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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189806240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18980624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18980624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-24
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.06.1898
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Begrü kcnrung uns. ihm treuen, liche Verhält» telegraphirt Gelben Santiago nehmen die Erkrankungen über Scheibenberg ziehenden Gewitter fuhr ein Blitzstrahl in am ' "i . in hochfiunigi richtige«, den hat. In Santiago mangelt «» an Mehl, daher wird da» Brot an» Rei» und Mat» geZacke«, da» ebenfalls schon thenrer geworden ist. Aue, h efige Gew jährige» Sti Gaitenkonze» nahm der A heit. die ers< st-lloerttetent einen Att d< des Gcwerh, Boi stände de je ein herrli die» der g Alfred Noetz Geßner. U> führten Au» von derselbe! VWNS Eugen Rarkt, Schn empfiehlt zur Mott Eamphor, Naphtalin ir Naphtalin tr Jasektenpulv, Motte» pulve, Mottentinktu Zachrrlin, Spanischen s Weißen Pfrs Auf der amerikanischen Flotte vor Rede. Jede» Wort sei eine Herausforderung und Schändung der weltgeschichtliche» Stellung der Deutschen, sie provozire daher auch i Ha» Deutsche Reich. Die ungarische öffentliche Meinung solle sich i iagerbier maschinenbts. gaffe. Spanien. — Die wirthschaftliche Krists in Spanien nimmt zu. In der Provinz Barcelona sollen bereit» mehr al» 17 000 Arbeiter beschäftigungslos fein und für die nächste Woche wird die Schließung weiterer Fabriken in Barcelona angekündigt. In den noch geöffneten arbeitet nur die Hälfte der Arbeiter und auch diese nm drei Tage in der Woche. Mit dem Mangel an Arbeit stellt sich zugleich eine Preissteigerung vieler nothwendigrr Nah rungsmittel ein, so daß man in Barcelona mit trübem Blick in die Zukunft sieht. btteHlanb. Petersburg, 22. Juni. Der Londoner Berichterstatter der „Nowosti* berichtet: Die Vorgänge im Orient beginnen wiederum bei den Freunden des Friedens Befürchtung zu er wecken. ES mangele nicht an Anzeichen für neue Umwälzungen auf der Balkanhalbinsel; doch sei noch unklar, wo sich der Mit telpunkt der Bewegung befinde. Competente Personen versichern, rS sei eine Krist» zu gewärtigen. — Die „Sazetta del Popolo* erhält brieflich eine der Bestätigung sehr bedürfende Sensationsmeldung aus Peters burg, wonach Graf Zwanow, der Kämmerer des Zaren, besten Frau, sowie Oberst Schischkin und mehrere in der Hofküche angestellte Bedienstete wegen des Versuchs, den Zaren zu vergiften, verhaftet wurden. Der Leibarzt habe Gift in dem Frühstücksthee des Zaren entdeckt. Die Zarin, welche von dem Thee gekostet hatte, leide seitdem an schrecklichen'Magen- krämpfen. Hi alt am B »er Feuern wtese«th stand zur L den, wozu DaS Nachbi — Schwer Nachmittag iuranstalt i» rach dem 1 Malen, besl Appreturans unsaubere» . e» endlich, - Au» ZI cbrnd abgeh Aussprache S tr eike S rungrn find» r nd entwickel M Vom spanisch - amerikanische« Kriege. Nachdem bisher, wie au» Havanna amtlich gemeldet wird, die läng» der Küste von Santtago ausgestellten spanischen Truppen tapfer alle amerikanischen Landungsversuche zurückzewiesen haben, sch eint jetzt ein großer Angriff auf Santiago zu Wasser und zu Lande schon bald bevorzu« stehen. Die Amerikaner find auf dreißig Dampfern am Dienstag vor Santiago eingetroffen. General Shafter und Admiral Sampson begaben sich 17 engl. Meilen westlich von Santtago an Land. Hier trafen sie, rachdem sie etwa eine Meile landeinwärts