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eitzeritz-Jeitung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippolöiswawe, Schmie-eberg u. A. : Bezugspreis: Für einen Monak 2.— ? i mit Zulragen: einzelne Nummer 10 Npfg. k :: Gcmcinöc-BertxindS-Vlrokonto Nr. 3 :: f i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 « 1 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: - Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschasl, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter dreite i MiilimeterzeUe 6 Rpfa.: >m Terttell die S3 : l Millimeter breit« Milli Meter zette 18 Rpfg. t ß :: Anzelgenschluh: 10 Uhr vormittags. :: ; z :: Zur Fr» ist Preisliste Nr. 5 glltttg. :: z Donnerstag, am 22. Dezember 1938 104. Jahrgang Nr. 298 AilZ der Mot und dem SlMeMd Dippoldiswalde. Es war zu erwarten, das; mit dem Nachlassen des Frostes Schneefall cinsctzcn würde. So ist es denn auch gekommen. War gestern erst noch wenig da von zu spüren, so hat uns die vergangene Nacht wesentlich mehr davon gekracht, und gegenwärtig schneit cü noch wei ter. So ist zu hoffen, das; auch bei uns bald die Skier be nutzt werden können, fürs Gebirge aber, dessen ganzer Weihnachts-Fremdenverkehr auf einer guten Winlerspork- möglichkcik ausgebaul ist, kommt der Schnee zur rechten Zeil. Nun bloss den Daumen halten, dass sich das Wetter zu den Feiertagen nicht noch ändert. Die schöne Eisbahn auf dem Nölligtciche geht freilich zunächst verloren. Es muss die Fläche erst wieder gefegt werden, was während des Schnee falles aber wenig Zweck hat. Dippoldiswalde. Winker-Sonnenwende. Die Sonne hat ihren tiefsten Stand erreicht, es geht wieder aufwärts, neuem Blühen entgegen. Unsere Borfahren begingen die Sonnenwende mit besonderer Feier, unsere SA setzt dies fort, und alljährlich lässt sic von den Höhen die Feuer lodern. So zogen auch dieses Jahr SA, NSKK, Politische Leiter, HI, denen sich Gendarmerie und Polizei angeschlosscn hal ten, hinauf auf die Berreuther Höhe, von der schon so ost die Sonnwendfeucr zur Stadt herabgclcuchtet haben. Im Schweigemarsch kam der Zug hcrausmarschiert und stellte sich im Halbkreis um den Holzstoss auf. Ein kurzer Bor- fpruch, dann loderte beim Gesang des Liedes „Flamme em por" das Feuer auf und Sturmhauptführcr Brietz wendete sich an die SA und alle, die um den Holzstoss standen. Eine solche Stunde sei eine Stunde innerer Prüfung, ob das eigene Handeln immer vorbildlich gewesen sei, denn ein rechter SA-Mann und Nationalsozialist habe immer bedacht zu sein, seinen eigenen kleinen Familienkreis, seine Kinder und Bcrwandtcn und darüber hinaus alle, mit denen er zu- sammcntrifft, Borbild zu sein und sie nationalsozialistisch zu erziehen. Der Nationalsozialismus sei kompromisslos. Ge rade deshalb werde er bekämpft. Da gelte cs, die national sozialistische Weltanschauung zu verteidigen und als ganzer Mann für sic cinzustehen. Unerhörtes sei seit 1033 geleistet worden, als im unendlich langen Fackelzuge die SA durchs Brandenburger Tor zog. Idealist sein, an den Sieg glau ben, in allen Dingen und an jedem Platze Nationalsozialist sein, das solle die Sonnenwende lehren. Unter Feucr- sprüchen wurden die Toten geehrt, der Lebenden gedacht. Ortsgruppenlcitcr Pg. Hummel gedachte des Führers, dem aller Liebe und Treue gilt, die aus der Flamme der Eonnen- wendfcuer immer neu auflodcrn möge. Nach dem Sieg- Heil und Gesang des Horst-Wcssel-LicdeS wurde der Nück- marsch angetrctcn. Dippoldiswalde. Die Bnnnführung der HI hak den El tern der Angehörigen der Hitler-Jugend und des Jungvolkes