ZUR EINFÜHRUNG denden Ritters. Doch hier regiert das hektische, aufpeitschende Spiel eines wissenden Narren, hin ter dem sich wohl auch Hohn oder gar Verzweiflung verbirgt. Bei die sem Meisterstück kam dem Kompo nisten das spanische Kolorit ganz von selbst unter die Hände, verkör pert durch das vorwärtstreibende, anheizende Spiel der ,Gitarre'. Die zweite Ausdrucksebene bietet den lyrischen Kontrast: der altertü- melnd monodisch beginnende Ge sang des Werbers wird immer in brünstiger, jeweils unterbrochen von der kalten Virtuosität des sich ebenfalls steigernden Ritornells. Das Spanien der ,Alborada' ten diert allerdings stark zur Salonfol klore" (C. Rüger). Durch den Welterfolg einiger Wer ke ist Manuel de Falla Repräsen tant, ja Idealtyp des spanischen Musikers geworden. Dabei war er eine höchst empfindsame, mimo senhaft zarte, leicht verletzliche Natur - kränklich und zurückgezo gen lebend; sein Leben verlosch, als er längst die andalusische Hei mat und Europa verlassen hatte, ir gendwo in der Emigration in den argentinischen Bergen. Weniges nur ist an Dokumenten und Bildern aus seinem Leben an die Öffent lichkeit gedrungen. Doch war de Falla, zu dessen Schülern übrigens der Dichter Lorca gehörte, zweifel los in der Musik des 20. Jahrhun derts neben dem frühen Strawins ky, neben Kodäly, Bartök, Janäcek, Chatschaturjan u. a. einer der be deutendsten Erneuerer aus dem Geist nationaler Volksmusik her aus. Das spanische Volkslied, der Volkstanz seiner Heimat, der mau- risch-exotische Rhythmus sind in seinem umfangmäßig geringen, aber höchst bedeutenden CEeuvre zu einer genialen Synthese mit Ein flüssen des französischen Impres sionismus gebunden. Für den Stil de Fallas, des mit De bussy, Ravel und Dukas eng Be freundeten, der gewissermaßen der Ravel Spaniens wurde, ist das Ballett „Der Dreispitz" sehr be zeichnend. Es entstand nach der berühmten Erzählung „El sombrero Guter Tee - Gute Musik TÄGLICH 12-24 UHR LOUISENSTR. 4 TEELEFON «() 320 80