gezogen waren, mit dem Führer der Aufständischen Calixto Garcia zu sammen, welcher dort mit 3000 Mann lagerte, und hatten mtt ihm eine mehrstündige Besprechung. Wahrscheinlich wird eine allgemeine Landung nicht vor zwei Tagen versucht werden, aber kleinere Truppenkörper werden wahrscheinlich sofort an verschiedenen Punkten östlich und westlich von Santiago gelandet, wo sie vor ernstlichen Angriffen der Spanier sicher find. Während der Fahrt seien, so wird hinzugefügt, einige Fälle von typhusartigen Masern vorgekommen. Im Allgemeinen aber befänden sich die Truppen im besten Zustand und seien von ausgezeichnetem Geiste beseelt. — Die Aufständischen vor Santtago find 8000 Mann stark; dazu kommen 25 000 Amerikaner, so daß die angreifenden Land truppen 33 000 Mann zählen werden. Die Besatzung Santia, go» ist bedeutend schwächer, doch herrscht in Madrid angeblich Zu verficht. — Eine Brigade hat Befehl erhalten, vom Kap Alger bei Falls Church (Virginia) nach Fortreß Monroe (Virginia) sich zu begeben, um dort nach Kuba eingeschifft zu werden. Da gegen ist angeblich jeder Gedanke einer Besetzung PortorikoS für den Augenblick aufgegcben; man behauptet jetzt auf einmal, in Washington, Portoriko habe keinerlei strategische Bedeutung. — Die »Times* meldet aus Havanna vom 21. d. M.: General Linare» drahtete hierher, daß 60 Schiffe mit dem ameri kanischen Landungskorps auf der Höhe von Santtago angekom men seien. Marschall Blanco entsendet sechs Bataillone zum Schutze der Küste. ES herrscht große Begeisterung. Havanna ist ganz ruhig, der Gesundheitszustand ist gut, es herrscht kein geb beS Fieber. M adrid, 22. Juni. Die Transportschiffe, welche das Geschwader Camara» begleiten, führen 20 000 Tonnen Kohlen mit sich. Infolge dessen kann da» Geschwader sowohl nach den Philippinen, al» auch nach den Antillen fahren, ohne feine Zu- flucht zu fremden Kohlenstattonen nehmen zu müssen. — Der „Köln. Ztg.* wird au» Madrid vom 21. d. M. Tagesgeschichte. De«tschla«d. Helgoland, 22. Juni. Bei der Segelregatta nach Hel goland ging von 1 Uhr 15 Minuten „Egret* (83 Ton»), um V,3 Uhr „Rainbow* (310 Lon») und um 5 Uhr „Latona* (165 Ton») dnrch» Ziel. Die Verkündigung de» Steger» findet in Kiel statt, wohin jetzt alle Thrilnehmer an der Regatta abge reist find. Elbing, 22. Juni. Wie die „Elbg. Ztg.* berichtet, war der bei der gestrigen Truppenbesichttgung in Deutsch - Eylau ««geschossene Generalmajor von Rabe am Abend noch besinnungs los. Da» Pferd ist ebenfalls nur angeschossen, nicht todt. Die Kugel durchschlug auch das Sattelzeug. Ein Gefreiter der Kom pagnie des 44. Regiment», bei dem eine Hülse ohne Holzpfrop- feu gefunden vmrde, ist verhaftet worden. Der Kaiser und der Kriegsminister wurden von dem Vorfall sofort telegraphisch be- »achrichttgt. Schon im Vorjahre soll übrigens auf Rabe auf dem Schießplatz geschossen worden sein. Diese Nachricht ist aber deshalb auffällig, weil Rabe Kavalleriekommandeur ist und mit der Infanterie keine dienstlichen Beziehungen hat. Oesterreich. — Die Palacky-Feier, die in Brünn große Straßentumulte zar Folge hatte, ist in Prag ohne AuSschreitnngen der Volksmenge vorübergegangen. Aber die Vorkommnisse in der böhmischen Hauptstadt haben in den nichttschechischen Kreisen eine tiefe Er- regnng Hervorgernfen, die auch außerhalb Böhmen» entschiedenen Ausdruck findet. Die Deutschen waren zunächst empört über einen Befehl de» Statthalter» an da» Rektorat der deutschen Universität, während der Palacky-Feier da» UniverfitätSgebäude zu beflaggen. Ein Rekurs an das