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Freitag, am 24. Juni 1938 104. Jahrgang Rr. 145 Netteste Zekt««g de» Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshanplmannschast, des Stadlrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite MillimeterMe 8 Rpfa.r im Terttell die 93 Millimeter breite Milltmeterzeile 18 Rpsg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 5 gLtttg. :: BezuaSvreiS: Für einen Monat 2.—^^ mit Zutraaen; einzeln« Nummer 10 Rpsg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldisioald« Nr. 4V3 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: WeiheritzZeitung Tageszeitung und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. A. Dr. Goebbels spricht über alle Senber Grosszügige Aktion zur Verhütung der Verkchrsunfällc. Die Woche vom 24. bis zum 30. Juni wird im Zeichen einer großzügigen Aktion zur Verhütung der Vcrkchrs- unfälle stehen. Am Abend des 24. Juni in der Zeit von 19.00 bis 19.15 Uhr spricht der Reichsminister Dr. Gvöbbcls zum Problem der Verkchrsunfällc über alle dcutschcu Sender. A«; -er Heimat Md dem SaMlMd Dippoldiswalde. Gestern abend trafen sich die beiden MG.- Vereine von hier und der MGV. von Ulberndorf (80 Teilneh mer) zu einer gemeinschaftlichen Singe stunde in der „Reichskrone", um die Lieder zu üben, welche anläßlich der 50- Iahr-Feier des Wilmsdorfer Gesangvereins am 28. August dort gesungen werden sollen. Leider fehlten aus zwingenden Gründen die Gesangvereine von Reichstädt, Reinhardtsgrimma und Schmie deberg. Eine besondere Note erhielt der Abend dadurch, daßerst- malig der neue Gruppenchormeister Kantor Schneider, Rein hardtsgrimma, diese Probe leitete, was auch Gruppenleiter Mieth bei seiner Begrüßung besonders hervorhob. Das Ergebnis der Probe zeigte, daß die Bereine schon gut geübt hatten, worüber der Lhormeister sein« Befriedigung aussprach: auch ihm wurde der Dank ausgesprochen. Der stellv. Gruppenchormeister Alfred Börner feierte an diesem Tage seinen Geburtstag und wurde durch stellv. Vorstand Weber vom MGV. „Elbgausänger" be glückwünscht. — In den nächsten Wochen sollen auch in anderen Teilen der Gruppe solch« Proben abgeholten werden. Oelsa. Am Mittwochabend stellten die Gliederungen der Par tei und die Freiwillige Feuerwehr auf dem Feuerwehrplatze und marschierten unter Vorantritk der Fahnen nach dem Steinbruch im Götzenbusch zur Sonnwendfeier. Hier übernahm die Iugend die Ausgestaltung der Feier. Die vielen Zuschauer gruppierten sich zwischen den Bäumen der um den Felskessel liegenden Hänge und boten dabei ein malerisches Bild. Nach Sprüchen und Ge sang sprach bei prasselnder Flamme Schulungsleiter Preßler die Feuerrede, in der er ausführte, daß die Sonnwend« zum Erlebnis deutscher Volkheit führt, zum Gedanken an alle, di« noch nicht in Freiheit deutsche Sonnenwende mit uns feiern können, und an die Vergangenheit. Er betonte, daß der Geist unserer Ahnen le bendig geblieben ist und in dieser Feier, seinen Ausdruck findet. Hier tritt uns die Verbindung mit Blut und Boden sichtbar ent gegen. Nach dem Gruß an den Führer und verschiedenen Feuer- sprüngen ging es geschlossen durch den herrlichen Abend wieder dem Heimatort« zu. , Höckendorf. Zu der Beratung des Bürgermeisters mit d«n Gemeinderäten am vergangenen Dienstag im Sitzungszimmer des Gemeindeamtes waren 3 Gemeinderäte, die beiden Beigeordneten und Schriftführer Schubert anwesend. Der öffentliche Teil galt der Verabschiedung des Haushaltolanes 1938, der Punkt für Punkt eingehend durchberaten uno vom Bürgermeister entspre chend begründet wurde. Letzterer betonte, daß es trotz strengster Beachtung des Gebotes äußerster Sparsamkeit nicht möglich ge wesen sei, den Haushaltplan auszubalancieren: der Fehlbetrag habe sich im Vergleich zum Vorsahre leider sogar erhöht. Die Gemeinderäte erhoben kein« Ausstellungen' und billigten gleich zeitig di« im Entwurf vorliegende Haushaltsatzung 1938 in allen ihren Punkten. Darnach schließen di« Einnahmen mit 72 435,02 R.