Maurice Ravel, Porträt von Achille Ouvre (1909) (aus: Harenberg Konzertführer, Dortmund 1996) Der Name Ravel ist mit Klang, ja Klangrausch verbunden, mit war mer Sinnlichkeit und emotionalem Wohlgefühl, geradezu körperhaft zu erfahren. Sein Name selbst ist schon Synonym für Musik. Was al so ist es, das uns so fasziniert? Fol gen wir den Spuren. Maurice Ravel, 1875 in Ciboure (Basses-Pyrenees) geboren und vor 60 Jahren (1937) in Paris gestor ben, kam bereits relativ früh zu ei ner eigenen Klang- und Formen sprache. Als Schüler von Gabriel Faure (1845-1924) am Pariser Conservatoire versuchte er die sehr strengen traditionellen Normen des Instituts mit seinen althergebrach ten Formen durch neue Inhalte und Techniken zu bereichern, umging damit zwar - äußerst gewitzt - manchem „Beckmesser"-Streit, gab aber dennoch immer wieder Anlaß für großen Unwillen seiner Juroren, z.B. als er 1905 von vornherein für den an sich sehr begehrten Rom- preis abgelehnt wurde („Herr Ravel mag uns wohl als rückständig an sehen, aber er darf uns nicht unge straft für schwachsinnig halten" - ist als Ausspruch aus der musikali schen Sektion der Akademie über liefert). Des ungeachtet hatte sich Ravel rasch einen Namen in der französischen Musikszene der Jahr-