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Tageszeitung unö Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmieöeberg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— 1 mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeink>c-Berbank>s-Gtrokonto Nr. 3 :: 1 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 i :: Postscheckkonto Dresden 125 43 :: 1 L Aelteste Zett»«g des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschasl, des Stadlrates und des Finanzamts Dippoldiswalde i Die 46 Millimeter breite Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zelt ist Preisliste Nr. 5 gültig. Anzeigenpreis: Millimeterzelle 6 Rpfg.: lm Terttell die 03 Millimeter brelt« Millimeterzeile 18 Rpfg. Freitag, am 28.Oktober 1938 Nr. 253 104. Jahrgang Mr der Mut und dem Salhsenlnnd Dippoldiswalde. Dichter Nebel ist in vergangener Nacht aufgezogen und breitet sich auch am Vormittag noch über Wald und Flur aus. Der Verkehr ist dadurch stark behin dert. Mit besonderer Vorsicht müssen die Kraftfahrzeuge fahren und brennen Licht, um entgegenkommende Ver kehrsteilnehmer zu warnen. Oelsa. Am Mittwoch vcransialiele die Deutsche Arbeitsfront ! im Niederen Eosibofe eine Mitgliederversammlung. Nach ge- s meinsamem Gelang. Fabneneinmarsch und .Kernspruch bcglüfgc k der OrtSobmann die Erschienenen vorn Ori, Kreis und von. der f Eauschule Kipsdorf. 3m Anschluß daran wurde verschiedenes be- > kanntgegeben, so über den Beginn von DAF-Kurzschriflkursen, f Ncchcnbursen sür Teilnehmer des RelchSberufSweltkampses, über , Bctricbsbuchfübrung und Sclbstkoslenberechnung u. a. Es sbllen auch innere Bctricbslehrgäuge eingerichtet werden. Damil soll der Leistungssteigerung gedient werden. Dann sprach der Walter für das BolksbiidunqSwerk über dessen Zweck und die Art seines ° Wirkens. Am I I. November wird ein Licktbildervorlrag über die Bergwclt Oesterreichs gehalten. Gauredner Pg. Georg Zingel, Dresden, behandelte daS Thema „LeislungSgemeinschafI und Bolksgemeinschasl". Er führte etwa auS: Die Märzlage in Oesterreich und die Oktoberlage im Gudetenland haben gezeigt, wie die Menschen sich zur großen Gemeinschaft des Deutschen ! Reiches gesehnt haben. Wir im Altreich können viel davon ler nen. Eine große Anzahl der arbeitenden deutschen Menschen hat nicht den Beruf erlernt, der ihnen Freude macht, sondern den, Ler »ach Lage der Dinge zu ihrer .Jugendzeit als der geeignetste erschien. Nach Schakungen haben wir 52 Proz. ungelernte oder aiigelerntc Arbeitskräfte und nur 48 Proz. gelernte. Und die Be strebungen sind im Gange, daß jeder .Zunge nicht nur einen Ar- bcitSplaß bekommt, sondern seinen Arbeitsplatz. ES soll einmal keinen Menschen mehr geben, der mit Unlust an seine Arbeit geht, sondern jeder soll Lie Arbeit aussübreu, zu der er sich beru fen fühlt. Dies alles dient der Leistungssteigerung, Ler LelslungS- sreuLigkelt und damit auch Ler Verbesserung LcS LebensslandardeS Les einzelnen. Nach Lem Deuijchcu Gruß begann der zweite Teil der Veranslallungssolge. Der Mannergesangverein „Liedcrkranz" trug einige Lhöre vor, die Musiker brachten verschiedene Stücke zu Gehör und die KdF-Tanzgruppe zeigte verschiedene Volks- tanze. Besonders interessant war hier ein Tplophonspicler, der seine Kunst mit großer Virtuosität zeigte. Reicher Beifall zeigte den Ausgeslaltern Les zweiten Teiles, daß ihre Darbietungen ge fallen hallen. Glashütte. Aufgeboten wurden: Arbeiter Kurt Erich Reichell, Glashütte, mit Köchin Gertrud Elisabeth Schmidt, Glashütte: Tischler Albin Bruno Köhler, Glashütte, mit Metallarbeiterin Anna Ella gesch. Elaußnißcr