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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswal-e, Schmie-eberg u. U. Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr.256 Mittwoch, am 2.November 1938 104.Jahrgang - . ? - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite i -I Mlllimeterzetle 6 Äpfg-i >m Textteil die 93 i - Millimeter breit« Milltmeterzelle 18 Rpfg. :: Anzeigenschlllh: 10 Uhr vormittags. :: k :: Zur Aelt ist Preisliste Nr. 5 gllttl«. :: s - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— s ; mit Zulragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. 1 :: Gemeinbc-Derbanbs-Girokonto Nr. 3 :: s Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 s k :: Postscheckkonto Dresden 123 48 :: i 1 i Ms der Heimat und dem SaUenIand j Dippoldiswalde. Die StörungSfronl, die für heule ange- sagt war, ist bereits in vergangener Nacht über unser Ge biet gezogen und war mit leichtem Negenfatt verbunden. Heute in den Vormittagsstunden begann cs bereits wieder auszuklaren. Die Verteilung der K o h l e n g u t s ch e i n e j für November erfolgt an die WH W-Betreuten der Orts- j gruppe Dippoldiswalde in der NSV-GeschästSstelle Don- , ncrstag und Freitag von 18—19 tthr und Sonnabend von ! 13-17 Ilhr. - Das am 23. November 1034 für die Bäuerin Thekla Maric Margarethe Ilse vhl. Voigt geb. Lehmann in > NcinholdShai n Nr. 12 eröffnete Enlschuldungsvenah- j rcn ist aufgehoben worden. j — Dien stmettbe werb im Bann 2IO. Wie in jedem Winterhalbjahr hat auch jetzt wieder die Arbeit für den Dienst wettbewerb im Panngebiet eingesetzt. Jede Einheit lampst hier um den Ruhm, die Beste im Banngebiet zu sein. Der Bannführer ! und leine Stellcnleitcr besuchen regclmäszig die Heimabende in ! den Einheiten. Besonderen Wert wird auf Singen gelegt. Soll j doch erreicht werden, daß überall bei den Hitlcrjungens ein ein- ! heitliches Liedgut beherrscht wird. Winterla ger. Die diesjähri gen Winterlager werden in Oesterreich dnrchgesührt werden. Es werden voraussichtlich drei Lager dnrchgesührt. Die Jungens müssen sich schon jetzt für eins der Lager entscheiden. — Auübildungsgcsolgschosl im Dann 2lli. Unter der Führung des B.innfübrerS Adam ist im Vanngctnel eine AusbllLungS- gefalchchast gebildet worden mit dem Zweck, den FührcrmichwuchS im Nreisgebiet sicherzuslellen. In diese Einheit werden nur be- fähigle öüngcns bis zum 1t>. Lebensjahr anfgenomnien. Die Gc- sotgschnft erreicht eine Starke von 3ti Jungens. Der Dienst hat bereits begonnen. — Führerschulung des Jungbann es 21 6. Die Er öffnung der Winterschulungsarbeit begann mit einer Schulungs arbeit der Jnngvolkführerschaft vom 20.—31.10. in der Jugend herberge Dönschten. Heimabend und Singarbeit, die im Diensl- wctlbewerb des Gebietes Sachsen, der jetzt im November ausge- tragen wird, im Mittelpunkt stehen, wurden ausführlich behandelt. Darüber hinaus wurden Sonderreferate über die sportlichen Aufgaben im Winterhalbjahr und über das vom Ncichsjugend- sührer geschaffene VDM-Werk „Glaube und Schönheit" gehalten. Gleichzeitig wurden die Pimpfe, die zur Auswahl für die Adolf- Hitler-Schulen vorgesehen sind in einem Lehrgang zusammenge zogen und ausgemustert. Die Musterung geschah in Anwesenheit des Beauftragten für das DJ. im Gebiet Sachsen, Bannsührer Frisch, der anschließend in einem Referat vor der Führerschaft die Aufgabe der Winterarbeit umriß. — Zusammenarbeit zwischen Bann und Reichsbund f. Leibes übungen. Die öugcndmannschastcn des Reichsbundcs spielen nun mehr gleichzeitig als Vertreter der Gefolgschaften. Es sind zwei Gruppen gebildet worden, die um die