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Rundfunk Mrlchöscndcr Leipzig Sonntag, 14. August 6.00: 4ius Hanibnrg-. Hafcukoiizcri. — 8.00: Evangelische Niorgenfeier. — 8.30-. Au-ö Freiburg: Äkisit auf der Sitbcr- niaii» Orgel des Freiberger Donis. Gespielt von Artbnr Eger. — 9.00: Das ewige Reich der Deutschen. — 9.45: Musik nm Morgen, «^ndnstrieschallplattcn nnd Aufnahmen des Deutschen Rundsunks.) — 10.30: Salzburger Festspiele. Ans der Erz- abiei St. Peter: c-Moll Messe von Wolfgang Amadeus Mozart. — 12.00: Mittagskon;erl. Das Balalaikaquiutctt Boris Roma- noss und die Kapelle Otto Fricke. — 11.00: Zeit nnd Wetter. — 11.05: Musik nach Tisch. tAnsnalnncn des Rcichssenders Leipzigs — 15.00: Rordseemärchen. Märchenspicl von Anna Marie Laban». — 15.30: Licderstundc. Duette deutscher No- mantik. Das Berliner Solistcndnclt. — 16.00: Bom Deutsch- lanhsendcr. Sport und Unterhaltung. Lcichtathlctil-Länder- kamvf USA. gegen Deutschland. Hörbcrichtc ans dem Olympia stadion. Dazwischen spielen die Kapellen: Faro Michalek nnd Adalbert Lutter. — 17.00: Deutsch-italienisches Konzert. Tas Große Leipziger Sinfonieorchester. — 18.30: Aus Finsterbergen: Wo am Rcnnsticg noch uralter Hochwald steht. Hcimatscndnng aus dem Thüringer-Wqld-Dors Finsterbergen mit der Finster bcrgencr TractNcngruppc. — 19.30: Vom Teutschlandsendcr: Leichtathlctik-Lattdcrkamps USA. gegen Deutschland. Hör- bcrichte ans dein Olympiastadion. — 19.15: Ans Halle: Wer kommt nach Nürnberg? Hörberichte von den RcichsauSschci- dnngskümpscn des RAD. für die NS.-Kampsspicle 19.38. An schließend: Sondersportdicnst. — 20.00: Abcndnachrichten. — 20.10: Aus Köln: Leichte Kammermusik. Karl Schmitt-Walter (Baritons, das Kölner Rundfunkorchester. — 22.00: Abcndnach- richten, Wettermeldungen und Sport. — 22.20: Ans Königs berg: Lstprenßenfahrt des NSKK. 1938. Hörberichte. — 22.10: Dom Dcutschlandscnder: Zu Tanz nnd Unterhaltung. Kapelle Egon Kaiser. Dazu: Fantasien aus der Wurlitzer Orgel. — 21.00 bis 3.00: Aus Hamburg: Nachtmusik Montag, 15. August 6.30: Aus Frankfurt: Frnhkonzert. Das Kleine Orchester des Rcichssenders Franksurt. — 8.30: Aus Breslau: Für die Arbcitskameraden in den Betrieben: Unterhaltungsmusik. Tas Kleine Unterhaltungsorchester. — 10.00: Sendepause. — 11.15; Erzeugung und Verbrauch. — 11.35: Heute vor . . . Fahren — 11.10: Waldweide, Waldschadcn. — 12.00: Mittagskonzcrt. Das Rundfunkorchester. — 13.15: Mittagskonzcrt. (Fortsetzung.'! — 14.00: Zeit, Nachrichten nnd Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndnstricschallplattcn nnd Ausnahmen des Deutschen Rundsunks.) — 15.00: Der geheimnisvolle Ruser. Erlebnisse mit der Wasserralle. — 15.20: Da stannt stumm der Pinguin. . Dr. Karl Mar Schneider führt die Rundfunkspielschar 7 durch den Leipziger Zoo. (Rundsnukbcricht.) — 15.45: Wissen und Fortschritt. — 16.00: Ans Gleiwitz: Rachmitlagskonzert. Tas Orchester des Obcrschlcsischcn Landcslhcatcrs Bcnthcn. — 18.00: Sachsen am Werk: Sachsen, das Fndnstric- und Bauernland. — 18.20: Musikalisches Zwischenspiel. — 19.00: Aus Trcsdcn: Bctriebsscierstundc im Betrieb der Firma Heinrich Esdcrs. Das Sachscnquartctt der Staatsoper Dresden, das Dresdener Streichquartett nnd Solisten. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.10: Unterhaltungskonzert. Kapelle Otto Fricke. — 21.00: Die Frcundschurft von Port Said. Rnndsunkballade von Peter Hüchel. — 22.30: Kleines Konzert für Flöte nnd Klavier. Walter Schnlz (Flöte), Hans Gnldcn (Klavier). — 23.00: Aus Köln: Nachtmusik und Tanz. Das Rundfunkorchester. — 24.00 bis 3.00: Aus Köln: Nachtmusik. Dcutschlandscnder Sonntag, i4. August 6.00: Aus Bremen: Bremer Hascnkonzert. — 8 00: Wetter bericht. Anschließcrd: Zwischenmusik. (Jndustrieschallplatten.) — 8.20: Pslastcrmeicrs im Roten Ochsen. Ein Fciercrlcbnis. — S.00: Haydn und Mozart. (Fndustricschallplatten.) — 9.30: Dom Segen der Hoffnung. Eine Morgenfeier. — 10.00: Aus ocr Rundfunkausstellung: Sonntagmorgcn ohne Sorgen. Die Kapelle Erich Olschewski. — 11.00: Jndustrieschallplatten — t1.15: Deutscher Seewctterberichi. — 11.30: Fantasien aus der Wurlitzer-Orgel. — 12.00: Aus Leipzig: Musik zum Mitlag. Das Balalaikaguintctt Boris Romanoff und die Kapelle Otto Fricke. Dazwischen nm 12.55: Zeitzcicher- der Dcnlschcn Sce- wartc, und um 13.00: Glückwünsche. — 14.00: Die Laternen, träger. Sommcrfcst bei den Tieren. — 14.30: Alte ungarische Volkslieder, (Ausnahme aus Budapest.) — 15.00: Werke von Puccini und Liszt. (Jndustrieschallplatten und Ausnahmen.> — 16.00: Sport und Unterhaltung. Hörbcrichtc vom Leicht- ithlctikländrrkampf USA. gegen Deutschland aus dem Olym piastadion. Dazwischen spielen die Kapellen Faro Michalek und Adalbert Lmtcr. — 18.30: SA. marschiert! Lieder und Märsche »er Bewegung. — 19.45: Dentschland-Sportccho. Hörbcrichtc und Sportnachrichten. — 20.00: Kcrnsprnch, Kurznachrichten und Wetterbericht. — 20.10: Ans Hamburg: Fn bunter Folge. 8rn musikalisches Perpetuum mobile. — 22.00: Tages-, Weiter- und Sportnachrichten. — 22.20: Aus Königsberg: Ostprenßen- fahrt 1938 des NSKK. — 22.30 bis 0.55: Zn Tanz und Unter- Haltung. Kapelle Egon Kaiser. Dazu: Fantasien aus der Wur- sitzer-Orgel. Dazwischen um 22.45: Deutscher Scewcllerbcricht. — 0.55: Zeitzeichen der Deutschen Secwartc. — 1.06 bis 2.00: Aus Frankfurt: Otto Kermbach spielt zur Unterhaltung. (Auf nahme.) Montag, 15. August .5.05: Aus Breslau: Der Tag beginnt! Frühmusik. Das Quirlett Hans Joachim Ficrkc. — 6.30: Ans Trier: Früh- lonzert. Das Kleine Orchester des Rcichssenders Franksnrt. — 9.30: Aus der Rundsunkausstellung: Kleine Turnstunde. — lO.VO: Däumerling und die beiden Landstreicher. Märchensoicl nach Grimm. (Aufnahme.) — 10.30: Sendepause. — 12.00: Ans der Rundsunkausstellung: Musik zum Mittag. Das Große Orchester des Deutschlanoscnders. — 15.15: Schattenseiten von sonner-tagen. — 15.30: Aus der Rundsunkausstellung: Musik nn Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester des Dcutschland- jenders. In der Pause um 16.30: Michael Danzie (Gitarre), Fred Dömpke (Bandoneon). — 17.30: Soldaten und Feldherren zcstern, heute, morgen. Was Bücher berichte» — 17.45: Alt deutsche Liebeslieder. Else Lampmann «Alt), Friedrich Rolf Mbes (am Flügel). — 18.00: Aus der Rundsunkausstellung: . . und jetzt ist Feierabend in deutschen Gauen! Wien. — I9.M: Deutschlandecho. — 19.15: Schöne Melodien. Die Kapelle Walter Fenske. (Ausrahmc aus der Rundsunkausstellung.) — Ü0.10: Aus Leipzig: Unterhaltungskonzert. Kapelle Otto Fricke. — 21.00: Reiseberichte, fremde Gesichte. — 21.15: Kammermusik. Llaudio Arrau (Klavier), das Lutz-Ouartctt. — 22.20: Nus Königsberg: Ostprcußenfahrt 1938 des NSKK. — 23.00: Aus Wien: Tanz und Unterhaltung. Das Kleine Orchester des Rcichssenders Wien, Emil Pclrofs (Tenor). — 24.00 bis 2.00: Aus Stuttgart: Nachlkonzcn Wie sollen wir tanzen? Ein geglückter Versuch der HI. DaS Problem „Wie sollen wir tanzen im heutigen Deutschland?", das vor einiger Zeit anläßlich des Wei marer Lagers des Kultur- und Rundfunkamtes der Reichs jugendführung so tatkräftig angefaßt wurde, führte jetzt anläßlich der Groß-Berliner Rundfunk aus- VOKt LV/4 (46. Fortsetzung.) Heßdorf fuhr ruhig in seiner Erzählung fort. „Ich war sehr erstaunt, als ich an diesem Tage mittags Voit Tomarh angeruscn wurde, der mir für den Abend seinen Besuch in Aussicht stellte. Selbstverständlich nahm ich an, daß es sich nm die Patienten, speziell vielleicht um Kriegbanm ! handelte, und ich wollte ihm nicht auswcichcn. Ich nahm mir sogar vor, ihm in aller Ruhe einmal meine Meinung ! über seine Behandlungsmethoden zu sagen." „Wie verlief denn der Abend?" fragte Lademann. Im Saal war es jetzt so still, daß man das Knistern eines ZeitungsblaUcs, das leichte Kratzen der Füllfederhalter von der Pressebank her schon als störendes Geräusch cmp- ; finden konnte. „Tomarh kam zur vereinbarten Zeit zu mir; er war, Ivie es mir schien, sehr aufgeregt und nervös, ich schob das aus seinen Aergcr wegen der Patienten und wunderte mich nicht weiter darüber. Ich begann auch gleich ihm Erklärungen zu geben und wollte aus die einzelnen Fälle ! näher entgehen. Ich habe auch tatsächlich von einer etwaigen Anzeige bei der Aerztekammer gesprochen." „lind was tat Tomarh?" fragte Doktor Lademann rasch. „Der Professor ging auf meine Darlegungen überhaupt nicht ein. Er fing dann aber zu meinem Erstaunen sofort , an von dem Pcrtrag zn sprechen. Ich hätte ihn über- rnmpclt damals, erklärte er, Grothns hätte ihn gewisser maßen gezwungen, das Dokument herauszugcbcn, bei richtiger Ucberlegung hätte er das nie und nimmer getan. Ich blieb vollkommen ruhig, erklärte ihm, daß die Sache mit dem Pcrtrag ein für allemal erledigt sei, ich wolle nichts mehr davon hören. Da geriet er ganz unmativierl > in eine furchtbare Erregung. „So, nnd da soll wohl meine Arbeit nie fertig werden!" schrie er mich an, „ich brauche jetzt endlich mein Material. Was wollen Sic überhaupt noch, in Wirklichkeit sind Sie ja längst tot!" In diesem s Augenblick sah ich plötzlich den Wahnsinnssunkcn in seinem ! Blick ausgluhcu, und ich erschrak, wie ich