geb. Dachcrl, Glashütte: Mechaniker Willy Alfred Börner, Glashütte, mit Metallarbeiterin Selma Jo hanna Benedix, Glashütte: Metallarbeiter Alfred Edwin Frau lob, Glashütte, mit Metallarbeiterin Elli 3ohauna Lohse, Glas hütte: Hausmeister Max Dippe, Radebeul, mit Hausangestellten Anna Emma Schwenke, Glashütte. oalaSier rechtfertigt seine Politik Zusammenarbeit mit Deutschland notwendig — Scharfer Verweis an die kommunistische Adresse — Energische Worte zur Finanzkrise Dor mehr als Mi» Vertretern aller Provinzvcrbände des Mutterlandes »nd der Kolonien nnd einer großen Anzahl von Journalisten hielt ans dem radikalsozialisti schen Parteikongrcß in Marseille Ministerpräsident Dala dier seine angekündigte Rede. Er wandte sich zunächst der Außenpolitik zu. Die Tatsache, so begann er, die alles übrige beherrsche, sei die, daß der Friede, der verloren schien, gerettet wor den sei. nnd daß alle Probleme in Frieden gelöst werden müßten. Zur tschechischen Krise legte er Wert auf die Feststel lung, „zu bekräftigen, daß für die gesamteuropäische Zivi- lisatio», für unser Frcihcitöidcal, für unser Land, ja. selbst für die Tschccho-Slowakci, die Lage, die sich auS dem Münchener Abkomme» ergibt, der Lage vorzuzichen ist, die heute bestehe» würde, wen» ma» de» Krieg nicht vermieden hätte." Das Münchener Ereignis war ein Ereignis der Ver nunft. Und ich verstehe schlecht, oder, wenn man will, ich verstehe allzu gut einen gewissen Feldzug, der sich gegen diese Abkommen abzeichnct. Habe ich nicht das Recht, zn sagen, daß gewisse Leine, die Vertreter einer unduldsamen Festigkeit waren nnd wieder geworden sind, die bis zum Krieg ging, in dem Augenblick, wo die Gc- sahrcii sich häuften nnd wo die furchtbare Fähigkeit nur noch eine Frage von Stunden nnd Minuten war, nur noch den Beweis einer schwankenden Entschlossenheit ab gelegt haben — nm nicht noch mehr zn sagen.. Daladier wandle sich dann besonders den Kriegshetzern in der Trit ten Internationale zu und erklärte: Ist nicht die Stel lung Frankreichs dadurch geschwächt worden, daß ihre Blätter nnd Redner in grober Weise Chamberlain an- grisscn. der mit einem bewunderungswürdigen Glauben für den Frieden gearbeitet Hal? Die politische Haltung der Leiter der Kommunistischen Partei hat nicht zu einer Unterstützung, sondern zn einer Sabotage der Festigkeit der Regierung gcsührt. Unsere Politik — damit nahm der Ministerpräsident den außenpolitischen Faden wieder aus — wird den grund legenden Interessen unseres Vaterlandes entsprechen und sich der neuen Lage anpassen Das grundlegende Interesse Frankreich bestehe in der Aufrechterhaltung seiner eigenen Sicherheit. j „Wie ich bereits vor dem Parlament erklärt habe, wird , Frankreich bemüht sein, zn seinen alten Frenndschastcn I und erneuerte Frcnndschastcn hinznzusügen. Als ich i» München das Herz des deutschen Volkes schlagen hörte, konnte ich nicht umhin, zu denken, wie ich cs mitten ini Kriege in Verdun gedacht habe, daß zwischen dem Volk Frankreichs nnd dem Volk Deutschlands trotz aller Schwierigkeiten mächtige Gründe vorhanden sind z» gegenseitiger Achtung, die zu einer loyalen Zusammen arbeit führen müssen. Diese Zusammenarbeit habe ich immer nachdrücklich gewünscht." Beide Völker müßten verstehen — welcher Art auch die Unterschiede ihres politischen Regimes sind und wie oft sie sich auch aus Schlachtfeldern gemessen haben — daß durch eine loyale Verständigung der Völker es möglich sei, alle Probleme zn regeln. Das sei die Methode, die es gestatten müsse, den Frieden zn erhalten. Daladier brachte zum Ausdruck, daß Frankreich diesem