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motiv erschallen. Die in dieser Ein leitung enthaltenen rhythmischen Anspielungen auf den ersten Satz lassen die Einheit des gesamten sinfonischen Zyklus spürbar wer den. Selbst im gewaltigen Es-Dur- Hauptthema ist keimhaft das Urthe ma der ganzen Sinfonie enthalten, das Hauptthema des ersten Satzes, das bald in originaler Gestalt er scheint. Während das zweite Thema stim mungsmäßig aufhellt, beginnt das dritte Thema zunächst düster. Auch der kontrapunkt- und phantasierei chen Durchführung geht - wie dann der Coda - eine Einleitung voraus. Machtvoll, mit feierlichen Choralklängen und aufrüttelnden Trompetenrufen, verklingt der Satz in strahlendem Es-Dur. Prof. Dr. Dieter Härtwig Im Zentrum des Brucknerschen Werkes stehen die neun Sinfonien, welche alle übrigen Kompositio nen, selbst die drei großen Mes sen, in den Hintergrund drängen. Die Sinfonien weisen eine Vielzahl von Übereinstimmungen in der for malen, strukturellen und klangli chen Anlage auf, die es nahele gen, von einem „sinfonischen Ty pus" zu sprechen und die einzel nen Stücke als jeweilige Realisie rung dieses „Typus" zu untersuchen und zu erklären. Ignorante Kritik schöpfte daraus das Bonmot, Bruckner habe nur eine Sinfonie, diese aber gleich neunmal kompo niert. Aber selbst Apologeten ka men zu dem Schluß, daß die Sinfo ¬ nien ob ihrer Ähnlichkeiten zwar immer und unverwechselbar Bruck ners Handschrift erkennen ließen, daß mit gleicher Sicherheit jedoch nicht von einem spezifischen Cha rakter eines jeden Werkes gespro chen werden könne ... Obwohl es in hohem Maße töricht wäre, das „Typische" übersehen oder gar vertuschen zu wollen, be steht eine nicht minder große Ge fahr darin, dieses „Typische" als blankes Klischee zu behandeln und ihm alles Individuelle zu unterwer fen. Bereits die Sinfonien 1 bis 3 stellen unterschiedliche Lösungen des sin fonischen Problems dar, ausgehend Anton Bruckner. Zeichnung von R. Loer