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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2— t mit Zu tragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Dcmeinöe-Verbands-Dlrokonw Nr. S :: s Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 i :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aeltefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauplmannschast, des Stadtrales und des Finanzamts Dippoldiswalde : t - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite ? Millimeterzeile 6 Rpfa.; im Drittelt die 03 ; Millimeter breite MIlllmeterzetle 18 Rpfg. ; :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: z :: Zur Zelt ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: z Dienstag, am 27. September 1938 Nr. 226 104. Jahrgang Die Entscheidung liegt bei Benesch Das letzte Wort -es Führers Gewaltige Abrechnung mit dem Prager Terrorsystem Deutsche! Volksgenosse» und -Genossinnen! Ilm 22. Februar habe ich vor den deutschen Rcichstags- chgeordnetcn zum erstenmal eine grundsätzliche Forderung un- cbdingbarer Art ausgesprochen Damals hörte mich die ganze Nation, und sic hat mich verstanden! Ein Staatsmann hat »iescs Verständnis nicht aufgebracht. Er i st b c s c i t i g t u n d nein Versprechen von damals ist einegelöst! Zum zweitenmal sprach ich dann vor dem Reichsparteitag über diese selbe Forderung. Und wieder hörte diese Forderung üe Nation. Heute trete ich nun vor Sie hin und spreche zum :rstenmal vor dem Volk selbst so. wie in unserer prosten Kampf- cit, und Sic wissen, was das bedeutet! (Stürmische Sicg- ?eil-Nufe.) Es darf nie mehr für die Welt ein Zweifel mehr übrig »leiben; Jetzt spricht nicht mehr ein Führer oder ein Mann, ctzt spricht das deutsche Volk! lToscndcr Beifall der Nassen.) Wenn ich seht Sprecher dieses deutschen Volkes bin, dann vcist ich: 2» dieser Sekunde stimmt Wort für Wort das ganze Millionenvolk in meine Worte ein! Bekräftigt sie und macht ie zu seinem eigenen Schwur! (Die Zehntausende »bei» dem Führer stürmisch zu.) Mögen die anderen Staals- nänner sich überprüfen, ob das auch bei ihnen der Fall ist! Die Frage, die uns in diesen letzten Monaten und Wochen >nf das tiefste bewegt, ist altbekannt' Sie heisst nicht so sehr tschecho-Slowakei, sic h c i st t, Herr Benesch! sPsuirufe.) Zn diesem Namen vereinigt sich all das, was Millionen Men- chen heute bewegt, was sie verzweifeln lässt oder mit einem ouatischen Entschluß erfüllt. Die Ziele der AMenWiiM Warum aber konnte diese Frage zu solchem Bedeutung cm- wrstcigen? Ich will Ihnen, meine Volksgenossen, ganz kurz noch rinmal Wesen und Ziele der deutschen Austcn- lolitik wiederholen. Die deutsche Austcnpolitik ist zum Unterschied der vielen demokratischen Staaten weltanschaulich selige lcg,t , rnd bcdingt. Die Weltanschauung Vieles neuen Reiches ist ! iusgerichtet aus Erhaltung und Daseinssicherung unseres deut- l chcn Volkes. Wir haben kein Interesse, andere Völker zu anterdrücken. Wir wollen nach nnscrcr F a c o n selig werden; die > anderen sollen cs nach der ihren! j Diese in unserer Weltanschauung rassisch bedingte 'Auffassung > l ührt zu einer Begrenzung unserer Außenpolitik. Das heisst, j j wsere außenpolitischen Ziele sind keine unbeschränkten, sie sind z richt vom Zufall bestimmt, sondern festgelegt in dem Entschluß', j illein dem deutschen Volk zu