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< eitzeritz-Jettung Tageszeilung unö Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. U. 7 Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ß ; mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. ß : :: Gcmcindc-Verbands-DIrokonto Nr. 3 :: tz 7 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 » I :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: f ! : Aettefte Zeitung des Bezirks Dkses Blall enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschast, des Stadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite Mullmeterzeile 0 Rpfa.; Im Tertteil die 03 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. :: Anzeiaenschlnh: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Feit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: Nr. 260 Ms »er Mat M dem MsenlM Montag, am 7. November 1938 104. Jahrgang Abrüstung der Kriegshetzer Aufrüttelnde Rede des Führers in Weimar Tic konnten, wie ihr GctnctSsübrer schlicht sagte, nicht scklascn, da der Führer in Weimar ist. Das ungeheure Erlebnis der Jugend des Volkes am Ausstieg Deutschlands zur Großmacht in der Welt drückte der Gebietssührer an schließend ans. Zucht und Dankbarkeit, das seien die bei den Tilgenden, inil denen die Jugend ihrem Führer fol- Zn den Vcrnnstnllungcn ans Anlaß des Thüringi- fchen Gnntagcs weilte der Führer — seht zum 27. Male — in Weimar, wo ihin die Bevölkerung des grünen Herzen Deutschlands einen unbeschreiblichen Empfang be reitete. Rach der Begrüßung der leitenden Persönlichkei ten und nach dem Abschrcitcn der Front der Ehrenfor mationen fuhr der Führer durch die von den jubelnden Masse,, belagerten Ttrnsicn zum Haus „Elcphnut", in dem er schon so ost gewohnt hatte und dessen Umbau er eingehend besichtigte. Tic nimmcrmiidc Begeisterung der auf dem Plast vor dem Hause harrenden Thüringer nötigte den Führer, zwischendurch uns dcu für ihn persönlich vor gesehenen Ballon zu treten und die treue,, ihn, zujubcln- dcn Menschen innner wieder dankend zu grüßen. Die Thüringische Ttaalsrcgicrung veranstaltete einen feierlichen L t a a t s e m p f a u g im Schloß zn Weimar. An dem Empfang nahmen die Spitzen der Partei und des Staates teil. Ferner hatten sich in dem allen Kampszen- trum Weimar viele alte Mitkämpfer deS Führers cingc- fundcn. Am Abend wohnte der Führer der F c st a n f f ü h- rnng der Verdi-Oper „Aida" im Deutschen National- khcalcr bei. Nächtliche HuldigWg der Jugend Rach der Festanfsührung bereitete die Fugend Thü ringens dein Führer herzlichste Ovationen. Atif dem Marktplatz Ivar die Hitler-Fugend ausmarschicrt, MIM) Führerinnen und Führer ans Thüringen und MW Jung- mädcl anS den, Landdicusi, die nach harter Arbeit an dem Gaulag tcilnchmen dursten. gen werde, Lange, lange toste die Begeisterung der Fnn- . gen nnd Aiädel hinauf zum Balkon deS Hauses, Von lv» Adolf Hitler auf seine jüngste Gefolgschaft herabsah. Die H a n p t e r c igni s s e deS Tonntags waren der, ; Vo r b e i m a r s ch der Gliederungen vor dem Führer und I die G r o ß k n n d g e b u n g im Ttadion. Ans dem ganzen, j Land war die Bevölkerung herbcigeeitt, nm wieder Zeuge , dieser geivaltigen Kundgebungen zu sein. Por dein Hans t „Elephant" ani Alarktplatz staute sich die Menge und rief ! iuuner ivieder nach dem Führer, der sich mehrmals auf dem. § Balkon zeigte. Grenzenlos war die