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Mheritz Heilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u. U. ? Bezugspreis: Für einen Monat 2.— 7-?^ ? mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. 1 f :: Gemcini>c-Dcrbands-Girokonto Nr. 3 :: f - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ? s :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: s Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite t k Millimeterzeile 6 Rpfa-i >m Terttetl die 93 : 1 Millimeter dreit« Milltmeterzetle 18 Rpfg. ? - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: 1 s :: Zur ^it ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: - - 8 104.Iahrgang Mittwoch, am 7. Dezember 1938 Nr. 285 Veutsch-sranzöfische Zriedensertlärung Zusammenarbeit im Sinne der Achse Berlin—Rom A«; der MM und dem SMenlMd ' Dippoldiswalde. Ls isl schon seit langem in der Gruppe Alppoldiswalde des ADA, BoIkSb u n d sür das Deuts ch - tum im Auslande, Brauch, BierlcijahlS-Mitgticdcr-Bcr- sammlungeu abzuhailcu, uni in diesen neben gcschäsliichcu Akil- leiluugeu, den Milglicderu WisscnSwcrlcS von deutschen Volks- : slümmcu außerhalb der Neichsgrenzcn zu vcrlnittclu. Die poli- i tischen Ereignisse der letzten Monate hatten veranlaßt, daß dies- . mal eine längere Zeit verstrich, doch war für gestern abend wie der eine Bcrsammluug augeseßt und das BereinSzimmer im „No len Kirsch" mit den Bereinswimpeln und den blauen BDA-Ner- s zen iii niedlichen BDA-1.'ichtkaltcrn schön geschmückt worden. Ein- , gaugs ging der Gruppenleiter, Oberlehrer i. R. Günther, auf die i Eingliederung Oesterreichs und des Eudetenlandes ins Ne ich ein ' und berührte dabei alles das, was gerade durch letzteres Ereignis besonders für Sachsen, dessen Aufgabe es war, Sudctenland zu betreuen, daraus als weiteres sich ergibt. Er zeigte aber auch all die weiteren Aufgaben sür BDA aus: denn noch immer wohnen 2t!—25 Millionen Deutsche außerhalb der NeichSgrenzen. Dabei ging er auf Worte des Ncichsstatthatlcrs SeyßDÜquart gelegent lich der Taufe des „Prinz Eugen" näher ein und betonlc, daß es nach wie vor tatkräftig für BDA zu arbeiten gilt. Anschließend wurde das Nechnungswerk 19.37 richtig gesprochen und dem Kas sierer, SIuLienrat Seidel, Entlastung erteilt. Nach einem Aus blick des Gruppenleiters aus die zukünftigen Aufgaben des BDA hielt Hauptiehrcr Grunicke, Lungkwitz, einen Bortrag über „Das Deutschtum in Afrika". Bereits vor 10!» wahren fiedelten sich Deutsche in Algerien an und bauten am französischen Kolonial reich. Sic wurden Franzosen. 30 MO Deutsche siedelten später in der festigen südafrikanischen Union, sie wurden Buren. .Immer gab der Deutsche sein Bolksluln aus. Erst nach der Gründung des Zweiten Reiches bekannten sich Auswanderer mehr zu ihrem Deutschtum. So gibt cs jetzt noch in Transvaal 2t>vi), in Natal 500 Deutsche. Rcdncr berührte dann den verhältnismäßig starken Stamm der Deutschen in der portugiesischen Kolonie Angola und in Porlugiesisch-Oslafrika, um dann eingehend über das Deutsch tum in unseren Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Südwcst- und Dculsch-Ostafrika zu sprechen, die alle wieder in unsere eigene Berwallung zu bekommen vor allem eine Frage der Ehre und des Rechtes isl. Aus dem Ausführungen ging hervor, daß beson ders Kamerun im englischen MandatSleil vorherrschend deutsch ist, während im französischen Mandatstcil das Deutschtum nieder- gehalten wird. Auch Südwcst, das uns durch Lie großen BiulS- opfcr im Herero- und Holtenloltcn-Aufstaud ans Herz gewachsen ist, macht deutsche Farmwirlschask schon wieder lebhafte Fort schritte und im einst hart umkämpften Dculsch-Ostafrika tebcn be- jondcrS um Moscht und 3ringa schon wicdcr viele Dculsche. Sic allc Kämpfen sür ihr Baterland einen dauernden Kampf und wis sen heule, daß sic nicht mehr auf verlorenem Posten flehen. ES wird auch dort wieder dculsche Berwallung einzichcn. 