Bannmclstcrschast spielen weiden. Zur Gruppe 1 gehören die zwei Gigendmannschaslen von Dippoldiswalde (Gefolgschaft I), Höckendorf (Gefolgschaft 2), Oelsa (Gefolgschaft 3), Kreischa (Gefolgschaft 4) und Reinhardtsgrimma (Gefolgschaft 6): die Gruppe 2 bilden Glashütte (Gefolgschaft 7), Allenberg (Gefolgschaft 8), Bärenstein (Gefolgschaft 9), Schmiede berg (Gefolgschaft 11) und Frauenstein (Gefolgschaft 13). Die Spiele haben bcrcils begonnen. Dresden. Am Dienstagnachmittag fuhr aus dem Plauen- schcn Ning ein achtjähriger Knabe mit dem Fahrrade gegen einen Strastcnbahnzug der Linie 0. Das Kind kam zu Fall, wobei ihm von der Straßenbahn der linke Unterschenkel ab gefahren wurde. Bischofswerda. Auf der Straße Bischofswerda—Gold bach geriet ein Lastzug, der zu rasch abgebrcmst wurde, ins Schleudern. Der Anhänger riß einen beladenen Heuwagcn um und legte ihn quer über die Straße. Der Kutscher des Wagens wurde verletzt. Der Lastzug drehte sich dann um die eigene Achse und blieb in verkehrter Richtung über einem zwei Meter tiefen'Abhang hängen, wo ihn ein Te1e- graphenmast vor dem Absturz bewahrte. Der Verkehr mußte während der Ausräumungsarbeiten umgclcitet wer den. Olbernhau. Im Olbernhauer Bezirk konnte ein beson deres Fest begangen werden: die Schweinitzmühlc, die in den letzten Jahren tschechisch geworden war und schließlich als Filiale der Brünner Waffenfabrik den Zwecken der Prager Katastrophenpolitiker diente, ist wieder deutsch geworden. Bis zum Ucbergang einer endgültigen Eingliederung in die deutsche Wirtschaft wird das Werk von einem Treuhänder geleitet. In Gegenwart des Sächsischen Ministers für Wirt schaft und Arbeit, Lenk, wurde der Wiederbeginn der Ar beit unter deutscher Leitung und mit deutschen Arbeitern gefeiert. In einer Ansprache würdigte Staatsminister Lenk Lie Bedeutung des sudekendeutschcn Ausbaues für Volk und vorzeitige Lehrlingsprösungen Sondermaßnahmen zur Behebung des Facharbeitermangels Anordnungen des Reichswirtschaftsministers Tie der demscheu WiNschafl durch den VierjahreSplan gesteiften Ausgaben zwingen zu auszprordenttichen Mas;nah men, um die nölige Zahl von Fachkräften sicherzuslellen. Tie bisherigen Maßnahmen zur verstärkten Ausbildung Jugend licher im Handel nnd Gewerbe wirken sich lm Augenblick wegen der bestehenden drei- bis vierjährigen Lehrzeiten noch nicht an-S. Eine frühere. Auswirkung dieser Maßnahmen läßt sich nur ermöglichen durch eine außerordentliche Verschärfung des A«SbilVmigsgn«geS unter Zurückstellung aller Anforderungen an die Jugendlichen nnd an die mii ihrer Ausbildung bcirnu- tcn Personen, die nichl unmillclbnr der Erreichung des Aus bildungszieles dienen. ES ist weiter dringend erforderlich, das, alte Arbettslrätte nnr auf dein ihrer Ansbildnng entsprechens den Arbeitsplan beschäftigt werden. Ani Anweisung des Beannragien für den Vierjahrcs- plan, Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring, sind ans jede mögliche Weise Facharbeiter beschien nigl heranzn- bilden. Aus diesem Grund ordnet der Ncichswirtschaftsmini- stcr solgendcs an: „1. Alle mit der BernssanSbildnng in der Organisation der gewerblichen Wirtschaft beauftragten Stellen, insbeson dere Ausbildungsleiter, LehrlingSwarle, Bernfswane, Ob- lcntc sür Qualitätsarbeit usw., haben soson Sondern, ast- nah men zn ergreisen, nm die in der Bernfaushildnng ste henden Lehrlinge, insbesondere des dritten nnd vierten Lehr jahres beschleunigt ans einen AnSbildnngsstand zn bringen, s der sie zur Ablegnng der Lehrabschtnstprüsnng zn folgenden j Terminen befähigt: j al Januar bis Februar 1939 diejenige», die normalerweise j Ostern 