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Teatro de la Zarzuela wurde, wenig später berief ihn auch die Madrider Konzertgesellschaft zum Dirigenten. Er schrieb zahlreiche Zarzuelas, von spanischen Volkslie dern und Volkstänzen inspiriert, darunter die Hauptwerke „La torre del oro" (1902) und „La temprani- ca" (1900). Er gehört zu den be deutendsten Vertretern der Gattung „genero chico" - volkstümlich ohne Trivialität. Pablo Sorozäbal stammte aus San Sebastian, wirkte 19jährig als Gei ger in Madrid und trat mit ersten Kompostionen hervor. Ab 1920 studierte er am Leipziger Konserva torium (Komposition bei Stephan Krehl) und setzte sein Studium spä ter an der Berliner Musikhochschu le fort. Fast zehn Jahre hielt er sich in Deutschland auf, dirigierte und komponierte vornehmlich sinfoni sche Musik. Seit den 30er Jahren betätigte er sich als Theaterkompo nist, schrieb Zarzuelas, Operetten, musikalische Lustspiele, aber auch Orchester- und Kammermusikwer ke sowie Vokalmusik. Maurice Ravel, einer der prominen testen Vertreter französischer Musik um die Jahrhundertwende, begann zunächst in direkter Nachfolge De bussys. Später erst fand er zu ei nem eigenen Stil. Charakteristisch für sein Schaffen sind die Bezie hungen zur spanischen Folklore, die sich am erregendsten wohl in dem berühmten „Bolero" nieder schlugen, aber auch in der „Rhap sodie espagnole", in der einakti gen Oper „Eine spanische Stun de", in „Alborada del gracioso" zum Ausdruck kommen. „Das Spanische bedeutete im Le benswerk von Maurice Ravel mehr als eine pittoreske Note, eine farbi ge Nuance. Der Sohn eines Fran zosen und einer spanischen Mutter fühlte sich seinem Wesen zutiefst verbunden" (A. Hiebener). „Alborada del gracioso" (Morgen ständchen des Narren) entstammt einem Zyklus von fünf Klavier stücken, der 1905 komponiert wurde und den Titel „Miroirs" (Spiegelbilder) erhielt. Diese Sammlung - ein Markstein in Ra vels Klavierschaffen - zeigte nach einer Einschätzung des Komponi sten in seiner Entwicklung als Har- moniker eine recht beachtliche Wandlung, demonstrierte sie doch sein Bemühen, sich aus impressio nistischen Zwängen zu befreien. 1918 schuf Ravel vom vierten Stück des Zyklus eine prächtige Or chesterfassung der schon in der originalen Klavierversion manche Berührungspunkte mit der orche stralen Klangpalette aufweisenden Komposition. „Gracioso ist der Narr des spanischen Granden, sei ne virtuose Harlekinade ver schmilzt hier mit einem diaboli schen Gaukelspiel (man denke an Liszts Mephisto-Walzer). Alborada bezeichnet eigentlich das Taglied des Troubadours, des im Morgen grauen von der Geliebten schei- Spieldauer: ca. 10 Minuten