noch nie er ' schrockcn bin. Nicht, daß ich um mein Leben Angst gehabt > hätte, aber in dem Ange eines Geistesgestörten ist etwas ! so Maßloses und unberechenbar Grausiges, daß der , geistig Gesunde nichts anderes als Entsetzen darüber emp finden kann." I Heßdorf machte eine Pause; er sah jetzt graubleich ' aus. Reiser reichte ihm ein Glas Wasser, das er in einem j Zuge hcrunterstürzte. Dann fuhr er fort: „Von den Vor gängen von diesem Augenblick an weiß ich nicht mehr viel zu berichten. Ich spürte, daß mir ein Anfall bevorstaud, und war sicher zu keiner klaren Ucberlegung mehr fähig. Plötzlich sah ich, daß der Professor ein Messer in der Hand hielt, in der nächsten Sekunde hatte er mich angcsprungen. Ich weiß noch, daß ich versuchte, ihm die Waffe zn ent winden, und daß es mir auch gelang. Dann, als ich schon halb ohnmächtig war, fühlte ich seine Hände, die mit den Kräften des Wahnsinns meinen Hals umklammern woll ten. Da hob ich mit letzter Kraft die Hand, in der ich das Messer hielt, und stieß zu. Von dem Augenblick an wußte ich nichts mehr von mir." Wieder schwieg Heßdorf, auch die Richter blieben stumm. Endlich fand Doktor Freund doch Veranlassung, eine Frage ciuzuschalten: „Und warum haben Sie vorher immer die Geschichte vom Selbstmord des Professors er zählt?" Der Arzt sah den Staatsanwalt mit einem gequälten Blick an. „Was ich Ihnen eben erzählt habe, meine Herren Richter, das klingt so unwahrscheinlich wie ein entsetzlicher Spuk. Als ich aus meiner Ohnmacht erwachte, mußte ich das schreckliche Erlebnis dieser Stunde für einen wüsten Traum halten; ich konnte gar nicht anders. Es war wie eine Art Selbstschutz, glaube ich. In dem Schwüchezustand, in dem ich mich damals befand, hätte ich die richtige Er innerung an jenes Geschehen kaum ertragen, und ich hätte vielleicht selbst den Verstand verloren. So gab cs für mich I keine andere Erklärung, als daß ich schon zu Beginn j unserer Unterredung ohnmächtig geworden war, daß der Prosessor Selbstmord begangen hatte, nnd daß alles lindere, was mich als schreckliche Erinnerung quälte, mir in meinen Fiebcrtränmcn geschehen war. Da meine Schwägerin mir dies bestätigte, konnte ich mich mit dieser Auslegung beruhigen." „Wo ist die Zeugin Doktor Gerbrandt?" rief der Vor sitzende. Der Wachtmeister ging hinaus, um die Aerztin im Zeugcnzimmer zu suchen. Kriminalkommissar Althans trat an Doktor Lademann heran und machte ihm mit ge dämpfter Stimme Mitteilung. „Der Verdacht gegen die Gerbrandt hat sich beftäliat, sie ist seit heute mittag flüchtig mit ihrem Wagen. Me Brenzstationen sind benachrichtigt!" Ucbcrrascht sah Doktor Lademann auf. „Das ging casch! lind ihr Helfershelfer, der Fabcck?" „Befindet sich bei mir in gutem Gewahrsam", rief Reiser eilfertig, dessen scharfe Ohren den halblaut ge führten Dialog recht Wohl vernommen hatten. „Wir werden die Zengin Gerbrandt in dieser Sache nicht mehr brauchen!" entschied Doktor Lademann kurz. „Die Darlegungen des Angeklagten sind vollkommen zlaubwürdig. Oder ist jemand anderer