-Mark und die Ausgaben mit 77 974 RM. ab, so daß sich ein Fehlbetrag von 5638,98 RM. ergibt. DI« Bürgersteuer wird nach 500 v. H. erhoben, di« Grundsteuer nach 95 v. H. für land- und forstwirtschaftliche Betriebe und 190 v. H. für Grundstücke. Di« aufstchlsbehördliche und kreishauplmannschaftliche Genehmigung (für land- und forstwirtschaftliche Betriebe). st«h«n noch aus. Die Gewerbesteuer ist von 190 v. H. im Vorfahr« auf 170 v. H. ge lenkt worden. Weiter wird in der Hauptsatzung gemäß ß 22 Ab satz 2 der Grundsleueraesetzes bestimmt, Laß die Grundsteuer so wohl für land- und forstwirtschaftliche Betriebe als auch für Grundstücke am 15. Mai, 15. August, 15. November und 15. Fe bruar fällig wird. In d«m darauffolgenden nichtöffentlichen Teil wurde u. a. über Landkauf- und -pachtgesuche beraten. Höckendorf. Am Spätabend des Mittwoch stellten die Poli tischen Leiter und Gliederungen, der NS-Kriegerdund sowie die Partei- und Volksgenossen der Ortsgruppe Höckendorf der NSDAP an der Adolf-Hitler-Eiche, um mit Marschmusik der Feucrwehrkapelle zur Sonnwendfeier auf den sogenannten „Kno chen" zu marschieren. Am Dorfeingang gesellte sich die Orts gruppe Ruppendorf mit ihren Gliederungen dazu. Die gemein same Feier begann mit einem Kampflied. Nachdem ein Kern spruch gesprochen war, trafen Fackelläufer aus verschiedenen Rich tungen (Ruppendorf, Höckendorfer Heide und Obercunnersdorf) ein. Sie entzündeten den Holzstoß und Las gemeinsame Lied „Flamme emoor" erklang. Einer kurzen F«urrr«de des Propa- aandaleiters der Ortsgruppe Höckendorf, Pg. Iaenisch, folgte ein Lied „Wo wir stehen, steht di« Treue!" Dr«i FiM«lträger stießen ihre Fackeln in das Feuer, den toten Kameraden der nat.-soz. Be wegung, den Toten des großen Krieges, der Iugend- zum großen Einsatz o«widmet. Nach einem Sprechchor der HI „Zeder soll sein, wie sie! sührten die Iugendformation«n, di« sehr stark vertreten waren, Feuersprange aus. Der Ortsgruppenleiter von Ruppen dorf, Pg. Göbel, beschloß die Feier mit dem Sieg-Heil auf den Führer. Mit dem Abmarsch der Verbände war die nächtliche Feierstunde beendet. vienstpflicht aller veutschen ' Sicherstellung des Krästebedarfs für Ausgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung Bei der Machtübernahme im Jahre 1933 fand die nationalsozialistische Regierung sieben Millionen Arbeits lose vor. Zn Beginn des Vierjahresplanes 1936 halte Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring noch mit einer Million Volksgenossen zu rechnen, die als Reserve in dem Ringen um Deutschlands wirtschaftliche Selbst behauptung bereit stand. Diese Reserve ist heute voll eingesetzt. Es sind deshalb besondere Maßnahmen notwendig, welche die umgehende Durchführung vor allem der staats politisch vordringlichen Aufgaben sicherstellen sollen. Der Beauftragte für den Vierjahrcsplau hat deshalb durch eine am 1. Juli 1938 in Kraft tretende Verordnung die geschlichen Grundlagen für eine allgemeine, zeitlich be grenzte Dienstpflicht aller deutschen Staatsangchürigcn ge schaffen. Die „Verordnung zur Sicherstellung dcS Kräftebedarfs für Aufgaben von besonderer staatspolitischcr Bedeutung" vom 22. 6. 