dienen, cs aus dieser : Pelt zu erhalten und sein Dasein zu sichern. Wie ist nun heilte die Lage? Sie wissen, dast man einst j mter dem Motto „S e l b st b c st i m m u n g s r c ch t d e r V ö l- ! e r" auch das deutsche Volk mit einem Glauben an übcrstaat- l üchc Hilse erfüllte und cs damit aus die Anwendung seiner l j ngenen Kraft bis zum allerletzten verzichten liest. Sie wissen, ! j rast dieses Vertrauen von damals aus das schmählichste hinter- ! Zangen wurde! Das Ergebnis mar der Vertrag von Versailles! ^ie alle kennen die furchtbaren Folgen dieses Vertrages. Sie Ale erinnern sich noch, wie man unserem Volk erst die Waffen l tahl und wie man das dann waffenlose Volk später mißhan- )elte! Sie kennen das furchtbare Schicksal, das uns anderthalb , Zahrzehnte lang getroffen und verfolgt hat. j Und Sie wissen: Wenn Deutschland heilte trotzdem wieder stoß, frei und stark geworden ist, dann hat es dies aus- ! lchliestlich seiner eigenen Kraft zu verdanken! Die , llmwelt hat nichts dazu bcigctragcii. Sie hat im Gegenteil versucht, uns zu erpressen und zu unterdrücken, solange es ging, bis endlich aus dem deutsche» Volke selbst die Krast erwuchs, dieses unwürdige Dasein zu beenden und wieder den Weg zu gehen, der einer freien und zroßen Nation würdig ist. (Die Menge bereitet dem Führer !ine begeisterte Ovation.) > Obwohl mir nun heute aus eigener Krast mieder frei und i tark geworden sind, bewegt uns doch kein Hast gegen andere Nationen. ' Wir wollen nicht Nachträgen. Was auch war, mir, missen: d .. Volker sind nicht dafür verantwortlich zu machen, sondern nur -in kleiner gewissenloser Klüngel internationaler Profit- und Geschäftemacher, die nicht davor zurückschrccken, wenn notwendig, zanze Völker sür ihre gemeinen Interessen zugrunde gehen zu lassen. Wir hegen deshalb keinen Hast geaen die Völker um »ns und haben das auch bewiesen. Zeugnisse der d? » rn Frledenstteve Die deutsche Friedensliebe ist durch Tatsachen erhärtet: Kaum hatten wir die Wiederherstellung der deutsche» Dleichbercchtigung begonnen, da schlug uh als sichtbarstes Zei chen des Verzichtes aus „Revanche" der anderen Welt eine Reihe oon Abkommen vor, die in der Linie einer Begrenzung der Rüstungen lagen. . , . , Mein erster Vorschlag war: Deutschland verlangt .,ntcr allen Umständen die Gleichberechtigung ist aber bereit, ruf jede weitere Wehr und Masse zu verzichten wenn die inderen Völker dasselbe tun, also allgemeine Abrüstung, wen» notwendig, bis zum letzten Maschinengewehr! Dieser Vorjch.cux wurde nicht einmal zum Anlast einer Diskussion genommen. Ich machte einen zweiten Vorschlag: Deutschland ist bereit seine Armee auf 200 000 Mann zu begrenzen unter der Voraussetzung, dast auch die anderen Staaten aus den gleiche» Stand abriisten. Auch das wmde abgelehnt! Ich machte noch einen V o r s ch l a g : Deutschland ist bereit wenn es die anderen Wollen, auf alle schweren Waffen, auf die sog. Angrissswaffen. zu verzichten, auf Tanks aus Bombenflugzeuge, ja. wenn notwendig, überhaupt aus Flug-, zeuge, auf schwere und schwerste Artillerie. Man Hal das wie- )er abgelehnl. Ich ging weiter und ichlug nun für alle euro- aäischen Staaten eine internationale Regelung mit einem WO 000-Mann-Heer vor. Auch dieser Vorschlag wurde abge- ^ehnt. Ich brachte noch weitere Vers ch läge: Beschränkung )er Lustslotten. Beseitigung