Verfahren hat sich nicht nur für die Untersuchung bewährt, sondern auch schon verschiedentlich bei Gefäßkrämpfen zur Heilung geführt. Auch Gehirn und Rückenmark sind oft krankhaft verändert, es gilt mitunter, ein Gewächs sichtbar und der Operation zugänglich zu machen. Hier hilft man sich vor allem durch Einblasen von Lust; die Cchattenintensitäl wird durch Lustfüllung der Hohlräume verändert und Einzelheiten werden sichtbar. Bei der Lunge mußte man sich lange Zeit mit dem einfachen Schattenriß des Nöntgenbildes begnügen, und doch war es wünschenswert, die Tiefenausdehnung eines Krankheitsprozesses in dem so häufig erkrankten Organ zu beurteilen. Da erfand ein Forscher vor kurzem ein her vorragendes, ganz neuartiges Verfahren: die Röntgen- schtchtaufnahmen. Unter genauer Berücksichtigung aller physikalischen Grundsätze über die Entstehung eines Bildes in der-Projektion wurde es erreicht, daß nicht mehr alle in dem gesamten Brustraum vorhandenen Gegenstände in gleicher Schärfe auf das Bild gebracht werden, sondern daß durch geeignete Bewegung der durchleuchteten Rönt genröhre jeweils nur bestimmte Schichten ein scharfes Bild ergaben, während andere Ebenen im Lungenraum unscharf und damit unsichtbar bleiben. Man kann dadurch jede beliebige Ebene des Brustraumes photographieren und auf ihren Gesundheitszustand untersuchen. Jetzt bleiben nur noch wenige Organe dem Beobachter vorenihalten: vor allem Leber und Milz. Doch auch hier ist bereits ein Weg gefunden, wie wir der eben er schienenen Veröffentlichung eines deutschen Forschers ent nehmen: man benutzt Lösungen schattengebender und kristallbildender Stoffe, die sich im Blutkreislauf dieser Organe fangen und hier ein dichtes Netzwerk geben. Ohne die Blutbahn zu verstopfen, ohne den Körper zu schädigen, werden die Stoffe in kurzer Zeit ausgeschieden und ver lassen spurlos den Körper. Die Möglichkeit der Krankheitserkennung durch Rönt genstrahlen ist also nahezu unbegrenzt; allerdings ist auch das Deuten der Röntgenbilder eine schwere, neue ärztliche Kunst, die erst ans Grund jahrelanger Arbeit auf diesem Gebiete erworben werden kann. D. G. Wovon man spricht Waffendienst nur für dm» Vaterland — Was will die Schulbildung? — Wahrheit in kleine» Dosen Der Reichsminister des Innern hat die Ausbürge rung aller Deutschen verfügt, die sich für die französische Fremdenlegion verpflichten lassen. Waffendienst ist höch ster Ehrendienst, aber nur für das eigene Volk und Vaterlandl Tausende und aber Tausende sind seit Be stehen der Fremdenlegion im Laufe von mehr als hundert Jahren von fremden Werbern durch das Trugbild der „Heimat der Heimatlosen* verlockt worden und haben Dienst in der französischen Fremdenlegion genommen. Unreife Jugendliche, Abenteurer und Glücksritter, Ver zweifelte oder Gestrauchelte, die glaubten, nichts mehr zu verlieren, aber noch viel gewinnen zu können, sie alle taumelten wie die Motten ins Licht, sie alle gingen hinter her die endlose Straße des Leides und der Qual, um ans Ziel zn gelangen, das da heißt: „Verdorben, gestorben!* Es gibt wohl keine bittere Enttäuschung, als die, die diese Betörten und Verführten in der Felsen- und Sandküste Afrikas unter den sengenden Strahlen der tropischen Sonne erfahren haben. Als Mietlinge mußten und müssen sie in welschem Solde und Interesse im Wüstensand oder in Fiebersümpfen Sklavenarbeit verrichten, die auch die Kräfte des stärksten und gesündesten Mannes auszehrt. Wem cs gelingt, aus dieser Hölle zu entkommen, ist für den Rest seines Lebens erledigt: ausgemergclt, krank, gebrochen an Leib und Seele, ist er zu keiner ordentlichen Arbeit mehr fähig und kann nirgends mehr Fuß fassen. Seit der Gründung der Fremdenlegion im Jahr 1831 starben allein bis zum Weltkrieg unter ihren Fahnen mehr als 200 000 Deutsche. Deutsche Männer fürchten nicht den Tod, aber sie wollen ihn nicht unter fremden Fahnen erleiden. Wer anders denkt und handelt, schließt sich selbst aus der Volksgemeinschaft aus. * Der Reichserziehungsminister hat in einem Erlaß betont, daß die vorhandenen Gymnasien erhalten bleiben. Manche Eltern, die sich vor die Frage gestellt sehen: „Schicke ich mein Kind aufs Gymnasium oder die Ober schule?