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Beim HcrmMM-Löns-Jubilämnsturuicr des DSV. 73 Hannover uiußlc sich der dcnische Hockcymeistcr Berliner SE.-gcgcu den TV. Sachsenhausen mit einem 2:2-Uneutschic- den bcguügcn. Erst in der letzten Minute konnte Kurt Weiß de» Ausgleich siir Berlin erzielen. — Wacker-München unternahm eine Reise nach Wien, die allerdings nicht erfolg reich >var. Der HC. Waliring schlug die Bauern überlegen mit 7 :0, und gegen die Wiener Arminen reichte cs nur zu einem 2:2-Unentschicdcn. Mammer-Polal mit knappen Ergebnissen Tie Spiele nm den Tschammcrpokal wurden bei schlech- lcm Wetter am Sonntag sortgesührt und ergaben im all gemeinen sehr knappe Ergebnisse. Der 1. FC. Nürnberg schlug den V s N. Mannheim 1:0, und mit dem gleichen Ergebnis trennten sich Blan - Wei ß (Berlin) und Phönix (Lübeck). Ebenfalls l : 0 hieß cs beim Schlußpfiff des Spieles V o r w ä r t s - N a s c n s p o r t (Glciwih) gegen den Bran denburger SC. 0 5. Dagegen triumphierte München 1 860 mit 3:0 über den Dresdner SC. In Essen wurde Hertha-BSC. (Berlin) von Not- Weis;-Essen mil 3:0 geschlagen und auch Forluna- Düsseldors wurde durch eine 1 : 3-Niedcrlagc gegen den FSV.» Frankfurt aus dem Wettbewerb geworfen. Auch Würt tembergs Meister, der VfB. Stuttgart, scheiterte uns mußte sich gegen dcn V f B. M ü h lburg 1:2 geschlagen be kennen. Dagegen überrannte der SV. Wald ho s in Mann heim Wcstsalia Herne 6: 0. Die vierte Schlußrunde des Tschmn- mcr-Pokals wird am 6. November durchgesührl. UWg Berlin Zum 17. Male standen sich die Smdlemannschasten von Berlin und Haneburg gegenüber, die sich vor 5000 Zu schauern bei strömendem Negen nn Berliner Posisladion einen interessanten Kamps lieferten, den die Hanseaten mit einem zwar verdienten, aber vielleicht etwas hohen 5:2-Sicg für sich entscheiden konnten. Herlle! Mrt die Tennis-MngWe Die diesjährige TcnniSranglistc wird vom«Fachaml Tennis im Can Brandeiiburg verössentlichi. Bei den Männern führt Henner Henkel vor Göpserl und Beuthner. Bei den Frauen sind Enger, Hamel, Kaeppel aus den ersten Platz gesetzt worden. Donald Budge hat sich entschlossen, in das Lager der Berufsspieler nberznwcchscln. Damit solgt der Spitzenspieler des Amaieurtcnnissports dem Vorbild anderer internationaler Tcnnisgrößen, wie Tilden und Perry. Siegkried Ludwigshafen wieder Meister im MannschnstS- ringen. Die Ludwighasener Sicgsriedmannschasl konnte vor 2000 Zuschauern in Zella-Mehlis den deutschen Meistertitel im MaunschastSringcn erfolgreich gegen Fugendkrast Zclla-Mchlis verteidigen. Ter Nückkamps wurde mit 1 :3 Punkten gewon nen tdaS erste Tressen 5:2), so daß daS Eicsamlcrgcbnis mit 9:5 durchaus sicher war. Altmeister Borchmencr in Frnnlsnrt. Der Lllimeister der deutschen Kurzstreckler, Erich Borchmcver., ist von Stutt gart nach Frankfurt a. M. nbcrgcsiedclt und bat sich der Frank furter Eintracht angcschlossen. Borchmeuer ist als Leichlathlc- tiklchrer im Gau Südtvest tätig. »etriebssedssRse«, Ms km sskle« Eine in jeder .Hinsicht vorbildliche Betriebsorduunc hat jetzt eine größere Dresdner Firma herausgegeben Sic behandelt und regelt darin nicht nur die sozialen Bo lange der allgemeinen Betrlcbsbclcgschaft, sondern klär in einer anschließenden Jugend-Betriebsord nung auch alle Fragen der Jugenderziehung im Ae trieb. Besondere Beachtung verdient hier die Fördern«? zur Vervollkommnung