Ministerium wurde abschlägig beschicken; trotzdem aber wurde die Universität nicht beflaggt. Ganz besonders aber hat die Rede, welche der russische General Komarow bei der Feier gehalten, in den weitesten Kreisen eine große Aufregung hervorgernsen. Der General, dem übrigen» verboten worden war, in Uniform aufzutreten, fand e», wie wir bereits meldeten, für gut, offen den Haß gegen die Deutschen zu predigen und für den PanslaviSmu» eine Lanze zu brechen. Damit find selbst die Polen nicht einverstanden. Auf noch heftigeren Widerstand aber stößt die Rede in Ungarn. — Ein Telegramm aus Budapest, 22. Juni, meldet: Die hiesigen Blätter äußern ihre Entrüstung über die Vorgänge bei der Prager Palackyfeier, deren panslavistischer Charakter durch die Rede Komarow» völlig offenbart wurde. Pestt Hirlap pro- testirt dagegen, daß Tschechen und Slaven unter rusfischer Pro tektion in Oesteneich-Ungarn Politik treiben. Dadurch würden der Dualismus, da» staatliche Ansehen Ungarn» und die Grund bedingungen de» Dreibundes verletzt. Eine deutsche Feier ähnlich der Palackyschen würde längst durch die Polizei auSeinandergetrieben worden s-in. Die Verherrlichung des SlaventhumS werde hingegen in Oesterreich geduldet. Entweder girbt c» einen Dualismus und einen Dreibund oder nicht. Wenn ja, dann habe für die österreichische Regierung die letzte Stunde »um Handeln geschlagen; dann müsse die slavische Politik auf der ganzen Linie avgethan werden, oder Ungarn müsse mtt seinem ganzen Gewichte gegen diese Politik zu Felde ziehen. Der Budaprsti Napl» nennt Komarows Trinkspruch eine schreckliche — Der Vorsitzende de» GesammtvorstandS de» konservativen LavdeSverein» im Königreich Sachsen, Herr Dr. Schober, «läßt au die Parteigenoffen folgende Aufforderung: Parteigenossen l Sächsische Wähler! In neu» sächsischen Wahlkreisen ist am 16. Juni die Entscheidung nicht gefalle« ; nochmals hat sich dort in diesen Tage» die kLutgltreue Wählerschaft mtt der erklärten Um sturzpartei t« Wahlkampf« za «essen. StegeSficher erhebt bereit» die Sozialdemokratie ihr Haupt, wähnend, der Tag sei nah«, an d«m sie nach ihr«« Programm d«n Grund und Boden, die Fabrik- und Handwerksbetriebe, die Ersparnisse de» Armen und den Besitz de» Wohlhabenden wegnehmen und einen ZukanftSstaat errichten könnte, in dem die Ehe und Familie aufgehoben, di« Monarchie und da» Thristenthum abgeschafft sei. Jede weitere Wchl eine» Sozialdemokraten rückt birst Gefahr näher, stärkt die Siegeszu versicht der Revolutionäre. In letzter Stunde richten wir deshalb an unsere Parteifreunde und die gesammte vaterlandsliebende Wählerschaft die herzliche und dringende Mahnung, Mann für Mann mit ftster Geschlossenheit zur Wahrung der höchsten Güter unsere» Volke» zur Wahlurne zu schreiten und die Umsturzpartet niederzuzwingen. Deutsche Wähler I Denkt an die Zukunft Eurer Kinder und de» geliebten herrlichen Vaterlandes! Stimmt ein- müthig als treue Christen und wahre Patrioten gegen die ge- schwöre nrn Feinde de» ChristenthumS, gegen die Feinde Eurer Familie und des Deutschen Reiches! Schreitet zur Stichwahl gegen die Sozialdemokratie mit dem alten Schlachtruf: „Hoch König und Vaterland! Hoch Kaiser und Reich!