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Schiracb, lutt eine dlnarduuug über di» Aufttäruug dcr vor der Bcrufswabl siebenden HJ.-Augehörigeu eriaiscu, in dcr eS u. a. öciß«: „LLir haben dir Pflicht, uuferen «mmcu Kaniera- ocn und Kainc>adiiiiicn bei dieser iviäuiac» Enlstticiduna ihres Lehen-? zu helfen Ich ordne an, dos; alljährlich atte zur Schuieultassuug kommcudeu 'Angehöligeii dcr Hillcr Jugend nnd de-? Bnndcö Dcnlschcr Mädei ini Oiahiueu dcr ErzichuugS- arbeit dcr Hitlcr-Jugeud iibcr dc» Siuu nnd die Bcdcnlnng ihrer Berufswahl aufackläi« iverdcu. Tic -'lnjUariiuqs- und Erziehungsarbett isl davei natti den Eisvldcruisseu des 'Ar- beilsciusahes auszurichlen. Tic crjordcrlichcn '.Naßnahmen Hal dcr Ches des Sozialen Amie-? in Zufammcualbett in» dcn beteiligicn Äcmtcrn dcr Oicichsjugeudfuhruug durchzufuhrcii." Erlab der ReichsjmienmiEers Verbvt dcr 'Mitglicdfchast von Beamten in berusSstäudischcn lviifessiouetlen Bereinigungen. ciir dic oraanisalorischc Ersassimg dcr BcanUcn nnd Lehr- ^crsoncn sind dic dcr NSDAP. an.zcschlosscncn Verbände, dcr Oieiwsbund dcr Tcnijchcn Bcanucn einschließlich dc-? ilnn ange- llicdcricn .Kameradschaslsbuudes Tcntschcr Polizeibeautteu, dcr NS. Re«lN-?>vahrerbu»d und dcr ^>T ^chrcrbnnd gcsänisfcn uwrdcn. In cinciu Erlaß dc? Rciclisiuuemuiuisters ivird uuu- inchr dcr Erwerb dcr 'Aliigliedsäiasi und irgeudiveläie Bclan unnh in berufsfländischcu lonfcssioncllcn Verejuiauiigen durch Beamic und ^chrpcrsoncn vcrhoicn. Eiuc euva hcjlchcndc N,it- alicdschafl odcr Beläliguug in cinciu dcrarluzcn Verbaud ist sofort zu lösen; die-? isl zu den Pcrsonalaklcu anzuzcigeu. Diese oanzc Z'lnorduuna aill uichl sür Geisilicke, dic 'Beamte sind, diusichilich ihrcr Niiigliedschafi nnd B.'iättguug^in heriisssläu- dischcn Vereinigunaen oon Geisilicken '.'ll>? Orgauisaiioucu, dcrcu Milgliedsihatt für 'Beinile und Lehiperfvueu vcrvolcn ivird, ueunl dcr Erlaß b.'ifpielsweis.' die Vereinigung evau- zelischer Akademiker, dcn taiholisch.-n ^tladciuilcrvcrhand, dcn "ildegardbuud, Verein talhoiiswer ocuischcr Tozialdcanitin ucn, dcn Reichsverbaud kalbokißher kansinaunischcr Gehilfinnen und Bcaultinucu, dic Oieiclisgeiucinßtz-isi kalholischcr Juacnd- icileriuucn, i-iiudcraärtncriuucn und Hortnerinnen Teulsch- iaiids, kalbolischc Arbeiier- und okcselleuvereine «Kolpiua- familie) uslv. Tic Musilmeisteilausbnhu ini Heere. Ta-? Oberivmuiaudo des Heere-? crtäszl beuialich dcr Musitu,cislcrlaujdahn ini Heere 'otgeude 'Tctannimachuna: Tie Ähnsilnicisicr deS Heere-? Hil den eine R'aiiggruppc siir sich zwischen den Offizieren und llnlcrosuziercu. Jin Tieusigrad und Dicnslraug enlshrccheu: der Thcruiiisilinspizicni dcui Thersilcuinaui, der Mufiliuspi- zicui den, Major, der Siaösmußlmeislcv dein Haupunann, der Thcriuusilincislcr dem Therlcniuanl »ud der Mnsiliucistcr dein Lcmuaui. Sic ergänzen sich an? alliven Nlusiler lluter- dssizieren des Heere-?. ÄLehrpflichlige, die diese Laufbahn ein- chlaacn wollen, iniisscn