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- Freitag, am 9. Dezember 1938 l04.Iahrgang Nr. 287 Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Zeiheritz-Jettung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u. A. Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Mulimeterzeile 6 Rpfa.: Im Tertteil die V3 Millimeter breite MtutmeterzeZle 18 Rpfg. :: Anzeigenschlllh: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Feit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: z Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ? mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Npfg. :: Geineinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: t Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 > :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: z A«5 ött Nimot Ullil dem SllAelilMd ! Dippoldiswalde. Ende Oktober, Anfang November sind aus ! der Wehrmacht die Maiiiischasten enilassen worben, die das erfle- inal wieder als „Zweijährige" in Ler Wehrmacht Lienien, und in den ichten Wochen und Tagen sind auch die heimgekehrl, die am Nau der Wcstbescsliaungcn beschäftigt waren und so zu ihrem Teile beitrugen, das Na ter land zu sch ätzen. ES war eine rechte Tat, sie I alle iii Form eines BegrühungSabendS hier wieder willkommen zu Heiken, wozu die Ortsgruppe der NSDAP nach der „Neichr- kronc" cingeladen hatte. Der Saat war denn auch recht gut be seht, vor altem waren die Partei-Formationen stark vertreten. > Ein Teil Les Kreismufikzuges leitete den Abend ein unö bot auch > später noch manch schöne, slolte Marschmusik. Die jungen .Kaine- j raden aus der Wehrmacht wie nicht minder alte die, die sich zur j Am zeslaliung des Abends zur Verfügung gesielt! hatten, kcgrüjzle Ortcgruppenlelter Bürgermeister Hummel mit herzlichen Worten. Gchorsam und Mut, so führte der Ortsgruppenleiter weiter aus, sind deutsche Soldatcntugenden, sie lehrte der Führer auch allen seinen Kämpfern im aufreibenden Kampfe um die Macht, und was er dann später erreichte, das verdankt er weiter auch der Gcsolgfchastslreue ter Partei, dem Glauben des Volkes und der Mitarbeit des Heeres. Die jungen Neservistcn erinnerte er da ran, Last sie immer Soldaten des Führers bleiben, und ermahnte sic, sich in die NS-Formationen cinzureihcn, um die körperliche Leistungsfähigkeit sich zu erhalten und Las Gelernte zu bewahren. Er gedachte dann weiter derer, die in schwerer Zeit ihre Fami lien verliehen und Len Schutzwall im Westen mit errichten halsen. Zweimal stand unser Heer marschbereit, zweimal konnte cs als Befreier in deutsches Land, Las unter Willkürherrschaft stand, cinmarschicrcn. DaS werde allen, die daran lcilnahmcn, ein Er lebnis bleiben. Der Ortsgruppcnleitcr schisst mil einem dreifachen Sieg-Heil aus Führer, Wehrmacht, Partei und Volk. 3m weite ren Verlaufe des Abends sprach der stellv. Landesletter des VDA, Dr. Hiller, über das Sudctenland und zeigte dabei eine graste Ncihc scharfer und klarer Lichtbilder. Dr. Hiller war eS vergönnt, als Offizier mit cinzumarschicren in das Land, Leni schon vorher seine stete Sorge gegolten hatte. Er sprach mit dein Herzen und zeigte auch all die viele Not und das Elend auf, Las in 20 jähriger Knechtschaft unsere deutschen Brüder und Schwe stern erleben musttc, er schilderte aber auch, und belegte cS im Bilde, wie >chön und wie deutsch das Land immer gewesen ist, Las nun zum Grostdeutschcn Nciche gehört. Das Erzgebirge war nicht Grenze, es war Brücke, ein Volk lästl sich nicht durch