* gehen bei der Entscheidung dieser Frage von irrtümlichen Voraussetzungen aus. Die Oberschule ist keineswegs — Ivie mitunter angenommen wird — im Gegensatz zum Gymnasium etwa eine Art Fachschule, die den Jungen auf einen bestimmten Beruf vorbereiten soll. Weder die Oberschule «och das Gymnasium wolle» den: Schüler eine enge Spezialbildung vermitteln, beide streben vielmehr eine umfassende Allgemeinbildung au, bei der das Schwergewicht allerdings auf verschiedenen Unterrichtsfächern liegt. Das in der Schule erworbene Wissen läßt sich nicht mit einem im Ladengeschäft ge kauften praktischen Gcbrauchsgegenstand vergleichen. Unter Schulbildung verstehen wir vor allem die Entfaltung, daS organische Wachsen der geistigen, seelischen nnd sittlichen Kräfte und Anlagen des Schülers. Von der übertriebenen und einseitigen Entwicklung der rein verstandesmäßigen Anlagen ist man ja bei beiden Schultypen schon längst abgekommen; die körperliche Ertüchtigung und die charak terliche Erziehung treten bei beiden der geistig wissen schaftlichen Arbeit ebenbürtig an die Seite. * Manche Menschen glauben, daß Wahrheitsliebe und Wahrhaftigkeit sich wie ein körperliches Dina in unendlich viele Teile teilen lassen. Diese Menschen basteln sich einen besonderen Gradmesser zurecht, wonach sie entscheiden zu können glauben, ob sich dieses oder jenes Quantum von Unwahrhaftigkett noch mit ihrer Ehrlichkeit und Wahr heitsliebe verträgt. ES gibt also für sie in dieser Frage kein unerbittkicheS Entweder-Oder, sondern sie meinen. man könne ebensogut ein bißchen mehr oder weniger wahrhaftig bzw. unwahrhafttg sein. In einem Falle halten sie die Unwahrheit für eine Lüge und würden sich lieber die Zunge ahbeißen, als sie auszusprechen, im anderen dagegen ist sie ihrer Ansicht nach eine Harmlosig keit, die niemandem schadet und keinem weh tut und die sie daher, ohne mit der Wimper zu zucken, auf sich zu nehmen bereit sind. Viele Standesbeamte können hiervon ein Lied singen. Manche Verlobte bringen es nicht übers Herz, ihr wahres Alter anzugeben, und machen sich un bedenklich ein paar Jährchen jünger. Andere verschweigen schamhaft, daß sie bereits einmal verheiratet waren — wozu den anderen Teil unnütz aufregen, denken sie — oder machen falsche Angaben über die Gründe früherer Ehescheidungen. Alle diese „Harmlosigkeiten* sind aber strafbar. Daß jedes noch so kleine Quantum Unwahrbeit stets Unwahrheit bleibt, gilt in allen Lebenslagen, vor dem Standesbeamten nicht minder als vor dem Richter. Sa. Nach -er Väier Sitte Auf Brauttaus in der alten Heimat In Chelmsford in der Nähe von London gibt es eine ganze Kolonie von Bosniern, die zum Teil viel« Jahre vor dem Krieg eingewandert sind. Natürlich be sitzen sie heute alle die englische Staatsangehörigkeit, aber sie haben sich viele ihrer alten bosnischen Sitten bis heute erhalten. Besonders der alte Kosta Stankovic aus Tusla in Jugoslawien, der vor 50 Jahren nach England kam und heute ein Gut bei Chelmsford besitzt, hält die Sitten seiner alten Heimat heilig. Schon lange störte es ihn, daß die heiratsfähigen Angehörigen der bosnischen Kolonie sich ihre Frauen unter den Mädchen des englischen Gastlandes aussuchten. Aber das hatte seinen tieferen Grund: die vor Jahr zehnten aus Bosnien eingewandertcn Kolonisten sind fast alle untereinander verwandt, so daß meist eine weitere Heirat untereinander unmöglich ist. Als nun der 19jährige Enkel des alten Kosta feine Absicht lundgab, sich nach einer