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MWuer w Tageblatt und Anzeiger Wo ch e «blatt für Sfchs « a « ««d UmMegend Da» „Zfchopauer Laa «blatt »xd Anzeiger* ist da» zur Beröftenttichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Flöha und de» Bürgermeister» zu Zichatzau bchördlicherseitS bestimmte Blatt und enthält die «mtNchen vaanntmaOmge» de» Finanzämter Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank c. B. m. b. H. Zschopau. Semrindegtrokonto: Zschopau M. 41; Postscheckkonto: Leipzig Ar. 42884— Fernsprüh« Nr. 712 Zeitung für die Orte: Krumhermer»dors, Waldkirchen, Börnichm, Hohndorf, Wllischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porscheudors ll». ? 9. Ja»««« 1989 19?« Gegen Wische GreuelMcheil Der «ater Ernst vom 9tatys im Grünspan-Vrozest Negierungsrat a. D. vom Rath (rechts) verläßt nach seiner Vernehmung mit seinem Sohne Günther und Rechtsanwalt Garcon (Mitte) den Justizpalast. (Weltbild, Zander-Multiplex- K.) Paris, S. Januar. (Drahtbericht) In dem Prozeß gegen den jüdi schen Mörder Grünspan wurde am Wochenende von dem franzö sischen Untersuchungsrichter Tes- niere im Justtzpalast in Paris der Vater des ermordeten Pg. Ernst vom Nath, in seiner Eigen schaft als Zivilkläger und Zeuge vernommen. Herr vom Rath war von seinem französischen Vrozcßvertreter, Rechtsanwalt Maurice Gareon, und seinem ältesten Sohne Günther begleitet. Die Vernehmung dauerte aber zwe' Kunden und vollzog sich in wür^'ten und eindruck- vollsten Formen. Bei seiner Ver nehmung, nach deren Beendigung der französische Untersuchungs richter dem Vater des Ermorde ten seine menschliche Anteilnahme zum Ausdruck brachte, führte Ne gierungsrat a. D. vom Rath et wa folgendes aus: „Ich bestätige zunächst die Erhebung der Zivil klage, die in meinem Namen vor Ihnen eingereicht worden ist. Die Klage ist gerichtet gegen Herschel Grünspan,, den Mörder meines Sohnes Ernst vom Nath, ebenso gegen jede an- dere Person, bei der Sie eine Milbeteiligung feststellen könnten.* Dollste klebereinstimmung -er Anschauungen Ich lege Gewicht darauf, um Ihnen den moralischen Schaden darzulegen, den ich infolge des Todes meines Sohnes erlitten habe, Ihnen einige Aufklärungen über seinen Werdegang zu geben. Mein Sohn Ernst ist am 3. Juni 1909 in Frankfurt am Main geboren. Er war der älteste meiner drei Söhne. Nach der Schilderung des Werdeganges und der diplomatischen Laufbahn des Ermordeten stellte der Untersuchungsrichter eine Reihe von Fragen in bezug auf die in einer gewissen Presse ver breiteten Nachrichten über die Person des Ermordeten und seine Familie. Hierzu erklärte Regierungsrat a. D. vom Rath: einer Richtigstellung zu bequemen. Leider ist es eine höchst vage Hoffnung, denn sie wird nach bewahrtem Muster das Matz ihrer Schuld dadurch voll machen, daß sie im Rückzug den besseren Teil der Tapferkeit erblickt und gar nichts sagt. Da die ernst zu nehmende Presse an der Vernehmung des Regierungsrates a. D. vom Rath nicht vorübergehen wird, so sollte als begrüßenswertes Ergeb nis des Pariser Ereignisses immerhin zu verzeichnen sein, daß den Lesern der Auslandszeitungen über Wert oder Unwert ihrer Presse einmal mehr die Augen geöffnet wer den. Und das ist gut so, denn eS ist ein zwar nicht großer, aber doch