will kürliche Grenzziehung trennen, und die Volkslumsgrenze hat im mer dort gelegen, wo die NeichSgrcnze jetzt vertäust. Mil den Trup pen hielten die Hörer Einzug ins Sudctenland, dann begann eine Wanderung vom Böhmerwalde her, durchs Egerland, urdculsches i Bauernland, über Kaaden mil seiner Weihcslällc sür die am Ab- I stimmungskamps Gefallenen nach Tcplitz und zur Elbe, durchs böh mische Mittelgebirge mit seinen Vulkankegeln nach Leitmeritz. DaS schöne Daubacr Land erschien im Lichtbild, Numburg und Reichenberg, am Niesengcbirgc entlang schaute man in Täler und Tiefen und ins weite Land, bis dann am Hultschincr Ländchen die Ostgrcnzc erreicht war. 3n Wort und Bild rundete sich ein Spiegel von der Leistung und Gröste des sudelendculschcn Volkes und von der Schönheit des suLclendcuIschen Landes. Lauter Beifall wurde dem Redner gespendet. Die Umrahmung für BcgrüstungS- ansprache und Vortrag bildeten allgemeine Gesänge, Liedvorträge der VolkSIumSgrnppc Dippoldiswalde in erzgcbirgischer 'Mundart, Gesang des BDM. Aber auch die Reservisten sangen Soldaten- licder, und ein Kamerad trug in humorvoller Weise Erlebnisse aus der Soldalenzeit, speziell aus dem Manövcrlcbcn vor, nachdem er dem OrtSgruppcnlcitcr sür die Grustworte gedankt hatte. 3n sünf Bildern liest BDM die AnsangSworle eines Soldatenliedes er raten, und kaum war das letzte Bild gezeigt, da klang es aus allen Kehlen „Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren". So entwickelte sich ein freier, ungezwungener, herzlicher Ton, und niemand dachte ans Hcimgchcn. Erst zu später Stunde trennte man sich. Glashütte. Vor nahezu ausverkauslem Hause wurde hier das Aufklärungsdrama „SOS! Schiffbruch des Lebens" aufgcführt. Ucber das Stück selbst, über die Handlung und namentlich über Tendenz und erzieherischem Werl dieses so tragisch abschliestcndcn Schauspiels, veranstaltet von der Deutschen Bühne für VolkS- hpgicnc, ist bereits aenügcnd berichtet worden, und eS ist nur fest zustellen, Last die Mitwirkcnden mit Hingabe spielten und Last Besucher aller sozialen Schichten und Altersklassen tief beein druckt waren. Einleitend sprach der Sachbearbeiter der Abteilung „Schadenverhülung" über Sinn und Zweck der RcichSarbeitS- gemcinschast „Schadcnverhülung", insonderheit über die Bckämp- suvgsmelhoden der Geschlechtskrankheiten und verlas ein Vor wort zur Ausführung. Auch Dr. Tribnkail nahm das Wort im Auftrage des Amtes sür Volksgesundheit und begründete einlei tend die Notwendigkeit einer zweckmästigen Aufklärung über die Geschlechtskrankheiten. Der Arzt erhebe aber auch die Stimme aufgrund seines Wissens, suhr cr fort, da er mehr wie jeder an- kcre Berufstätige Einblick inS menschliche Leben gewinne. Es dürfe vor allem niemanden mehr geben. Ler nicht wisse, Last meist Kinder für das Vergehen ihrer Eltern Küsten müssen. Nack Aus führungen über Las Erkennen Ler Krankheiten und über die den Acrzten zur Verfügung stekcnd.n Hilfsmittel, um Lie Volks- gemcinschast zu schützen, schisst cr mit einem Appell an die 3u- gcnd und einem Hinweis zu rechter Ausnahmcbcicttschaft. r > voltc Beute. In der Zeit von Ois Oktober dieses Jahres wurde» von noch iitclauuieu Dicke», wohrschciutich »»ter Verwendung vn tnrl»chl»geln, uns einem Dresdner Speicher vcrfchic- cne < legcmlnndc im lKcsnmtwerl von l5 0t>0 NA! gcstob- m. Ge, lehlen: eine Ncizjnckc mit echtem Ottcrkiogcu, eine >enm»trwcte uuZ Lhinchitlnkrngen, ein Deimenpel', mne» wlnnere», mit ^kimkskrnczcu, ein Ncisekorb, enthaltend