1938 wendet sich au alle deutschen staatsange- hörigcn Männer und Frauen jeden Berufes, die arbeits fähig sind, verpflichtet sie, vorübergehend auf einem ihnen besonders zugewicsenen Arbeitsplatz im Nahmen eines ordentlichen Arbeitsvertrages Dienste zu leisten oder sich einer bestimmten Ausbildung zu unterziehen. Der alte Arbeitsplatz und die bisher erworbenen Anrechte bleiben den Dienstpflichtigen erhalten. Es wird dafür gesorgt, daß das dem Dienstpflichtigen gewährte Entgelt nicht geringer ist als das aus dem alten Arbcitsverhältnis. Die Verordnung ist von dem Präsidenten der Reichs anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche rung durchzuführen. Er erhält seine Weisungen vom Be auftragten für den Vierjahresplan, der auch die Aufgaben bestimmt, auf welche die Verordnung anzuwendcn ist. Es wird sich dabei nur um besonders wichtige, un aufschiebbare Vorhaben handeln. Die Zahl der Deutschen, die zu der befristeten Dienstpflicht herangezogen werden, wird deshalb nur begrenzt sein. Ministerpräsident Generalfeldmarschall (öSring hat als Beauftragter für den Vierjahresplan bisher «it Tank erfahren, daß für die ihm vom Führer gestellt« Aufgabe das ganze deutsche Volk mit dem Herzen und der Tat mit eintritt. Er verläßt sich darauf, daß das deutsche Volk ihm jetzt auch auf dem Wege, der die Uebcrwindung des Mangels anArbeits- kr ästen zum Ziele hat, folgen wird. > Einsatz aller Kräfte Als der Führer und Reichskanzler auf dem Parteita der Ehre im Herbst 1936 den neuen Vierjahresplan v.r- kündete und seine Durchführung dem Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring übertrug, stand als Re serve noch eine Million Arbeitslose zur Verfügung Enoe Mai 1938 meldeten die Arbeitsämter nur noch eine driuek Million Arbeitsloser. Ein großer Teil dieser Arbeitslosen war infolge körperlicher Gebrechen, Alter usw. nur noH beschränkt einsatzfähig. Ein anderer großw Teil, darunter viele Frauen, war durch persönliche Ver hältnisse an den Wohnsitz gebunden und konnte nicht ohne große Härten in Bedarfsgebiete verpflanzt werden. Die Zahl der voll einsatzfähigen und ausgleichsfähigen Ar beitslosen betrug Ende Mai nur noch annähernd 37 0»».! Diese Zahl setzt sich zumeist aus Arbeitslosen zusammen, die zwischen zwei Arbeitsverhältnissen tageweise arbeits-! los sind und deshalb als Reserve für den Arbeits-j einsatz nicht in Betracht kommen. Keine Arbeitsreieroen mehr , Gleichzeitig war die Zahl der beschäftigten Arbeite«, und Angestellten, die im Januar 1933 nur 12,3 Millionen,! Glashütte. Der Appell an Li« Einwohnerschaft zur Teilnahme an der Sonnwendfeier auf dem „Ochsenkopf"-Gelände war auf fruchtbaren Boden gefallen. Unsere Iüngsten und auch ältere Leute nahmen daran teil, abgesehen von der ansehnlichen Stärke der Parteigliederungen, di« im gemeinsamen Zuge vom Moritz- Grohmann-Platz durch die Stadt nach der Höhe marschierten. Fackelträger entzündeten den aufgestapelken Holzstoß. Dem ge meinsam. gesungenen Lied „Flamme empor" folgte eine Minute stillen Gedenkens an die im Weltkriege Gefallenen. Pg. Röder hielt eine kurze Ansprache, in der er auf die Bedeutung der Sonnwendfeiern, di« in gleicher Ausgestaltung nun auch in der Südostmarn deS Reiches stattfänden, hinwies. Im lodernden Feuer unseres Glaubens solle alles verbrennen, was unS klein und zag haft machen könnte, war der Sinn seiner Ausführungen, die mit einem Appell an die Iugend zur Pflege germanischen Brauch tums abschlossen. Fanfaren und ein Kernspruch leiteten dann über zu dem Lied« der Iugendgstederungen „Heilig Vaterland" und zum Fahrergelöbnis. Die Gesolgschaftsführer der HI und eine Führe rin der