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Weitzeritz-Jeitung Tageszeilung un» Anzeiger sür DiPpolSiswalde, Schmiedeberg u. II. Netteste Zeit««« des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die SS Millimeter breite 1 ? Millimeterzeile S Rpfa.; >m Terttell öle V3 k f Millimeter breite Milllmeterzeue 18 Npfg. k ? :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: k l :: Zur Feit ist Preisliste Nr. 5 gülttg. :: 1 1 » : Bezugspreis: Für einen Monat 2.— t mit Anträgen; einzelne Nummer 10 Rpfg- 1 :: Gemeinoe-Berbanbs-Virokonto Nr. 3 :: 1 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 s :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nr. 182 Sonnabend, am 6. August 1938 104. Jahrgang Mei- und MsWOn! JeMe Frauen und Mädchen! Die Erntezeit ist da. Was der Bauer in mühevoller Ar beit aussäte, trägt nun seine Früchte und harrt der Ein bringung. Rastlos war er dabei, für die Voraussetzungen einer guten Ernte zu sorgen und setzte sich dadurch für die Erfüllung der ihm vom Führer gestellten Aufgaben ein. Seinem Schaffen ist eS zu verdanken, das; die Ernährung unseres Bölkes nicht mehr der Willkür internationaler Spe kulanten ausgeliefert ist. Das Brot des deutschen Bölkes wächst auf deutscher Erde! Der deutsche Bauer brachte schwere Opfer und ist auch gewillt, sie weiterhin zu bringen. Wir müssen ihm aber be weisen, das; wir seinen Einsatz würdigen und an seiner Seite flehen! — Der Bauer arbeitet nicht für sich, sondern für das Brot aller. Es fehlt ihm an Arbeitskräften. Auf keinen Fall darf dadurch die Ernährung unseres BolkcS in Gefahr kommen. Helft ihm deshalb bei der Einbringung der Ernte! Stellt eure Freizeit oder euren Urlaub zur Verfügung! Zeigt auch in dicsein Falle die Entschlossenheit des ganzen. Volkes, dort einzuspringcn, wo es das Gesamtwohl erfor dert. Hier gilt cs Volksgemeinschaft der Tat zu beweisen. Es kommt auf jeden einzelnen an. Meldet euch bei eurem zuständigen Ortsgruppenleitcr der NSDAP. Er erteilt Auskunft und regelt den Einsatz in Zusammenarbeit mit dem Ortsbaucrnführcr. gcz. Freund, Kreislciter. M; der Mal M dem SaMand Dippoldiswalde. Wie cs ja gar nicht anders sein kann, ist jetzt in unserem städtischen Bade Hochbetrieb. Es ist ja beinahe so, als ob die Hitzctagc nur auf dessen Fertigstellung gewartet hätten, und dann mit ihrer ganzen Kraft herein- brachcn. Bei solcher Wärme tut ein Bad natürlich wohl, und das gönnt man jedem gern. Aber es mus; auch alles seine Grenzen haben. Es kann nicht angehcn, das; da im Finsteren noch welche ins Wasser springen und überhaupt die Anlagen betreten, wo ja noch gebaut wird. Das Bad wird bei Eintritt der Dunkelheit geschlos- s c n (das ist jetzt etwa '^9 Uhr) und nach dieser Zeit darf auch das gesamte Badgelände nicht mehr betreten werden. Den Anweisungen des Bademeisters wie auch aller anderen mit der Aufsicht betrauten Organen ist strengste Folge zu leisten. Das versteht sich eigentlich von selbst, und cS ist bedauerlich, das; hier wegen vorgekomme ner Fälle noch darauf hingcwiesen werden mus;. Jetzt, wo wir uns eines so schönes Bades erfreuen, dürfte es vielleicht interessieren, das; unsere Stadt vor 69 Jahren ihr erstes Bad erhielt; denn am l l. Juni 1869 wurde die Kaltwasser- badcanstalt auf der Aue eröffnet. Turnlehrer erteilten dort Schwimmunterricht. Wer sie noch in seinen Jugenderinnc- rungcn