Begeisterung, als j Adolf Hitler ans dem Portal heranstrat, nm 600 Lchr- j Enge der Jndnstriewerke der Wilhelm Gustlosf-Tliftung, > zn begrüßen, GM Lehrlinge der Lehrlingsabtcilnng der > Waffen-, Fahrzeug- und Munitionsindustrie von Suhl, s Weimar nud Aicusclivitz. Der WorbeimE In der Mittagsstunde fand ans dem Karlsplatz aw , der gleichen Stelle, an dem einst zn einem historischen , Aufmarsch sich die Nationalsozialisten ganz Dcntschland-s j versammelten, ein Vorbeimarsch der Kampfglicde-' i rungen der Bewegung vor den, Führer stall. An der Spitze! ! inarschierle Gauleiter Fritz San ek e l. der dein Führer! Dippoldiswalde. Der erste Sonntag im November wurde in Bezug aufs Welter ganz dein gerecht, was man in die sem Monat erwarten muß. Nebel und Regen führten die Herrschaft, und als am Nachmittag die Sonne wirklich ein mal ihre ganze Kraft sammelte, und die Wolkendecke durch stieß, da führte auch die andere Seite alle Macht ins Feld und Frau Sonne mußte den Kürzeren ziehen. Nun ist die ser erste Sonntag bei uns und noch mancherorts in der Um gebung auch Kirmcs-Sonntag. Das belebte den Verkehr etwas, der sonst ganz schwach gewesen wäre; denn ins Ge birge zu fahren hatte diesmal niemand Lust. Kirmcsgüske kehrten aber bei uns doch recht viele ein, und wenn das tagsüber weniger zu beobachten war, am Abend spürte man's doch. Da war der Schützcnhaussaal, in dem „die Elb- gausünger" ihr traditionelles Kirmeskonzcrk abhiclten, voll besetzt, und die Ar-Ni-Lichtspicle hallen, wie schon am Nachmittag, ausverkauft. Wenn der KirmcSbratcn und der Kirmeskuchen verzehrt sind, dann will man doch auch einmal ausgchcn, und nichts war besser, als ein Besuch genannter Veranstaltungen, um rechte Freude zu haben. Die eifrigen Sammler von SA, NSKK und NSFK, die bei der 2. Reichsslraßen-Sammlung die gewebten Ostmärkcr-Trachlcn- bilder ausboten, waren am Sonntag schon wieder ganz aus dem Straßcnbilde verschwunden. Sie hatten am Sonnabend bereits so eifrig gesammelt und so viele Gebefreudige gesun den, daß schon abends „alles auSverkausl" war. Das ist ein erfreuliches Zeichen dafür, daß wir hier die Ausgabe deS WHW voll erfaßt haben. Besondere Veranstaltungen, wie z. B. in Dresden, wo man NSFK-Flugzcugmodclle durch den Saal schwirren ließ und diese dann amerikanisch ver steigerte, gab cs beim Verkauf der Abzeichen bei uns nicht, dazu ist die Stadt zu klein, umso anerkennenswerter schließ lich, wenn so schnell geräumt war. Der heutige Kirmes- mcntag zeigt ein etwas froheres Gesicht wie der Sonntag. Nur die wenigsten werden ihn wohl auch als Feiertag be gehen. Dippoldiswalde. Kirmessonntag und Konzert des MGV. „ Elbgaus ä ngcr " das gehört zusammen, das ist Tradition, und daran soll man nicht rühren. Auch dieses Zahr wieder war der Kirmessonntag nicht ohne das Kon zert. lind weil es Tradition ist, und jeder weiß, daß ihm et was besonderes geboten wird, war der große Schülzcnhaus saal auch biS aufs letzte Plätzchen besetzt. Wenn man nun, wie gesagt, schon an diesem Abend besonderes erwartet, so muß gleich einleitend gesagt werden, daß diesmal alle Er wartungen übertroffen wurden. DaS Programm stand in beiden Teilen auf ganz besonderer Höhe, der erste, gesang liche Teil sowohl, wie der zweite, der Varietce-Nummern brachte. Die Männcrchöre, die unter Chormcistcr Börners Leitung standen, erklangen hell und rein, vor allem die drei stimmigen Chöre: „Morgen marschieren wir" und „Muske tier' seins luskgc Brüder". Der Chor Hal ja gegenwärtig eine ganz besondere Stärke, und so klingen seine Lieder auch mit besonderer Wucht und Fülle in den Saal. Aber auch ein Walzer sür Männcrchor mit Orchcslerbcgleilung, „Früh lingszauber" von Weinzierl, war ein Genuß anzuhören. Mil großer Liebe waren hier die Feinheiten der Tonsetzung hcr- ausgcarbeiket worden, und willig folgten die Sänger und das Orchester dem Stabe des Dirigenten. „Aus der Heide blühn die letzten Rosen", dies Baritonsolo bot Alfred Schönfeld in Vertretung für Fickerl. Mar er auch rasch noch cinge- sprungen, seinem Vortrage merkte inan das nicht an, er war in jeder Hinsicht sein und die Stimme füllte auch den Saal. Endlich standen noch zwei Doppelquarkette auf dem Programm. Wer hörte nicht immer wieder gern das „Aenn- chcn von Tharau", zumal dann, wenn es so lieblich wie hier gesungen wird, und auch das alte Soldatenlied „Kapitän und Leutnant" findet immer wieder begeisterte Hörer. So war der erste Teil, den der Verein selbst bestritt, ein Zeugnis da für, daß der deutsche Männerfang bei den Elbgausängcrn eine außerordentlich hochstehende Pslcgslätle Kat, daß jeder der Sänger mit Lust und Liebe bei der Sache ist und daß der Licdcrmcisker sein ganzes Können cinsctzt. Rahe am Schluß des ersten Teiles grüßte Vereinssührcr Marlin Heerklotz die zahlreiche Zuhörerschaft, insbesondere als Ehrengäste Ortsgruppenleitcr Bürgermeister Hummel, Kreiskulkurwart Bernau und Gruppenführer Mieth, wobei er sür den Besuch herzlich dankte und auf die besondere Beliebtheit der Kir- meskonzcrlc hinwieS. Daß die Darbietungen allen Freude bringen, Freunde schassen möge, sei sein und seiner Sänger Wunsch. Der zweite Teil war „Bunter Bühne,, gewidmet. Heinz Trolle zeigte sich hierbei als gulsr Ansager und ange ¬ nehmer Unterhalter. Er brachte Humor und manchen guten Witz, der Lachsalven entfesselte. Die Vorführungen standen auf besonderer Höhe. Da waren es einmal die Zonglcur- künstc von Erna und Herbert Lohse-Berlini und solche des letzteren allein und dann musikalische Vorträge aus Akkor deon und Tylophon der zwei <12- und 14 jährigen) RellaS. Bei ersteren beiden wirbelten die Keulen, Bälle, Reifen nur so durch die Luft, und nicht ein Versager war dabei, und die weit schwierigeren Kunststückchcn, die Herbert allein bot, waren von gleichem Gelingen gekrönt. Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll, die Ruhe, mit der alles auS- gesührt wurde, oder die außerordentliche Geschicklichkeit, lind die zwei Rellas waren ein Paar liebe Zungens, die ihre .Instrumente bis miss feinste beherrschten, und cs verstanden, sich in die Herzen der Hörer zu spielen. Dabei ließen sie auch den Humor walten, besonders der Jüngere war da ganz aus der Höhe. Als dann gegen 1t) Uhr der Vorhang sich zum letzten Male schloß, da hätten sicher alle gern noch wei ter zugchört, so sehr cs vielen auch schon nach dem Tanze gelüstete. Der MGV. „Elbgausänger" aber durfte ein Kirmeskonzcrt buchen, das nur Erfolg in allen seinen Teilen war. Dippoldiswalde. Längere Zeil war die städtische Büche rei geschlossen und ist in der Zwischenzeit nach dem städti schen Gebäude am Markte übcrgesicdclt, wo im Erdgeschoß passende Räume dasür eingerichtet wurden. Morgen soll nun mit einer besonderen Feier im Ralhaussaale die Büche rei eröffnet werden und anschließend von 18—2t) Uhr