Meinung?" Es Ivar niemand anderer Meinung, auch Doktor Freund nicht, so sehr er cs bedauerte, daß sein sorgfältig vorbereitetes Plädoyer jctzl gegenstandslos geworden Ivar. ftellung zu einer besonderen Gestaltung der bekannten Gendnng „Stunde der jungen Nation". Die Rundfunkspiclscharcn der Hitler-Jugend aus Ber lin, Frankfurt a. M., Hamburg, München, Saarbrücken, Danzig, der Stabsmusikzng des Gebietes Thüringen der Hitler-Jugend, des Bannorchestcrs 109 aus Karlsruhe, Sprecher, Erzähler der HI. hatten sich im großen Sende saal des Berliner Funkhauses zusammengefunden, um , frohe Geselligkeit nach neuer Art und doch auch wieder alter Weise zu zeigen. Das Thema „Laßt doch der Jugend ihren Lauf!" — eiu flottes Tanzlied ans Schlesien — zog sich durch den ganzen Abend, der mit Lied, Tanz und Musik frisch, klangrcin und echt zeigte, wie die national sozialistische Jugend sich einen bunten Abend denkt. Der Hauptzweck des Abends, der schöne, einfache und fröhliche deutsche Tanz, fand begeisterte Teilnehmer. Die Sendung gestaltete sich zu einem vollen Erfolg für Teilnehmer und Hörer. Küchenzettel -er Woche Sonntag mittag: Himbeerkaltschale mit Sago, Nch- rücken mit Kartoffelbrei und Tomatcn-Bohncnsalat; abend: Bratheringe, Roggenbrot, Buitcr, Mainzer Käse. — Mon tag mittag: Kariosfelnudeln (Rcsivcrwertung), geschmorier Wirsing, Stippmilch mit frischen Johannisbeeren (Quart): abend: Ueberbackencr Wirsing mit Graupen (Nestverwcr- tung), Gurkensalat. — Dienstag mittag: Fisch in To- maten gedünstet, Kartoffeln, Blumenkohl, Schokoladenpud ding mit Milch; abend: Schmorgurken, Kartoffeln— Mitt woch: Morgensrühstück: Sauermilch mit Roggenbrot; mittag: Hafermehlsuppe (Blumcnkohlbrühe verwerten), Quarkcier- kuchen mit Salatgcmüse (Verwendung von geschossenem Sa- lat): abend: Roggenbrot mit Quarkeierkuchenresten, roher Sauerkrautsalat. — Donnerstag mittag: Rinderbraten, geschmorte Tomaten, Kartoffeln, Mischkompott,(Apfel. Sta chelbeeren); abend: Milchsuppe (Trockenmilch, Kartosselstärke mehl). Butterbrot mit Radieschen und Garke. — Freitag mittag: Grüne beringe gefüllt (Ncstverwertung), Kartoffel brei, Tomatensauce, frisches Obst; abend: Nohkostgemüsc- plalte mit Kartosselwürsichcn. — Sonnabend mittag: Kartosfelsuppe, Griesslannncric (entrahmte Milcht mit ge dünsteten Pflaumen; abend: Brote mit Bücklingsquark und rohe Tomaten. 14. August 1688: Friedrich Wilhelm l., König von Preußen, in Berlin ge boren (gcst. 1740). — 1837: Der Schriftsteller Johannes Tro jan in Danzig geboren (gest. 1915). — 1865: Vertrag zu Gastein: Preuße» erhält die Verwaltung von Schleswig, Oesterreich die oon Holstein, Kiel wird als Bundcshafcn Preußen unterstellt. — 1908: Der Philosoph Friedrich Paulsen in Steglitz gestorben (geb. 1846). — 1921: Der österreichische Dculschcnsührcr Georg Ritter v. Schönerer auf Rosenau bei Zwettl gestorben (ge boren 1842). Sonne: A.: 4.39, U.: 19.29; M ond: U.: 8.19, A.: 20.08. 