großen, uns häufig etwas äußer lich-pathetisch anmutenden Klang gebärde stets bestrebt war, seinen Werken einen geistigen Gehalt zu geben. Auch für das dem Musikverleger Henry Litolff gewidmete Es-Dur-Kla- vierkonzert, Produkt langjähriger Virtuosenerfahrung, das bis 1 856 noch zweimal umgeändert worden ist, trifft diese Haltung durchaus zu. Virtuoser Glanz, mitreißender Schwung des Musizierens, aber auch reicher poetischer Empfin dungsgehalt zeichnen das Konzert aus, in dem der Komponist die neue programmatische Gestal tungsweise und die Prinzipien sei ner sinfonischen Dichtungen auf diese Gattung überträgt. Trotz der äußerlich viersätzigen Anlage des Werkes nämlich sind die größten teils unmittelbar ineinander überge henden einzelnen Sätze durch die Verwendung und Verarbeitung ei niger Leitgedanken motivisch eng miteinander verknüpft und bilden so ein unlösbares Ganzes. Unver kennbar klingen im heroischen Pa thos des Stückes die revolutionären Ereignisse der Entstehungszeit wi der. Der erste Satz beginnt sogleich mit dem vom Orchester vorgetragenen energischen, heroischen Hauptthe ma, dem Liszt übrigens die Worte „Das versteht ihr alle nicht!" unter legt haben soll. Die vielgestaltige Verarbeitung des Hauptthemas, das sich bis zum Schluß behauptet, dominiert im Verlauf des gesamten - große dynamische Steigerungen und schroffe Kontraste aufweisen den - Satzes, aber auch ein ge fühlvoll-melodiöses Seitenthema des Soloinstruments wird wirksam. Orchester- wie Klavierpart sind mit größter Virtuosität behandelt. Schwelgerisch-schwärmerische Ly rik charakterisiert den langsamen Satz in H-Dur (Quasi Adagio), auf den ohne eigentlichen Abschluß unmittelbar ein Allegretto vivace mit kapriziösem Klavierthema folgt, dessen neuartige Schlag zeugeffekte den gefürchteten Wie ner Kritiker Hanslick veranlaßten, das Werk boshafterweise als „Tri angelkonzert" zu bezeichnen. Pau senlos wieder ist der Übergang ins Finale, das gleichsam als eine zün dende Marschphantasie angelegt ist und noch einmal die Hauptge danken der vorangegangenen Sät ze aufgreift. Glanzvoll-strahlend schließt dieser Satz, in dem der So list nochmals reiche Gelegenheit hat, seine Virtuosität zu entfalten, das Konzert ab. Der Totentanz (Danse macabre), Konzertstück für Klavier und Or chester, unter mehrfachen Umar beitungen in den Jahren 1 838 bis 1 859 entstanden, wurde Hans von Bülow gewidmet, der ihn auch 1 865 erstmalig in Haag aufführte. Das zeitweilig höher als die bei den Klavierkonzerte Liszts in der Spieldauer: ca. 20 Minuten Spieldauer: ca. 16 Minuten