im Bcrufswisseu, die durch Bczah luug von Kursnsgebühren von feiten der Bctriebsfüh- rung betrieben wird. Außerdem erhalte» sämtliche Ju gendlichen auf Kosten des Betriebsführcrs ein warmes Mittagessen, das rzcmcinsam eingenommen wird. Abei auch die körperliche Ertüchtigung wird nicht vernachläs sigt. Vielmehr ist cs Pflicht eines jeden, am Betriebs sport teilzunchmcn. Die Urlaubösrage ist in dieser Jn- gendbctriebsordnung gleichfalls glänzend gelöst und ent spricht vollkommen dcn Forderungen der -HI. To erhal ten die Lehrlinge je nach Lehrjahr einen Urlaub von A bis 12 Arbeitstagen. Abschied von Bannsührcr Müller Im Festsaal der Oberschale in Glaucha u vrr> abschiedete sich vor der versammelten Führerschaft des Bannes 211 der bisherige Banusührer Pg. Müller, dci nach Dresden in die Gcbictsführung als kommissarische; Leiter der Organisationsabteiluug berufen wurde. Bis zur offiziellen Verabschiedung, die im Dezember gleich zeitig mit der Einführung des neuen Bannführers er folgt, übernimmt Oberstammführer Nolf .H nrlbeö als kommissarischer Dicnststettenleiler die Führnng des Bannes 21 l. „Hellerau" str. t „Nnhnitz Hellerau" Der Ncichsstatlhalter in Sachsen (Ministenum des ! Innern! hat den Namen der Gemeinde Nähnitz Helleran ! mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 in „Hellerau" ab- zeändert. Tas grosrc Glück nm letzten Zichungstag In der 5. Klasse der zu Ende gegangenen 2l3. Säch- gschcn Landeslottcrie siel, wie gemeldet, das Große Los von 300 000 Mark zusammen mit der Hanptprämic von 200 000 Mark ans die Nr. 59 186. Hiermit ist also der in den Planbestimmnngen vorgesehene günstige Fall ein- zetreten, daß der Höchstgewinn 500 000 Mart beträgt. Die glücklichen Gewinner gehören sämtlich den weniger bc- ! mittelten Volkskrcisen an. Wer wird das nächste Mal I rrankommcn? Tic Ziehung der 1. Klasse der 211. Lot- I ieric beginnt am 21. November. 50 000 Mark gibt es schon da auf ein Los zu gewinnen Kunst und Kultur Spielbeginn i» Leipzigs dritter städtischer Bühne Nach den; vollständigen Umban der Znschanerräume l des Leipziger Städtischen Schauspielhauses vssnele sich ! zum ersten Mal der Vorhang im Mnsentempel in der ; ! Tophicnstraßc als drittem städtischem Theater. I» sest- l - licher Beleuchlnng erstrahlte das HanS, festlich Ivar der i Blumenschmuck in den Vorräumcn und festlich die Stim- mnng der großen Gemeinde, die das Haus bis aus den , letzten Platz füllte. Als Eröfsnnngsvorstellnng war Shakespeares unvergängliches nud zeitloses Lustspiel i ,Was Ihr Ivollt" gewählt worden. Signrd 'Baller hatte Tic Trauer über das eine Ereignis wurde durch die Freude über das andere gemildert. Der cintrcssendc Hanspetcr Oberlechner hatte das Gc- > fühl, daß hier die Natur selbst mit ihrem ewigen Stirb ! und Werde tröstlich vorgcsorgt hatte. Auch das Schcidungsurtcil, das er mitgcbracht hatte, nahm viel j weniger Gedanken in Anspruch, als cs dies zu anderer i Zeit wohl getan hätte. I „Wir haben uns in der gemeinsamen Liebe zu Mama ! Bcbi gefunden", sagte Hanna, als abends alle beisammen- , saßen. „Onkel Walter — Walter!" verbesserte sie sich, ! „könnte mich gar nicht als Arztfrau gebrauchen, wenn ich nicht durch ihre Schule gegangen wäre." Liethc wehrte ab. „Es ist nur eure Liebe, die euch veranlaßt, so viel Gutes in mich hincinznsehen." „Rein, Mama Bcbi, cs ist wirklich wahr", ließ sich Teddi vernehmen. „Wer