Frau umzusehcu, beschloß der Alte, seinem Enkel und anderen, die auf Frciersfüßen gingen, nach den Sitten ihrer alten Heimat eine Frau zu beschaffen. Er ließ die jungen Leute — vier an der Zahl — zu sich kommen und erklärte ihnen, er beabsichtige mit ihnen nach Jugoslawien zu reisen und dort nach der Väter Sitte für sic Frauen zu kaufen. Da die jungen Männer nichts dagegen cinzuwenden halten, verließ Kosta einige Wochen später England, um sich mit den vier jungen Männern nach Jugoslawien zn begeben. In Tusla setzte sich Kosta Stankovic sofort mit seinen alten Bekannten in Verbindung und unterbreitete ihnen seinen Plan, der begeisterte Zustimmung fand. Binnen weniger Tage versammelte sich bei einem Bekannten des Kosta eine Schar netter Jugoslawinnen, die gewillt waren, sich nach der Sitte der Väter „kaufen* zu lassen. Kosta suchte vier von ihnen aus, zahlte deren Vätern je 12 000 Dinar — etwa 50 englische Pfund — und unter schrieb den Kaufvertrag, der in der altüberlieferten Weise sür jede einzelne gekaufte Frau ausgesetzt worden war. Natürlich handelte es sich bei dem Kauf nm Mädchen, die die jungen Männer vor dem Kauf durch den Alten aus gesucht und sich als zukünftige Fran gewünscht hatten. Erst durch den Kaufvertrag und Zahlung des Kaufgeldes galt die Verlobung als abgeschlossen. Roch am gleichen Tage wurden die vier. Ehm vor dem Popen^ronTgSla geschlossen. Weltgeschichte um ein Svtte-da«s Der Streit um die Braunauer Wenzelskirche Geht man in Braunau (Sudeten) zum FlorianuS- Platz hinauf, so fällt dem Fremden linker Hand eine turmlose Barocktirche auf, deren strenge Formen besonder- den Kunstfreund fesseln. Mit dieser Kirche hat es eine besondere schicksalsschwere, weltgeschichtliche Bewandtnis. Sie — die Wenzelskirche — trug mit zur Auslösung deS Dreißigjährigen Krieges bei, dessen Ursache in dem Ver such einer Zurückgewinnung des protestantischen Deutsch land für die katholische Kirche zu suchen ist. An der Stelle der heutigen, 1728 nach Plänen deS berühmten Baumeisters Kilian Ignaz Dientzenhofer er richteten Barockkirche mit dem herrlichen DeckenfreSko von Felix Anton Scheffler (1748) stand einst ein prote stantisches, hölzernes Gotteshaus. Dieses wurde nach dem „Majestätsbrief* und „Vergleich' (1609) von den Brau- naner Bürgern, die wie der größte Teil der damaligen sndetendeutschen Bevölkerung der Lehre Luthers an hingen, erbaut. Der damalige Abt des Braunauer Klosters, Wolfgang Zelender, beschwerte sich jedoch über diesen Bau, den die Protestanten auf Klostergut errichtet hatten, und der habsburgische Kaiser Matthias ließ kurzerhand die Kirche sperren und den Schlüssel mit nach Prag nehmen. Die Braunauer jedoch, schon immer trotzig auf ihr Recht bedacht, legten bet den protestantischen Ständen in Prag Protest ein. Er verhallte nicht ungehört, denn Graf Thurn und Wenzel Budovec vertraten die Sache der Braunauer Protestanten. Eine Demonstration wurde jedoch von den Statthaltern verboten. ES gab eine erregte Auseinandersetzung in der Kanzlet zu Prag, die mit dem berühmten Fenstersturz der Statthalter endete. Dieser Fenstersturz leitete den Dreißigjährigen Krieg ein. Eine wachsend« Riesenzahnbürste. In Indien wächst ein seltsamer Baum. Sein botanischer Name lautet Nim (milia aciducta). Di« Eingeborenen kauen seine grünen Zweige breit und putzen sich dann mit dieser Natur- Zahnbürste die Zähn«. Auf den Bahnhöfen des Landes gelangen die Zweig« bündelweise zum Berkaus. Tas Holz wird als stark gerbstosfhaltig bezeichnet. Grüne Walnüsse gegen Skorbut. Nach neueren Untersuchungen haben sich grüne Walnüsse als das beste und wirksamste Mittel zur Verhütung der Skorbut- Krankheit erwiesen. Sie enthalten nämlich in einem Kilogramm 7 bis 30 Gramm Bitamin G, daS heißt bis zu dreißigma! mehr als Zitronen. Vorerst stehen indessen der allgemeinen praktischen