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Bei reichlicher Einstreu kommt ein Zu schlag von 10 bis 15 °/o, bei starker Vcrwen- dung von Torfstreu «ine Verminderung von 20 bis 25 °,ö in Frage. Die Fauchegruben haben außer der aus dem Stalle anfallenden Harnmenge auch den aus dem Dünger heraustreibenden Sicker saft aufzunehmen. Ob nun für Sickersaft oder Ham besondere Gruben angeordnet werden oder alles in ein« Grube zusammengenommcn wird, hängt von den örtlichen Verhältnissen ab. Bei nicht überdachten Dungstätten ist jedenfalls noch ein Zuschlag für Regenwasscr bei der Fläche der Dungstätte zu berück sichtigen. Der Inhalt soll allgemein so berechnet werden, daß «in« Aufnahmefähigkeit für sechs Monate vorhanden ist. Danach kommen in Frage für: 1 Stüsk Nindvick (Großvieh). . 3,^0 cbm I „ Jungvieh 1 50 „ I Pferd 2,00 . 1 Schwein 1,00 , I Schaf k>,30' „ .Hierbei wird etwa die Hälfte Les In haltes für Len anfallenden Harn beansprucht. Um wegen des Erddruckrs an Wand stärken zu sparen, wählt man vorteilhaft runde oder ovale Grundrihform. Umfassungen und Sohle können aus Feld- und Bruch steinen, Ziegeln oder in Beton hcrgestellt wer den. Die Behälter sollen wasserdicht sein. Die Ausführung in Beton bedingt häufig die An ordnung von Eisencinlagcn und erfordert auch die Hinzuziehung von in Betonbau be sonders geschulten Arbeitskräften. Dis Decken müssen dichtschließend hcrgestellt wer den, jedoch ist für eine Lüftung an geeigneter Stelle zu sorgen. Sohle, Wand- und Deckcnflächen sind gegen die Einwirkungen der tzarnsalze durch geeignete Anstriche zu schützen. In Ler Sohle der Iauchegrubc ist für das Einsetzen des Pumpenstockcs eine besondere Vertiefung, etwa 30 cm weit und 30 cm tief, nötig. Die Sohle hat nach dieser Ver tiefung zu ein leichtes Gefälle zu erhalten. Damit durch die Zulauflcilung aus den Ställen kein Dunst aus der Iauchegrube nach dem Stalle abziehen kann, wird das Zu leitungsrohr aus dem Stall bis auf etwa 30 cm auf die Sohle der Grube herunter, geführt. Zur Mege der Obst- und Gemüsevorräte Wer einen Garten bebaut, wird einen Teil der Emte für die Winter- und Frühjahrs- monate eingelagert haben. Bildet doch das Obst und Gemüse einen wichtigen Bestandteil unserer Kost und ist zur gesunden Ernährung nicht zu entbehren. Die Haltbarkeit unserer ttzartenerzeugnisse ist aber nicht so, als daß «s mit dem Einlagern allein getan ist; wir Nüssen im Gegenteil auf eine Pflege der Vor räte bedacht sein, wenn wir die Obsternte länger aufbewahren und Verlust« vermeiden wolleir. Frische Luft ist nötig. Unser Gemüse und Obst lebt und atmet, auch wenn cs im Keller im Einschlag steht bzw. auf Horden ausgebreitet wurde. Es bedarf daher zum Zesundbleiben reiner Luft; in dumpfig-feuchter Atmosphäre neigt es stets zur Fäulnis. Reich- iches Lüften Ler Lagerräume ist also nötig, md da Obst in der ersten Zeit nach der Ein- agerung auch Feuchtigkeit abgibt, ist auf Luft erneuerung zu dieser Zeit besonders zu achten. Freilich müssen wir die Lüftung nach dem Wetter ausrichten und das Eindringen aus gesprochen feuchter Luft vermeiden. Haben wir Gemüse im Gartenland in flacher Grub« eingeschlagen, so werden wir auch hier je nach Witterung durch Freilegen od«r Schließen der Seitenwände dafür sorgen, daß sich bei ge- »Ost reichten in diesem Jahr die 2:' cn und Böden einfach nicht aus, um die an Rauhfutter und Stroh unter Dach um unterzubringen, sie muhten in Schober g werden. Es ist nun sehr wichtig, daß die nähme von Heu und Streu in glatt abg. trennten, senkrechten Schichten geschieht, damit eine möglichst kleine Oberfläche den Einflüssen der Witterung ausgesetzt wird. 3u diesem Äb- trennen leistet ein einfaches Handwerkszeug sehr gute Dienste. Ein altes, aber gut ge schärftes Sensenblatt wird gerade geschmiedet und in einem etwa 60 cm langen, runden Holz stiel eingenietet. Ein senkrechter Griff an dessen Ende und ein waagerechter in der Mitte, dient der rechten bzw. linken Hand zum Anfassen und ermöglicht ein nachdrückliches Schneiden durch Stoß und'Zug. Ein fägcartigcs Einfeilen des Scnsenblattes erhöht noch seine schneidende Wirkung bei groben Stengeln. "Auch zum Ab- ' rennen von ungehäckscltem Gärfutter, wie mir, Senf und dergleichen, ist das einfache ü sehr brauchbar. v. R a m i n. eignctcm Wetter die Luft über dem Gemüse erneuern kann. Auch «in« über einem Latten rost angelegte Miet« mit Wurzelgemüse gibt die Möglichkeit