vor einiger Zeit einen Prospekt über den vorschriftsmässigen Winterdicnstanzug der Hitler-Iugend zugchen lassen. Die Elternschaft wird hierdurch nochmals gebeten, die Bestre bungen der HI., ihren Mitgliedern einen vollständigen Dicnstanzug zu schaffen, tatkräftig mit zu unterstützen, in dem sie ihren Jungen zu Weihnachten ein noch fehlendes Ausrüstungsstück auf den Gabentisch legt. Die KleidungS- vnd Ausrüstungsstücke sind zu dem in den Prospekten ange gebenen Preisen in sämtlichen Bcrtricbsstcllen der Neichs- zeugmeisterei zu erhallen. Dippoldiswalde. Das vorläusige Ergebnis der Straszcn- sanimlung der HI am vergangenen Sonnabend Sonntag be läuft sich auf 471,80 NM. Ein schöner Erfolg für den Eiser unserer Jugend an diesen bisher kältesten Tagen dieses Winters. Dippoldiswalde. Bom Führer und Ncichskanzler wurde dem Angestellten beim hiesigen Arbcitsamte, Oskar Hen in agn , das silberne Treuedicnst-Ehrenzcichen für 25 jäh rige treue Dienste verliehen. Es wurde ihm heute durch Arbeitsamtsdirektor Haftmann mitsamt der Urkunde aus- gehändigt. Dippoldiswalde. Ein Einwohner eines GebirgsdorscS musste gestern abend vor übergehend von der städtischen Po lizei in BcrwahrungShaft genommen werden, weil er in be trunkenem Zustande auf der Fahrbahn der Straße hcrum- schwankke und den Berkehr gefährdete. Wenn er nicht mik längerer Haft bestraft wurde, kann er von Glück reden. ES wurde davon abgesehen, weil zu vermuten ist, das; ihm in einem unbeobachteten Augenblick Schnaps ins Bier gc- schütkek wurde. In solchem Falle müssten die Täler dann eigentlich die doppelte Zeit brummen. Aus dem Gipfel der Liberalismus Französische Eingeständnisse Die Verstaatlichung von Industriewerken unbefriedigend Im Laufe der Kammcrausfprache über den Einnahmehaur halt nannte der rechtsstehende Abgeordnete Denais den Finnig Minister Reynaud „Syndikus der Volksfrontpleite". Das Frau! reich von 1!M> habe als Fiuanzministcr Auriol gehabt, desto Irrtümer jetzt Reynaud wieder gutmnchen mutzte. Diese Au- sührungen fänden aus der Rechten und in der Mitte starke Beifall, während die Linke heftig tobte. Ein elsässischer Abgeord neter stellte dann fest, das; die Versprechungen der Volkssron nicht gehalten worden seien. Inzwischen hatte Ministerpräsident Daladier aus der Regi« rungsbank Platz genommen. Der Abgeordnete Pietri lobte oo Finanzministcr wegen der Art, mit der er die Bilanz der gegen wärtigen Lage ausgestellt habe. Pietri gab der Hoffnung An druck, das; Reynaud eine Steuerreform einleiten werde. Nach seiner Ansicht werde Reynaud auf gröhere Anleihe noch zuriickarciien müssen. Frankreich sei heute aus dem Gips« ! des Liberalismus angclangt, obwohl dieser einer der Toten dü Weltkrieges sei. Eine Wiederausrichtung Frankreichs sei ohn Disziplin unmöglich. Sodann verteidigte Finanzminister Reynaud seine Finanz Politik. Er stellte mit Genugtuung fest, das; kein Vorredner di , bisher von der Regierung erreichten Erfolge bestritten habt 'Reynaud bedauerte, dast man sich ans die Verstaatlichung vot Industriemerken eingelassen habe. Das Ergebnis in der Flug ! zeugindustrie sei unbefriedigend. Der Minister unterstrich van» ' das; die Hortung des französischen Kapitals im In- und Auslani erheblich nachgelassen habe. j Während der Ausführungen Reynauds kam es zu mehr : fachen Auseinandersetzungen zwischen der Rechten und den Kom muniste». Die Rede wurde von der Mitte und von der Rechtci j mit Beifall anfgenommen. Dippoldiswalde. Am 20. 