hat, der weis;, w a s wir an unserem neuen Bade haben. Wie klein, wie düster wars doch darin, wie viel schöner, freier, sonniger ist das neue Bad. Darum sollte cs jcdcr schützen helfen, das geschieht aber auch dadurch, das; allen Anweisungen nachgekommen wird. Dippoldiswalde. A r - R i - L i ch t s p i e l e. Ein Film voll heiler beschwingter Musik und großer Prachtentfaltung, voll spannender Szenen und reizvollen Balletts und Einzcl- tänzc stellt sich in der Ufa-Operette „ Gasparone " vor, der in diesen Tagen in unserem hiesigen Filmtheater läuft. Textlich jst er voll Witz und Humor, auch mit manch heite rer Szene gefüllt. Die Handlung ist einfach, aber wirklich keitsnahe, ein Vorzug, den diese Operette vor vielen ande ren hat. Das Publikum folgt mit Interesse der Handlung und ist überrascht von der Pracht, die entfallet wird. Beste Filmkräfle wirken mit. Vor allem ist cs Lco Slezak, der als wohlbeleibter Statthalter von Olivia in Spiel und Ge sang von imposanter Komik ist. Seinen etwas kroddclhastcn Sohn Eindulfo verkörpert Schorlemmer aufs beste. Und dann ist es noch Joh. Heesters, der den „Gasparonc" ge- radczu blendend spielt. Aller Herzen gewinnt aber Marika Rökk, einmal wegen ihres blendenden Spieles, dann wegen ihrer stimmlichen Leistungen und nicht zuletzt wegen ihrer beherrschenden Tanzkunst. „Gasparone" mus; man sich an- schcn, nian erlebt bei den beschwingten Millöcker-Melodien und den ansprechenden Szenen eine Slundc köstlicher Ent- lileinempsänger sür 35 Mart Dr. Goebbels eröffnet die 15. Deutsche Rundsunkausstellung Tic 15. Große Deutsche Nundfunkausstcllung Berlin ;938, die grösste bisher erlebte Leistungsschau auf dem Ge biet des Rundfunks, wurde am Freitag durch ihren Schirmherr«« Ncichsnnnistcr Dr. Goebbels feierlich eröff net. Zahlreiche Bertrcter des diplomatischen Korps, füh- s rende Persönlichkeiten aus Partei und Staat, Wehrmacht, ! Knust, Kultur und Wirtschaft wohnten der erhebende» l Feier in dem in prächtigsten Schmuck praugcuden Ehren- raum der Masurcuhalle bei. Während sich draußen ans den Straßen, die der! Reichsminister ans seinem Weg zur Ausstellung durchsnhrg ungezählte Menschen drängten, um dem Munster zuzu jubelu, sannuelteu sich iu dem Ehreuranm die geladenen Gäste. Zu deu Teilnehmer» dieser festlichen Stunde ge hörten auch die hundert ersten deutschen Ruudsnnkteil- uehmer aus dem ganzen Reich. Faufarenstöße künden die Ankunft Dr. Goebbels' au. Festliche Klänge leiten die Feier ein. Dr. Lippert, der Oberbürgermeister der Stadl" Berlin, begrüßt den Minister, dessen Tatkraft und Jnitia-j tivc nicht nnr die alljährlichen Nnndfnukansstellnngeu zn verdanken sind, sondern überhaupt die bedeutsame Rolle, die dieses techuische Wunder unserer Tage im Leben! unseres Polkes heute iuuehat. Der Ehor der Hitlcr- Fugeud und der Werkschareu saug dauu unter Begleitung des Großen Orchesters und unter Einsatz des Fanfarcn- zugcs zum erstenmal das eigens sür die Eröffnungsfeier; der Rnudsnnkausslelluug 1RG geschaffene „hymnische Lied": „B r i ch ans, dn g r o ß c S L i ch t". > Aach dieser festlichen Darbietung ergreift Reichs-j Minister Dr. Goebbels, unter dessen Führung der deutsche" Rnudsuuk Gemeingut des deutschen Polkes geworden ist," das Wort ;n der Eröffnungsrede, in der er n. a. ans-l führte: „Die atzte GroWE" In meiner Rede zur Eröffnung der Großen Deutschen