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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmieöeberg u. A. z Bezugspreis: Für einen Monat 2— ! ? mit Zutragcn; einzelne Nummer 10 Rpfg. - : :: Gemcindc-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: s : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - s :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: f Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blall enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - s MilUmeterzelle 6 Rpfg.; im Terttell die 03 1 Millimeter brelte Mlllimeterzelle 18 Rpfg. : ? :: Anzelgenschluk: 10 Uhr vormittags. :: ß s :: Zur Fett ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: t Nl. 208 Dienstag, am 6. September 1938 104. Jahrgang M; der Heimat un- dem SMuIM Dippoldiswalde. Gestern nachmittag hörte es endlich zu regnen ans, und abends brach der Mond durch die Wolken- dcäe hindurch. Dadurch sank aber auch die Temperatur noch weiter. Heute früh zeigte das Thermometer nur noch 7 Grad an. Tagsüber dürste es warmer wie gestern werden, da die Sonne wieder einmal scheint. — Zur Anmeldung der Schulneulinge. Die Am 'Meldung der Schulneulinge sür I930 sicht vor der Tür, und wieder sragen sich die Eltern, ob ihr Kind mit an der Rcihe ist. Nach bisherigem Gesetz war jedes Kind schulpslichtig, das bis 31. März 6 Jahre alt wurde. Körperlich und geistig gut ent wickelte Kinder konnten aber auch ausgenommen werde -, wenn ihr Geburtstag erst in der Zeit vom I.Apri! bis 30. Juni fiel. Dieses Gesct; ist geändert worden. Erstmalig von I030 an geht das Alter bis 30. Juni. Alte Kinder, die also bis 30. Juni I033 geboren wurden, sind schulpslichtig und demnächst beim Schul leiter anzumelden. Darüber hinan; aber können gut entwickelte Kinder, die später, also vom I.JuIl bis 30. September I033 ge boren worden sind, ausgenommen werden. Dadurch kann es vraklisch vorkvmmen, dos; ein Kind erst 5>/2 Jahre alt ist, wenn es in die Schule kommt. Es gewinnt damit ein Jahr seines Le bens, tritt ein Jahr eher in das Berufsleben ein und, besonders Jungen, die ja zwei Jahre dienen müssen, kommen zeitiger zur Familiengründung und zu Verdienst. — Warum denn immer gleich ansasfcn? Immer wieder werden aus Kreisen der Berbraucherschasl wie des Lebens mitteleinzelhaudels Klagen laut, das; es manche Haussrauen nicht lassen können, beim Einstaus von Salat, Obst unö Ge müse, die im Laden oder aus dem Wagen auslicgende Ware prüfend anzugreifcn oder auch zur Feststellung ihrer Härle und Reise zu drücken. Eine derartige Gewohnheit ist eine llnsilte, die energisch bekämpft werden must. Der Kaus- manu, der seine Ware verkaufen will, wird sie dem Käufer immer in einer Form anbieten, die zum Berstauf ermutigt. Er wird auch gern bereit sein, den einzelnen Ealalstopf aus der Auslage herauszunehmeu und seiner Käuferin zu zeigen. Das eigenmächtige Berühren der Ware aber ist zu verwer fen. Einmal liegt cs im Interesse der Bolksgcsundhcit, das; die Ware möglichst unberührt in die Hände des Bcrbrau- chers kommt, zum anderen kann es einem späteren Käufer nicht zugemuket werden, das; die von ihm erworbene Ware vcrhcr von allen möglichen Händen abgegrisfen worden ist. Hier geübte Rücksicht auf nachfolgende Käufer ist auch ein Stück