al-? Musiler Fcettvilliae in da-? Heer eintretcn; hierbei isl da-? „Merkblatt siir den Eintritt al>? Freiwilliger in das Heer" zu beachten, das bei allen Wehr- ic;irl-?ioiuinando? und Mchruicldcäuitern erhältlich ist. Mei ere Auslünfte iibcr die Musikiucistcrlausbahu erteilt auf Au- sraae da? siir den dauernden ^luseiulioiicori deS Bciverber-' zusiäudige Löchrbezirkskviuiuando oder Mchnuctdeaull. Mmst Wö 8. Groste LcitzFiocr Kuusrau-Sstcllunk Vom Städtischcn »lutttiviml lricd mitgclcili, vus; dic diesjährige Grosze Kunsl-.inssicllung von Hude 'November ab iin Vinscnm dec <'ildcn.dcn Künfle in Leipzig veran staltet ivird. Ter Taz der Eiuliesornug siir die Bilder und der Beginn der Ausstellung werden noch bckanntgc- geben. Er baute die erste Straßenbeleuchtung Und ist jetzt arm gestorben Im Alter von 87 Jahren starb einsam und arm in Brighton Henri Massingham, von dem die Welt durch die Nachruse siir deu Toten jetzt wieder einmal erfährt, daß er die erste elektrische Straßenbeleuchtung in England an legte. Um da-? Jahr 1S70 war er in Bristol Schuhmacher, Hier hörte er zuerst von den interessanten Möglichkeiten mit elektrischem Licht. Er beschasftc sich die nötigen Drähte, erperimcutierte zehn Jahre lang und schuf in Tannton die erste elektrische Lichtanlage auf einer Straße, ein ungewöhnlicher Erfolg, der Massingham über Nacht zu einem berühmten Mann machte. Die Erherleu aus Loudon kamen nach Taunton, um dort die elektrische Anlage zu untersuchen. Im Zs an sc der nächsten Jahre wurden Straßcnbeleuchlnngen in sünf anderen Städten geschaffen. Aber Massingham selbst crnlcle nur Nuhm, während andere den Gewiuu aus seiucu Ideen zogen. Man nahm ibn später nicht mehr ernst, weil er plötzlich behauptete, das Ideal einer Beleucbluug bestehe darin, den ?5trom ohne Trabt oder »labet einfach durch elektrische Adellen zu übertragen. Er glaubte Voraussagen zu können, daß eines Tages ganz Europa aus dein Krafislrom der Victoria- Fällc in Afrika versorgt werden könne. Heute weiß man, daß wirklich die ersten erfolgreichen Erperimenlc der Krast- übcrlragnng durch elektrische Wellen im Jiang sind. Massingham aber wurde immer mehr von der Welt ver gessen. Er starb in einem winzigen Zimmer, wo er auf einem kleinen Feldbett einsam einer Lungencntzünduna erlag TerlpMEN LLMÄ SpOVt Unsere v>cwianhcbcr für Wien, bin dcn Welttneißerfckas- tcn im Gewichtheben, dic vom B. bi? A!. Tliobcr in Wicn cntschicdcn tvcrdcn, nchnicn für Tcntfchland icil: Zlicpsch und Niclucr «Fcdergcwichtl, Ianscn und Schnniallc iLcichlgewichlj, Jsinavr nnd AvZgncr iNlittclgciviäui, Haller und Elanscn tHalbsclnvcrgciviclnc Manger und Wahl '«Schwergewicht». Frcislilringcr vor schwerem champs. Z'lm lommenden Sonn tag treten sich in dcr Tntttganer Siadlhaüc dic dcnischcn und amcrikanischcn Ircislilringcr znm zivciicn vändcriampf gegen- übcr. Tic crsic Begegnung ivnrde von den '.'lmerikauern knapp mit Punttcu geivouncn. Tiesmal steh, un>? citie stärkere Alaun schäft zur