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eitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für DippoMswalöe, Schmie-eberg u. A. ? Bezugspreis: Für einen Monat 2.— -H.se s ? mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Demeindc-VerbandS-Glrokonto Nr. 3 :: - s Fernsprecher: Amt Dippoldiswache Nr. 403 s ? :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: 1 Aelteste Zeitung des Bezirks Dkses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrakes und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite ; Millimeterzeile 6 Rpfg.: >m Textteil die 93 - - Millimeter breite Mllllmeterzetle 18 Rpfg. i 1 :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: t 1 :: Zur Zelt ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: : Sonnabend, am 12. November 1938 Nr. 265 104. Jahrgang Mr -er Mat m- -eia SaWnlan- Dippoldiswalde. Zum zweiten Male wird morgen im WHW 1058/W zum Eintopfcssen aufgcrnfen, und wieder wird dem Aufrufe vom ganzen Bölke nachgekommcn wer den. Zn unserer Stadt ist gemeinsames Eintopfcssen im Schühcnhause, bei dem auch von der ASB Betreute den Tisch gedeckt finden werden. Wenn aber in den Haushal- lungcn die Sammler kommen, dann stehe niemand zurück, sondern gebe, wie es dem großen Zahl entspricht, das wir durchleben durften. Dippoldiswalde. Als in vergangener Nacht gegen 23 llhr ein Kraftwagen vom Schulgäßchen aus in die Altenberger Straße einbog, stieß er mit einem die Altenberger Straße herabkommendcn Kraftrad zusammen. An beiden Fahr zeugen entstand Sachschaden. Der Fahrer des Kraftrades erlitt leichte Hautabschürfungen. Dippoldiswalde. A r - N i - L i ch l s p i e l c. Wiederum bieten die Ar-Ai-Lichtspicle ihren Besuchern ein packendes Filmwerk: „Frau Sylvelin" betitelt es sich. Schön wie der Name ist auch die Frau selbst, ein reizendes Kleinod für den, der sic besitzt: Manfred Block chargestellt von Hein rich George), Gründer eines Konzerns. Reichtum umgibt die schöne Frau, jeder Wunsch wird ihr erfüllt, aber sic fühlt sich nicht glücklich an der Seite ihres nm so viele Jahre äl teren Gatten. Sie liebt ihn zwar auch, doch die Lharaklere sind zu grundverschieden: sie ist die stille, licbesuchcnde Fran, er aber versteht sich nur aus sein Geschäft, Bankaktien, Manipulationen usw., weniger aus die Liebe. So fügt es das Schicksal, daß Sylvclin (Maria v. TaSnady) bei einem Aufenthalt im Süden einem anderen, jüngeren Herrn begeg net, der ihren Gefühlen gleichgcarlet ist, sich in diesen ver liebt und nicht mehr nach Hause zurückkchren will. 5hr Gatte, der starke, geschäftsgewandte Mann, wäre darüber vollkommen zusammcngcbrochcn, sein Geschäft dem Ruin verfallen, wenn nicht — ein Freund spielte den Vermittler — Sylvelin doch noch zurückgckchrt wäre. Erst da empfand er, was ihm seine Frau war und ist. So singt der Film ein hohes Lied auf die Kameradschaft der Frauen, die besten Lcbcnskameradinncn der Männer. Und wie der Stofs des Filmes von vollendeter künstlerischer Wirkung zeugt, steht ihm die schauspielerische Darstellungskunst ebenbürtig zur Seite. Einfach blendend ist das Spiel von Heinrich George als Manfred Block. Niemand versäume deshalb, sich die ses Filmwerk anzusehen. Es ist gleich interessant für Frauen wie für Männer. — Nebenbei läuft noch ein wunderbarer Kulturfilm vom „Uhu und anderen Nachtgeticren", ein amü santes Lustspiel, „Der Fußball", und wieder eine reichhaltige Wochenschau, u. a. mit Bildern aus dem befreiten Eudctcn- land und vom Kriegsschauplatz im Fernen Osten. Sciscrsdors. Zur Gedenkfeier am !