die erste Buchausgabe erfolgen. Reichstädt. Unterhalb des Oberen Gasthofes wollte ge stern gegen 18,15 Uhr ein Personcnkraskwagcn zwischen einem in seiner Fahrbahn sabwärts) parkenden und einem auswärtsfahrcnden Personcnkraslwagcn sich noch hindurch- zwängen. Dabei fuhr er aus letzteren aus und beschädigte diesen an Vorderachse, Kühler, linken Vorder-Kokslügcl usw. ganz erheblich. Auch der aufsahrcnde Wagen wurde stärker, der parkende Magen jedoch nur leicht beschädigt. Die Ortsstraße war aus einige Zeit völlig gesperrt. Der Fahrer des angcsahrcnen Magens wurde am Kopse und an der linken Hand erheblich verletzt, der Fahrer des nussah- rcndcn Fahrzeuges, das er nur geborgt halte, kam mit leich ten Verletzungen davon. Sadisdorf. Mit einer kleinen Feier wurde hier die Ge- meindcbücherei eröffnet. Dabei überbrachte Kreissachstellen- MädelS zwischen 17 und 21! Vielgestaltig und reich sind die Möglichkeiten Eures Einsatzes im BDM-Werk „Glaube und Schönheit"! leiler Dr. Große, Dresden, die Grüße des GauschulungS- i leilcrs Sludcnlkowski und des Leiters der Landessachstelle j für Büchereiwcscn, Dr. Taupitz. Zn seiner Ansprache stellte l er den Wert des guten Buches heraus und wies den Büchc- i reileiter, Schneider, in sein Amt ein. Zn einem cindrucks- ' vollen Appell, besonders an die Zugend, wies Krcisschulungs- l leiler Blüthner darauf hin, daß gerade die Bücher, in denen f das Erleben der Kampfzeit niedcrgelcgt wurde, uns Ansporn und Verpflichtung sein müßten, unermüdlich sür das voin Führer geschaffene Großdcutschland cinzusetzen. Bürger meister Dietrich dankte den am Aufbau beteiligten Stellen, insbesondere dem Bczirksverband Dippoldiswalde. Heidenau. Der „Pirnaer Anzeiger" schreibt: Es war in Aussicht genommen, die neue Müglitzkalbahn Anfang De zember in Betrieb zu sehen. Besichtigt man die Strecke von Heidenau bis Altenberg, so sicht man an vielen Stellen den Oberbau der neuen Gleisanlage in Normalspur fertig. Man sieht aber auch, daß streckenweise noch erhebliche Arbeit zn tun ist, ehe der letzte Schotter aufgebracht werden kann. Die Verhältnisse brachten cs mit sich, daß manche Arbeit nicht so gefördert werden konnte, wie geplant war. So sind noch Brückenbaulcn in Arbeit, die man planmäßig jetzt fertig ha ben wollte. Trotzdem wird gehofft, die Arbeiten so vor wärts treiben zu können, daß die Strecke doch noch im Lause des Dezember befahrbar wird. Voraussetzung ist allerdings günstiges Wetter. Die Anwohner des MüglitztalcS warten zuversichtlich, daß die Strecke vor Einbruch des Winters be fahrbar ist. Durch die Rückkehr des Sudetengaucs zum Reich ist die Bedeutung der Müglitztalbahn erheblich gestie gen. Sie wird eine wichtige Verbindung zwischen dem allen und dem neuen Reichsgebiet werden. I ! WMMherfWdttRMMttnM Ausgabeort Dresden kür Dlenskag: Zn der Nacht zum Dienstag erneut starke Eintrübung und auskommcnder Regen. Tagsüber mild und regnerisch. Schwache bis mäßige Minde um West. Wetterlage: Ein gestern südlich von Zsland gelege nes Tief ist bis Mittel-Skandinavien vorgcdrungen. An seiner Südseite sührk es in breitem Skronic feuchte, sub tropische MeercSwarmlusl über Deutschland hinweg. Zn ihr folgen wellensörmig eine Reihe von NiedcrschlagSgebielen aufeinander, zwischen denen es vorübergehend zu Meller- beruhigung und Bewölkungs - Auflockerung kommt. Die nächste Rcgcnsront hak heule morgen den Rhein erreicht.