des Bombenabwurfes, absolute Beseitigung des Gistgaskriegcs. Sicherung der nicht in der Fampslinie liegenden Gebiete. Beseitig»»« weninstens der Aus der Seimt und dem SMenIM Dippoldiswalde. Wie überall im deutschen Vatcrlandc und jenseits der Grenzen in deutschsprachigen Gebieten und in den Häusern deutscher Volksgenossen sahen auch in unse rer Stadt gestern abend Mann und Weib und Zugend an den Nundfunkapparaten und hörten durch den Aethcr die Worte des Führers, die er im Sportpalast in Berlin, der alten Kampsstätte der NSDAP, zu den dort Versammelten und der ganzen Welt sprach. Und ein jeder stimmte minde stens innerlich in den Jubel ein, der sich unter den direkten Hörern in Berlin Bahn brach, wenn der Führer in seinen klaren eindeutigen Worten die tatsächliche Lage aufzeich- ncte und Herrn Benesch deutlich machte, daß sein hinter hältiges Spiel, sein Lug und Trug nun endgültig zu Ende ist. Wer noch kein Nundfunkgcrät besiht und bei bekann ten Familien nicht mithören konnte, der eilte nach dem Schühcnhausc, wo Gcmeinschaftsempfang der Ortsgruppe eingerichtet war. Es waren ihrer aber nicht allzuvielc, ein Beweis dafür, das, in unserer Stadt doch fast in jeder Fa milie, mindestens in jeden« Hause ein Nundfunkapparat zu finden ist. Den im Schühcnhausc Versammelten kürzte bis zum Beginn der Ucbcrlragung der Kreismusikzug die Zeit. Ortsgruppenleitcr Bürgermeister Hummel sprach vor Be ginn der Uebertragung zu den Anwesenden und gab nach dieser lm Namen der ganzen Ortsgruppe das Gelöbnis: Führer befiehl, wir folgen Dir! Dippoldiswalde. Die Schüler und Schülerinnen der Hans- Cchemm-Schnle haben im letzten Halbjahr 450 kx, Knochen ge sammelt, die der Weiterverarbeitung zngesührt werden konnten. Wie wenig märe wohl davon ohne die Cammlungstäligkeit nutzbringenden Zwecken zngesührt, wieviel vernichtet worden. Obercarsdorf. Die Firma Fritz Gietzclt, Küchcnmöbcl- sabrik, hak aus ihrem Werkgelände eine Groß - Alar m - an läge geschaffen, die gleichzeitig als Ortsfeuer- und Luftschutz-Alarm-Anlage dient. Am Mittwoch, den 28. c ds. MlS., wird in der Zeit zwischen 16,30—17 Uhr Probe- > alarm statkfinden. Die Einwohner auch der umliegenden Ortschaften wollen davon Kenntnis nehmen, das, tiefer Dauerkon Feuer-Alarm, hoher Heulton Flieger alarm, hoher Dauerton - Entwarnung bedeutet. Schmiedeberg. Das prächtige Hcrbflwcltcr brachte amEonn- lig einen recht starken .Zahrmarktsvcrkehr. Bon den überaus Zahlreich hier durchfahrenden Kraftwagen hielten viele an und besuchten den Jahrmarkt. Der Zustrom hielt bis in die späten Abendstunden an. Auch die Gaststätten hatten einen guten Zu spruch. Weniger lebhaft war dagegen der Montag. Hauptsäch lich Kinder vergnügten sich mit der Luflschaukel. Kurort Bärenburg. Bürgermeister Mende wurde heute durch Reg.-Rat Dr. Müller an Amtsstelle in Dippoldiswalde auf weit, re zwölf Jahre als Bürgermeister unserer Gemeinde vcr- vslichtek. Dresden. Schwerer V c r k c b r s n n f a l l. Auf der Rcichsslraßc Dresden-Großenhain, in Flur Nicdcr- ebcrsbach ereignete sich ein tödlicher Unfall, dem ein vier jähriger Junge znm Opfer siel. Das Kind wurde beim Uchergucrcu der Straße vou einem Personenkraftwagen ersaßt und zn Boden geschlendert. An den Folgen der Verletzungen ist cs im gleichen Tag im Krankenhaus in Radeburg gestorben. Dresden. A n t o m a r d c r g c