>. November versammel ten sicb im Saale des Gasibofes die Gliederungen der Partei und «»geschlossenen Verbände sowie die Einwohnerschaft des Ortes und die .Insassen des Genesungsheimes „Nächstenliebe". Der Raum mar, würdig der Feierstunde, hergcrichtet und geschmückt. Nach Bearüs-ung und Gesang erfolgte der Fahncneinmarsch un ter den Klängen d.'S Badenweiler Marsches. Dem Ernst des Ta ges angepasste Verse wurden vorgelragen. Die Fahnen senkten sich und unlcr den Klängen vom guten Kameraden rief Trupp führer Pg. Friede die Namen der Ui Gefallenen an der Feb)- hcrrnhalle aus. Orwgruppenlcster Pg. Müller gab Rückblick auf die Größe der Zeit un) forderte die Anwesenden zu wcilerer Treue m Führer und Reich aus. Nach dieser jchlichlen, eindrucks vollen Wcihcstui.de lies der Film „Der Herrscher". Seisersdorf. Die Kriegcrkameradschafl hiell am 10. Novem ber einen Kameradickaslsappell ab. 3n seiner Erössnungsanspiache würdigte Kameradschaflssübrer Ell, die Geschehnisse der leisten Zeit und wies auf das gewallige Geschehen, in dem ein Glück dcutschc Geschichte geschrieben ward, hin. Dank und immerwäh rende Einsatzbereitschaft soll unS alle Soldalen beherrschen. Neue Kameraden der allen und jungen Armee wurden ausgenommen. BesistzcugniS und stubiläumsabzeichen wurden dem Kameraden Grimmer, Paulsdorf, mil Mörlen des Dankes ausgchändigl. Zur Kenntnis gelangten weitere Bekanntmachungen, Sckiesstage wur den bekannlgegeben und beschlossen, ein VHW-Schietzen dnrchzn- sühren. Der Kamerad Schreiber, welchem es vergönnt war, 14 Tage freien Aufenthalt im Erholungsheim Lauter i. E. zu ver bringen, gab seiner Freude über die dort verlebten schönen Tage Ausdruck. Klaskutte. Am 14. November wird auf der vollipmigen Bahnstrecke Heidenau—Altenberg im Anschluß an die schon am 12. Oktober 1038 in Benutzung genommene Strecke zwischen den Bahnhöfen Heidenau und Dohna (Sachsen) der Arbeitszug verkehr bis Weesenstein ausgenommen. Glashütte. Freitag fand hier eine vom Amte für Kommunal politik «unberufen« Bezirkstagung der Bürgermeister Sachsens statt. Nack der im Uhrmacherschulsaal abgehalkenen Sitzung und der AuSslellungsbesichliguna begaben sich die Teilnehmer zur Be sichtigung einiger hiesiger Fabrikbclriebe. veuWand ist gewarnt / Reichsminister Dr. Goebbels nimmt unter der Ucbcr- schrift „Ter Fall Grünspan" in einem Artikel im „Bvl- tischen Beobachter" zu dem jüdischen Mord an dem vent- scheu Diplomaten Stellung. Der Minister beschäftigt sich zunächst mit dem gemeinen Attentat in Paris und den Hintermännern und betont unter Hinweis auf den Aus- , bruch der Empörung in der Nacht vom !). zum 10. No- vember, daß die Geduld dcS deutschen Boltes nunmehr .»schöpft ist. Dr. Goebbels gibt dem dentschsciudlichen i Ausland, dnS die Borgünge übertreibt und entstellt, den Rat, das Iudcuproblem und seine Lösung den Deutsche» selbst zu überlasse«. Tic deutsche Negierung wird legal ruf daö Attentat des Judentums antworte». In dein Artikel geht Dr. Goebbels von den Vorgän- zen am 7. November, als der l7jährige polnische Inden- inngc in die Deutsche Botschaft in Paris emdrang und z»s Ernst vom Nath mchrcrc Schüsse abgab, aus und steht die Parallele zum Fall Gnstloss. Der Ministcr stcll! sann die Frage: Wo sind die Hintermänner zu suchen? and