Kameradschaft und Volksgemeinschaft. Die RS- Fraucnschast und mit ihr Einzelhandel mid Ambulantes Gewerbe werden gegen die beobachtete Unsitte künftig durch Ausklärung entsprechend angehen und die infrage kommen den Verbraucher- und Wirlschafkskrcise ausklären. Die einzelne Hausfrau soll jedoch dafür sorgen, das; sie von sich aus nicht das tut, was sie von anderen nicht wünscht, dann werden die seht beobachteten Klagen sehr bald verschwinden. Dresden. V c r k c h r s u u f a l l. Eine Kraftdroschke, in der sich ein Ehepaar mit dem Neugeborenen auf dein Weg »ach der Klinik in die Wohnung befand, geriet auf der Leipziger Strahc beim Uebcrholcn eiucs Last zuges auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern »nd wurde von einem Personenkraftwagen gestreift Ter Ehe mann erlitt Verletzungen, während Frau und Kind mit dem Schrecken davonkamcn. Dresden. Zu nahe an den Schienen ge standen. Abends wurde auf der Bautzener Strafte beim Waldschlöftchen eine 19 Jahre alte Hausangestellte von einer Straftentmlin erfasst und zur Seite geschleudert. Tas Mädchen, das sich mit jemandem unterhalten und dabei zu nahe an den Slraftenbahnschiencn gestanden hatte, wurde so schwer verletzt, das cs ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dresden. Geschäfts- und Wohnnngs- einbrecher. Am Vormittag stieg ein Dieb auf der Ullcrsdorfer Strafte durch eiu offcnstchcndes Fenster in eine Erdgeschoftwohnnng ein und entwendete einen blauen und einen hellgrauen Hcrrcuanzug, eine goldene Damenarmhanduhr, eine braune Tamcubandtaschc mit > 5 Mark Bargeld, eine Geburtsurkunde, einen Konfirma- , tionsschciu und einen Tausschein auf den Namen Otto Schumann. — Unbekannte Diebe zertrümmerte,, während der letzten Nächte in den Stadtteilen Lanbcgast und Leube» die Fensterscheibe« zweier Lcbcnsmittclvcrkanfs- hänschcn mid entwendeten Lebensmittel, Schokolade »nd Zigaretten sowie geringe Geldbeträge. Fenier drangen ! Diebe in einem Fabrikgrnndstück in der Stephenson- > strafte gewaltsam in die Bnroränmc ein. t Dresden. Betrunken am Steuer. Die Nach- ! richtcustellc des Polizeipräsidiums teilt mit: Der Ma- schiucubam'chlosscr Mar Müller aus Dresden, Behrisch- Deutsche Erklärung an Zrankmch Die französischen Maßnahmen an Deutschlands Westgrenze Havas veröffentlicht folgende Meldung: „Jnsolge der internationalen Lage und infolge der bedeulenoen i Maftnahmen der Verstärkung der Effektiven und des Ma- ' terials, die von Deutschland an unserer Nordostgrenze ergrifsen worden sind, hat die Regierung eine gewisse An- I zahl von Sicherbeitsmaftnahmcn ergreifen müssen. So ' haben insbesondere, um die Bcfestignngslrnppen ans - ihrer vollen Esfetlivstärkc z» halten, Reservisten unter die Fahnen zurückgernscu werden müsseil. Die Urlauber, Bf- siziere uud Soldaten, habe» gleichfalls Befehl erhalten, sich in ihre Garnisonen zlirückzubegcben. Es handelt sich also um unvermeidliche Vorsichlsmaftnahmen; sie dürfe» ! die öffentliche Meinung, deren Kaltblütigkeit im übrige» eines der wesentlichsten Elemente des Friedens ist, nicht beunrnhigcn. Auch scheint nach den letzten Informationen die allgemeine Lage sich eher in Richtung einer fühl baren Entspannung zn entwickeln." Tie Meldung über militärische Masmahmen Frank ¬ reichs an unserer Wcstgrcnzc