1939 ihre Lehrzeit beenden: , b) März bis April 1939 dieicnigen, die normalerweise im j Herbst 1939 ihre Lehrzeit beenden, aazn ein Teil derjenigen, die Ostern 1910 ihre normale Lehrzeit beenden: c) September bis Oktober 1939 ver Ziest derjenigen, die bis ! Ostern 1940 ihre Lehrzeit beenden. Die Industrie- uud Handelskammer» sowie Handwcrks- f kammcr» und Imnmgcn sind anzmveise», die Durchführung - dieser Prüfungen sicherzuslelle» Ich weise a»sdr»cklich dar- j auf hi», dast die Prüsiiiigeii «ach dcu vorgeschric b e ue » ! P r ii f u u g S a u s o r d c r u u g e n abzuhallcu siuo. Facharbeiter nicht an falscher Stelle 2. Tic Betriebe, iiameuttich Großbetriebe, beschäftige» viel- ! fach »och a»s de» Jahre» des wirtschaftliche» Niederganges ' Facharbeiter an solchen Stellen der Produktion, die Spezial- j cirbefterstellcu sind nnd ohne Lcistungsnundernng von Sp->- > zialarbeftern wieder eingenommen werden können. Ich mache - cs den Beirieden in diesen Fällen zur Pflicht, die Spezlnl- arbefterstcllcu nur mit Spczialarbcitcrn zu besehen, und die ' davnreh freiwerdcnden »Hicharbetter lGesellcn nnd Gchilscn) sür ihr eigcnttiches Arbeitsgebiet sreiznstellen. Ich beauftrage die sachlichen Gliedernnaen der Organi sation der gewerblichen Wirtschaft, die Betriebe bei der Turch- ' sührnng dieser Maßnahmen zn nnterstühen. 3. Im Zuge dieser Maßnahmen halte ich cs auch für cr- ! wünscht, daß dic Spczialarbefter, die nach den Ausbildungs- ! richtlinicn eine ein-bis zweijährige Ausbildung durchzi,machen haben, in einer früheren Zeit zum Abschluß dieser Ausbildung ! gebracht werden können. Ich ersuche sie. die Förderung auch dieser Maßnahme vorzubereilen und schrittweise dnrchzu- sühren. 4. Ich crjnche nm Bericht bis zum 20. November 1938 über die Zahl der für die Prüfung ft» Januar uud Februar augcmcldetcu Lehrlinge, ferner bis znm 5. Januar 1939 über > die Zahl der für die Prüfungsperiode März nnd April 1939 ! gemeldeten Lehrlinge und dic Zahl der für die Prüfungspe- ' riodc im Seplembcr nnd Oktober in Frage kommenden Lehr-- j linge. Nur drei Fabre Lehrzm a. Ich ersuche seiner, dic erforderlichen Maßnahme» zn treffe«, daß ab 1 .April 1939 keine Lchrvcrhältnisse über eine mehr als dreijährige Dauer begründet werden. Nur wenn sich oas Lehrziel auch bei inleusiver Ausbildung in drei Jahren nicht erreichen läßt, kann sür einzelne Berufe einer Verlän gerung von drei dis sechs Monaten zugcsttmml werden." Die Anordnung betont, daß sich der angcstreblc Erfolg nnr dann erzielen läßt, wenn der Ausbildungsgang außer ordentlich verschärft wird, wobei alle Ansordernngcn an die Jugendlichen nnd an daS Ansbildnngspcrsonal, die nichl nn- mittelbar der Erreichung des Ansbildnngszieles dienen, zu- cückgeslellt werden müssen. Wo also nunmehr eine Vcrknrznng ocr Lehrzeit einircien wird, dars das Niveau der AuSbil- ouug nach Möglichkeit nicht sinken. Dic verantwortlichen Ans- öildnngSlefter leder Ari erhalten nnnmehr den Auftrag, dic iu der Berufsausbildung stehenden Lehrling des dritten nnd oienen Jahres besthleninal ans einen AnSbildnngsstand zu bringen, der ihueu eine crsolgreiche Ablegung der Lchrschluß- orüfimg schon vor der Zeit gestattet. Aber anch bei den gc- >rdncicn Anlernnnasverbäftnissen — also nicht nnr bei der zehre — soll eine Verkürzung der AnSbildnngüzcii cintrelcn, im auch die Zahl der zur Verfügung stehende» Spezialar- öcitcr z» erhöhe». Schließlich werde» mit der Anordnung alle Betriebe «also nicht wie bisher nur die Metallarbeiter und Bausacharbetter besthäftigenden ttniernehmnngciu cmjgcsor- icn, Facharbeiter, wenn ne von der ttrisenzcii her noch