15. August 1740: Der Dichter Matthias Claudius zu Reinfeld in Holstein geb. (gcst. 181o). — 1760: Sieg Friedrichs des Großen über die Ocsterreichcr unter Laudon bei Licgnitz. — 1767: Der Tiroler Freiheitskämpfer Peter Mayr in Sisian bei Bozen gcb. (gcst. 18l0). — 1769: Napoleon I. Bonaparte in Ajaccio aus Korsika gcb. lgcst. 1821). — 1771: Der englische Dichter Sir Waller Scot, in Edinburg gcb. (gcst. 1832). — 1917: Lcuow- Lorbcck siegt über die Engländer bei Mahiiva. — 1928: Slapcllauf der „Europa". Sonne: A. 4.41, U. 19.27; Mond: U. 9.30, A. 20.31. ic ÜI t > ----- »'n — Er konnte nur Vorbringen, daß der Angeklagte doch immer hin seinem eigenen Geständnis nach einen Menschen vom Leben zum Tode befördert habe, nnd daß deswegen wenigstens die Mindcststrafe — drei Jahre Gefängnis — angebracht erscheinen müsse. Aber seine Ausführungen klangen matt und ohne rechte Ucbcrzcugungskrasü Doktor Freund hatte , nur die Genugtuung, daß auch der Anwalt keinen rechten Boden mehr für seine Ver teidigungsrede fand und sich im großen und ganzen da mit begnügen mußte, den Freispruch des Angeklagten zn beantragen, da er ohne Frage in Notwehr gehandelt habe. Die Beratung, zu der sich das Gericht zurückzog, war kurz. Unerwartet rasch hatten die Herren ihre Plätze tvieder eingenommen, die üblichen feierlichen Vor- bereitnngen für die Urteilsverkündung wurden getroffen. Eben verschwand draußen die Sonne hinter den Hügeln nnd vergoldete mit ihren letzten Strahlen die Samtbarettc über dem Nichtcrtisch und das Bild der Justitia, das über den drei Köpfen schwebte. Doktor Lademann stand aus und räusperte sich. „Das Gericht hat entschieden: Der Angeklagte Doktor Heßdork wird auf Kosten der Staatskasse freigesprochcn." Aus der Tribüne, wo die Zuhörer bis zuletzt ans- geharrt hatten, brach ein spontaner Beifallssturm los. Frcudcnruse wurden laut, ciuc alte Frau schluchzte vor Glück uud Rührung. „Hurra, unser Doktor!" schrie ein junger Mau», ohne sich um die Glocke des Vorsitzenden zu kümmern. Doktor Reiser, wenn auch nicht ganz zufrieden, da er sich etwas ausgeschaltet vorkam, konnte doch nicht anders, als seinem Mandanten unaufhörlich die Hand zu schütteln. „Gratuliere Doktor, gratuliere! Aber Sie hätten mich gar nicht gebraucht, Sie haben ja selbst die beste Verteidigungs rede gehalten!" Jetzt lächelte auch Heßdorf. „Verteidigungsrede? Ich wüßte nicht. Die Wahrheit habe ich gesagt, das war alles." „Ja, ja, aber diese Wahrheit hatte es in sich!" rief Peiser. „Eigentlich müßten Sie noch eine Belohnung da für bekommen, daß Sic die Welt von cincm gemeingefähr lichen Menschen befreit haben." „Nicht so laut!" bat Heßdorf und sah nach der Zeugen bank hinüber. Aber Elka war nicht mehr zu sehen. Kaum hatte er mit Reiser das Gerichtsgebäude ver lassen. als er sich von seinen Patienten umringt sah; sie halten in höchster Eile den Zuhörcrraum verlassen, um „ihren Doktor" am Ausgang zu erwarten. Er mußte Dutzende von Händen schütteln, er mußte unzählige Fragen nnd Zurufe über sich ergehen lassen. So ab gespannt er war — er hatte sür jeden ein Lächeln, für jeden ein herzliches Wort. (Fortsetzung folgt.) 6e8 KLL.