ist um so auffallender, als gleichzeitig darin von einer fühlbaren Entspnmiimg dc»r allgemeinen Lage gesprochen wird. Tentschland hat nie je mandem das Recht bestritte», für seine Verteidigung das ihm Notwendige zu veranlasse». Diese Haltung galt auch gegenüber dem französischen Fcstnngöban der Magiuot- linic. Andererseits konnte anch Deutschland ein gleiches Recht für sich in Anspruch nehmen, um Gefahre» vorznbcuge», und hat deshalb gleichartige Vcr- tcidigungSmnsmahmcn an seiner Westgrenzc getroffen. Wie Deutschland die seinerzeitigen Vorkehrungen ans französischer Seite nicht als eine unmittelbare und be wusste Drohung nnfnnhm, so kann Frankreich nmgckchrt aus getroffenen deutschen Massnahmen, die nur den sei nen entsprechen, keinerlei Bedrohung für sich ablciten und» täte gut daran, alle ans dem Nahmen fallende!, Mast- »ahme,, zn vermeiden. LHer GwfjSeÄfcher PmtMgg Rückkehr der Neichskleinodien nach Nürnberg sür alle Zeiten Unter dem eherne:: '.laug der ( u der ehrwürdigen Kirchen der Stadt der ! Mä cp.ceRwge mahn: der zehutc : Neichspaueitag wcilwvGl jAu-m .. Weib;iu dring ! diesmal der R:is der GM cu: eines G- G,,w.w de: i Nordsee, hinauf bis »ach den Kar-wau-.e:'. Sech ? Mo» c ; ist es her, das: die Barriere, die st lange da e TuftchGm l in der alte« -Ostmark des Reiche.- von du, Den-schei, ,m j Altreich sonderte, durch die Tal des Führern beseitigt ist. , Tas Gros-deutsche Reich, für dar- zu jeder Z::; die Besten unseres Bvlislums grckmpft uud gr --Rrr heben, ist Wirk . lichleit geworden. Fra!, und nul" lummer!, mit hciüem Herzen imd leuchtende» Auge,: marsststeri »uu auch dic ! Abordnung der Ostmark Schulter au Schuller mit ihre» i Knmerade» ans de,:: Altreich vvr den: Führer ans u»d j kündet damit, cbeusa Ivie die Nür.sühr -ug der alle» Reich-Kleinodien »ach Nürnberg, daü Druischland miede: I dasteht: einig, mächtig und gross! Nm, sind dic Blicke alle, Tcutschcn ans Nürnberg gerichtet. Und mit uns schau« iu dieser Zeit politischer Eutschcidunge» auch die Welt auf die Hauptstadt Frnntcns. Eiu Orkan des Jubels empsiug iu der Sladl de: Rcichspartcftagc, die seit dem frühe» Morgen Wider hallle von dem Marschlrist der .Kolonnen, von schmcttcrn- dcr Musik und von den alle» Kampfiiedcru der Bewegung den Führer. Unbeschreiblich aber waren die Huldigungen, die dem Führer aus der Fahrt nach bei,, Nalhause dar- gebracht wurde», wo ihm der Oberbürgermeister der Sladl der Reichs Parteitage als de» Führer und Gestalte» des Groswenlsckcu Reiches dc» WUltommcuSgruft entbot Seine» Ansklaug sa»d der erste Tag des Rcichspnrtei- lages mit einer feierliche» Ausführung der „Meister- s i » g e r v o n N ü r u b e r g" i»i Opernhaus. Den Auf takt bildete wie iu den Vorjahren der Empfang der Presse durch den Rcichsprcssechcf Dr. Dietrich. Las FMLMöWS grüßt AdsL? Hitler Die Aukuuft des Führers iu der vou Svuueuscheiu übcr- sluletcn Stadt der Rcichspartcftagc crsolgtc diesmal einige Stunden früher als in den Vorjahren. Der Westbahuhoj haste einen Teil seiner Ausschmückung aulässticb des strgfte 30, ist mit acht Tagen Hast bestraft worden, weil er in betrunkenem Zustand mit einem Pcrsoncnkrast- wagen gefahren ist. An der Einmündung der Schönfel der Strafte btieb Müller mit seinem Fahrzeug auf den Straftcnbahngleisen