* — Aus Dresden, 22. d. schreibt man: Für heute Nachmit tag 3 Uhr hatte Se. Majestät der König seinen Besuch des dies jährigen Sönigschießen» ansageu lassen. Se. Majestät schoß hin tereinander binnen zwanzig Minuten die zwanzig Nummern 77 bis 96 auf die Gedrnkscheibe und erzielte dabei «. a. 9 Schwarz schüsse (12 bis 17). Huldreichst richtete der König an viele an wesende Herren da» Wort. Nach einstündtgem Verwetten verließ der König nach 4 Uhr den Schützenhof wieder unter Hochrufen und den Ehrengrüßen der Böller. Im ganzen ist während der Schießtage sehr reges Leben in der Schießhalle zu bemerken gewesen; morgen finden die letzten Schießen und die Ab kündigungen der Königs- und Mterwü den statt. — — Zum 25jährigen Jubiläum des Mittel deutschen Schützenbundes wird aus Leipzig geschrie ben: Der König kommt! Mit hoher Begeisterung ist dies Wort in allen Kreisen unserer Stadt erfaßt und festgehalten worden, als die Kunde kam, daß der Allerhöchste Protektor des in Leip zig in den Tagen des 3. bis 10. Juli abzuhaltendeu 17. Mit teldeutschen Bundes schießen- sein Erscheinen zur 25jährigen Jubel» ' feier des Burdes zugesagt und zugleich den ihm zu Ehren ge planten HuldigungSzug genehmigt habe. Alle Vorbereitungen für das 17. Mitteldeutsche BundeSschießen find nunmehr vom Haupt- ausschuß und den neben ihm bestellten 11 Fachausschüssen auf das sorgfältigste und umfassenste getroffen, Leipzigs Bürger und Schützen rüsten sich, ihre lieben Gäste würdig zu empfangen. Auch ist das offizielle Festprogramm nunmehr in allen Theilen festgestellt und verspricht den Schützen und allen Besuchern des Festes reichlich Unterhaltung und Zerstreuung. Einen besonderen Glanzpunkt des Jubelfestes soll der große historische und Hub digungSfestzug bilden; ihn setzen zahlreiche Vereine und Korpo rationen Leipzigs, darunter sämmtliche Militärvereine, zusammen. Er wird an seiner Spitze drei große, von historischen Gruppen umgebene Festwagen führen, welche Allegorien des Schützenwesens bttden, von der frühesten Zeit an, das Mittelalter, zum theil durch die „Geharnischten* aus Torgau repräsentirt, angeschlofsen, bis zur Neuzeit herein. Vor dem HuldigungSwagen der letzteren Periode reiht sich eine Jagdgruppe ein. Direkt hinter dem Hul digungSwagen marschieren sämmtliche, am Zag bctheiligte Leip ziger Vereine, zum theil Embleme mit sich führend; es schließt fich dann der Bundesbannerwagen an, gefolgt von Schützen aller Orten de» Mitteldeutschen Schützenbundes, zu denen fich endlich die Leipziger Schützengesellschaft mit zahlreichen Berittenen an ihrer Spitze gesellt. Die von der Leipziger Schützengesellschaft gestifteten prachtvollen filbernen Ehrenbecher find in Form großer, reichverzierter Spitzpokale gehalten, mit Widmung und Schützen- Emblem geschmückt. Unsere Leipziger Schützengesellschaft steht überdies mtt einer Summe von 4000 Mark an der Spitze unter den Stiftern von Ehrengaben. An solchen theilS bar, theilS in Werthrn find betheiligt: der Mitteldeutsche Schützenbund 3000 Mark; die Frauen der Leipziger Schützengesellschaft 1000 Mark; der Deutsche Schützenbund 400 Mark; die Berliner Schützen gilde 350 Mack; die Priv. Scheibenschützen-Gesellschaft Chemnitz 300 Mark u. s. w. — Der Bankier Wette, der sich der Depotunterschlagung schuldig gemacht und seine Gläubiger um nahezu 500 000 be trogen hat, wurde am Mittwoch vom Schwurgerichte za Dresden nach dreitägiger Verhandlung zu vier Jahren Zuchthaus ver- urtheilt. Sein KommiS Deine» erhielt sieben Monate Gefängniß. — Eine Hebamme auf dem Zweirad — das ist der neueste Kulturfortschritt, der au» Cunewalde zu melden ist! Wenn sie zur Erfüllung ihrer oft schweren Pflichten in sausender Ge schwindigkeit vorüberradelt, so mögen zwar manche ob des unge wohnten Anblickes den Kopf schütteln, man wird fich aber hieran, wie an so manche andere Erscheinung der Neuzeit, gewöhnen. Die Hauptsache ist