3m An schluß an seinen Bortrag zeigte Rcdncr noch eine Rcihc Licht bilder aus deutscher Kotonialarbeit. Herzlicher Dank wurde ihm zuteil, dcu der Gruppenleiter noch in Worten darbrachle, um dann zu vorgerückter Stunde mit einem Sieg-Heil auf den Führer den Abend zu schließen. — Baugenehmigungen wurden erteilt: An Ger hard Piel,sch, Fuhrgeschäst, zum Einbau einer Kraftwagen- Halle in seinem Schcunengebäude: an Autorcparaturwcrk- stattbesitzcr Richard Sach zur Errichtung eines Werkstatt- gcbäudeü: an Gemeinnützige Bau- und Grundstücksgescll- schast m. b. H. in Drcsdcn-A. zur Errichtung von drei SechS- familicnwohnhäuscrn (Bolkswohnungen) in Dippoldiswalde. — Bor der 33. Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden stand der am 21. Mai 1900 geborene Oswald Hans Bogt wegen zahlreicher Diebstähle aus Kraftwagen. Bogt war 1932 wegen vieler gleichartiger Diebstähle zu andert halb wahren Gefängnis und 1935 abermals zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden und hatte die letzte Strafe bis Februar 1938 verbüßt. Drei Wochen nach sei ner Entlassung begann Bogt cine neue Reihe von Diebe reien. Bis Milte 3uli 1938 entwendete er aus parkenden Kraftwagen in Dresden und Umgebung, ferner in Finn wal d c , Glashütte, Lauenstein, Heidenau, Königstein, Oberrathen und Dippoldiswalde in nicht weniger als 1-4 Fällen Koffer, Aktentaschen, kleidungs- und Wäsche stücke, Rahrungsmittcl, Bargeld und andere Gegenstände. Ein großer Teil der Beute wurde nach der Berhastung Bogls in seiner Wohnung noch vorgcsundcn. Die Straf kammer verurteilte den Angeklagten wegen einfachen Rück- salldiebstahls in zwölf und wegen schweren Rllckfalldieb- stahls in zwei Fällen zu drei wahren sechs Monaten Zucht haus sowie dreijährigem Ehrverlust und ordnele die Zulässig keit von Polizeiaufsicht an. GlaehüUc. Eine Aövcntsfcicr, die diesmal ciuc außen» dent- iick zahlreiche Beteiligung avfwicS, vrranslailcle am Monlag- abcnd ter Erzgckirgsverein Glashülle. Wir! und Personal des - „Büracrschankes" hatten mit viel Liebe und Sorgfalt den äuszc- i reu -lahmen traditionsgemäß gestaltet und der Borstand des ver- j cins 9ciz neben vielen anderem auch durch berusenen Mund Ge- , danken,aut berühren, das zu pflegen jedes Volksgenossen Pflichl sein sollte. Lehrer Eichhorn erzählte vom weihnachtlichen Brauch- s tum in unserer crzgebirgischen Hcimat und im Sndctcnga» und l vermOIelle dabei neben Deutungen und Erzählungen von hohen, > Gemülcwcrt auch Beweise einer darin zum Ausdruck kommcnden ! Osfcnbarung der Volksseele. Er behandelte nacheinander das Rcichsmißcnminister Joachim von Ribbentrop und der französische Minister für auswärtige Angelegenheiten, George Lonnet, unterzeichneten im Uhrensaal des fran zösischen Außenministeriums in Paris folgende deutsch- frnnzöjische Erklärung: Der deutsche Reichsminister des Auswärtigen, Herr Joachim von Ribbentrop, und der französische Minister für auswärtige Angelegenheiten, Herr George Bonnet, haben bei ihrer Zusammenkunft in Paris am ß. Dezem ber 1938 im Ramen und im Auftrage ihrer Regierungen das folgende vereinbart: 1. Die deutsche Regierung und die französische Re gierung sind übereinstimmend der Ueberzeugung, daß friedliche und gutnachbarliche Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich eines der wesentlichsten Ele mente der Konsolidierung der Verhältnisse in Europa und der Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens dar stellen. Beide Regierungen werden deshalb alle ihre Kräfte dafür einsctze», daß