wichtiger Schritt auf dem dornenvollen Wege, der eines Tages zum Verständnis unter den Völkern und damit zur Befriedung Europas führen muß. Großer Gesundheitsappell der Ägend Das Jahr der Gesundheitspolitik der HI. Die Aufklärungsarbeit im Nahmen des Jahres der^ Gesundheitspflicht, das der Reichsjngendführer verkündet hat, wird sich über das ganze Jahr erstrecken. In der! sozialpolitischen Zeitschrift der HI. „Das junge Deutsch land* macht Günter Kaufmann im einzelnen Mit teilungen über Programm und Absichten dieses Jahres. Zunächst wird das Führerkorps vorbereitet, dann- werdcn die Eltern zur Mithilfe aufgerufen werden. HJ.-^ Aerzte werden sie über die verschiedenen Fragen der ge sunden Entwicklung, Lebensführung und Ernährung ihrer Kinder aufklären. Größere Beachtung wird die Ncichs- jugendführung den sportlichen AusgleichSübnngcn der! Werktätigen Jugend zuwenden. .Besonders dringlich isd die aktive Hilfe für die Zahngesundheitspflege. Jin Mail wird der große Gesundheitsappell der dent-, fchen Jugend stattfinden. Im Rahmen der Aufklärungsarbeit über gesunde Er-, Nahrung, Körperpflege usw. soll auch eine plan« mäßige Bekämpfung der Genußgifte er-i folgen. Die Jahresparole richtet sich wohlgemerkt an! 10- bis 18jährige Jungen und 10- bis 21jährige Mädels Es handelt sich nicht darum, so wird betont, nqch Beseitig gung des Parteizwistes etwa das deutsche Volk in ein! Raucher- und Nichtraucherlager zu trennen öder di« Partei der Biertrinker fanatisch durch die Front de« Äpfelsaftanhänger bekämpfen zu lassen. Notwendig fest aber, in der Jugend einen Lebensstil zu finden, de ns Genuß von Tabak und Alkohol für die Enk« Wicklungsjahre zu unterbinden und das auS« zurotten, was nur dumme Angewohnheit ist und nu« deshalb betrieben wird, weil es sozusagen als „knorkes oder „zünftig* galt. Obschon die Aktion sich nicht aun Erwachsene erstrecke, werde das Führerkorps de« HI. geschlossen den Verzicht auf das Rauche» durchführen. Als Auftakt zum Jahr der Gesundheit« Pflicht wird allen Jugendlichen eine in Millie 'enauflag« erscheinende Schrift in die Hand gegeben mit dem Tfteh „Du hast die Pflicht, gesund zu sein*. Um mit Rücksicht auf gewisse Zeitungskampagnen die Wahrheit wieder herzustellen und feder Legendenbildung oorzubeugen, lege ich Gewicht darauf, festzusteyen, daß mein Sohn Anhänger der nationalsozialistischen Be wegung war. Er war Parteimitglied von l932, das heißt schon vor der Machtergreifung. Er war in voller Ueber- einstimmuna mit seiner Regierung und der Sache des Nationalsozialismus ganz ergeben. Was mich persönlich betrifft, so bin ich Regierungsrat a. D. seit 1919. Ich war mit meinem Sohn in vollständiger Ueberein, ftimmung der Meinungen, namentlich in politischer Hin- sicht. Es ist mir schmerzlich, in gewissen Zeitungen zu lesen, daß ich Schwierigkeiten mit meiner Regierung und gelegentlich des Begräbnisses meines Sohnes sogar eine Auseinandcrsetmng mit dem Führ» gehabt haben soll. Ich lege Gewicht darauf, zu erklären, daß daS alles Lügen sind. Man bat auch das Gerücht verbreitet, daß ich in ein Konzentrationslager geschickt worden wäre. Ich darf wohl annehmen, daß meine Gegenwart in diesem Verhandlungszimmer zugleich mit meinem »weiten Sohne Günther eine hinreichende Widerlegung für diese