12. hielt der Neichsbund der deutschen Kapital- und Kleinrentner, Bundcsgruppc Dippol diswalde, eine gut besuchte Mitglicder-Bcrsammlung im Bahnhotcl ab. Der Borsitzcndc, Johann Schuster, gedachte dabei der in diesem Jahre verstorbenen 11 Mitglieder. Für den Besuch des Rentner-ErholungsheimeS in Krumhübcl wurde geworben. Ein Mitglied hat dieses bereits besucht und konnte sich nicht lobend genug aussprcchen. Grosze Freude herrschte, als der Bcrsammlungslciter bckanntgab, das; die Ncichsregicrung wiederum zum Weihnachtsscst der Ncnkner gedachte durch die Ausschüttung einer Beihilfe von 20.— M. für Eheleute und 15.— M. sür Einzelpersonen. Die anschließende Weihnachtsfeier verlies in sehr harmoni scher Weise. IohnSbach. Erstmalig Halle am Souulnq die Ortsgruppe der DAF die ArbeilSopscr zu einer schlichlcn Weihnachtsfeier cnige- laden. Pg. Nickel entbot den Erschienenen einen herzlichen Will- kommcnsgrust, der insbesondere dein OrtSwalter der DAF und der KdF sowie der Spiclschar galt. Redner wies aus die Not lage der Allen vor dem Umstürze hin und aus die nunmehr er folgte Besserung. dank der Tat unseres Führers. Während Le- Bcrabreichung von Kaffee, Stollen u. a. m. bot die Spieljchcr muntere und ernste Weisen mit Bandoneon, Mundharmonika, Gi- larre und Zither, die in eine weihnachtliche Stimmung biuüber- sührlen. Auch die trauten Er-gebirgSlicder fehlten nicht. Mit den besten Wünschen sür das Weihnachtsscst, dem Danke an die Spielschar und einem frohen Wcihnachlswunsch sür den Führer sand die Beranstaltung ihr Ende Glashüllc. Ueberall werde» m diesen vorweihnachtlichen Ta gen BctricbSseiern abgchalten. Teilweise noch reichlicher stossen diesmal die Gauen, einzelne Feiern hallen einen würdigeren Nahmen erhallen und schlicstlich war auch die Zahl der feiernden Betriebsgcmcinjchaslcn größer geworden als in den Borjahren. Die GesölgschaslsmitglicLer sind, wie am l. Mai, Gäste ihrer Bc- lriebssührcr, Helsen die Feier verschönern und sind zum grössten Teil die Empfangenden. Auch diesmal bestanden die Gaben nichl allein aus materiellen Gütern, sondern man bereitete den Gesolg- schaslsmitgliedern, die bei den sonstigen BclriebSncranstaltungcn in zunehmendem Maste zu den aktivsten AuSgcstaltern, Unter- Hallern und Freudcspcndcrn zählen, mit beauftragten Krästen Stunden der Unterhaltung, der Erbauung und des künstlerischen Genusses. Natürlich trugen die ciuzclnen Wcihnachtsseiern ihre besondere Note. Da waren einige Betriebssichrer auch Empfan gende. Liner erhielt beispielsweise ein gediegenes Geschenk aus Altenberger Zinn, ein anderer ein solches, das aus einer Gemein- schastsarbeii der GesalgschaflSmilglieder hervorcfegai gen ist, einem anderen Betrieb wurde im Verlause seiner WeiknachlSscier durch KrciSobmann Werner die Urkunde sür eine betriebssportliche Lei stung überreicht, woanders erhielten Arbcstskamcraden Urkunden mit den Unterschriften der Industrie- und Handelskammer für 2ö- jährlge Betriebstreue usw. Einige, wo jchliestlich der Naum noch ausreichte, veranstalteten ihre Feiern im Betrieb selbst, andere Kallen die Beranslaltungen in die ösfenllichcn Lokale verlegt, wo teils die Familienangehörigen der Gcsolgjchaslsmitgliedcr mit an wesend waren. Mehrmals konnte man auch erkennen, dast die zarte und sargende Hand der Frau die Vorbereitungen mit ge- lioffen hatte, ferner wurden in den meisten Veranstaltungen Sammlungen fürs WHW durchgesührt, die ansehnliche Beträge erbrachten und fast überall wurde die musikalische Umrahmung, vor allem mit weihnachtlicher Musik, durch betriebseigene, nur in wenigen Fällen dnich besorgte Musikgruppen bestritten. Die An sprachen Ler Betriebssichrer