bei dir ist, kann nicht schlecht fein. Ich habe cs manchmal richtig versucht,-aber ich habe mich so ungemütlich gefühlt, wenn du mich ansahst, daß ich es jedesmal bald anfgegcben habe." „Auch die Blumen sind gern bei Mutti", berichtete der kleine Gert. „Mein Kaktus wollte bei mir nicht blühen, und in ihrem Zimmer hat er doch geblüht. Und auf dem Grab von unserem Hund steht ein Noscnstrauch, dcn hat Mutti selbst veredelt." „Er liegt im Garten begraben", sagte Liethc erklärend. „Es'war der Hund, mit dem ich mir Hannas Herzchen gewonnen habe." Tic beiden Frauen sahen sich lächelnd und mit scuchten Augen an. „Tn bist wie ein Engel in unser Haus ge kommen", flüsterte Hanna und streichelte zärtlich die Hand der anderen. „Was wäre aus uns geworden ohne dich — unter Großmutters harter Hand!? Ich ein verstocktes, unleidliches Mädchen, und Teddi ein verwohntes Ncichc- Lcutc Kind." Teddi Ivar schon eiiie Zeitlang ans seinem Stuhl hin und her gerutscht. Jetzt begann er: „Ich mochte gern mal ; etwas mit euch bereden. Ich komme doch Ostern nach > Prima, und dann möchte ich gern abgchcn." „Warum?" fragte der Onkel. Liethc Halle sich im Sessel aufgcrichlct und sah prüfend ans den Jungen. Sic hatte eine ganz eigene Art, das erstemal nur schnell mit den Blicken über das Gesicht sort- zuhuscheu, einige Sekunden ins Leere zu blicken und dann I ihre Angen fest ans den anderen zu Kehlen: „Teddi hat sich sicher schon etwas ganz Bestimmtes auSgedacht." > Ter lange Junge war ausgesianden und lief im Zimmer auf und ab: „Schl mal, das ist doch ein Unsinn ! mit dcm Abitnrium jetzt. So Ivie die Verhältnisse heute ! liegen, bringt cs kaum noch Vorteile; man verliert damit unr Zeit." j „So liegt cs doch nicht ganz", antwortete Liethc sanft. ' „Mein lieber Junge, ein tüchtiger Kerl kannst dn natürlich ! ebensogut ohne Abitnrium werden. Trotzdem kann cs dir, wenn die Verhältnisse sich ändern, einmal leid tun, es § nicht gemacht zu haben. Toch daran denke ich nicht ein- mal. Ich möchte dir nur sagen, daß diese zwei letzten > Schuljahre keine .verlorene Zeit' sind, wie du cs aus- drückst. Du kannst in ihnen an geistigen Werten in dich hineinlcscn, sehen und sammeln, wovon du dein ganzes späteres Leben, in dcm du vielleicht nicht mehr Gelegen heit dazn hast, zehren kannst. — Also, bloß dcn Grund, daß cs ein Unsinn ist, würde ich nicht gelten lassen. Du hast aber gewiß noch einen anderen Grund, Teddi, und das war bloß die Einleitung?" „Natürlich", murmelte Teddi, und stützte sich auf den Tisch. „Also die Sache ist die, daß wir Hamburger Jungen doch immer hinausgcgangcn und in Ucbersee was ge worden sind. Natürlich ist es leichter, wenn man als Sohn eines großen Hauses ankommt. Aber einen guten Klang hat unser Name doch noch, und da habe ich an Onkel l Eduard geschrieben und ungefragt, ob er mich drüben nntcrbringcn könnte. Ja, und was er überhaupt dazu meinte. — Nun, er meint, cs sei gerade jetzt keine schlechte Zeit dafür. Wenn man die Augen offen hätte, könnte man etwas erreichen. In einigen Jahren wäre freilich der Nahm abgcschöpst. — Sichst du das als triftige» Grund an, Mama Bcbi?" „Sicherlich, Teddi! Onkel Ednard ist ein weitsichtiger Mann und wird schon das richtige kaufmännische Gefühl haben. Aber wohin willst du, Teddi? Du bist ein sircr Kerl, aber noch sehr, sehr jung und kannst unmöglich allein ans dich gestellt sein. Schon des