stehen und war infolge seines Zu standes nicht fähig, sei,, Fahrzeug wieder iu Gang zu bringen. Durch sei» Verhalte» wurde» andere Verkehrs teilnehmer erheblich behindert. Radebeul. Eine gefährliche Kreuzung. An der Krenzung der Klcinbahnlinic nach Radeburg sticft eiu Lastzug mit der Lokomotive eines Pcrsonenzngcs zusammen. Ta der Lastzug nur langsam fuhr, war der Znsammcnprall nicht sehr heftig, so daft nur Sachschaden entstand. Der Verkehr ans der Eisenbahnstrecke wurde durch den Unfall eine Stunde unterbrochen. Tie Reisen den wurden mit Autobussen wcitcrbcsördcrt. Seifhennersdorf. Tödlicher Verkchrsun- fall Dcr 38jährige Motorradfahrer Hermann Pech stieft, als er von Spitzkuuucrsdorf aus iu die Seifhennersdor fer Strafte cinbog, mit einem Lastkraftwagen zusammen. Er blieb ans der Stelle tot liegen. Nossen. Tas Geländer hielt. Von eine, Polizeistreife wurde aus der grofteu Aulobahubrücke bei Siebentel«, ein Kraslwagci, aus Ebcmnitz schwer beschä digt seitlich der Fabrbglm liegend gefuiidcn. Tcr Fahre, war bcsinnnugslos. Wie scstgcstcll, wurde, war ac, Wagen durch Reifenschaden beim Uebcrsahren der Brückc ins Schleudern gekommen und über den Fuftstcig hinweg ans Geländer geprall,. Da dieses änftcrsl stabil und Ivi dcrstandsfäbig ist, wurde der Sturz iu 70 Meter Tiefe verhindert. Der verunglückte Fahrer wurde ins Krank.m- haus gebracht. Stcbculchii. Pferd scheut vor Flugzeug. Auf seltsame Weise verunglückte kürzlich ein mu Feld arbeiten beschäftigter jüngerer Knecht. Turch ein in sehr geringer Höbe fliegendes Flugzeug scheute plötzlich das von ihm geführte Pferd nnd ging durch. Hierbei wurde der innge Man» derart zu Boden geworfen, daft er einen Schlüssclbcinbrnch erlitt und ärztliche Hilfe in Ansprnch nchmen musste. Reichenbach i. V. Aus dem B r e m s e r h ä n s-- chcu gestürzt. Auf Bahnhof Reichenbach, Oberer Bahnhof, wurde der verheiratete fünfzig Jahre alte Zug schaffner Mar Schmelzer aus Netzschkau to, ausgcfuudcu. Vermutlich ist er vou einem Güter,zng, den er als Schilift- brcmscr begleitete, abgcstttrzt. Leipzig. Hundert Jahre Gaswerk. Am 4. September 1838 crössncte dic Leipziger Gas-Bclench- tungsanstalt vor dem Gerbcrtor ihren Betrieb. Damit war diese Anstalt das fünfte Gaswerk in Dcnlschland, aber das zweite, das mit rein deutschen, Kapital gebaut wurde, uud das erste, das seine Entstehung dem Eist- schluft der kommunalcn Körperschaften verdankt. Mit dem Gaswerk Leipzig feierte gleichzeitig die kommunale Tech nik überhaupt ihr hundertjähriges Bestehen. WMMhttjWdttMMMdlEe; AuSgabcorl Dresden für Mittwoch: Westlicher bis südwestlicher Wind. Allgemein von We sten her zunehmende Bewölkung und im Laufe des TageS einsetzendc Riederschläge. Etwas wärmer. Wetterlage: Das Ticsdrucksystcm, welches in den lcjzlcn Tage» über Miltcldculschland den Wiltcrnugs- charaktcr sehr unfreundlich gestaltete, befindet sich heute über der Ostsee und den baltischen Ländern, von wo aus cS sich weiter nach Rorden bewegt. Damit scheidet cs für die Wcttergcstaltung unseres Gebietes aus. Eine schwache Hoch- druckwclle, die sich von Süddeutschland ans nordostwärts ausbreitct, wird bereits am Mittwoch durch eine neue, von England hcrankommcnde Störung abgelöst, welch letztere alsdann in Mitteleuropa wette,bestimmend wird.