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Weiheritz-Jeitung Tageszeiwng unL Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. U. z z i Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ß ; mit Zutragcn; einzelne Nummer 10 Rpfg. ß 1 :: Gemeinde-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: - t Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 t 1 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: - Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafl, des Stadtrales und des ' Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite : - Milltmeterzelle 8 Rpfg.; >m Terttetl die 93 k t Millimeter breite Milltmeterzelle 18 Rpfg. ' f :: Anzeiaenfchluh: 10 Uhr vormittags. :: t - :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: ' ? ß Dienstag, am 23. August 1938 104. Jahrgang Nr. 196 Ans der Heimt und dem SaMland Dippoldiswalde. Am gestrigen Montag hielt die Gen darmerie des Bezirks auf dem Iäger-SchieMand am Müsch ein 1l e b u n g s s ch i c sz c n ab. Es wurden dabei für Polizeibcamle sehr praktische Hebungen geschossen; na. nach 50 Meter Anlauf 5 Schuf) mit Pistole auf Brustscheibe in weiteren 50 Meter Entfernung Zeit cinschl. Anlauf Sekunden. Auch mit Karabiner wurde aus 100 Meter stehend freihändig geschossen. Dippoldiswalde. Am heutigen Tage kann schmiede- meister i. N. Julius Mende seinen 8 5. G e b u lks - t a g feiern. Wenn man im Geschichtsbuchs der Stadt blät tert, da findet man auf vielen Seilen seinen Namen ver zeichnet, trotzdem er selbst sich immer von äusseren Ehrun gen und Nennungen zurückhiclt. Unvergessen bleibt vor allem, wie er sich für die berufliche Ausbildung des Hand werker-Nachwuchses einsetzte. Die immer schlimmer wer dende Trübung des Augenlichtes, die zu fast völliger Blind heit geführt hat, hat seinen Lebensabend, der nach all der vielen selbstlosen Arbeit hätte goldig sein mögen, recht ge trübt, hat aber seinem aufrechten Sinn und seinem geistigen Schaffen nichts anhaben können. .— Das für den Bauer Ernst Albert Steinigen in N i c d e r f r a u c n d o r f eröffnete Entschuldungsverfahrcn ist aufgehoben worden. — Reisende Betrügerinnen festgenommen. Die Staatliche Kriminalpolizei — Kriminalpoltzeistelle Chemnitz —- teilt mit: Wie bereits wiederholt bekannigegeben wurde, reiste die Frieda Berge gesch. Steyer mit ihrem zwölfjährigen Knaben im Deutschen Reiche umher und verübte Einmietebetrügereien und -diebstähle. Die Berge wurde am 12. August in Wiesbaden fest genommen. Archer Berge trat noch die Betrügerin und Diebin Maria Gärtner geb. Scholz gesch. Kunze mit ihrem zehnjährigen Knaben in verschiedenen Städten des Reiches a if. Auch sie lebte von Einmictebctkng und -diebstahl. Die Fahrten von Ort zu Ort erfolgten In Kraftwagen, die sie anhielt. Sie nannte als Reise ziel stets einen Ort, der weiter lag, als das Ziel des Fahrers, den sie um Geld für angebliche Weiterfahrt mit der Eisenbahn anbettelte. Die Gärtner wurde am 5. August in Berlin festge nommen. Wer von den beiden Betrügerinncn noch betrogen wurde und noch keine Anzeige erstattete, wird gebeten, dies um- gehend bei der nächsten Kriminal- oder Gendarmeriedienststelle nachznholen. Oelsa. Die Spiclableilung des Turnvereins „Frisch aus" feierte nur Sonntag ihr 15 jähriges Bestehen. Eröffnet wurde der Tag um 2 Ukr mit einem Spiel der Gesa gegen Sportklub Heide nau 2. Die Gäste siegten ganz überlegen mit 9 :0. Das Spiel der Gäste war jederzeit technisch und an Schnelligkeit überlegen, während von der Oclsaer Mannschaft auherordcnllich lustlos ge spielt wurde. Anschlichcnd spielte Oelsa äugend gegen Heidenau äugend l. Oelsa gewann mit 1:0. Das war sportlich ein sehr schönes Spiel und die gezeigten Leistungen sind durchaus anzu- crkcnnen. Ilm 5 Uhr spielte Oelsa 1 gegen Bannewitz l. Hier lieferte Oelsa ein ganz ausgezeichnetes Spiel und konnte die Gäste verdient mit 5 : l schlagen. Wenn die Oelsner Mannschaft in den kommenden Berbandsspielen mit derartigem Eifer und Kombination spielt, wie am Sonntag, wird sie sich auch in Ler 1. KreiSktassc behaupten. Kreischa. Die Abhaltung des Kreischaer Jahrmarktes Hal die Amtshauptmannschafl auch auf die neuerlichen Vor stellungen der Gemeinde hin abgelchnt und zwar auf Grund bcigezogenen bczirkslierärzllichcn Gutachtens. Glashütte. Am Sonntag sand durch Krcisfeuerwehrsührer Kothe, Adjutant Heinrich, Dippoldiswalde, und Obcrbrandmeistcr Münzner, Ruppendorf, die