fährt fori: Seit Bloche» „nd Monate» wird in de» großen jüdischen Wcllblätlcrn gegen Deutschland als Ration zum Kriege und gegen einzelne prominente Vcr- ireter des nationalsozialistischen Denlschlailds zmn Morde zehchl. Besonders hervorgetan habe» sich dabei die Fudcn Georg Ber ii hard und E mil Lndwi g ko hu. In diesen kreise» sind deshalb auch zweifellos »ie geistigen Inspiratoren des Attentats zu suchen. Es lind dieselben Kreise, die jetzt sür de» Mörder in der zauzcn Welt eine nie daacwcscnc Sstmmuugspropagauda tnlfaltcu. Die Gründe sür de n M o r d liege» aus der Hand. Das Weltjudeulum Hai nach der fieberhafte» lkricgshche in den Sommermmialcn dieses Jahres eine iurchtbarc Schlappe erlitten. Das A b k o m m eu vo n München brachte seinen Bernichtuugsplan gegen Deutschland zum Scheiter». Es halte Vie Hossuuug ge hegt, durch einen durch infame Heye hervorgeruscnc» Weltkrieg Deutschland in die Knie zwingen und das ver- )as;1c Nazircgime zum Sturz bringe» zu könne». Nach- »cm in München dieser Plan zum Scheitern gebracht wor- )cn ist, wollten sie nun durch eine drastische und frivole »lktiou die Friedensbemühungen zwischen den Großmäch ien Europas aushalten und eine neue Hetze gegew Deutschland in Szene setzen. Der Mord an dem Lcgationsselretär vom Rath sollte :in Fanal sein für die gesamte Iudcnhcit im Kampf zegen Dcistschlmid. Der Mörder selbst hat gestanden, das? :r damit ein Wnrnungssignal habe geben wollen. Aller - aings ist dieser Schutz nach hinten loögcgangcn. Gewarnt worden ist weniger die Welt als das deutsche Boll. Unsere Geduw ist erschöpft ES liegt auf der Hand, datz eine Nation von 80 Mil ioncn auf die Dauer derartige Provokationen nicht still schweigend und wehrlos hiunehmcu wird. Nach der Er- ilvrduug GnsUvffs hat das deutsche Bolt geschwiegen. > Aach dem Tode dcs Gcsnndtschaftsrats vom Rath ist cS wnz spontan zu Bcrgeltungsaktivncn gegen die Juden i> j Deutschland geschritten. Der eruptive Ausbruch der Em- j vörung der Bevölkerung in der Nacht vom v. zum 10. No l vember ist daraus zu erkläre« und zeigt «ur, datz die l Geduld des deutschen Volkes nunmehr restlos erschöpft ist- Wie aber reagiert nun die deutschfeindliche, zum gro- ! ;en Teil jüdische A u s l a n d 6 p r c s s c auf die spon- j innen Folgen der Schüsse in Paris, die sich in Deutsch j mnd ergeben? Man versucht in diesem Teil der Auslands - - vrcssc, den Eindruck zu erwecken, als herrsche in Dcntsch- ! and so eine Ari von Bürgerkrieg. G r c u c l m ä r ch c n § ohne Zahl werden erfunden, kolportiert und an den Mann - gebracht. Man erklärt, dic^ spontanen Reaktionen des .lentschen Boltes seien durch „organisierte Mannschaften" j vurchgcsührl worden. Wie wenig Ahnung doch diese Zei- I lcuschiuder vo» Deulschlaud haben! Wie erst hätten diese: i Reakliov.cn ausgesehen, wären sie organisiert gewesen! i NiMAdAS WmdelMMN Eines der hervorstechendsten Merkmale der in den vcr-- gangencn Tagen staltgefundcnen Aktionen gegen das Fndeulum ist die Tatsache, das; es zwar zn Demoliernn- gen, aber nirgendwo zu Plünderungen gekommen ist. Das benutzt natürlich diese dcutschscindlichc AiislaudSpressc, nm zu behaupten, das; es sich um rein kriminelle Vorgänge handele. Vor allem die jüdische Presse in Nordamerika ! lut sich in einer nie dagewescncn Hetze unrühmlich hervor, > ürinnert an das barbarische Mittelalter und erklärt, das; Glashülle. Seil einige» Woche» arbcilcn