Beringung, so das; Hoffnungen auf einen dcmfchen Sieg bestehen. Tlmnpiaschntung unserer Turner. Bom bl. bi? 28. Sklo- ber findet in vcipzig die erste Tlumpiasclmluug nuferer bie- rätclnruer flau. Ter Lehrgang nürd zugleich die deutschc bla- lionalmanuschafi für dcn bcvorstchcudcn bandcrlampf gegen Finnland in Hclfiuki ermitteln. NSll. Fahrer Alellmann gestorben. Im Alter von 27 Fah ren starb in Ncclarfnlm der bekannte Motorradrenufahrer Werner Mettmann. Ter Verstorbene gehörte längere »Zeil der NTll. Ncunabicilnng an. Tcvisenlnrsc. Belga «Belgien) I2,lb chield) l2,27 «Bries) dän. .nrone '>2,d?- .'>2,!^, cugl. Pfund ll,8l lt,87, franz. Fran, ?,t>2'> I>,«>>7, holl, vinldcn ll!ä,k2 1'!ä,7b, ital. vira !:!,«>!) l !,ll uortv. »ironc 5w,äl .'>!),<>:>, poln. Zloth -17,bb I7,l«t, scblvcd. »lrom ot,N«i ul,12. schwciz. Franken '>«l,'>7 äg.nt», tschcch. »Irone 8,7,91 BW9, amer. Dollar 2,195 2,199. Rundfunk-Programm »etLSseuver Lcipzi, Freitag, 14. Oktober <!.:>«): AnS Königsberg: Frühkonzert. DaS Nlustklorp-? eine, Flakregünenls. — P.W: Aus München: Froher Klang zm 9lrbeitspansc. Das Kleine Rundfunkorchester. — 9.A): Dak Kätzchen und dic Stricknadeln. — 9.55: Wasscrstandsmcldungeu — Ul.tX): Aus Königsberg: Dcr Rittcr von dcm Klccscld. Ei> Hörspicl. — 10.30: Ans München: Scgclslug am Alpenrand Rundsnnkbericht aus der Scgclslugschule Schwangau del NTFK. — 11.1X): Sendepause. — 11.35: Heute vor . . . Jahren — 11.40: Abtrieb von der Weide. Hörbericht. — 12.00: Aut Dessau: Musik sür die Arbeitspause. Dic Wcrkskapcllc dct JunkcrS Motorcn Werke — 13.15: Aus Saarbrücken: Mittags konzert. Das Landessinsonicorchcstcr Saarpsalz. — 11.«X>: Zeit Nachrichten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. «In - dustrieschallplattcn und Ausnahmcn des Deutschen Nundsunkss — 15.10: dlus dcn Tagen dcr Völkerschlacht in Leipzig. — 15.30: Aus Dresden: Ecmbalomusik, gespielt von Hcllinn« Walcha. — 16.00: AnS Danzig: Und nun klingt Danzig nusk Elvira Hausdocrsscr lSoPrau). das Danziger Landcsorchcstcr — 18.00: Dic Litcratur NUttcldcutschlands. — 18.20: Musi kalischcs Zlvischenspiel. — 18.30: Jagd durch da-? Oleländc Aus „Dic Verlorenen". Eine Ebronik namenlosen Leides vor Jkvau Solonewitfch. — 19.0M Bnntcr Herbst und weise Zecher Herbst und Trinklieder. — 19.30: Kleine Stücke großer Meister Eine Jnstrmncutalschar des BDM — 19.50: Das kleinst« 1 Bilderbuch für jedermann. Hörbcricht von dcr Hcrstcllnua dct j erstcn WHW. Abzcichcns. — 20.10: dltis Wicn: Aus klassische, j Operetten. Franziska von Dobap <Sovrau), Toni Olerbolk j «Soubrette), Marcel Wittrisch (Tenor), Emil Pctross lTcnor ! busso), Alfred Jcrgcr lBariton), die LLicncr Cmuplwnikcr. - ' 22.20: Ans dcm Schrifttum dcr Bewegung. — 22.35 bis 2l.