Ar- icitcn verrichten, dic anch von angelernten Spezialarbcitern msg^sühn werden können, ihrer eigentlichen Bcrnsstäligkcit mrückumcbem (Meilcrcs in Ler Beilage.) Reich. Rach der Rede des Ministers gab der Treuhänder des Werkes das Zeichen zur Wiederaufnahme der Arbeit, und von Sekunde an sausten wieder die Räder. Mehrere hundert sudetcndeutsche Volksgenossen haben nunmehr die Stätte ihrer Arbeit zurückerhatten. Leipzig. In drei Stunden nach Wien. Ain 1. November seht der für den Hochwintcr gültige Winter- ilugplan bei der Deutschen Lufthansa ein. Auch sür den Flughafen Halle-Leipzig bedeutet dieser FIngplan eine Veränderung der bisherigen Linienführung. Alle über den Flughafen Halle-Leipzig führenden Strecken in der Zeit voni 1. November 19.38 bis 28. Februar 1939 haben ihren Ausgangspunkt in Halle-Leipzig. Der Flughafen erhält dadurch eine besondere Bedeutung, da das mittcl- -entsche Wirtschaftsgebiet nunmehr seine eigenen Linien :rhält. Eine Neuerung gegenüber den früher« Ftiigplätten bedeutet dic Strcckc 120, mit dcr dcr Fluggast aus Mil- !cldcntschla«d. bci einem Start in Halle-Leipzig um 13.20 llbr, bereits >mi 16.25, Uhr, also nach drei Stunden, in Wien ein,risst Auch in nmackchNcr Richtung ist bet ttnem Start in Wien 9.40 Ubr über München nach Hallc- 2cipzig eine gleich günstige Verbindung geschaffen. HcrrnSkrctschcn (Sudclcnlcmd). Neue H o f f n « « - gen für den Fremdenverkehr. Die Bilanz des letzte,, Sommers ist hier wie in allen sudclcnveui- fchcn Fremdcnverkehrsortcn die schlechteste seit zwanzig Jahren. Das böhmische Elbsandsteingebirge, viele Jahre hindurch oas bevorzugte Wandergebici für Volksgenos sen aus Sachsen, wurde durch die militärische Besetzung der Grcnzwälder und ähnliche tschechische Maßnahmen vom Fremdenverkehr völlig abgeschnittcn. Um das schlimmste zu verhüten, war die Sudeiendeittschc Partei nach besten Kräften bemüht, die sterbenve Frcmvenindn- strie im Elbsandsteingebirge zn unterstützen. Es wurven zahlreiche Gemcinschastsansflüge nach Herrnstreischcn ver- anstattet und da und dort auch Sommerlager abgehal- tcn. Nun, da die Grenzen gefallen sind, leben tausenv Hoffnungen auf eine gründliche Wandlung znm Besseren auf Verhängnisvolles Spiel mit der Waffe In Sohra bci Freiberg wurde dic 16jährige Wirk- schaftsgchilfin Hclcuc Matthes auf einem Feld, wv sie daS Bich auf dcr Wcidc beaufsichtigte, von einem 19jäh- rigcn Burschen mit clncm Tesching augeschvsscn. Der I Schuft traf das Mädchrn derart unglücklich in den Kopf, s dnft cS an den erlittenen Verletzungen kurz darauf starb, j Dic polizeilichen Ermittlungen ergaben, dast der Täter I zunächst mit brc! anderen Bnrschcn nach Sperlingen gc- ! schossen nnd schlicstlich einen Schnst in Richtung ans das I Mädchen abgcfcucrt hat, nm dieses zu erschrecken. Dcr Schütze, der grob fahrlässig gehandelt hat, wnrdc vorläu fig fcstgcuommcn. I» dcr Gcmcindc Schellenberg beschäftigte sich dcr 17jährige Sohn des Bauern Zschocke in dcr elterlichen Wohnung mit dem Gewehr seines Vaters, ohne zu wissen, das, cs gcladcn war. Ter Schnst Iras die Hauptschlag ader dcr vierzig Jahre alten Muttcr, dic nach kurzer Zcit a» Vrrbttltnng verschied. WMMWWDttMWMdiM AuSgabeorl Dresden kür Donnerstag: Frühdunst oder Frühnebel. Wechselnd bewölkt. Etwas kühler. Nachtfrostgefahr. Winde uni West. Wetterlage: In der Nacht zum Mittwoch verur sachte eine ostwärts ziehende Störung leichte Niederschläge in Mitteldeutschland. Hinter dieser Front kommt es wie der zum Ausklaren. Durch Nachdrängcn kühlerer Lust massen wird bei Schauerneigung geringe Abkühlung cin- treten und Nachtfrostgefahr herrschen.