Iungmädel riefen im Anschluß an die Feier eine ganze Anzahl Hillerjunzen und Iungmädel unter Nennung der auf sport lichem Gebiete erreichten Punktzahlen vor die Front und über reichten den Genannten Siegernadeln-. Dresden. Eigenartiger Unfall. Auf bei Wilsdruffer Straße stürzte dieser Tage eine 16jährig< Schülerin beim Uebcrschreiten der Fahrbahn, da sie aui einer öligen Spur ausgerutschi war. Kurze Zeit daraus verspürte sie auch heftige Schmerzen an den Füßen; si« hatte dort Verbrennungen erlitten. Tie verunglückte Schü lerin mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Ti« Ursache des Unfalls und der Verbrennungen war ein, Säurespur, die vom Postplatz bis zum Altmarkt führte Tie Feuerwehr mußte mit einer Schlauchleitung di« ganze Wegstrecke von der konzentrierten Schwefelsäur« ahwaschen. Tie breiig-dicke Masfe war, wie nach Zeugcw aussagen feststeht, von einem Lastkraftwagen herabgclaw fen. Der Fahrer dieses Wagens tonnte noch nicht ermit- telt werden. Pirna. Tödlich verunglückt. In Burkhards Walde versuchte ein 16 Jahre alter Radfahrer aus Häss lich einen Lastkraftwagen zu überholen. Plötzlich taucht« i jedoch ein entgegenkommender Lastzug auf. Der Radfahrei geriet unter den Anhänger dieses Lastzuges und wurd« überfahren. Mit, einem Becken, und Schädelbruch wurd« der junge Mann ins Johanniterkrankenhaus Heidenau gebracht, wo er verschied. Penig. Muldebrückenbau beginnt. Del i Neubau der Muldebrücke, die.aus Eisenbeton hergestelli wird und über 10O00O Mark Kosten verursacht, wird am 29. Juni in Angriff genommen. Man rechnet mit einer Bauzeit von rund vier bis fünf Monaten und will ig mehreren Schichten arbeiten. Lößnitz i. E. 7 0 0 - Iahrfeier. In der Zeit vomi 23. bis 31. Juli begeht die Erzgebirgsstadl Lößnitz ihre, 700-Jahrfeier. Ein Festzug am 24. Juli wird den Höhe punkt der Feier bilden und die Entwicklung der Stadt in den vergangenen Jahrhunderten anschaulich machen. Bauhen. Der Vierjahresplan erfordert die Mitarbeit jedes Volksgenossen. Genaue Kenntnisse über seine Ziele und Auf gaben sind notwendig. Diesem Zwecke dient auch die motorisierte Ausstellung „Der Vierlahresplan", die in vielseitiger und inte» essaiiter Form die Erfolge und noch zu erfüllenden Aufgaben dar stellt. Der Ausstellungszua „Der VterjahreSplan" Ist auf seinen Wanderfahrt nunmehr in Sachsen angekommen. Die Schau wurde am Donnerstagabend In Bautzen eröffnet. Chemnitz. Infolge -eS schwachen Besuches der Chemnitzer Radrennen in den letzten Iahren hat sich der sportliche Leiter der Chemnitzer Radrennbahn, Adolf Seyfarth, entschlossen, die Rad rennbahn stillzulegen. Lhemnlß mit seiner großen Fahrradindu strie — Wanderer, Diamant, Presto und ESweco — hat damit eine sportliche Stätte eingebüht, auf der auf Chemnitzer Oualitäts- rädern mancher große Sieg herausgefahren werden konnte. WetteMOklMvMMtteM^ AuSgabeorl Dresden für Sonnabend: Mäßiger, zwischen Südwest und West schwankender Wind. Wolkig bis Heller. Zeitweise Regenfall. Verhältnismäßig kühl. Wetterlage: Am Donn«rStagnachmittag mußte die sub tropische Warmluft einer von Nordwesten hevapckommenden küh leren Luftmasse weichen, die sich bis zum Abend vollständig über Mitteleuropa durchgesetzt hat. Die arktisch« Kaltlust konnte je doch dieser Bewegung nicht mehr folgen, da ihr Vorstoß dprch eine über England hrranziehende Störung zum Stehen gebracht wurde. Giese zieht südwestwärts und wird In kurzer Zeit einen gewissen Einfluß aus unser Wetter geltend machen: da außerdem In geringen Abständen weitere Tiefdruckzentren folgen, muß vor läufig mit unbeständigem Weller gerechnet werden.