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Programm Freitag, 23. Februar 20.00 Uhr • Schauspielhaus Berlin, GKS Dresdner Philharmonie Philharmonischer Chor Dresden Dirigenten Siegfried Matthus Jörg-Peter Weigle Solisten Christiane Hossfeld, Sopran Roland Schubert, Baß Burkhard Glaetzner, Oboe Choreinstudierung Matthias Geissler Siegfried Matthus Konzert für Oboe und Orchester (1985) Andante leggiero Andante anima Allegro brioso Eckehard Mayer „Immer sehen dich meine Augen“ Requiem für Soli, Chor und Orchester nach Dichtungen von Andreas Gryphius und Vicente Aleixandre (1989) I. Menschliches Elend II. Anrufungen III. Schatten des Paradieses Siegfried Matthus Geboren 1934 in Mallenuppen (Ost preußen). Von 1952 bis 1958 Studium an der Hochschule für Musik Berlin im Fach Dirigieren; 1956 Beginn des Kom positionsstudiums bei Rudolf Wagner- Regeny an der Akademie der Künste der DDR, von 1958 bis 1960 Meister schüler bei Hanns Eisler. Seit 1964 Komponist und Dramaturg an der Ko mischen Oper Berlin. Mitglied des Zentralvorstandes und des Präsidiums des VKM. Vorsitzender der Kommission Oper/Ballett des VKM. Mitglied der Akademie der Künste der DDR, seit 1972 Sekretär der Sektion Musik; seit 1985 Professor für Komposi tion. Mitglied der Akademie der Kün ste in Berlin (West) und der Akademie der Schönen Künste in München. Na tionalpreis (1972, 1984). Kunstpreis der DDR (1970). Kleines Orchesterkonzert (1964); „Der letzte Schuß“, Oper (1966/67); Violin konzert (1968); Klavierkonzert (1970); „Laudate pacem“, Oratorium (1974/75); „Responso“, Konzert für Orchester (1977); „Visionen“ Musik für Streicher (1978); Konzert für Trompete, Pauken und Orchester (1981); „Judith“, Oper (1980/83); „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“, Opernvision (1983/84); „Der Wald“, Konzert für Pauken und Orchester (1984); Divertimento für Orchester („Das Triangelkonzert“); „Die Winds braut“, Konzert für Orchester (1985); „Nächtliche Szene im Park“; „Wem ich zu gefallen suche“, Lieder und Duette für Tenor, Baß und Klavier (1987); „Graf Mirabeau“, Oper (1987/88); „Ich komm einen Weg“, Oktett für Klari nette, Fagott, Horn und Streichquintett (1989). „Konzert für Oboe und Orchester“ Sieben von meinen bisher 8 Instrumental konzerten haben bei aller Unterschiedlich keit in ihrer formalen Anlage eines gemein sam: die symphonische Grundhaltung. Bei dem Konzert für Oboe und Orchester ist das nicht so. Das Spielerische, das vergnüg lich Unterhaltende, das „Konzertieren“ mit dem Orchester dominiert. Burkhard Glaetz ner hat mich bei der Komposition des Solo parts ausführlich beraten. Der Solopart ist sehr virtuos angelegt, wobei darin noch längst nicht all die Möglichkeiten ausge schöpft sind, die Burkhard Glaetzner auf seinem Instrument vorführen kann. Aber darum ging es mir auch nicht. So habe ich zum Beispiel auf Spaltklänge völlig ver zichtet. Im Orchester fehlen die Blechbläser und ein Teil der Holzbläser. Nur die Familie der Doppelrohrblasinstrumente - Oboen, Englisch Horn, Fagott und Kontrafagott - sind besetzt. Im ersten Satz - einem Andante leggiero - begleiten vorerst auch nur diese den Soli sten. Später kommen das Klavier und das Schlagzeug hinzu. Im zweiten Satz - einem Andante anin^ - wird das kantable Spiel der Solooboe von der Harfe und den Streichern begle Im dritten Satz - einem Allegro brios finden sich dann alle zusammen. Begleiten ist sicher nicht die richtige Zeichnung für das Konzertieren der Or stermusiker mit dem Solisten. Viele In: mentalparts stehen im Schwierigkeits) der Solo-Oboe nicht nach. Siegfried Mat Eckehard Mayer Geboren 1946 in Hainsberg. Von 1 bis 1965 Mitglied des Dresdner Kre chores, von 1965 bis 1970 Studium der Hochschule für Musik „Felix M delssohn Bartholdy“ Leipzig in den ehern Dirigieren bei Rolf Reuter. K< Position bei Wilhelm Weismann t Klavier bei Carl-Heinz Pick. In den J ren 1970 bis 1972 Repetitor und I gent am Volkstheater Rostock, 1974 bis 1976 und ab 1978 an Staatsoper Dresden. Von 1976 bis 1 1. Kapellmeister am Zeitzer The. und von 1982 bis 1988 Kapellmei am Staatsschauspiel Dresden. Kompositionen für alle Genres: O Ballett, Schauspiel, Chanson, L Kammermusik, Chor- und Orches musik, unter anderem: Kammermi I—IV für verschiedene Besetzungen Singstimme; Bläserquintett (19; Kompositionen für die Dresdner kalsolisten“ und das „Collegium ca cum“. „Der goldene Topf', Oper (19. „Ama tu ritmo“, Orchesterkomposit (1988). „Immer sehen dich meine Augen" Dem Dichter des 30jährigen Kri Andreas Gryphius mit seinen emotionsg denen, ichbezogenen Klagetexten ist wußt ein Dichter des 20. Jahrhunderts genübergestellt, Vicente Aleixandre. seiner hoffnungsvollen, die Erde ums[ nenden philosophischen Weitsicht. Der I. Teil des Reqiuems ist eine große matische „Opernszene“. Ein refrainan Klagechor rahmt 2 Szenen ein, die höchster existentieller menschlicher künden: Seesturm und Feuersbrunst, F< und Wasser als Metapher für Bedroht eine Collage von Gryphiustexten. (Ui gang der Stadt Freystadt) Die Anrufungen sind gedacht als objt vierender Gegensatz, eine Art Antiph< zu etwa gleichen Teilen dem Orchester Chor zugeordnet (Text 2. + 3. Teil / xandre). Der 3. Teil mit den Sätzen - „Die Tot „Das Licht“, „Schatten des Parodie: „Der Tote“, - ist sowohl Gedenken an Toten, als auch komponiert als Hymnu. das Leben, als Hymnus an die Natur, 1 Licht, Sonne, Erde. Eckehard Mi Das Requiem ist ein Auftragswerk Dresdner Philharmonie zum 45. Jah t' 1er Zerstörung Dresdens.