seit-, Wuh- und Leikwajchc ans Lurcmburgcr Leine», Flugzeugträger Gras Zeppelin Feierliche Taufe in Gegenwart des Führers Donnerstag. Wieder hatte die Krikgsmnrinrstadt Kiel einen ihrer gang grasten Tage: Ter erste Flug zeug träger der deutschen Kriegsmarine tief vvm Stapel. Tie Bedeutnng dieses Tages, au dem Deutschland in den Kreis der Sceuntivucn cintritt, die eine enge Zu sammenarbeit zwischen Kriegsmarine imd Luftwaffe durch dru Ba» geäster Flugzeugträger verwirllicht haben, wurde uMcrstlirhrm durch die thegenwart A dvlfHitlerS und des Ehcfs der deutschen Luftwaffe, Ecucrnlscldmnrschnll (Häring, der die Tanfausprachc hielt und den Name» für das jüngste Schiff de" wiedererstnndem'n deutschen Kriegsmarine bcknuntgab: „(hraf Zeppelin" wi o der erste deutsche Flugzeugträger heistcu, und die Tächter des gra sten deutschen LustschifftvnstrnttemS, (hräfin Bcoudcu- stcin-Zcppcli», taufte im Auftrage des Führers und Nctchstanzlrrs das stutze Schiss ans den Namen des gra sten Erfinders. Tas neue Schiff, eine der grästtc», Ein heiten unserer Flattr, wird die Trnditiun unserer Mnrinc- luftschiffe aus drin Wrltkricg, dir für immer mit dein Namen des lhrnfcn Zeppelin verknüpft sind, sartsühren, und die L 'nUuscu und Pilvten, Offiziere und Mannschaf ten des ersten deutschen Flugzeugträgers werde» beseelt sei» va» dem heldische» (Heist »»serer Marinelnftschjffcr aus dem graste» Kriege. Die schwimmende Trutzburg Die s ch w i m m ende Fusc 1, die der erste deutsche Flugzeugträger bildlich gesprochen darstrllt, sticht gegen über anderen Flottcuciukcitcu besonders durch das breit ausladende Flugde rk hervor, das sowohl als Start- ' wie als Laudcplast dient. N 'endlich lang, ganze 250 Meter, dehnt sich die nicht weniger als 27 Nieter breite I Fläche des Fli'zdecks über den gesamten Schiffskörper I hiuwcg. Man siebt im (Heist, wie ganze Schwärme von j Flugzeugen, wohl an c i n h a l b e s H u ndert, bom ! Mutterschiff in die Lüste emporsteigcn, >vie sie andererseits reibungslos und ohne Schwierigkeiten, langsam über die I ganze Länge des Flngdccks ausrollend, zu ihrem schwim- > mendcn Flughaseu zurückkehreu. Dieser erste deutsche > Flugzeugträger ivird schon jetzt sür den Beschauer zum Simibild gewaltigster Kampskrast und cutschlosseus.eu Ab- j wchrivilleus. Tie austerordemlich starke Bestückung erhöbt den Eindruck eiuer schwimmenden Trutzburg. Sechzehn 15- Zeutimeler (beschütze und zehn 10,5 Zentimeter-Flak geschütze soivie zweiundzwanzig 3,7Zeu!imeter-Flak- maschineugew >bre können eine durchschlagende Feuerwir kung gegen K izer- und Zerstörcrangrifse. >vie auch gegen Flugzeugübersälle eutsalteu. Mil eiuer thcschwiudigkeit boii rund 32 Knoten wird der Flugzeugträger bei. einer Wasserverdrängung von über 11)000 Tonnen dio Meere dnrchsnrcheu. Alle Aufbauten, wie Schornstein, Mast, Brücke liegen in eiuer sogenannten „Insel" auf der Steuerbordseitc des Schisses. Ein zweiter Flugzeugträger im Bau Deutschland ist dabei, den Vorsprung, den audcro Marinen in der Zeit der schamlose» Unterdrückung des deutschen Polkes gewinnen konnten, durch die Tatkraft gind den unbeirrbareu Willen seines Führers einzuhole»: a» einem zweiten Flugzeugträger dröhnen bereits ans der Gcrmaniawerst die Hümmer. i Por genau zwei Fahren, am 8. Dezember 1936, lief von der gleiche» Helling das e r st e deutsche K r i e g s- schiff, das nicht mehr die Baufesseln des Pcrsailler Dik tats trug, bom Stapel: das Schlachtschiff „(h ueisena u". Zwei Fahre später gleitet wieder