eine solche Gestaltung der Beziehungen zwischen ihren Ländern sichergcstcllt wird. 2 Beide Regierungen stellen fest, daß zwischen ihren Ländern keine Fragen territorialer Art mehr schweben, und erkennen feierlich die Grenze zwischen ihren Ländern, wie sie gegenwärtig verläuft, als endgültig an. 3. Beide Regierungen sind entschlossen, vorbehaltlich ihrer besonderen Beziehungen zu dritten Mächten, in allen ihre beiden Länder angehenden Fragen in Fühlung mit einander zn bleiben und in eine Beratung cinzntretcn, wenn die künftige Entwicklung dieser Fragen zu inter nationalen Schwierigkeiten führen sollte. Zu Urkund dessen haben die Vertreter der beiden Regierungen diese Erklärung, die sofort in .Kraft tribt, unterzeichnet. Ausgefertigt in doppelter Urschrift in deutscher und französischer Sprache in Paris am 6. Dezember 1938- I o a ch i m von Ribbentrop, Reichsminister des Auswärtigen. ' George Bonnet, Minister für auswärtige Angelegenheiten. wcchnachlliche Brauchtum germanischen Ursprungs, im folgenden das aus christlicher Grundlage beruhende, um dann seinen voc- lrag mit Betrachtungen über ein Brauchtum auf volkskundlicher Grundlage und weihnachtlicher Bolkskunst abzuschticßcn. 3m weiteren Berlause des Abends teilte Nikolaus seine Gaben aus, gediegene und sinnvoll gestaltete, und teils in besonderer Be ziehung zur Person oder Tätigkeit des Beschenkten stehend. Zu dem Kreise der Teilnehmer und auch der Beschenkten gehörten . diesmal die Mitglieder beider hiesiger Touristcnvcleinc, die ja ! nun körperschaftliche Mitglieder des Erzgebugsbaupiuercins sind, j Die Pslcge des weihnachllichen und heimatlichen Liedgutes wurde an diesem Abend durch die rege Unterstützung der musikalisch Be gabten unter den Mitgliedern wesentlich erleichtert, und so kön nen sowohl Bürgermeister Gotthardt als der Verantwortliche des Abends als auch alle dort anwesenden Heimatfreunde recht zu- s frieden sein. Dresden. T a s ch c n d i e b e a m W e r k. Seit einiger Zeil verüben im Dresdner Stadtgebiet Unbekannte fort gesetzt Taschendiebstähle. Die Diebe treten mit Vorliebe in den Rachmiltagslnnden ans der König-Johann-, Wils« drnsser, Schloß, See- und Prager Strafe ans, wo sie vor Schanfenstern künstliches Gedränge verursachen nnd Geld täschchen „ziehen". Sic snchcn sich ihrc Opfer aber auch in Kaufhäusern und kleineren Vcrlanfsgeschästcn. In den letzten Tagen siclcn den Burschen wiederholt beträchtliche Summe» in die Hände. So wurden »icbrerc Frauen, die Weihnachtscinkäuse mochrm wollten und sich die Auslagen bcsahon, Beträge bis zu 100 Reichsmark ciitwendct. Königsbrück. Unglaublicher Leichtsinn. Ein 30 Jahre alter Manu ans Berlin hatte sich ans die Verblndungsslauac eines Fernlostznges zwischen Trieb wagen und Anhänger gesetzt. In der Herman» Göring- Straße versuchte er abzusieigeu. während der Lastzna io sehr langsamer Fahri in die Lnisensiraßc einboa. Dein Mann gelang cs nicht, schnell geling aus dem Roum zwi schen Trichwagen und Aiwänaer heranszulommen, so daß cr von, Kastenaushou des Anhängers geranimt, zn Boden geworsen und von den drei rechten Rädern des 180 Zentner schwere,, Anhängers iibcrsahren wurde. Dahci erlitt er schwere Verletzungen, denen er im Kran kenhaus Kamenz erlag. Svhland (Sprech V oinDa ch g c st ü r z t. Als dci Dachdecker Oswald Harig auf dem Dache eines Grnnd- flinkes arbeitete, stürzte cr ab. Horia schlna crit aui dcni Reichsaußemnimster von Ribbentrop hatte sich zn der Unterzeichnung um >6.20 Uhr MEZ. in das französische Außemuinisterimn begeben. Er Ivar begleitet Vom dent- scheu Botsebasler sowie von den ans Berlin mitgefah renen Herren des Auswärtigen Amtes und den Herreir seines persönlichen Stabes. Ribbentrops Aulunst in Paris