mehrere junzc , Leiste üi Uner Freizeit im Prietznilstal, nur wenige Schrille von« : „Brellhäujl" cnlfein!, am Bau einer Sprungschanze. Die Vor- ' arbeiten leiten fach verständige Skispringer aus den Reihen des Touiislcnklubs „KiarclbrüLcr". Der Bau wird autzerdem von« j zuständigen Schanzcnbauwart, Skilchrer Etennnter, Attenberg, überwacht. Um die Schanze noch vor Eintritt LeS Winters fertig- l zustcttcn, haben die daran .Interessierten die Arbeiten jo schnell j als möglich vorwärts getrieben. Die Aistage befindet sich auf einem dem .Zohnsbachcr Gutsdesitzer P. Bögler gehörigen Wie- jcngnmdslück, rechts der Prießnitz (Winlerseite). Die Schanze sott bei gutem Schnee Sprünge bis zu 25 Metern zulasscn. Ein hölzernes Aufbaugcrüst wird- vorläufig nicht gebaut, da der An lauf stest genug ist. Die Höhe des Schanzentisches wird nur wc- iiig über einen Meter betragen. Der Aussprung weist eine Stei gung von zirka 3l! Grad auf. Der tote Punkt Hai eine Länge von Ii> Metern. Um einen ungefährlichen Auslauf zu bekommen, macht sich der Bau einer hölzernen Brücke über die Prießnitz nölig. Glashütte. "Am ll. November wurde das goldene Trcudienst- chrcnzcichcn sür 40 jährige Dienste dem Poslasfistenlen Engelmann und Obcrpostjckassner Köbach durch Len Vorsteher des Postamtes Glashütte mit den besten Wünschen sür Gesundheit und Wohl- clgehcn ausgchändigl. Bautzen. Die Männer des Reichsarbcilsdicnstes der Obcrlcmsitzer Lager der Rrbeilsdicnstgruppc 153 haben die Vergütungen, die ihnen durch die Ernlehilfe zuficl, ohne je den Abzug dem WinlerhilfSwerk zur Verfügung gestellt Für den Gesamtbetrag von rund 4580 Mark kauften sie Bekleidungsstücke, die sie dem WHW überwiesen. Erimmitschnn. Sozialismus der Tat. Ein schönes Beispiel für die Sorge nm das Wohl der Gc- solgschasl hat eine hiesige Firma abgelegt. Tie stellte jedem Gefolgschaslsmilgtied eine VolkSgasmaskc für de» Fall der Gefahr zur Verfügung. Dcs wcitercu hat die Betricbssühruug jedem Arbcitskameradcu ein Los der Arbeitsbcschaffnugslollcrie und je einen Zenluer Karlos sein geschenkt. Besonders bedürftige oder kinderreiche Ar beitnehmer erhielten zwei Zentner Kartoffeln oder sieben Zenluer Kohlen. Muskau. Z wci S ch a d e n s e n c r. Die Feld scheune des Rittergutes Ober Welnkirch wurde durch ein i Schadcufcuer vernichtet, lieber 6000 Zentner Stroh, land wirtschaftliche Maschinen und eine Drcschanlagc sielen dem Feuer zum Opfcr. —-Vermutlich durch Kurzschluß cutstand im Hcuboven dcs ^chafstallcs im Remontcdepoi Nieder Bischdorf ein Brand, der rasch nm sich griff. Es gelang den Feuerwehren, die 200 im Statt untcrgcbractp len Schafe in Sicherheit zu bringen. 1600 Zentner Heu l wurde« vernichtet. ! > Z' '77 > . '--777' 7 V . WMMhnsW AuSgabcort Dresden Sonntag: Vorwiegend heiler. Temperaturen etwas ansteigend. Zunächst keine Frostgefahr mehr. Mäßige Winde um Süd. Montag: Voraussichtlich Bewölkungszunahme und weitere Erwärmung. Wetterlage: Das Tics über dem Atlantik verlagert sich nordwärts. Eine Störung desselben macht sich heute in Westdeutschland durch starke Bewölkung und örtliche Nie derschläge, im Osten des Reiches durch Aufzug hoher Be wölkung aus Westen bemerkbar. Das Wetter unseres Be zirks bleibt zunächst bei südlichen Winden unter dem Ein fluß des osteuropäischen Hochs. Trotz starker Ausstrahlung in der vergangenen Nacht sanken die Temperaturen nicht mehr bis in die Nähe des GesrierpunktcS.