ein Schiff der neuen deutschen Kriegsmarine in das nasse Element, dessen Pan uns das Diktat von Persailles verboten hatte, nachdem vor wenigen Monaten erst der schwere .Kreuzer „Prinz Eugen" hier seiucm Element übergeben worden war. So ist dieser ^Slapcllauf des ersten deutschen Flugzeugträgers ein neues Symbol der deutschen Freiheit und Macht. Kiels grober Feierlag Fieberhaft ist aus dem theländc der Deutschen Werkes in Kiel, die so manches Meisterstück deutscher Schiffsbau ! kilnst gebaut habe», gearbeitet worden, um das Schiss l zum festgesetzte» Termi» ablausbereu zu machen. Anuj haben die weiten Anlagen, die Arbeiter und Fugenieure ihren Festlag, da ihr Werk in Gegenwart des Führers! und des Gcneralseldmarschalls in das grane Wasser des! Kieler HasenS gleiten soll. (Fortsetzung 2. Seile.) czcichnct „A. N.", zwei Federdcckbeuen mit Neberzügen, mckelgrün und gc>b, zwei Steppdecken, Leventinseide von jlcichcr Farbe, sechs weitere verschiedenfarbige Stepp- cckeu, ein Buclcteppich 2.5, mal 3,5 Meier grost, dunkel nd hellbraun, in der Mitte Blumenmuster, mehrere Per 'rbrücken, mehrere wertvolle Paseu aus Porzellan und -Ilas, Kaffee- und Speisescrvicc u. a. m. Dresden. A n der W o h n u u gS 1 ür nieder- jeschlagcn. Im Hanse Zielenstraste 19 ivnrdc eine frau von einem noch Unbekannten niedergeschlagen uno estohlcn. Der Täter wird wie folgt beschrieben: 30 bis 5 Jahre alte, 170 bis 17.5 Zentimeter grost, kräftig, dunkel, kstreiftcs Fackctt, lange Hose, dunkle Sportmütze. Alle u seiner Ermittlungen dienlichen Angaben erbittet die !riminalpolizci nach Schiestgassc 7, Zimmer 132. Dresden. 5 0 Jahr e P erein Polks w o h l. Der > 'ereiu Pvlkswohl veraiiftaltete aus Anlast seines 50jäh- igcn Bestehens eine Feierstunde. Ter von Geheimrat >rof. Dr. Piktor Böhmert mit den Hauptaufgaben „PolkS- esundheit, Poltserzichnng, Polkswohl" gegründete Per- iu hat sich besonders durch seine Polkshcime und Polls- aststättcn auf sozialem und durch seine vielgestaltigen ünstlcrischeu PcranslaUnngcn ans knltnrellcm Gebiet ver icnt gemacht. Der Pcrcin Polkswohl gehört heule deum reimatwcrk Sachsen an und steht in Zusammenarbeit rit der NSP. und der NS.-Gemcinschast „Kraft durch freude". Seine zukünftige Aufgabe sieht cr insbesondere, in Ausbau dcs Hcimgcdaukcus. Chemnitz. Zn der letzte» Dienstbesprechung dcs Obcr-t bürgcrmcisters mit den Beiräten standen im Bordergrunda die BcrkehrSverbesserungen, die durch die von der Reichs- rcgicrung in Auftrag gegebene Borprojektierung einer beab sichtigten Autostrcckc Grimma—Chemnitz—Karlsbad ge schaffen werden sollen. Mit diesem Projekt werden für Chemnitz sowie sür das umliegende Industriegebiet eine An zahl von Bcrkchrsfragen ausgelöst. Oberbürgermeister Schmidt berief in Wrdigung der Dringlichkeit verschiedener Berkehrsprobleme einen Beirat unter Führung des Bürger meisters Dr. Scheibner. ZI WMMhersWdrsMMsMWtS Ausgabeort Dresden sür Sonnabend: 3a Ler Nack« zum Sonnabend vielfach bewölkt. Vereinzelt Cchaucr, in Berglagen als Schnee. Tagsüber wolkig. Wcucr- hin lebhafte südliche Winde. Kühl. Nachts leichter Bodenfrost. Wetterlage: Das Hoch über Nuszland Kal sich infolge Zusnkr polarer Lustmassen verstärkt. ?nsolgedejsen sind Lie Winde stärker aufgesrischt. Die atlantische Negenstörung am Akcin wirb in nordöstlich'! Aichwng weiter nach Deutschland ein- Lringen und vorübergehend auch unseren Bezirk berühren. Zu nächst scheint Lie Gefahr, Last Lie polare Lust ausSüdosten hcran- gejühU wird, gering zu sein.