«)S Tanz und Unterhaltung. Dic Kapcllc Ol«-' Fricke. Deutschkandsender Freitag, 14. Oktober 6.30; Aus Königsberg: Friihkouzcrt. Das Musikkorps eines « Flakrcgimcnts. — 9.40: Kleine Turustuudc. — 10.00: Aus j Königsberg: Dcr Niltcr von dem Klccscld. — 10.30: Aus Mün- « eben: Scgclslug am Alpcuraud. Oiuudsuukbcricht aus dcr Scgcl- ! slugschulc Schlvcngau des NSFK. — 10.45: Scudepausc. — ! >2 00: Aus Brcmcu: ZNnsik zum Mittag. Das Frcdo-Nicmauu- Blasorchester. — 13.15: Aus Brcmcil: Akusik zum Mittag Friedrich Eugen Engels (Tenor), dic Brcmer Sladlmusikaulcn. , — 15.15: Wie Ivar so schön doch Wald und Flur. Musikalische , Hörfolge. -- 15.45: Dic Ncgcnsburgcr Domfpatzcn singen. lJn- I onstricschallplattcn.i dlnschlicßcnd: Programmlnmvcisc. — 1 16.00: Vtnsit nm NnOnnittag. Das Orchester Otto Dobrindt In dcr Panse um 17.00: Aus dcm Zcilgcschchcu. — 18.0«): ! Nolcr Adlcr aus ivclßcm Feld Ans dem Roman von I. ö>. j Lcttcnmair. — 18.20: Musikalische Kurzweil. — 19.00: Aus - Loudon, Englisches Miliiärkouzen Dic BBE.-MilitärkapclleI — 19.10: Schöne Siimmcn. (Jndnstricschallplallcn.) — 20.!«): 1 „Blick ans dcn Wcstcn." Sinfonische Suite von Walter Jentsch - — 21.00: Mittellandkanal. Ausriß vom Werden einer Wasser- . straße. — 23.00: Schwedisches Svmplwnickouzcn. Das (Kroße " Finikorchcstcr und Solisten, (dlusnahme.) -- '23.40 bis 2Uw: ! Nachtmusik. (Jnduslricschalwlaitcn.) 1 ! 14. Ottobc-l ' «80«): Toppclfckstc.chl bei Jena nnd AnerstedN das prcnßisch- . ächsischc Heer ivird vollfländig geschlagen. - )-«.): Beginn der . BotternlNacln bei Leipzig: kllettcrgesccht bei Liebcrlivolttvih. — , tt>15: Kriegse,tlärnng Bulgariens an Serbien und Anschluß ! Bulgariens an die Mittelmächte. — 1933: Das Deutsche Reich erllcirt seinen Austritt ans dcm Völlerbund. ! Sonne: A. 6 22. U. 17.09; Mond: U. 12.03. A. 20 37 (26. Fortsetzung ) „Wir kommen auch heraus", schlug Ernst vor. „So, so", sagte Liethe, „heraufkommcn könnt ihr, ja, aber wenn ihr etwa anspackcn wollt, so geht das nicht so schnell. Da hätten wir vorher noch einiges zu besprechen. . Ucbcrhaupt — ihr könnt ruhig die Treppe heraus und k durch die Tür kommen." « Die Jungen sahen sich betreten an: „Wir wollen aber ! nicht, daß cs einer sieht, daß wir zu Ihnen kommen." s „Muß man sich venu schämen, zu mir zu kommen?" i forschte Licthc. „Dcr Onkel sagte, Sie seien ganz anders als die Drachen, die sonst bei uns waren. Ta wollten wir Sie ausehen, ohne daß Tic's merkten." „Nun, das ist euch oorbeigelungcn — und warum? Weil ihr die Kleine von dcr Leiter gestoßen habt; sonst hättet ihr wahrscheinlich alle drei hcrcinguckcn können, ehe ich euch entdeckte. — Aber gut; mir macht's Spaß, wenn wir nachher beim Frühstück sagen können: .Vorstellung ist nicht nötig, wir kennen uns schon lange!' 'Also dann 'os." Im nächsten Augenblick standen die beiden Jnngcn im Zimmer. „Halt", sprach Licthe, „stehcnblciben! — Jetzt seht ihr mich. Findet ihr nun, daß ich wie ein Drache aussehc?" Beide blieben stumm. ,Ja oder nein!" „Nein " „Schön; das Wort Drache will ich nicht mehr hören! Ich will auch nie mehr hören, daß der Ernst sagt: .Der Elcmcns Hai das getan!' und lut, als wenn er selbst nicht ' dabei gewesen wäre. Wenn ihr was angcrichiet habt, so , komml zu mir; ich bringe cs in Ordnung — (Kclt, Gerti, ! es ist noch nie waS schlimm geworden, was ibe mir j gesagt habt?!" „Nic", bestätigte Gerti und zog dabci einen Brumm- ! krciscl aus. „So — und nun das dritte. Ich habe cs gar nicht gern, wenn einer .Sie' zu mir sagt. Meiiu ihr, es wäre « so schrecklich, wenn ihr .du' sagtet? 