Das wichtigste Ergebnis der Prag- Reise, zu der Wolfgang Amadeus Mozart zusammen mit seiner Frau Konstanze auf Einladung des Ehe paares Franz und Josephine Du- schek am 1 1. Januar 1787 in der Moldaustadt eintraf, war der Ab schluß eines Vertrages mit dem Theaterdirektor Bondini, gegen ein Honorar von 100 Dukaten eine neue Oper für das dortige Theater zu schreiben, zu der Da Ponte auf Mozarts Anregung das Libretto lie ferte. Im Februar wieder nach Wien zurückgekehrt, nahm Mozart so gleich die Arbeit am „Don Giovan ni" auf. Anfang September kam er wieder nach Prag und vollendete hier, mit Vorliebe in der „Bertram- ka", dem Weingarten der Du- scheks, arbeitend, in einem Zuge die Komposition, angeblich - und das betraf vor allem die Ouvertüre - bis zum Tage vor der Urauf führung, die am 29. Oktober 1787 unter enthusiastischem Beifall im Gräfl. Nostitzschen Nationalthea ter, dem späteren Ständetheater, unter Leitung des Komponisten vor sich qinq (Wien folqte erst am 7. Mai 1788). Die Ouvertüre zu „Don Giovanni" ist keine Vorwegnahme der Opern handlung, sondern eher eine Cha rakterstudie Don Giovannis, Aus druck der geistigen Idee seiner Tragödie, nicht Schilderung der Tragödie selbst. Die schauerlichen d-Moll-Bläserakkorde, mit denen der gemordete Komtur, der „stei nerne Gast", gezeichnet ist, leiten die Ouvertüre als flammendes „Menetekel" ein. Im Hauptteil (Mol to allegro) wechseln Stimmungsbil der von stärkster Eindringlichkeit, mit denen die faszinierend-gefährli che, sinnliche Energie des Don Giovanni charakterisiert wird, die Vitalität und Frivolität des folgen den Spieles, aber auch die drohen de Gewalt des Schicksals. Mozart schrieb im Jahre 1775 im Laufe weniger Monate eine Grup pe von fünf Violinkonzerten, von denen das vierte in D-Dur KV 218 heute erklingt. Zu jener Zeit war der 19jährige noch als Konzert meister im Hoforchester des Salz burger Erzbischofs angestellt und schrieb daher diese Konzerte ver- Wolfgang Amadeus Mozart. Stich von J. Blaschke, Nationalmuseum Prag Spieldauer: ca. 7 Minuten