Frieden nun Opfer gebracht habe und daß eine Krise von zwanzig Jahren nunmehr abgeschlossen sei. Er, Daladier, habe während dieser zwanzig Jahre mit seinen Freunden stets gefordert, daß man dem mangelhaften Gleichgewicht Euro pas schnellstmögliche Abhilfe schasse. Es wäre vor einigen Jahren leichter und weniger teuer gewesen, dies zu tun. Der Ministerpräsident ging dann zur Innenpolitik über und sprach von den Finanzschwicrigkeiten. Ausgaben von 102 Milliarden stehen nur Einnahmen von 66 Mil liarden und nur ein Volkseinkommen von 220 Milliarden gegenüber. Wenn dieses Mißverhältnis noch länger an- daucrn sollte, so würde Frankreich einem Bankerott cnt- gcgcngehen. Er wandle siel' schars gegen die kommnnisti- schen Methoden nnd schloß mit einem Appell an das französische Volk. Im Verlaus der weiteren Sitzungen kam cs zn einem Zivischeufall, als der frühere Luftfahrlminister Pierre Cot ans der Tribüne erschien nnd mit Schmährnscn emp fangen wnrde. In einer Rede versuchte er, seine viel kritisierte Lnstsahrtpolitik zn rechtfertigen. — Minister präsident Daladier wurde bei der Fahrt durch die Stadt und vor seinem Hotel von einer großen Menschenmenge begeistert begrüßt. Er mußte sich mehrfach ans dem Balkon seines Hotels zeigen, ehe die Knndgebnngen ei» Ende Olbernhau. Z w i l l i n g s b r ü d e r zur selben Stundc vcrnnglückt. Im benachbarten Haselbach kam der 10jährige Schlosserlchrling Kurt Walter mit seinem Lcichttnowrrad auf der Durchgangsstraße nach Forchheim znm Stürzen. Er war ans der Stelle tot. Zur selben Stunde verunglückte in Niederschöna sein Zwil- lingsbrndcr, der aber mit leichteren Verletzungen davon- kam. Meißen. Dnr ch L e i ch t s i » n i » d c n T o d. Ans dem Haltepunkt Acn-Sörncwitz kam eine Fran Sorge aus Meißen beim Abspringen von einem schon wieder in Fahrt befindlichen Pcrsoncuzng zn Fallend erlitt schwere Ver letzungen. denen sic erlag. Freiberg. Scheune n i c d c r g e b r a n n t. Nachts brannte in Klcinhartmannsdorf die Scheune des Land wirts Iohannes Küttner mit der Ernte völlig nieder. Oschatz. K r c ! s b a » c r n t a g in Oschatz. Ain 14. November sindct in Oschatz ein großer Kreisbanernlag statt, an dem auch der Landcsbancrnführcr teilnchmc» wird. Leipzig. Ein Silberschatz ans der Völker schlacht. In der Sonderschau des Stadtgeschichtlichen Muscnms „Die Führer dcS Befreiungskampfes von 181.'!« ist jetzt ein Silbcrschatz ans der Zeit der Besrcinngskricgc zur Ausstellung gebracht, der kürzlich ans der Flur von Rüben, in der Nähe von Zchmen, in einem irdenen Krug versteckt aufgcsnndcn wurde. ES handelt sich um etwa 400 ausgezeichnet erhaltene Münzen auö der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die offenbar in den Tagen der Völkerschlacht von ihrem Besitzer ans dem Felde vergra ben worden sind. Der Fund wurde dem Stadtgeschicht lichen Mnscnm übereignet. Bantzrn. Aus brcnncudcm Kraftwagen j gerettet. In Vantzen stieß ein Lastkraftwagen mit f einem Personenauto zusammen. Ter Personenwagen geriet in 'Brand. Seine beiden Insassen, zwei Einwohner ans Cunewalde, wurden von zufällig dcS Weges kom menden Amtsträgcrn des NLB. gerettet. Im Kranken haus stellte sich heraus, daß sie nur leichte Verletzungen davongctragen hatten und bald wieder entlassen werden konnten. , Löbau. T o d b r i u g c n d c r Hus schlag. Der f bei einem Bauern iu Ebersdorf beschäftigte 20jährigc l Martin Jenke ans Löbau wurde von einem Pferd in den Leib geschlagen. Der junge Mann ist au den Folgen des Schlages gestorben. Herrnhut. OpscrdcSSt a r k s! r o in S. Ani uner klärliche Weise kam am Mittwoch