Rnudsnnkauostrllnng 1ü3'> habe ich den Rundfunk die achte Großmacht genannt. Diese Eharatterisierung hat sich in der Folgezeit, besonders bei uns in Deutschland, als durchschlagend und richtig erwiesen. In oer Tat ist der Rundsnuk eines der, modernsten Mittel zur Polkssührung; er ist ans dem Leben unserer Ration und darüber hinaus aus dem Zusammenleben der Völker überhaupt nicht mehr wegzudcukeu. Diese ans " schlaggebende Bedeutung des Rundsnuis sür die Vulksgcstnl-' Ning ist zuerst von uns Nationalsozialisten erfaßt worden. Ter! > Rnndfnnk war als Führungsmittel und technisches Wunder I auch vor uns schon vorhanden. Aber die Träger des von nnS ! nbgelosten Snstcms haben nicht im mindesten erkannt, welche ungeheuren Möglichkeiten er im einzelnen hat. In der Hand des Staates Es kommt eben nicht nur darauf an, daß man die Mittet, der Technik besitzt; mau muß auch die Kunst verstehen, diese Mittel richtig an- und ciuzusctzcn. In der Tat ist der Rundsuuk ein charakteristischer Ausdruck des 20. Jahrhunderts, ein technisches Mirakel, das »och in seinen Anfängen steht und das weiterzuentwickcln und zu höchster Pollcndung empor;»- führen eine unserer besonderen Gcgenwartsausgaben ist. Und! dabei ist seine Bedeutung noch ständig im Steigen bcgrissen. ES bedarf deshalb auch keiner besonderen Betonung, daß der Rnndsnnk nicht Privatintercssen dienen darf. Er verlangt ge bieterisch nach der Führung durch den Staat selbst. Der Rund funk muß in der Hand des Staates eines der entscheidendsten FühnmgSmittcl sür Volk nnd Gemeinschaft sein und bleiben. In seiner wcilcn Ausstrahlung ans die breiten Millionen-! massen licgl schon die Begründung dasür, daß der Rnndsnnk dem ganzen Volke gehören mnß. Er ist keine intellcktnali- I Nische Spielerei nnd gehl keinesfalls nnr die sogcnannien Schicksten von Besitz und Bildung an. Er mnß Ausdruck der Zeil nnd ihres Denkens sein. Weil er sich an die beeilen Massen wendet, darum mnß er auch miss licsstc mit den drei-, len Massen in seiner Tendenz nnd in seiner Auswirkung vor-' ; bnndcn sein. Politik und Kunst - aber nitzt zu viel ES gib! in unserer Zeit keinen unpolitischen Ruudfnnl i mehr. Auch der Rundsuuk dient dem Volke. Das Volt aber s ist politisch; cs denkt politisch, und cs wird zum politische»! Handel» erzogen. Eine andere Frage aber allerdings ist cs," ob es wirksam und zweckmäßig ist, ihn mit rein politische»! Darbietungen zu überlasten. Diese Frage kann keinesfalls be jaht werden, und wir habe» deshalb rechtzeitig dafür gesorgt, daß der Rnudsuuk zwar bei den ganz großen politischen Fra- gen unserer Zeit auf das stärkste eingesetzt, daß er dagegen im allgemeine» aber nm so mehr von rein politischen Darbie tuiigcu entlastet wird. Es ist auch eine müßige Frage, ob der Rundfunk Knnst! im höchsten Sinne bieten könne nnd müsse. Er wendet sich an die breiten Millioncnmasscn unseres Volkes, und er mnß deshalb, will er volksvcrbnndcii bleiben, sich auch den Ge schmack und dem Aufnahmevermögen der breiten Millionen-' massen unseres Volkes anpassen. Es ist damit nicht gesagt, daß" es nicht möglich wäre, höchste und vollendelstc Kunst im Rund-! funk darzubicien. Das darf aber nicht die tägliche llcbnnm spannung und heilere» Genusses/ Außerordentlich unter richtend ist im Beiprogramm der Film, der uns vom „Tau chen" erzählt und in seinen Bildern Kunsttauchcu, Wasser