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ZUR EINFÜHRUNG Familienbild der Mozarts von Johann Nepomuk della Croce (um 1780). Mozart und seine Schwester spielen vierhändig auf einem Hammerflügel. Das Bildnis der Mutter, die 1778 verstorben war, hängt an der Wand. Vater Leopold ist mit einer Violine dargestellt. Spieldauer: ca. 25 Minuten Grafen auf („Will der Herr Graf ein Tänzchen wagen... ich spiel ihm auf!"). Die von erregender, fe dernder Leichtigkeit und Schwere losigkeit erfüllte, ganz auf Bewe gung gestellte und in wirbelndem Prestissimo-Tempo dahinjagende Ouvertüre setzt ganz leise im Uni sono ein. Sie wird von zwei mei sterhaft verarbeiteten Hauptthemen getragen: einem aus verschiede nen, gegensätzlichen motivischen Bestandteilen bestehenden ersten Thema und einem gesanglichen, liebenswürdig-weichen Thema in A-Dur. Zu den großartigsten Schöpfungen aus Mozarts früher Zeit gehört das vermutlich unmittelbar nach Rück kehr von der großen Paris-Reise, al so Anfang 1779, in Salzburg ent standene Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur KV 365. Die technischen Ansprüche des meister lichen, glanzvollen Werkes „lassen vermuten, daß es Mozart nicht für seine Schüler, sondern für sich selbst und seine Schwester kompo niert hat. Tatsächlich ziehen die beiden Solisten auch einträchtig und vergnügt zusammen ihres Weges, wie die Mozartschen Ge schwister: sie unterhalten sich eifrig über dieselben Themen, wiederho len ihre gegenseitigen Einfälle, va riieren sie, fallen einander ins Wort und disputieren auch gelegentlich