ja, daß fich diese Neuerung, mit welcher die wackere Frau ihren Kolleginnen bahnbrechend voraus» radelt, in vielen Fällen recht praktisch erweisen wird. — Diebe brachen in einer der vergangenen Nächte in einer Dro gerie von Hohe«stei« Ernstthal ein, wobei sie 20 Flaschen Rothwein, 15 Flaschen Cognac, 20 Pfund Margarine und 2T Stück Limburger Käse mitgehen hießen. Den Weg zum That- ort nahmen die Einbrecher durch das Kellerfenster, dessen eiserne Verkleidung sie aus der Mauer losbrachen. — Ein Kutscher fuhr auf dem Wege von Planitz nach WendischrottmannSdors sein Geschirr z« Schanden, stellte dasselbe dann unterwegs ein und dampfte schleunigst nach seiner Heimath Bayern ab. — Am Mittwoch Morgen brach aus bisher noch nicht ermittelter Ursache in de« an der Thalstraße in A««abevg gelegenen August Bauer'sch-n Dampfsägeweck mit Bautischlerei vnd Kiflen- fabrik Feuer aus. Dasselbe griff derartig schnell um sich, daß das Gebäude trotz raschen Eingreifens der Feuerwehren bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt ist. Die unmittelbar neben dem Brandhrerd stehende städtische Gasanstalt wurde von den Feuerwehren auSrrichend geschützt. — Bei einem am Mit.woch Argtzftten. Kairo, 22. Juni. Der Sirdar Kitchener Pascha und viele andere Offiziere find heyte Abend nachBerber ab gefahren. Bor dem Falle OMdurman» wird die Rückkehr »ach Kairo nicht erfolgen. Der Khalif hat beschlossen, seine Truppen in dem befestigten Lager von Kerreri, zehn Meilen nördlich von Omdurman, zusammenzuziehen und dort die englisch- egypttsche Armee zu erwarten. Der Khalif ist augenscheinlich ent schlossen, Omdurman bis aufs äußerste zu vertheidigen. Chi«a. — Einer Depesche aus P e k i n g zufolge verlangte Baron Heyking vom Tsung-li-Aamen die Gewährung der Konzession an die Deutschen für den Ba« einer Eisenbahn von Tientsin nach Tschinkiang. rüste» «tt ganz« Kraft, da di« dm««' Krss« O«st«rrtich» ge waltig« Dimensionen auz«nehmen beginn««. — Der „Voss. Ztg.* wdd a«S Wien berichtet: Die scharst Erklärung de» Organ» d«» Auswärtige« Amte» gegen den „Gla» Ernagorea* kommt nicht überraschend. Man verfolgt hl« seit lange« die Thätigkeit de» Fürsten von Montenegro, der gegen Oesterreich-Ungarn jetzt avf de« Balkon alle Minen springen läßt, um gegrbevenfall» durch Rußland die Frage der Fortdauer der Okkupation Lo»nien» und der Herzegowina auswase« zu lassen. Man weiß genau, daß bei allen neuesten Zettelungen auf dem Balkan Fürst Nikolau» die Hand im Spiele hat und hat daher all« Borbrrettunge« getroffrn, um dessrn Trribtn z» durchkttuzeu. Ara«kreich. Pari», 22. Juni. Präfidtnt Fame ersuchte Peytral, die KabinetSbildung zu übernehmen. Peytral erbat sich bi» morgen Nachmittag Zett für Antwort. Pari», 22. Juni. In den Wandelgäugen der Kammer verlautet, daß die Gruppe Möliue, Ribot «nd Dupuy ein Zustandekommen jeder lebensfähigen Regierung zu verhin dern sucht, und zwar deshalb, um eine Auflösung der Sammer herbeizuführen. Man glaubt nicht an da» Ge lingen einer Neubildung de» Cabinet» dnrch Peytral. Malte«. Rom, 22 Juni. Finali begegnet großen Schwierigkeiten bei der Bildung de» KabimtS, weil er in der Kammer ein außerpar lamentarische» Ministerium auf den Widerstand der vereinten Linken stoßen würde. Man spricht heute wieder von einem Mi nisterium Belloux Sonnino. Augenblicklich ist Visconti Benosta beim König. 