neue Lüge darstellt. Ich bin darüber hinaus bereit, mich Ihnen jedesmal zur Verfügung zu stellen, wenn es Ihnen zweckmäßig erscheinen sollte, mich vorzuladen. * Nur selten ist cs leider möglich, die Verlogenheit der Auslandsprcsse so eindrucksvoll zurückzuweisen, wie es in diesem Fall geschehen ist. Hier steht derjenige, um den in einer allen menschlichen Gefühlen Hohn sprechenden Weise Greuelmärchen übelster Art gewoben wurden, selbst als Kronzeuge auf und beschämt alle diejenigen, die sich nicht f scheuten, am Grabe eines von feiger Mörderhand er schlagenen Mannes die Kübel ihres schmutzigen Gedanken- g»1es zu entleeren. Und dieser Kronzeuge steht vor einem Forum, das wohl in dieser Frage als das objektivste an- gckvrochen werden kann, vor einem französischen Gericht, von dem gewiß niemand behaupten wird, daß es sich grundlos zum Wortsprecher deutscher Anschauungen und d?»t'cher Interessen macht. Man hegtlüe Hoffnung, daß dle deutschfeindliche Hetz presse, die in so eindeutiger Weise entlarvt wird, den Mut nu i auch die Wahrheit zu bekennen und sich zu Sinnbild dentsMr SeeBW WEM „SMM' ü NE Bö» Auf der Kriegsmarinewerft in Wilhelmshaven wurde das dort erbaute Schlachtschiff „Scharnhorst" in Dienst gestellt. Dieses Schiff, das am 3. Oktober 1936 in Anwesenheit des Führers in Wilhelmshaven von» Stapel lief, ist das erste Schlachtschiff, das seit dem Wie deraufbau unserer Flotte seinem Element übergeben wurde. Das neue Kriegsschiff hat eine Wasserverdängung von 2S 000 Tonnen, eine Länge von 226 Metern, eine Brette von 30 und einen Tiefgang von 7,5 Metern. Seine Ge schwindigkeit beträgt 27 Knoten, die Besatzung besteht aus 1460 Offizieren und Mannschaften. Armiert ist die „Scharnhorst* mit neun 28-Zentimeter-Geschützen, die in drei DrtllingStürmen zusammengefaßt sind, 12 15-Zenti- meter-Geschützen in Doppeltürmen und einer Flugabwehr, die aus 14 10,5-Zentinieter-Geschützen und 16 3,7 Zenti meter-Geschützen gebildet wird. Außerdem ist das Schlacht schiff mit zwei Katapulten für vier Seeflugzeuge aus gerüstet. Der erste Kommandant des Schlachtschiffes „Scharn horst*, Kapitän zur See Ctliax, hielt bei der Feier der Indienststellung eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: „Wir, die erste Besatzung des Schlachtschiffes „Scharn horst*, stehen heute auf dem Achterdeck unseres neuen Schif fes, um es durch Heißen von Flagge und Wimpel in Dienst zu stellen, es mit Geist und Leben zu erfüllen und es da mit erstmalig seiner hohen Bestimmung zuzuführen, einer der stärksten und stolzesten Träger der Wehrmacht unseres Volkes zu sein. In diesem Augenblick gedenken wir als erstem unseres Führers Adolf Hitler. Seiner ftahlharten Entschlossenheit danken wir die neue deutsche Wehrmacht. Sein Werk allein ist eS, wenn wir heute mit unserem Schiss ein weiteres stolzes Sinnbild wiedererpandener deutscher Kraft, deut scher Seemacht und Seegeltung in Dienst stellen können. Dann aedackte Kapitän zur See Ciliar des Generals von Scharnhorst, jenes großen Schöpfers preußisch-deut*! scher Wehrkraft, dessen ganzes Leben unter dem Dreigefttm der Pflicht, der Ehre und der Vaterlandsliebe stand, und! des ruhmbedeckten Panzerkreuzers, der schon einmal deck, Namen „Scharnhorst* trug, das Flaggschiff des Grafe« Spee.