der 18 Jahre alte Klcmp- ncrlehrliug Willi Müller ans BcrthelSdors in Ausübung seines Berufes aus einem Grundstück in Nieder Cunners dorf mit der Starkstromleitung des LichluctzcS in Berüh rung. Müller Ivar sofort tot. Reichenbach (Oberl.). M it de m M csscr ins Ange. Das fünfjährige Söhnchen eines Landwiris in Buchholz rutschte, als cs einen Bindfaden dnrchschnitt, mit dem Messer aus. Das Messer tras dabei ein Auge des Kindes. Das Auge wurde schwer verletzt. Ehcinnitz. L a st zng in d c n Che m n i tz s l n ß gestürzt. In Markersdorf (ChcmnitziaN fuhr der Last zug einer Bansirnia in Burgstädt gegen einen Pseiler der Brücke, die über den Chemnitzsluß führt, überschlug sich imd stürzte die mehrere Meier hohe Böschung hinun ter in den Fluß. Der 34 Jahre alte Fahrer Johannes Hahn ans Taura wurde hierbei getötet. Der Beisahrcr, der aus dem Wagen geschleudert wurde, kam niit leich teren Verletzungen davon. Glauchau. M n l d c st a » s c c i n B c t r i c b. In de» letzten Monate» sind die Bauarbeitcn ani Glauchauer Muldstanscc nach rund anderthalbjähriger Dauer abge schlossen worden. Ter regelmäßige Betrieb ist ausgcuoin- nicu worden mit einer tägliche» Wasserabgabe von 5500 Kubikmeter an die Tcrtilvcrcdclnngsbclricbc. Die Waf- sermcngc wird in dcr Folgezeit aus etwa 15 000 Kubik meter täglich steigen. 770 000 Kubikmeter Wasser hat der See Gcsanuinhalt. Mit seiner riesigen Fläche ist er zur Sehenswürdigkeit von Glauchau geworden. Zwickau. Bluttat in geistiger U in n a ch - t n n g. In einem Ansall geistiger Umnachtung verletzte in Langenbach bei Hartenstein ein 22jähriger Mann seine 10jührigc Brant mit einem Beil. Hieraus brachte er sich selbst mehrere Verletzungen am Kops bei. Er wurde in eine Heilanstalt gebracht. - Auerbach i. V. T ü ch t i g c F a ch a r b e i t e r d n r ch B c r u s s c r z i c h u n g. Durch Lchrkurse des Bcrnsscr- zjchungswcrkcs, das in Auerbach über eine Lchrstätte von 24 Arbeitsplätzen mit den modernsten 'Maschinen verfügt, Hal die Kreiswaltung Anerbach dcr DAF. nicht nur die bereits länger in der Wüscheindnstric tätigen Volksgenos sen, sondern auch Lernende in ihrem Berns gefördert und in ihren Leistlingen gesteigert. Nachdem bereits rund 300 ArbcilSkamcradcn durch diese Lchrkurse hindurchgegangcn > sind, wurde jetzt mit dem Winterhalbjahr die Arbeit anss ! neue ausgenommen. ArnSdvrf (Sachsen). Z w i s ch cndi e P u s s e r gc - I kommen. Der 24jährige im Rangierdienst beschäftigte j Bahnnntcrhaltnngsarbeftcr Herbert Schwarze ans Arns- , dorf geriet bei Rattgicrarbeiten ans dem Arnsdorfer Bahnhof zwischen die Pnsfcr zweier Güterwagen. ! Schwarze verstarb bald daraus an den erlittenen schwere» I Verletzungen. Er war erst seit einem Fahr verheiratet. Ebersdorf. Am Donnerslag vollendete der unter dem Namen „Vater Trödler" allgemein bekannte Ebcrsdorscc Einwchner sein 08. Lebensjahr. Er ist der älteste Volks genosse im ganzen Kreis Löbau nnd hofft, 100 Zahrc alt z» werden. Dcr körperlich und geistig noch sehr regsame stubi- lar hat den Polen-Ausstand 1863 mitgemacht, im Däncn- kriege 1864 bei Düppel gefochten, stand 1866 im Kriege ge gen Oesterreich im Felde und machte schließlich auch de» Krieg 1870/71 mit. ! WMMWWdksRMMllek-Wes AuSgobeorl Dresden sür Sonnabend: Oertlich Nebel. Verbreitet Dunst. Bedeckt. Zeitweise noch leichter Regen. Schwach windig. Wetterlage: Die Zufuhr von feuchter Warmluft in der Höhe hält unvermindert an. Diese vermischt sich mit dcr kllhlcn Bodcnlnft und gibt zu Nebelbildung und Sprüh regen Anlaß. Ein Hcbergang zu freundlicherem Wetter ist zunächst nicht zu erwarten.