Aufführungsdauer: ca. 22 Minuten Uraufführung: 14. Januar 1932 in Paris unter Leitung des Komponisten und mit der Widmungsträ gerin Marguerite Long am Klavier Kunstwerkes ausmachen" - meinte Ravel. Seine Sensibilität war die ei nes Perfektionisten und sein Gefühl nicht gerade emotionaler Über schwang, sondern vornehme und gebändigte Zurückhaltung. Doch seine Musik solle bezaubern - sag te er ihrem Wesen nach aus schließlich Musik bleiben, die keiner philosophischen oder meta physischen Hintergründe bedürfe. Heute gehören Ravels Klavier- und Orchesterwerke zu den meist gespielten Kompositionen des 20. Jahrhunderts. In einer Verbin dung aus beidem entstanden zwei Klavierkonzerte, den beinahe gleichzeitig (1929-1931) kompo nierten, aber nach Struktur und Charakter extrem unterschiedli chen Werken in D-Dur „für die lin ke Hand" und dem Klavierkonzert G-Dur, dem heute erklingenden. „Es war ein interessantes Experi ment, die beiden Konzerte gleich zeitig zu konzipieren und zu ver wirklichen" - bekannte der Kompo nist. Ravel bezeichnete das Werk in G-Dur als „Konzert im strengsten Sinne des Wortes und im Geiste der Konzerte von Mozart und von Saint-Saens geschrieben" (wenn auch geradezu paradox klingend, ist es doch typisch für Ravels Denk haltung, Mozart und Saint-Saens in einem Atemzug zu benennen!). Das Konzert ähnelt weitaus mehr hinsichtlich Instrumentierung, Rhyth mus und dem gesamten musikali schen Duktus entsprechenden Kom positionen von Strawinsky und Gershwin. Gerade Gershwins Mu sik war es und ebenso der frühe Jazz, die ihn anläßlich einer Ame rika-Tournee 1927/28 heftig inspi riert hatten. Anklänge daran sind im Konzert zu finden. „Nicht nur der differenzierte Orchestersatz mit seiner heterogenen, solistisch auf gebrochenen Instrumentation ver stößt gegen den gewohnten Klang und ist alles andere als 'klassisch', sondern auch das Ubergreifen des Konzertierens auf die einzelnen In strumente des Orchesters, die somit dem Solisten den Rang streitig ma chen. Das führt so weit, daß erst die Harfe, gewissermaßen als zar tere Ausgabe des Klaviers, eine Solokadenz bekommt, bevor der eigentliche Solist brillieren darf. (Bei Mozart sind es [oftmals] nur Holzbläser, die als eigene Gruppe konzertant hervortreten.)" (Dieter Härtwig in: Programmhefte der Dresdner Philharmonie) 1 899 komponierte Ravel ein Kla vierstück mit dem wohlklingenden (französischen) Titel „Pavane pour une infante defunte / Pavane für eine dahingeschiedene Prinzessin". „Es ist kein Trauergesang für ein to tes Kind, sondern eher die Vorstel lung einer Pavane, wie sie von solch einer kleinen Prinzessin wie Veläsquez sie am spanischen Hof gemalt hatte, wohl hätte getanzt werden können", schrieb Ravel als Anmerkung zu diesem Klavier-