Verwendbarkeit dieses neuen Vorbeugungsmittels der un angenehme Geschmack und die nur begrenzte Haltbarkeit der grünen Walnuß hindernd im Wege. Vermischtes Der Staubsauger als Haartrockner. Ein ungewöhn licher Dienst wurde von der Rettungsgesellschaft erwartet, als sie dieser Tage in Hadersleben zu Hilfe gerufen wurde. Die Tü« eines Staubsaugers, der seine Be nutzung znm Haartrocknen mißverstanden haben mochte, war der Anlaß. Die Unglückliche, der die Rettungsmann schaft betstehen sollte, konnte sich nämlich von der böse surrenden Maschine, die ihr schönes langes Haar in ihren noch längeren Schlund eingesogen hatte, aus eigenen Kräften nicht mehr befreien. Jeder Bewegung folgte ein schmerzhaftes Ziehen; der Stromfchalter blieb in uner reichbarer Ferne, wollte sie nicht ihr Haar opfern. Das Telephon stand aber nahe. Und ans ihren Anruf kamen die Leute der Rettungsmannschaft, sie stellten den Strom ab und brachten den ärgerlich brummenden Sauger zur Ruhe, nicht ohne daß er einige Haarbündel bei sich behielt, deren Fehlen sich aber, wie die Betroffene meinte, bis zu ihrer natürlichen Ergänzung durch eine veränderte Frisur wohl werde verbergen lassen können. Wollte er über den Ozean schwimmen? Aus dem englischen Militärlager in Sutton Bridges wurde eine Abteilung Soldaten abgeordnet, um an der Küste einige Arbeiten auszuführen. Bei dieser Gelegenheit rühmte sich einer der Soldaten, auch im Nebel niemals beim Schwimmen die Richtung zu verlieren. Er ging also in das eiskalte Wasser hinein und wurde nicht mehr gesehen. Er schwamm und bekam es schließlich mit der Angst zn tun. Als er in seiner Nähe ein Geräusch vernahm, rief er um Hilfe und wurde von einem Fischerboot auf- - genommen. Erst bet dieser Gelegenheit erfuhr er, daß er ' zehn Kilometer weit in den Ozean hinausgcschwommcn ' war. , Dänemarks ältester Köhler starb. Auf Karlebo Over- drev, einem Waldfleckchen in Nordseeland, starb dieser Tage Jens Hansen im Alter von 90 Jahren, von welchen er mehr als acht Jahrzehnte als Köhler tätig gewesen war. Mit ihm, der schon als Junge seinem Vater zur Hand ging und wiederum als Greis noch bis zuletzt seinem Sohne half, ist einer der letzten Meister der Köh lerei dahingegangcn, dessen Geschlecht seit Jahrhunderten auf Karlebo Overdrcv saß, der einzigen Stätte auf See land, wo dieses romantische Gewerbe noch ausgcübt wird. Von diesen Köhlern, von ihrem nächtlichen Treiben an ihren Meilern und von ihren langen Fahrten nach Kopenhagen, die Jens Hansen 25 Jahre hindurch mit dem gleichen Wagen nnd Pferd in jedem Wetter zweimal in der Woche machte, um seine Holzkohle zu verkaufen, berichten viele Geschichten, die in Nordseeland von Ge schlecht zu Geschlecht sorterzählt Warden, und in die nun auch das lange Leben von Jens Hansen Wohl einbezogen werden wird. Die südafrikanische» Ricscnclefanten nicht auS- gcstorbcn? Aus Kapstadt wird berichtet, daß im Gebiet von Addo, in den dichten Wäldern am Snndayfluß, kürzlich ein junger Elefant gesehen wurde, der zur Gattung der Krysna-Elefantcn zählt. Diese Krysna-Elesanten waren Niesenelefanten. Sie erreichten eine Größe von sieben Meier Länge und vier Meter Höhe und waren schon in den ersten Zeiten, in denen Europäer in jenem Lande jagten, eine große Seltenheit. Vor einigen Jahrzehnte« konnten nunmehr zwei alte Weibchen gesehen werden, um als auch diese verschwanden, nahm man an, daß mit ihnen diese Niesenelefanten ausgestorbcn seien. Im Gebiet der Straße, die von Addo nach Kapstadt führt, wurden die letzte,« Spuren dieser Tiere gefunden. Dort aber hat man jauch jetzt plötzlich wieder einen dieser Niesenelefanten gesichtet. Run solle» Nachforschungen angestellt werden, durch die endgültig geklärt werden kann, ob die Familie der KrhSna-Elefmtten wirklich noch kortlebt
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