'sunätUZh, »»r», Ul" «Ul.» rsewlticr suyr kill VUyjrrayL IN Fieber z«. Das Erscheinen von ShafterS Expedition vorsda» Paul Götz'sche Wohnhaus am BrünnlaSwald, zündete und ungarische öffentliche Meinung solle sich i Santiago beweist, daß anderwärts noch keine Landung stattgefun- legte da» Han» bi» auf seine Umfassungsmauern in Asche. . Die 'Ne ««ruhe« sm der «Esch * «OMme-rMischm »re«»« Die europäisch« Press« «rächt viel Aafhebrn» vo« d«n vor- M«u a» der t ürktsch-montevegrinisch«« Grenze, welche mittlerweile al» glücklich beend« auzusehe» find. Natürlich werde» die dor- tiae» Uarrrhe» wieder einmal „der Unfähigkeit d« türkischen ve- Hörden*, und wie e» sonst in den ZeitungS-Jeremiaden lautet, »»geschrieben, während in Skutari, Tetttuje »nd Belgrad alle Spatzen ans de« Dache pfeife», daß der Län» dort «nte» vo« Fürsten Nikita vo» Montrnegro a«»geht. Jedem Ginge- weiht«« ist «», so wird d« „Post* vo» ««ttrrichttter S«tte mit- getheilt, bekannt, daß die Vevohner der christlich«« Distrikt« Al- bauien», i« Sondahttt di« von verana, f«tt «rhr««n Monaten schon mtt neuen Waffen und reicher Munition von Montenrgro «»»gerüstet wurden; dann begann man die «uselmäauisch« Be völkerung zu provozireu, und, nachdem man schon vor Wochen «tt Eiuzelmordeu begonnen, arteten die Angriffe der christlichen Bewohner de» Hochgebirge» gegen die in den fruchtbaren Niede rungen wohnenden Mo»lim» in wahre Raub- und Plünderung», züge ap». E» lag offenbar System darin, und niemand weiß besser, al» Fürst Nikita, daß ein solche» System wirksam ist, um 1« albanefischen Wetterwinkel einen Sturm zu entfachen, denn die Mohammedaner jener Gegenden find keineswegs geduldige Schafe. Die Stämme de» Distrikte» von Berana wehrten fich kräftiglich ihrer Haut, mußten aber bald erkennen, daß sich der eigentliche Sitz der gegen sie unternommenen Angriffe auf Monte- «qpMschem Boden befand. Sie konnten hierüber«« so weniger im Zweifel sein, al» montenegrinische Lysats xrovoo»tsurs ver- . schiedentlich von ihnen aufgegrtffen wurden, und ringsum erschallte deshalb der alte albauefische Schlachtruf gegen Montenegro, dessen Begehrlichkeit auf albanefischen Bodm seit Knüpfung der verwandtschaftlichen Bande zwischen den Häusern Petrovitsch «nd Savoyen stark gewachsen ist. Die Fehde, welche ftch zwischen den von Montenegrinern unterstützten Christen und den Arnauten entspann, war nur vo.i kurzer Dauer, da sehr schnell Truppen in genügender Anzahl erschienen, um dem Sengen vnd Brennen Einhalt zu gebieten. Die Ordnung wurde wieder -ergestellt, der Sultan bewilligte allen Christen, welche mit Mon- tenegro konspirirt hatten, volle Amnestie, und an Stelle der abge brannte« Hütten werden nett« errichtet. General Saad Eddhin Pascha ist mtt dem montenegrinischen Delegirten beschäftigt, den st»tus yuo so schnell wie möglich wieder herzustellen, wobei ihm letzterer, tagtäglich neue Winkelzüge machend, mit essigsaurer Miene behilflich ist. Die Kage ist nun, wa» der schlaue montenegrinische Fuchs in Cettinje mtt diesem Grenzradau bezweckte? In Kürze 'wird e» fich zeigen. Wahrscheinlich wünscht er eine neue Grenzregu- lirung, sicherlich aber Kreirung neuer Vertretungen in Albanien «nd vnr allem die Absetzung des Valis von Koffovo, der ihm sckon längst ein Dorn im Auge ist, da derselbe der richtige Mann am Platze ist. Da» ist e» aber gerade, was den Fürsten Nikita ärgert, da er in Albanien im Trüben fischen möchte. Mehr al» wahrscheinlich ist es, daß der Fürst im Auftrage einer Großmacht handelt, welche Interesse daran hat, dem türkischen Michel wieder etwa» am Zeuge zu flicken. Im Interesse der Ruhe Europa» hoffen wir aber, daß all diese Pläne zu Schanden werden.
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