f a ß t. In den letzten Wochen wnrdcn an der Ansslcllnna ans verschlossene» Personenkraftwagen Gegenstände aller Art gestohlen. Der Täter, ein I7jähriger Bursche, hrach entweder die Türen ab, oder er zerschnitt die Pcrdccke und erlangte n. a. einen Sprechapparat, mehrere Feldstecher, Photoapparatc und in einem Fall auch Geld. Er konnte jetzt von der Krimi nalpolizei ermittelt und festgcnommcn werden. In Ver folg der Erörterungen wurden ihm 3t) Diebstähle ans Kraftwagen nnd einige Motorraddiehstählc nachgcwicsen. Die Bente wurde fast restlos hcrhcigcschafst. Dresden. Durch S cl> wc s c l d ä m P f c getötet. Nach dcnEAusschwescln eines Zimmers hatte im Hanse Wachwitzgrnnd 72 eine Fran übersehen, daß noch Schwc- fclrcste ans der Kohlcnschauscl verblieben waren. Als sie ans dieser Schaufel glühende Kohle von einem Ofen znm anderen irng, ent,zündele sich der Schwefel, und durch die entstehenden Schwcfeldänwfe erlitt die Frau so schwere Vcrgislniigcn, daß sic starb. Dresden. Explosion in der Packstnbc. In der Bäckerei von Namm in der Dürcrstraßc crplodicrtc ' ein großer Wasserdnmpfkcsscl, wodurch ein Teil des Back ofens in sich znsammcnstürzte. Der Bäckermeister Ramm, seine Fran nnd der Lehrling Schölzel erlitten Verbrühnn- gcn und mußten ins Krankenhaus gebracht werde«. Jugendlicher! Wenn Du einen Funken Ehrgefühl im Leibe ha«, dann tritt ein in die Hitler-Jugend! Besinne Dich, nach dem 10. Oktober kommst Du zu spät! Bautzen, ö 0 - I a h r f c i c r d e r L c s s i « g - S ch n l e. Die im Jahr 1888 erbaute Lessing-Schute (Kiioben Volks schule) beging am Sonnabend und Sonntag in festlicher Weise ihr ötzjährigcs Bestehen. Die Inhclfcicr wurde mit einem Schul- und Sportfest ans der Kampsbahn Müller- wicsc am Sonnabend cingclcitct. Am Sonntag sand i» der Turnhalle der Schule eine Morgenfeier statt. Mit einem Kameradschaslsahcnd, bei dem auch ein fröhliches Hcimatspicl vorgcführt wiirde und die ehemaligen Schü ler zu Worte kamen, schloß das Inhclscst ab. Zittau. Zusammenstoß. Auf der Staats,'trafst Zittau—.Hirschseide wurde ein Elektrokarren, mit dem ein Brancrciangcstclller ans Zitko» eine Bicrladnng nach dem Barackenlager der Landwirtschaftlichen Geüvsscnschait bringen wollte, von einem auf einem Anschlußgleis au« rollende« Güterziig erfasst. Ter Elcklrokarrc« geriet bet dem Zusammenstoß in Brand. Sein Lenker erlitt döbel so schwere Brandwunden, daß man ihn ins Zittancl Stadtkrankenhans cinlicfcrn mußte Leipzig. Tödlicher V c r k c h r s u n f a l l. Ei» 57jährigcr Arbeiter, der in Rückniarsdors mit seinem Fahrrad ans der Reichsstraßc in die Bahnhofstraße ein- bicgen wollte, wurde von einem Kraftwagen ersaß» und so schwer verletzt, daß er nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus gestorben ist. k / , WMMlWWKsMMMilWes Aufgabeort Dresden für Mittwoch: Nach kühler Nacht Frühdunst und stellenweise Boden nebel. Tagsüber warm und heiter. Südöstliche Winde müßiger Stärke. Wetterlage: Die Wetterlage hak keine Aenderung crsahrcn. Das oskpreußische Hcch bestimmt nach wie vor iir Mitteldeutschland. 3m Bereiche absiiikendcr Lustmassen ist der Himmel wolkenlos, und die Temperaturvcrhältnisse werden durch ungehinderte Ein- und Ausstrahlung bestimmt. Die Störung im Weste« wird vo« dem osteuropäischen Hoch daran gehindert, ihren Einfluß bis nach Mitteldeutschland auszudehnen.