ballspiel und auch ReltungStauchcn vorübcrziehen läßt. „Heiratsbüro Fortuna" ist ein Film halb belehrenden, halb belustigenden Inhalts, mährend die Wochenschau wieder sehr reichhaltig ist und aus den verschiedensten Ländern und von den verschiedensten Gebieten Bilder zeigt. — Für den Bauern Kurt Alfred Rehn in Cunners dorf ist am 4. August das LnlschuldungSvcrfahren eröffnet worden. Das Entschuldungsamt bei dem Amtsgericht Dres den nimmt die Ausgaben der Entschuldungsstclle wahr. — Boc 70 Jahren war Dippoldiswalde letztmalig Garni- sonftadt. Denn von 1867 bis 1868 lag die 4. Abteilung des sächsischen Fußortillerieregimenls hier. Dresden. Wie gemeldet, war am Dienstag im Ostra gehege ein unbekannter Mann vom Blitze erschlagen wor den. Es handelt sich, wie nunmehr festgcstcllt werden kennte, um den 28 Jahre allen Schlosser Paul Schwerdt feger aus Dessau. Er war auf seinem Fahrradc zu einer Besuchsrcise nach Dresden gekommen. Die Leiche wurde nach Dessau übergcsührt. Dresden. 3 0 0 0 N M v c r » » t r c u t. Por einige» "agcn wurde» bei der Revision der Kasse einer Kircheugc- I »eittde größere Nuregclmäßigkencu scslgcstclli, die ei» f kasscnvcrwaltcr aus Dresden Bühlau begangen Halle. Er ! iitweudcle nach den kriuiinalpolizcilicke» Feststellungen eit Anfang 1936 lausend Gcldbelräge iu Höhe vou 10 bis I 0 RM »ud verbrauch«»' sie zu seiner Lebenshallung, , bwohl er auskömmlich verdieulc. Als er im ganzen inen Betrag von elwa 3000 RM vcruulrenl Halle, kam «au hinicr seine Perjehlnugen, die jctzl zu seiner Fcst- ahmc sührlcil. Scheibenberg. In der Kurve v c r n n g 1 ii ck t. us dem Weg zur Arbeitsstätte verlor ciu Werkmeister in »er Kurve der Reichsstraßc «ach Elterlein die Gewalt bcr^ciu Kraftrad nnd prallte gegen einen Straßenbanm. cr Fahrer erlitt einen mehrfachen Beinbruch, Nrmbrüche nd schwere innere Pclchungcn. Er liegt in bedenklichem mstand im Bczirkskrankenhaus Annabcrg. Neugersdorf. Beim Feuerwerk des Neugersdorfer Schießens Kani ein Feucrwerkskörpcr erst zur Explosion, als er bereits hinter der Absperrung uicdcrgegangcn und unter die Zuschauer gefallen war. Dadurch erlitten sechs Personen Brandwunden. Rochlitz. Der zehnjährige Schüler Hans Joachim Gram mann aus Lugau i. E., der auf der Rückfahrt aus den Fe rien am Mittwoch aus der Strecke Leipzig—Chemnitz zwi schen Narsdorf und Cossen aus dem fahrenden Zuge gestürzt und mit schweren Schädclvcrletzungcn in das Rochlitzer Stadtkrankenhaus cingelicscrt worden war, ist am Donncrs- lagabeitd an den Folge» des Sturzes gestorben. Der Fall ist um so bedauerlicher, als die Mutter des Kindes bereits im Frühjahre 1938 den Gatten verloren hat. ««!I!!!!!!!«!!V«!!!!«!WW^ UWUM WMMhttlWdeMiWMdWe; Ausgabcorl Dresden Sonntag: Heiter bis wolkig. Warm. Gewitter, Winde um Südost. Montag: Keine wesentlichen Acnderungcn. Vor aussichtlich etwas kühler. Wetterlage: In der Großwetterlage über Europa vollzieht sich allmählich eine Umgestaltung. Das Hochdruck gebiet, das das Wcktergcschchen Mitteldeutschlands bishcr beeinflußte, wird langsam abgebauk. Eine flache Ticsrüme, die sich von England über Frankreich und Westdeutschland bis zum Mittelmeer erstreckt, breitet sich weiter ostwärts aus. In ihren« Bereiche kommt cs zu stärkerer Molkcn- bildung und Wiederaufleben der Gewitterlätigkeit. Später hin ist auch mit einem geringen Temperatur-Rückgang z» rechnen.