ZUR EINFÜHRUNG JosefSuk dete heftige Eifersucht auf seine schöne Gemahlin Hermione, die er innig liebt, die er jedoch ehebre cherischer Beziehungen zu Polixe- nes, dem König von Böhmen, be zichtigt. Nach recht dramatischen Verwicklungen findet die Geschich te schließlich ein märchenhaft glückliches, harmonisches Ende mit der Versöhnung aller Beteiligten - poetisch verhalten, innig auch der Ausklang des in klassischer Ouver türenform mit langsamer Einleitung und schnellem Sonatensatzteil (über vier Themen) gestalteten Stückes. Die Uraufführung der Ouvertüre er folgte - unter Leitung des Komponi sten - am 7. April 1 895 in einem Konzert des Orchesters des Natio naltheaters im Prager Rudolfinum. Nach mehreren Aufführungen übte der Autor allerdings eine ähnlich herbe Selbstkritik an dem Werk wie an dem kurz zuvor entstande nen Klavierquintett g-Moll op. 8, was ihn jedoch später nicht hinder te, beide Stücke zu überarbeiten. Im Falle der Ouvertüre gedieh die Revision freilich nicht allzu weit, zumal der russische Dirigent Was sili Safonow die (seitdem verschol lene) Originalpartitur, die ihm ob ihrer musikalischen Frische, Sensi bilität des Ausdrucks und techni schen Gekonntheit imponierte, mit genommen hatte und Suk genötigt war, die Komposition erneut aus dem Gedächtnis aufzuschreiben. Von anderen Werken in Anspruch genommen, setzte der Komponist aber die Überarbeitung der Ouver türe auch dann nicht fort, als der Dvorak-Biograph Otakar Sourek 1918 aus den erhalten gebliebe nen Orchesterstimmen die ur sprüngliche Partitur zusammenge stellt hatte. Als der junge Dirigent Jaroslav Vo gel, der in Vertretung für Vaclav Ta- lich ein Konzert der Tschechischen Philharmonie leiten sollte, das „Märchen eines Winterabends" auf das Programm setzte, war Suk einverstanden, daß dieser - nach seinen Anweisungen - jene vor nehmlich instrumentalen Retuschen und Ergänzungen vornahm bzw. zum Abschluß brachte, die ihm vorgeschwebt hatten. Diese von Jo sef Suk autorisierte Fassung er klang erstmals am 28. Februar 1926 im Prager Smetanasaal und wird auch heute von Kurt Masur vorgestellt, womit sich die Dresd ner Philharmonie nach Aufführun-