'Also, ihr könnt eS f euch mal überlegen." i Lieihes Augen glänzten bittend, und um ihre Lippen « spielte das Lächeln, um dessentwillen damals in Vudgar ! die jungen österreichischen Lenina,tts strasrenweit hinter ihr bergclaufe» waren Diese jungen Gnmnasiasten waren I offenbar aus bärtercm Hol; „Hernach wollen wir mal auspacken!" war ilire Antwort. „Gut", bestimmte Liethe. „Zuvor müßt ihr aber uoch Gerti begrüßen. Gerti Hai fich sehr auf euch gefreut; denn er hat's nicht so gut wie ihr. Er hat keine Geschwister, mit denen er spielen könnte. — So, und nun könnt ihr aus packen." Ernst ivar sehr fchnc'l fertig mit dcm Heruntcrrcißcn des Papiers von seinem Paket. Eine große Holzplatte mit vier Blasebälgen lam zum Verfchein. „Das 'st cin sehr lustige? Spiel, Erustlc. heute nach mittag wollen wir cs mal versuchen." Weiter kam sie nicht, den,, hinter ihr ertönte ein leiser Lant wie ein uttterdrü.Acs Schlnchzcn. Da stand Clemens nnd sah fassungslos aus eine Geige l cruuter. „Er darf nicht...", wollte Erm't beginnen, aber eine Hand drückte sich fest auf seinen Mund. Die Hand war weich und kühl. Ernst hätte znrüektrctcn können, aber er lat cS nicht, die schlanken Finger ans seinen Lippen waren nicht unangenehm. .Sagtest du etwas, Elemcas?" jraglc Liethe leiw „Gehört die Geige mir?" „Ja." „ Sche n kfl du stc mir?" P l.' 5 "Tl, F . „Ja." ' „Ist cs deine?" „Es ist dic Geige, auf dcr mein Brndcr spielen gelernt hat. Es ist eine Trcivicrtclgeigc, nnd sie ist schon ein gespielt. Nimm einmal den Bogen und sieh, ob du einen Ton ziehen kannst." Clemens nahm den Bogen vorsichtig wie eine Kostbar keit aus dem Kasten, er suchte cin Taschentuch aus seiner Tasche, legte es an das Kinn und stützte die Geige da gegen. Dann setzte er an, und ein leiser, schwingender Ton zitterte durch dcn Raum. * „Wie haben Sie es bloß fertiggebracht, so schnell das Wohlwollen dcr Josepha und das Zutrauen dcr Kinder zu erringen?" fragte Oberlcchncr kopfschüttelnd. „Durch ein bißchen Freude", sagte Liethe einfach. „Es kommt nnr darauf au, daß mau hcraushckommt, womit man den Menschen eine Freude macht. Und bei dcm Clemens halten Sie cs mir so leicht gemacht. Seiner bin ich am sichersten! Dic Kleine ist noch ganz Dummerchen, und Ivas den Ernst anbelangt, so Hosse ich stark aus Gertis Einfluß. Es ist so vorzüglich abgcpaßt, wie cs gar nicht bcsscr sein konnte, daß gestern Tcddis Paket an ihn ciniras." .War denn die bestellte Schlange darin?" „Ja, aber golklob keine lebende! Der schöne, ro>- gcslccttc Schlangcnbalg ist weich nnd federnd ausgcstopsi nnd lag heule früh bereits iu anmutigcu Windungen unter dem Magnolicnbanm