Klimas wegen. Wenn dn nun krank würdest...?" „Darum brauchst du keine Angst zu habe«. Ich könnte nach Santos gehen und bei Hcnncnbcrg wohnen." „Bei unserem alten Prokuristen Hcnncnbcrg? Das wäre sehr beruhigend. Er hatte eine liebe Frau... Du würdest mehr Nückhalt dort habe» als bei der Großmutter und Tante Käte 'n Nio." „Tann schickst du mir eine Schlange!" schrie Gert, de, atemlos zugehört hatte. „Du wirst doch Teddi jetzt «ich, jortlasseu?" bracl Hanna angstvoll los. „Toch, Hanncrl; wenn cs sein fester Wunsch ist, würdc ich mich ihm nicht cntgcgenstcllcn. Du mußt bedenken, daß der alte Hamburger Geist des Wagens und Unter- »chmcns in ihm steckt. Die Sprache ererbten Blutes soll > man nicht überhören." I ks nach neuartigen Gesichtspunkten in Szene gesetzt und s Hans Stieber hatte eine eigene Bühnenmusik geschaffen, tue ihre Uraufführung erlebte. Die Aufführung fand den stärksten Beifall. Bereits am 12. Oktober wird wiederum j rine Uraufführung erfolgen, und zwar die Ncubearbei-^ ! iung von Roderich Benedix' „Störenfried" durch Sigurd' valler mit Musik von Siegfried Lehnert. Mndfunl'Programm NeichSsender Lelpzi, DicnStag, 11. Oktober 6.30: Aus Frankfurt: Frühkouzert. Das Kleine Orchester res RcichSscndcrs Frankfurt. — 8.30: AuS Köln: Morgcnmusik. Las Rheinische Laudesorchester. — 10.00 : 500 Jahre auf dein ckeichcu Hof. Hörbcrichtc von alte» Bauerngütern. — 11.35: beute vor . . . Jahren. — 11.10: Pom tätigen Leben. — 12.00: Aus Konstanz: Mittagskouzcrt. Das Stadttbcatcrorchestcr Consta»;. — 11.00: Zeit, Nachrichten und Börse. 'Anschließend: Musik nach Tisch. (Judustrieschallplatteu und Ausnahmen des deutschen Rundfunks.) — 15.00: Einzig in ihrer Art: Meiste rinnen des Handwerks. — 15.20: Alles Lebendige leuchtet. — 15.10: Küusllerlebcn. — 16.00: NachiniUagskonzcrt. Emil ?uh (Moline), das Rundfunkorchester. — 18.00: Markgraf Albrecht von Brandenburg, der Reformator des Dcutschritter- Ordcus. — 18.20: Lieder und Tänze des Todes. Von Modest Mussorgsky. Kammersänger Arno Schellenberg «Bariton), das Leipziger Sinfonieorchester. — 18.50: Wissen und Fortschritt. — 19.00: Er hört mit ihr den Gickguk schreyn. Ein Stündchen llnrzwcil aus dcn Tagen der Rosen. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.10: Aufmachen! Kriminalpolizei! Zwei bunte stunden voll Spannung, nicht ohne Humor und init Musik. Jndustricschallplättcn.) — 22.30 bis 21.00: 'AuS Hamburg: Unterhaltung und Tanz. Das Orchester dcS Ncichsscndcrs ^ambura Deukschlandscnder ' __ Dienstag, 11. Oktober 6.30: Aus Frankfurt: Frühkouzert. Das Kleine Orchester ! des RcichSscndcrs Frankfurt. — 10.00: Nus Leipzig: 500 Jahre i auf dcm glcichcn Hof Hörbericht von einem alten Bauerngut. - 10.30: Fröblichcr Kindergarten, — 11.00: Sendepause. — >2.00: -Ans München: Musik zum Mittag. Fritz Hübsch (Kla vier). daS Kleine Rundfunkorchester. — 15.15: Frederik Hipp- mann spielt. (Jndnstrieschallplatlcn.) — 15.10: Weshalb weib liche Polizei? Anschließend: Programmhinweise. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Orchester Otto Dobrindt. In der Pause „m 17.00: Der Schlangenbiß Erzählung von Hans Reiser. — 18.00: Alles Leben gehl im Kreis der Erde. Hcrbst- aedichte und -Lieder. Von Ärtnr Mar Lnckdorf. — 18.30: S. Rachmaninosf. Zweite Suite Opus 17 siir zwei Klaviere. — 18.55: Die Ahnentafel — 19.00: Dcntschlandccho. — 19.15: Launig und lustig. — 20.10: Raoul Koczalsli spielt. — 21.00: Politische ZcitnngSschau. — 21.l5: AuS der Philharmonie in Berlin: Die Wiener Snngerlnnbcn singen. — 21.50: Berühmte Fnitcumcutalsvlistcn. «FndnstricschallplaUen.) — 23.00 bis 21.00: Bunt sind schon die Wälder. Das Große Orchester, das Keine Orchester und der Chor des ReichSsendcrs Berlin und Svlislc-.