Volltext Seite (XML)
Wopauer w Tageblatt und Anzeiger «Oche»dl»tt sSr S§chO»M« A««eae«d Da» NILodaver Laa « blatt und An»«ig«r" ist da» zur verdsjeuilichuu, der amtlichen Bekauntmachuugen de» Laudral» zu Flöha und de« Bürgermeister» zu Zschopau behvrdlicherseil» bestimmt« Blatt und enthalt die amtttchen Brkimntmachungen de» Fuumzamte» Zschopau — Bankleut«»: Lrzgebirgisch« Hand«l»ba»I«.«. m. b. H. Zschopau »««eindegirolonto: Zschopau Str. 41; Postscheckkonti Leidig «r. 42S84— Fernsprtcher Str. 112 Zeitung für di« Orte: ltrumhermerNorf, Waldkirchen, Bvrniche», Hohndorf, Mlischthal, Weißbach, Dittersdorf, Borna«, Dittmannsdorf, wttzschdorf, Scharf«nstein, Schlößchen Porschendori r» Anztia «»Preise: Di« 4« mv breit« MiLimeterzeil« 7 Pfg.; die A mm breit« Milltmeterzeit» im Texttesi 2L Psg^ Nachlaßstaffel 8 Ziffer. unk Rach«ttg^hr 2ü Pfg »uzÄgl. Port« Da». Zschopauer Tage blatt und Anzeiger', «rscheinttorrNLolich. Monatt.BezugSPrei» 1.70 SNVk. Zustellg«b. SO Psg. Bestellungen »erden in uns. «efchSstSst-, von den Bote», I »wie von alle«Postan steltcit angenommen a».L7 ^»»» 1. 1989 beginnende EinsiGt? Stärkstes Echo der KUHrerrebe im Reichstag Die Weltöffentlichkeit steht ganz unter dem Eindruck der Führerrede vor dem Großdeutschen Reichstag. In den Amtsstuben der Regierungen werden die deutschen Forde rungen besprochen. Die Presse bringt grösstenteils die Rede in ziemlicher Ausführlichkeit und stärkster Aufmachung unter wörtlicher Wiedergabe der Kernstellen. Dabei werden die Forderung nach Rückgabe der deutschen Kolonien, die Parole zur deutschen Exportförderung und der weitere Ausbau der deutschen Wehrmacht in den Vordergrund geschoben. Bis auf die ewig Unbelehrbaren kann man ststellen, daß die Weltpresse im allgemeinen die deutschen lorderungc» anerkennen muß, und vielfach kommt in den Prcssekommentaren die Mahnung zum Ausdruck, daß man Deutschland geben muß, waS ihm znkommt und daß vor nehmlich die sofortige Prüfung der Kolonialfrage not wendig sei. Begeisterung in Italien Besonders stark ist das Echo der Führerrede in Italien, wo die Worte des Führers über die deutsch-italienische Soli darität größte Begeisterung und Befriedigung finden. Man sieht in den Ausführungen des Führers eine weitere Ver stärkung der Achse, soweit das überhaupt noch möglich war und unterstreicht die Gemeinsamkeit der Ideen und oes Handelns beider Staaten. Der Satz in der Führcrrcde „ein Krieg gegen Italien würde Deutschland an die Seite des Freundes rufen", wird von den meisten Blättern in stärkster Unterstreichung Hervorgehoben, gleichzeitig werden die Ausführungen über die militärische Macht des Reiches, das unbedingte Festhalten an der Forderung nach Rückgabe der Kolonien und die Abrechnung mit den Verleumdern und Hetzern stark unterstrichen. Man sieht in der Rede ein Doku ment von europäischer Tragweite und betrachtet sie in einem Augenblick des Unverständnisses als eine doppelt zeitgemäße Warnung an Pie Feinde der Achse Berlin—Rom. Es fei nunmehr Sache der anderen, den endgültigen Wert der Führerworte richtig zu verstehen. Kolomalforderung in England stark beachtet In London, wo man die Reichstagsrede des Führers mit einer selten gekannten Spannung erwartet hat, stellt man heute eine Verstärkung der Friedenshosfnungen fest. Große Beachtung finden natürlich die Ausführungen des Führers »der die Kolonialfrage und die Versicherung, daß Deutsch land an der Seite Italiens stehen werde, wenn dies in einen Krieg verwickelt würde. Auch die erschöpfende Dar stellung über oen schweren Wirtschastskampf des deutschen Volkes hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Bei aller Kritik des Führers an der englischen Politik hat man doch den starten Satz herausgehört: „Ich glaube an einen langen