ü« Vorgarten. — Gerti hat jeden falls dnrch die Schlange nnd dic hübschen anderen Sachen, dic cr freigebig verteilt hat, sehr an Ansehen gewonnen. Ein Jndiancrtotcm ist dabci, bei dcm dic Auaen zwei , Zcntimclcr ans dcm Kopf schießen und wieder znrücksinken — ebenso schrecklich ivie herrlich sür Jungen!" Die Bekannlschasl mit den Franzosen war von so er heiternden Umständen begleitet, daß Liethe uoch Monate , später lachen mußie, als sie in der gemeinsamen Sommcr- I frische im Schwarzwald davon erzählte. „Du mußt wissen, Hannerl, daß da kurz mich meiner ! Ankunft eine Ablösung erfolgte. An Stelle des grchuige.l i Majors zog ein kleiner Kapitän cin — cin Bild von cinciu ! Junge», das mnß man ihm lassen. Was an seiner Uni form blitzen tonnte, das blitzte. Und am meisten blitzten seine Zähne in dem dunkelbraunen Gesicht. Er war sehr höflich, und meine Befürchtungen gingen eigentlich dahin, e-r würde zn liebenswürdig zu Babette werden. Aber schon am erstcn Mittag'gab cs Krach. Er hatte morgens beim Fortgehen ihr seine Waschschüssel gezeigt und eine Rede dazu hcrausgesprudclt, vou der das gute Kind natürlich kein Wort verstand. Sie hatte angenommen, daß sie die Waschschüssel anständig sauber mache» sollte, u»d diese Ermahttutig sür ziemlich überflüssig gesunde». Um aber höflich zu sein, Halle sic srcundlich genickt. Nun kam der Kapitän mittags vom Dienst heim, klingelte Sturm und zeigte entrüstet auf seine Wasch- > schüsscl. Er wiederholte seine temperamentvolle Rede, bc- j gleitete sie mit einigen drohenden Gebärden nnd rief in Babette die Ucbcrzcugnng hervor, daß cr wohl cin be sonders eigener Herr sei nnd irgendeine nicht blank polierte Stelle gefunden habe. Tie nahm sich also vor. ani nächsten Tage mit Scheucrpulver und Spiritus zu arbeiten und tat also. Ein besonderes Lob hatte sie nicht erwartet, aber das, was nnn kam, noch weniger. Der kleine Kapitän klingelte wie die Feuerwehr — uucnlwegt. Als Babette erschien, warf er ihr dic Waschschüssel vor dic Füße. Sie flüchtete weinend zur Tür zurück, und in mcfcm dramatischen Augenblick kam ich die Treppe hernnter. Ich erkundigte mich, ob ich dnrch meine Gegenwart etwas znr Beseitigung offenbar vorhandener Mißverständ nisse tnn könne. Und weiß» dn, was da hcrauskam? Dn rätst cs nie! Der hübsche, kleine Kapitän hatte seine Wasch schüssel überhaupt nicht ausgegosscn haben wollen. Nur alle Wochen einmal! Er zeigte mir arci odcr vier Fläschchen mit Toilctten- wasscr, ans denen cr sich — gcnan abgcmesscn — eine Waschwasser M ischnmz hei stellte, die nun eben gründlich ansgenntzt werden nnd acht Tage reichen sollte. Stell dir das vor! (Fortsetzung solgt.) r?ttnngigcr wcueralstrcik iu dcr rncrikauisaicn Lcxttttndu. tzric. Auf Befehl dcr marrislischcu Tertil (Kcwcrkschaft iu Me xiko sind die Bclcgschafteu im ganzen Laude iu einen ciutägi- , gen Gcncralsircit gctrctcu, wett die Lvhusoidcrnngcu dcr Gc- wcrkschastcu nicht gencliinigt wurde». 40 000 'Manu waren so , zum Feiern gezwungen.