anmutende Charakter des Satzes ohne dramatische Komplikationen weiter ausgesponnen - bis dann als Höhepunkt das volle Orchester jubelnd das Hauptthema aufgreift. Im Schlußteil, der Coda, entfaltet sich ein kleines, heiteres Duett zwi schen den Klarinetten und den Flö ten, bevor sich schließlich das Hauptthema (in Violinen und Flö ten), gen Himmel zerflatternd, auf löst. Nach kräftiger Schlußkadenz des gesamten Orchesters verbleibt ein kleiner Hauch von Wehmut im Raume, gleichsam die Erinnerung an einen schönen Frühsommertag. Mit „Szene am Bach" (Andante molto moto; B-Dur) ist der 2. Satz überschrieben. Seinem langjähri gen Begleiter und erstem Bio graph, Anton Schindler, berichtete der Meister, er habe diese „Szene" in einem anmutigen Wiesentale in der Nähe von Heiligenstadt (bei Wien) geschrieben, „und die Goldammern da oben, die Wach teln, Nachtigallen und Kuckucke ringsum haben mit komponiert." Auf einem beschwingt-fließenden Streicherteppich (geteilte und ge dämpfte Violoncelli) - das Mur meln des Baches darstellend - er hebt sich aus kleinen Motiven ein innig aufblühender Gesang in den Violinen. Das zweites Thema, wie derum nicht Kontrast, sondern Er gänzung, setzt im Fagott ein und verliert sich alsbald wieder. Der ge samte Satz ist erfüllt vom Zwit schern der Vögel, ihrem Trillern und Jubilieren, anfangs noch ohne direkte Nachahmung der Naturlau ¬ te. Doch in der Coda leistet sich Beethoven den bewußten „Scherz", das Schluchzen der Nachtigall (Flöte), den markanten Wachtel schlag (Oboe) und den frischen Kuckucksruf (Klarinette) - im Terzett erklingend - einzufangen und be endet den Satz mit einem tiefen Ausatmen. Im 3. Satz wird ein „Lustiges Zu sammensein der Landleute" (Alle gro, F-Dur) dargestellt. Wie anders als in tänzerischer Runde könnte dies geschehen. Ein leise dahinhu schendes Staccatothema in den Streichern - Mädchen und Bur schen treffen zusammen - mündet im Nachsatz in einer heiteren Ländlerweise. Als dann, nach er neutem Anlauf, im Fortissimo das gesamte Orchester das Staccato thema aufgreift, tanzen alle in der bem Stampfschritt mit. Humorvoll parodiert Beethoven die Dorfmusi kanten, die schließlich sogar ihre Aus Beethovens Handschrift der Pastorale-Sinfonie. Schluß der „Szene am Bach" mit Anweisung an den Kopisten („NB: Schreiben sie das Wort Nachti gall, Wachtel, Kuckuck in die erste Flöte, in die erste oboe, in die erste und zweite Clarinett