daß gerade sein kompositorischer Weltruhm mit Ballettmusik begann (L'oiseau de feu / Der Feuervogel 1910, Petruschka 1911, Le sacre du printemps/Das Frühlingsopfer 1913), also mit der Charakerisie- rung von Personen oder Situationen in bewegten Bildern, einem Sche ma, dem er zeitlebens folgte, auch in seinen Sinfonien und Konzerten, sogar in seiner Kammermusik. Nachdem Strawinsky im Jahre 1910 sein erstes Ballett, den „Feuer vogel", beendet hatte - ein Auf tragswerk des russischen Emigran ten und Impressario der „Ballets russes", Sergei Djagilew, beschäf tigte er sich bereits mit einem wei teren Ballett für Djagilew, dem „Frühlingsopfer". Wie er in seinen „Erinnerungen" schreibt, wollte er, um sich abzulenken, vorerst „ein Werk für Orchester komponieren, in dem das Klavier eine hervorra gende Rolle spielen sollte - eine Art von ,Konzertstück'", woraus später das 2. Bild wurde. Er hatte, „die hartnäckige Vorstellung einer Gliederpuppe, die plötzlich Leben gewinnt und durch das teuflische Arpeggio ihrer Sprünge die Ge duld des Orchesters so sehr er schöpft, daß es sie mit Fanfaren bedroht. Daraus entwickelt sich ein schrecklicher Wirrwarr, der auf sei nem Höhepunkt mit dem schmerz lich-klagenden Zusammenbruch des armen Hampelmanns endet." So kam er auf die Figur des russi schen Kasperle, die Jahrmarktspup pe Petruschka. Djagilew, der bereits auf die Kom position seines vorher erteilten Auf tragswerkes wartete, bemerkte schon bald die plastische Möglich keit des neuen Gegenstandes und dessen szenische Umsetzung. Er bestärkte den Komponisten, dieses Werk zu einem eigenständigen Ballett zu erweitern und gewann Alexandre Benois als Ausstattungs leiter hinzu. Gleichsam zu dritt wur de so das eigentliche Szenarium geschaffen. Die Uraufführung fand dann bereits zu Beginn der Saison, am 13. Juni 1911 im Pariser Thea- tre du Chätelet unter der Leitung Aufführungsdauer: ca. 42 Minuten