und -obmänner waren von grostem Dankesgefühl gegenüber der Vorsehung, dem Führer und auch zcgciiübcr den Gefolgschaflsangehörigen getragen und voll zuver sichtlicher Stimmung, Dresden. Bei einem Kürschner ans der Psarrgasse er schien eine etwa 25 Jahre alte Fran, die eine Boa Kausen wollte. Während die Berkäuscrin vorerst eine andere Kun din bediente und sich in einen Ncbcnraum begab, benutzte die Unbekannte diese Gelegenheit zum Diebstahl. Sie ent wendete eine russische Fuchsstola. Der Diebstahl wurde erst später bemerkt. Dresden. Am Sonnabend wurde in den neuvorgerichte- tcn Diensträumen des Staatl. Strafen- und Wasserbauamtcs Dresden eine Führcrbüste geweiht. Der Borstand des Am tes, Oberregierungsbaurat Goldhan, gedachte mit eindrucks vollen Worten des Führers und gab einen Rückblick aus das schicksalSreichc Jahr 1038. Mit der Aufforderung, auch weiterhin die ganze Kraft sür das Wohl deS Baterlandes cinzusctzcn, übergab er dem HauptvcrtrauenSmann, Berwal- tungssckretär Pg. Sorkolla, für die ArbcitSkamcradcn die Weihestätte. Der Hauptvertrauensmann dankte für die Schaffung dieser Stätte und versicherte, daf; das Bildnis des Führers stets mahnend daran erinnern soll, die Pflicht denk Bolksgcnosscn gegenüber zu tun. Mit dem Gruf; an den Führer wurde die schlichte Feier beendet. — Anschließend vereinigten sich die Arbeitskameradcn noch zu einer fröh lichen Adventsseicr. Hier überreichte der Borstand dem Slaumcistcr Kraus; der Talsperre Klingenberg das goldene Treudicnst-Ehrcnzcichcn für 40 jährige Dienstzeit und dem S t a u m c i st e r Th ü m m r i ch der Talsperre Mal ter das silberne Trcudienst-Ehrcnzeichcn für 25 jährige Dienstzeit mit Worten der Anerkennung und des Dankes. Dresden. Vogelsteller s c st g e n o m m c n. Fr Flur Wilschdorf wurde von einem Geudarmcriebcannei ein der Kriminalpolizei bekannter, in Dresden wohnende' 5!> Fahre alter Vogelsteller mit vier unberingtcn Zeisige» betroffen. Der Mann wurde dem Polizeipräsidium Dies den zugeführt. Fn seiner Wohnung sanden Beamte secb- weitere unbcringtc Zeisige, ferner einen Tchwarzblattvoge und Vogclstcltgcrät. Die Tiere und das Gerät wurde» sichcrgcstellt. Grvstcuhain. T ch a d e n s c u e r d u r ch Fahrläs s i g k c i t. Hier brannte die am Rande von Grosteuhair gelegene Hühnerzucht und Brutanstalt von Rcichcubark nieder. Trost Löschhilsc wurde dcr grösste Teil des Hauck rates sowie eine Anzahl Hühner und Tauben vernichtet Das Feuer isl beim Austreten einer HcizuugSanlagc durct den Besitzer entstanden, der cs nicht bemerkt hat, so das es weiter fresse» konnte. Bansten. Kessel erPlodiert e. Fm Rittergut Mittel crplodierte der Kessel eines Kartosseldämpfcrs. Da bei erlitt der Landarbeiter Karl Prcstc schwere Verbren nungen im Gesicht und an einem Arm. WMMhttsWduRMMttMOs Ausgabeork Dresden für Freitag: Weiterhin Echncesall. Bedeckt. Borübcrgchcnd Tein- pcralur-Ansticg um Nullgrad. Im Gebirge Frost. Wetterlage: Die in dcr Höhe von Südosten vor- dringcndcn Warmlustmassen haben auch die Kaltluft am Boden nach Norden zurückgcdrängt. Der hiermit verbun dene Temperaturanstieg wird aber nur vorübergehend sein. Strnstcnwctlcrdicns. Der Stranenwetterdienst Sackjcn meldet: Reichsaulobahnen Schnee und eisfrei, Verkehr unbehindert. Rcichsstrasten: In Flachland schncc- und eisfrei, Im Gebirge Strecke Plauen i. V Eger ebenfalls fchnec- und eisfrei, ftcllcnweifc Glatteis un- Schneedecke unter 1.Z Zentimeter auf Glatteis. Strecke Altenber, Teplitz scstgcfahrcne und sestgcsrorcnc Schneedecke. Nebe» Straßen werden geräumt und gestreut