-. 1!. Oktober. 531: Der Reformator Ulrich Zwingli fällt vm KaZ'pcl <geb? 181,. — izpz- Z-eg der OcgcrrZcher über die Franzosen bei 5bchp, - 182">: Der Dichter Konrad Ferdinand -.Neuer im 'lürich geb. <gen. Wb). — W7O: General v. d. Tann erobert: Orleans. — i-96: -.Anton Brn.lner in Wien gesl. «geb. 182U Sonne: A.: 6.16, U.: >7.16; Mond: U.: 8.1l, A.: 18.05 „Aber, aber", Hamms Stimme zitterte, „Waller, da»» kann ich dich im Frühjahr uichl hciraleu. Mama Bcbi kann doch unmöglich ans einmal ganz allein bleibt». Allo gehe» fort, Teddi »»d ich — und Großvaler ist lol..." „Ich bi» doch da!" erklärte der kleine Gert gekränkt. „Hör ans, Bnb", Hanna schob daS Bürschchen beiseite und siel Liethc um dcu Hals. „Ich lafsc dich nicht allein; ich vergesse cS nie, nie, wie dn zn mir kamst, als ich so allein war. Walter, Hits mir doch!" Walter hatte die Hände in die Taschen gesteckt und marschierte ans und ab. Teddi, der sich als Erreger des Sturmes fühlte, trommcllc an die Fcnslcrscheibcn und murmelte klciulaut: „Dann gehe ich eben nicht jetzt gleich." Ter Onkel strich ihm über dcn Kops: „Nein, mein Junge, zeige nnS den Bries von Onkcl Eduard; und wenn cs für dich vorteilhaft ist, sollst dn schon hinansgchen. Für dich, Liethc, müssen wir allerdings eine Ncgclnng finden, denn daß du allein mit Gert hier bleibst, ist aus geschlossen. Selbst wenn Hanna und ich die Hochzeit auf- schöbcn..." „Aus keinen Fall!" unterbrach ihn Liethc. „Ich würde nie mehr sroh, wenn ihr meinetwegen auch mir einen Tag des Glückes versäumt. Wer weiß denn, wieviel Zeit man noch hat, glücklich zu sein?! Nein, ans keinen Fall schiebt ihr die Hochzeit ans." „Es hätte auch keinen Zweck, denn bis dahin würden die Verhältnisse für dich eher schlechter als besser sein. Dn kannst das Haus nicht allein wciterbcwohncn; nicht nur wegen der Unsicherheit, sondern auch, weil du wegen der Wohnnngsknapphcit eine Zwangscinguartiernng be kommen würdest Und was für nnangcnchmc Leute könnten das möglicherweise sein! Dn würdest cs aber auch wirtschaftlich gar nicht halten können ohne Vaters Pension. Und vor allen Dingen würdest dn nicht mehr sechs Stunden am Tag in der Galerie sitzen können, weil dann niemand zu Hause für Gert sorgte. Also — ein Answcg muß gefunden werden." „Es wird sich einer finden", antwortete Liethc be stimmt. „Als ich ein kleines Mädchen war, hing über Groß mutters Bett — meiner Großmutter, nicht eurer! — ein Spruch: ,Wic Gott mich führt, so will ich gehen.' Ich fragte damals: .Großmutter, woher weißt du denn, wie der liebe Gott dich führt?' ,Das sehe ich darau, daß einer mich braucht', sagte die alte Frau. — Ich faud das so hübsch und habe immer daran gedacht, wenn ich an einem Scheidewege stand. Wenn jemand mich brauchte, da bin ich mit ihm gegangen, auch wenn abseits vom Wege vielleicht etwas war, was ich sehr gern getan hätte." „Wußtest du denn, als du nach Hamburg kamst, wie nötig wir dich brauchten?" „Natürlich wußte ich das; ich hatte doch deine tranrigeni Nngen ans dcm Bild gesehen, Hanncrl!" lFortschung folgt.)