Einige Stunden zuvor war Reichsanßenministek von Ribbentrop auf dem mit frischem Pflanzcngrün ge-, , schmückten Iuvalidenbahnhos in Paris eingetroffen. Ein diinkelroter Läufer füllte zum Ansgang des Bahnhdss, > Der Treppeiuwsgang war mit purpurnen und weißes j Stoffen ansgeschlagen, mit goldenen Tressen Verbrämt j und geschmückt mit einem Fahncnsächcr, der ans Haken-, ! trenzsalmen und Trikoloren zusammengesetzt war. Dis > republikanische Garde bildete Spalier. Die Begrützung au! dem Bahnhof Zur Begrüßung des deutschen Außenministers hatte sich das gesamte Personal der Botschasl unter Führung des Bot schafters Gras Wclczcck »nd Gräfin Wclczeck, der Landcsgrnp- pcnleitcr, Gcsandtschaslsrat Tr. Ehrich, mit den, Stab der Landesgrnppe eingcsnnden. Tic Wasscuallachös der Botschaft waren in der Galauniform erschienen. Von sranwsischcr Seile sah inan ans dein Bahnhof den französischen Außenminister .Bonnet in Begleitung der höheren Beamten des O.nai d'Orsan. den sranzosischen Botschafter in Berlin, Eonlondre, den Prä sidenten des vomitc-s Fraucc—Allemagnc, Abg. Scapini, so wie Gras de Brinon vom Eomitc France—Allemagnc und den ehemaligen Präsidcnlen des Pariser Stadtrates, Gras de Ea- stcllane. Ter vkes des Prowkolls, Gesandter Freiherr Von Toeru- bcrg, nnd Bcuschnstsrat Bräuer waren dem Rcichsaußcnmlui- ster bis Eompi- gne enlgegcngcsahrcu nnd in den Sonderwagc» des Reichsministers des Auswärtigen gestiegen. , Aach der Aulunsl ans dem Invaliden Bnhnhos wurde» Rcichsaußcumiuislcr Vou Ribbeulrop und Frau Vou Nibben- lrop vom srauzösischcu Außeumiuislcr und Frau Bounct sowie von Bolschasler und Gräfin Wclzeck, von LandeSgruppcnlcuer Gcsandtschaslsrat Ehrich nnd von den übrigen anwesenden iranwuschen Persönlichkeilen begrüßt. Ter Rcichsanßenminister dcgav sich dann zur Vorhalte, wo ihm die Mitglieder der dent- scheu Botschast vorgestelN wurden. Von dem Invaliden Bahnhoj, der an der Esplanade, des Invalides nnnultclbar neben dem Außenministerium gelegen Baugerüst aiif, sand aber keimm Halt und siel schließlich auf ein am Hoiisc sichcildcs Foß. Der Vcrnnglinktc mußie mit innere» Verletzungen ins Krankenhaus Eallenberg ge bracht werden. Leipzig. Spiel mit der Petroleumlampe. Ein vierjähriges Mädchen spielte in der Schlafstube der elterlichen Wohnung in der Iahnslraße an der brenncndeii Petroleumlampe. Dabei hielt das Kind die Lampe an einen Vorhang, der dadurch in Brand geriet. Das Feuer erfaßte auch einen Kinderkorb, in dem ei» vier Mouat« altes Kind lag, das Brandvcrletznngcn am Kopse erlitt. Chemnitz. Petroleumlampe in der Boden- k a in m e r. Im Grnndslnck Mühlenstraßc 61 brach in einen Bodenkammer ein Brand ans, durch den Gebäude- und Sachschaden eingerichtet wurde. Das Feuer war durch eine Hausbewohnerin verursacht worden, die sich in der Bodenkammer ansgehakcn haue nnd dort unvorsichtig mit einer brennenden Petroleumlampe umgegangcn war. ' —Der Vorsall zeigt wicdcr, daß Bodenkammern nicht mit - offenem Licht betreten werden dürfen, da in jedem Falle Brandgefahr besieht. Wer die wiederholten Warnungen nicht beachtet, gesährdet nicht nur wertvolles Gut, sondern auch seine Volksgenossen nnd setzt sich der Bcslrasnng ans WMMWWdttRMMllttdienfles l AuSgabeorl Dresden kür DonncrSlag: Frühdnnft, örllich Frühnebel. Wechselnde Bewölkung. Tagsüber weiterhin mild, nachts nur noch in Bcrglage» leichter Frost, und ganz vereinzelt auch im Flachlande. Bcr- cinzcll leichter Regen. Wetterlage: 3n der Rächt zum Millwoch durch- gucrte wieder eine Warmlustwelle Sachse». Durch die Wirbcllätigkeik bei .Island werden wcilerc Warmlnslwellcn im Lause des Mittwoch und Donnerstag folgen. Damit bleibt der unbcstcmdigc Wiltcrungscharakler für Donnerstag erhalten.