einer Durchlüftung. Gleichmäßige Temperatur. Bei der Regelung der Luftzufuhr achten wir gleich zeitig aus ci e möglichst glüchbleibende Tempe ratur im Vurratskellcr. Schnelle Teinperatur- schwankungcn bewirken einen Niederschlag der Feuchtigkeit, die dem Obst oder Gemüse ge fährlich werden kann. Während bei der Ein lagerung die Wärme vielleicht noch 8° 6 be tragen mag, sollen im Winter möglichst nur 2 bis 3°tt herrschen. Bei gleichmäßiger Wärme ist auch die Luftfeuchtigkeit zu regeln, wobei wir berücksichtigen müssen, daß auch zu trockene Luft nicht gut ist; das Obst kommt dadurch zum vorzeitigen Schrumpfen. Schutz vor Frost und Regen. Einen Obst- oder Gemüsekclter können wir zumeist unschwer vor Frost schützen. Sollte die Tempe ratur bei kaltem Wetter auf Len Nullpunkt absinkcn, dann reicht oft das Aufstcllen einer Petroleumlampe zum Halten Ler Temperatur aus. Die Mieten, Lie wir bei noch warmem Herbstwetter zunächst nur schwach abdecken dürfen, müssen bei Eintritt von Frostwctter eine stärkere Decke erhalten. Wir legen eine zweite Stroh- und Erdschicht über oder bringen auf die Einschläge ein« Laubdccke, die stets einen guten Schutz gegen Kälte bietet. Aber auch ein starker Niederschlag kann dem im Freien eingcschlagenen Gemüse gefährlich werden, besonders wenn der Regen bis zum Blattgemüse vordringt. Es ist gut, Dachpappe zum Abhaltcn heftiger Regengüsse bereit zu halten. Und wenn im Gemüsckeller ein Gießen der Einschlagcrde nötig wird, so gießen wir hier nicht mit der Brause, sondern vermeiden jedes Befeuchten Ler Kohlblätter, des Laubes non Endivien und anderer grüner Pfianzen- Ne, da bei dem langsamen Abtroclmen im !er sonst Fäulnishcrdc entstehen. Kampf den MM »VN Lberlnndwirtfü Milben finden sich dort ein, wo nicht ge nügend aufgepnßt wird und wo unzweck mäßige Einrichtungen vorhanden sind. Ein schränkend soll allerdings gesagt sein, Laß es sogenannte Ungeziefcrjahrc gibt, in denen der Züchter diesem Uebcrsall einfach fast wehr los geg«nüberstcht. Dort, wo die Sitzslangen mit dreizöiligen Nägeln festgenagelt sind, wo die Doppelwände aus Breitem und demnach Ritzen bestehen, ist in den Ritzen und unter den Stangrnauflagen ein Dorado für die Auf Krankheiten achten. Obst i auch auf dem Lager pilzlichen Krankheiten ausgesetzt. Wir nennen sie meist einfach Lager fäule. Es handelt sich dabei um verschiedene Schimmelpilze, die in der Regel durch kleine Wunden in der Schale Eingang zum Frucht fleisch finden. Durch gründliches "Aussortieren aller verletzten Frücht« beim Einlagern haben wir zwar schon oorgebeugt, jedoch bleibt ein wiederholtes sorgfältiges Durchsetzen der Vor räte nötig. Dabei wird alles Ungesunde voll ständig beseitigt. Reinlichkeit ist wichtig. Eben so ist natürlich auch vom eingelagerten Ge müse alles, was Fäulnis zeigt, zu beseitigen, gegebenenfalls reicht ein wiederholtes Durch- putzcn aus. Beobachtung des Eingemachten. Die .Hausfrau wird dabei nicht versäumen, auch das eingekochte Obst und Gemüse auf seine Haltbarkeit hin zu beobachten. Zeigen sich Schimmelpilze auf Marmeladen oder Gelees, so ist das nicht immer ein Zeichen zu kurzer Kochzeit oder zu großer Sparsamkeit in der Zuckerverwcndung, sondern kann auch auf zu große Feuchtigkeit im Aufbewahrungs raum Leuten. Pflaumenmus kann zur No: jetzt noch etwa in einen Backofen kommen, damit die Oberfläche „abbackt", d. h. trocken und fest und damit haltbar wird. Gemüse und Obst in Gläsern zeigen ein Verderben zumeist durch Aufgchen. Jedoch kann Gemüse auch säuern, ohne daß das Glas sich öffnet. Es sind dann zumeist Milchsäurebaktcrien am Werke, die zunächst ein« Trübung der Auf- gußslüssigkeit bewirken, die sich dann abe- absetzt, so Laß die Konserve auch äußer lich wieder gut erscheint. So ist überall Aufmerksamkeit nölig. Und wo sich Mängel zeigen, versuchen wir auch immer gleich den Ursachen nachzugehcu, um künftig jeder Verderbnis soweit als möglich Vorbeugen zu können. en im Kühnerstall aftsrat i. A. Avin er Vogclmilben. Zu Hunderten und Tausenden sitzen sie tagsüber dort, um in der Nacht auf Blut auszugchen. Bcizukommcn ist also erst wieder Lurch Vorbeuge, durch glatte, ritzen lose Wände, durch transportable Nester, Stangen, Kotbretter, die von Zeit zu Zeit gründlichst mit Wasser und Coda gereinigt werden können und dann durch Tötung vor handener Milben. Da für Lie Milben aber in einer scheinbar glatten, sagen wir, etwas rauh geputzten