Frieden." Fast alle Blätter stellen diesen Satz besonders heraus, der der Mittelpunkt spaltenlanger Leitartikel fast sämtlicher Zeitungen bildet. Ob es nun die „Times", der „Daily Telegraph", der „Daily Expreß" oder die „Daily Mail" sind, alle Zeitungen, die sich einer gewissen Objektivität befleißigen, erörtern aus führlich die deutsche Kolonialforderung und kommen mehr oder weniger deutlich zu der Erkenntnis, daß es Englands Pflicht wäre, die Kolonialfrage sofort zu prüfen. — Ueberflüssig zu erwähnen, daß die liberale Presse natürlich wieder versucht, mit allerlei lächerlichen Spitzfindig keiten an der Rede des Führers herumzudeuteln. Befriedigung in Frankreich Auch die französische Presse steht ganz im Zeichen der Führerrede. Auch hier werden die deutschen Kolonialfordc- rungen und die Unterstreichung der deutsch-italienischen Freundschaft in den Vordergrund gestellt. In der Beurteilung der Rede zeigt sich eine merkltcheBeruhigun g und sach lichere Stellungnahme als in den Vortagen, wo man sich wieder einmal mit allerlei überflüssigen Vermutungen befaßte. Auch das Führerwort von dem Glauben an einen langen Frieden hat seinen Eindruck in Paris nicht verfehlt. Der „Pelit Partsien" als das dem Pariser Außenam: ....hestehende franzö sische Blatt, stellt fest, daß die Führcrrcde einen günstigen Einfluß auf die internationale Lage haben müsse; außerdem ist die Zeitung der Meinung, daß die auf Frankreich bezüglichen Stellen der Rede den deutlichen Wunsch nach einer gewissen Zusammenarbeit mit Frankreich und nach einer Beteiligung an dem Kreislauf der Weltwirtschaft er kennen ließen. Das Blatt schließt mit der Versicherung, Frank reich sei „heute wie stets" bereit, mit allen Völkern guten Willen- rusamw-'nzua''bcii'n. - In r^^'V'-chen Blättern wird die Ned« als die größte, die je in Deutsch land gehalten wurde, bezeichnet: gleichzeitig wird be tont, daß Hitler keine drohende Sprache geführt hat und den politischen Persönlichkeiten Frankreichs und Englands die Möglichkeit dcrFortsetzungderMüuchenerPolitik gegeben habe. Amerika ist erleichtert In Amerika rief die Rede des Führers, die von Negierung und Parlament, von Presse und Bevölkerung mit fieberhafter Spannung, ja infolge einer infamen Lügenhetze während der letzten Tage mit fast hysterischer Aufregung er« wartet worden war, eine allgemeine Erleichterung hervor. Mai» klammert stch förmlich an Adolf Hitlers Erklärung, er wolle keine» Krieg, und es scheint fast so, als wolle man sich deS Führers offensichtlich an Amerikas Adresse gerichtete Warnungen zu Herzen nehmen. Ueber- wiegend zeigt man stch besriedig, über die klare Feststellung. daß zwischen dem amerikanischen und dem deutschen «olt Frieden und Freundschaft herrschen könnten, wenn nicht die Juden und die egoistischen amerikanischen Parlamentarier dies hintertrieben. Auch in Regierungskreisen scheint man be ruhigt zu sein, wenngleich gewisse an Südamerika interessierte Kreise mit der Erklärung, daß die deutsch-iberoamertkanischcn Wirtschaftsbeziehungen USA. nichts angingen, nicht ganz ein verstanden sein wollen. Die Zeitungen, die von der Rede deS Führers völlig beherrscht werden, stellen vor allem die Kolonialsorderuug heraus und die Unterstützung Italiens im Falle eines Krieges. Wörtlich werden die Stellen über die deutsch-amerikanischen Beziehungen wiedergtgeben. Bundessenator Pittman, der die Führerrede am Laut sprecher verfolgte, erklärte vor der Presse, die Rede sei als sehr ermutigend anzuseben. Der Kongreßabgeordnete Fish stellte fest, daß der Führer durchaus Recht habe, wenn er sich eine Einmischung der Vereinigten Staaten in die Beziehungen Deutschlands zu Mittel- und Südamerika energisch verbitte. Die jüdische Presse bleibt natürlich in ihrem alten Fahrwasser und