ZUR EINFÜHRUNG Matinee bei Liszt. Am Flügel stehend: Berlioz neben Czerny. Lithographie von Kniehuber, 1845 Gunst von Hörern und Spielern ste hende Stück verdankt seine Entste hung Anregungen durch die Freske „Der Triumph des Todes" von An drea Orcagna (t um 1366) in Pisa bzw. durch die um 1520 entstan dene „Totentanz"-Holzschnittserie von Holbein. (Die Grundidee bei der Schöpfungen ist die Gleichheit vor dem Tode, der früher oder spä ter einen jeden Menschen ohne Rücksicht auf Rang, Titel, Bekennt nis und gesellschaftliche Stellung ereilt.) Bei Liszt handelt es sich um eine Paraphrase über den mittelalterli chen gregorianischen Kirchenge sang „Dies irae, dies illa, solvet saeclum in favilla" (Tag des Zorns, jener Tag, der die Welt in Staub auflöst). Der Komponist legte die ses Thema, das auch Berlioz im „Hexensabbat" seiner „Phantasti schen Sinfonie" verarbeitete, einer Reihe von Variationen zugrunde, in denen er schauerlich-düstere, dä monisch-spukhafte Stimmungen ge staltete.