hetzt mit der ihr eigenen Rabulistik weiter. Zustimmung in Warschau und Güdosteuropa Die polnische Presse wie die Zeitungen im süd- osteuropäischen Raume haben die Ausführungen des Führers mit größter Spannung verfolgt. Im allgemeine» wird auch hier die deutsche Forderung nach Rückgabe der Kolonie» in den Vordergrund gestellt. Im einzelnen finde» immer die Worte besondere Beachtung, die stch auf das Ver hältnis Deutschland zu einem der betreffenden Staaten be ziehen. . So unterstreicht man in Warschau in freundschaftlichem Ton die Darstellung der deutsch-polnischen Beziehungen und hebt hervor, daß der Führer die Festigkeit des deutsch- polnischen. Nichtangriffspaktes besonders unterstrichen habe. Der „Kurjer Warszawski" meint, dte Erfahrung der , letzten Jahre hätte Europa belehrt, daß den Ankündigungen des Führers sofortige Versuche drr Verwirklichung folgen. Das gelte sicherlich auch für die kolonialen Fragen. In Budapest finden die deutschen Nolonialforderungen und die Aeukerunaen über die Judenfrage stärkste Beachtung; außerdem hebt man die Worte'der Freundschaft, die Adolf Hitler für Ungarn fand, besonders hervor Man nennt di« Rede eine Friedensrede und knüpft daran die Hoffnung, daß sie ein entsprechendes Echo in der Welt finden werde Die Prager Presse stellt mtt großen Ueberschriften di« Sätze „Hitler glaubt an einen langen Frieden" — „Freund schaftliche Worte für die Tschecho-Slowakei" an den Kopf ihrer Blätter. Es wird besonders unterstrichen, daß die Lösung der sudetendeutschen Frage tn der Rede ohne einen Schatten von Groll gegen die Tschecho-Slowakei oder das tschecho-flowakische Volk erwähnt worden sei In Belgrad werden die Jugoslawien betreffenden Stellen besonders hervorgehoben. Daneben ist man am stärk- sten beeindruckt von der deutsch-italienischen Knmyfgcmcm- schaft. Die Forderung Deutschlands nach Rückgabe der Kolo nien wird allgemein unterstützt. - Kolonialfrage Thema der Zukunst In den Nord st aalen und den Ländern Skandi naviens hatte man die Rede des Führers mit starker Spannung erwartet. Welche Bedeutung man ihr dort bei- mißt. geht aus der Ausführlichkeit hervor, mit denen di« Presse die Rede wiedergibt. Man hebt im allgemeinen den Glauben Adolf Hitlers au einen langen Frieden hervor und ist der Meinung, daß die Siede die störende Unruhe tn Europa beseitigen könne. Es wird zwar erklärt, daß die Kolonial- srage von größter Bedeutung sei, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, daß der Führer die Möglichkeit eines Krieges ausgeschlossen und hinzugefügt habe, daß Deutschland keine territorialen Ansprüche mehr an Frankreich und England zu stellen habe. — In Holland wird der Ausspruch des Führers besonders hervorgehoben, der jede deutsche Angriffs absicht gegen Holland in das Reich der Fabel verwies. Di« schwedischen und norwegischen Zeitungen erwarten allgemein, daß die deutsche Kolonialsorderuug auf der Tages ordnung der nächsten Zukunft stehen werde Die Kommentar« der dänischen Blätter bewegen sich tn der Feststellung, daß die internationale Lage durch die Führerrede nicht ver schärft worden sei Der erste Grotzveutseye sreliystas Der Führer spricht Hint.r ihm ReichS.agSpräsident Hermann Göüng. Auf der Voro rten Reg.. ru„gBo. uk, vom rechts nach links: Die Reichsminister Rudolf Hetz, Ribbentrop, Dr. Frick, Dr. Goebbrls, von Reuralh, Schwerin« Krosigk. Dahinter die Reichsminister (von rechts nach links): Funk, Dr. Schacht, Dr. Gürtner, Darre, Rust, Kerrl, Seldte. In der nächsten Reihe der Oberbefehlshaber der Marin«, Generaladmiral Raeder, und des Heeres, von Brauchitsch. In der vordersten Reihe drr Abgcvd.eien (dritter von links) Gaulester Konrad Heu« lein und (vterter von links) Gauleiter Dr. Seyh-Inquart. ' (Scherl Bilderdienst, Zander-M.)