Prüfung der F r e i w. Feuer wehr stall. Wie groh Las .Interesse der hiesigen Bevölkerung an der Wehr ist, bewies die grohc Zahl Volksgenossen, die trotz Les anhaltenden Regens den Sportplatz säumte. Bon auswär tigen Wehren waren anwesend Abordnungen aus Altenberg, Dip poldiswalde, Lauenstein, Reinhardtsgrimma, Frauenstein, Rup- pcnLors, Dittcrsdors; unter den Ehrengästen sah man Bürger- meister Gotthardt, Ortsgruppenleiler Schmieder, Ratsherren, Ver treter des örtlichen zivilen Luftschutzes, der Sanilätsbereilschaft, Ler SA, Ler Fachschulen und der Industrie. Der Fuhdicnst in der Gruppe wurde unter dem Kommando Les Löschmeislers kV. Grich- bach, im Zuge unter dem Kommando von Oberbrandmeister Faust und Lem stellv. Fcucrwehrführcr Otto Kästner durchgesührt. 53 Kameraden waren anactrclen; Lie übrigen fehlten entschuldigt. Rachrem Lie Geräteübungen unter dem Kommando der Unter führer und Löschmeister cbcnsallS auf dem Sportplätze und an grenzenden Gelände durchgesührt waren, crsotgte nach einer lause, kurz nach lo Uhr, Ler Alarm. Es galt nach der Bcstim- inunz re^ KrciSfcucrwehrführerS, einen Dachstuhlbrand bei star- kem Sükwmd zu bekämpfen, der angeblich in dem nach der Mit- teytratze zu gelegenen Hause des Kaufmannes Burger ausgc- ^7?" '"ar. ,3m verlause der sich anschlichcndcn Dienstbespre- ^Mtet gab Kreisscuerwehrführer Kothe zunächst sci- > ' Teilnahme auswärtiger Wehren an Ausdruck und charakterisierte nach einem "uf ^aS Feuerlöschwesen treffend die heutige Stellung, Haltung und Los Ansehen Ler Feuerwehren. An- Deutschlands Aotte paradiert Weihestunde in Laboe Das glanzvolle Ereignis des Stapcttnnfs dcs schwe crn Kreuzers „Prinz Eugen" ist beendet. Während sich der Führer nn Bord des Aviso „Grille" begab nnd Fran ! von Horthy mit ihrem Gcsvlgc die „Pntria" der Hain ' bürg Amerika Liuic bestieg, ans der die Gattin dcsRcichs- i Verweser'? und zahlreiche Ehrengäste der grvsren Flotten : parade beiwohnen werden, fuhr der Rcichsverwescr mit dein Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Gcucraladmi- ! ral Raeder, nn Bord der Stätivusjncht ^„Nixc" zum Ehrenmal der deutschen Kriegsmarine in Laboe, um dort zu Ehren der ans allen Meeren der Welt gebliebenen deutschen Helden der See einen Kranz niederzulcgen. Auch Laboe trug reichen Schmuck. Hatculkcuzwimpel und rot weis; grüne Fähnchen bildeten ein einziges sar bensroheS Band von der Landungsbrücke bis vor das Ehrenmal, das in monumentaler Wucht vom Steilufer der Forde hoch über Meer und Küste ragt zum ewigen Gedenken an die 35 000 gesallenen Kameraden der deut schen Kriegsmarine. Grohe Menschenmengen waren zn sammcngeslrömt, die dem Reichsverweser herzliche Kund gedungen der Freundschaft und der Perehrung bereite ten. Abordnungen der Kriegsmarine bildeten vom Ein gang des gewaltigen Bauwerks bis zum Ehrcubof Spa lier. Por dem Eingang znm Ehrenhof schritt Admiral von Horthy die Front einer Ehrcnabordnung des Natio nalsozialistischen Deutschen Mariucbuudes ab. Der Reichs- Verweser betrat sodann den Ehrenhof, wo er in Be gleitung des Generaladmirals Dr. c. h. Raeder die Front der Ehrenkompanie der l. Marine Unteroffizier Lwhrabtei- lung Friedrichsort unter den Klängen des Präsemicr- marschcS und der ungarischen Nationalhymne abschrilt. Am Eingang zur Ehreuhallc Wehlen an hohen Masten die alte Reichskriegssiagge und die alte oslerreichisch- nngarische Marincfahuc. Wie ans Erz gegossen standen ans dem Wall des Ehrcnhoses, einer lebenden Mam" gleich, Soldaten der deutschen Kriegsmarine. Symbol der Waffenbrüderschaft Avmirnl von Horthy begab sich mit seiner dem schen und nugarischrn Begleitung in die Ehrenhnllc und von dort in den kreisrunden unterirdische» Kuppelrnum des Wcihcraumcs, in den gedämpft das Tageslicht ein fiel. Mit dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine be trat er die dem Gedenken nn deutsches Heldentum zur See geweihte Stätte. Zwei Offiziere der ungarischen Wehrmacht trugen einen prachtvollen Bronzckranz. Dumpfer Trommelwirbel ertönte. Taü Lied vom guten Kameraden klang auf: der letzte Admiral der österrei chisch ungarischen Flotte, der Scchcld des grossen Krieges nnd Erretter seines Polkes ehrte die gefallenen Helden der deutschen Kriegsmarine — ein Symbol treuer Waf fenbrüderschaft zweier Völker. Der Neichsverweser verweilte in stillem Gedenken- nnd verlies; daun die Wcihestätte. Abermals ertönte 5nmpser Trommelwirbel. Die Ehrenkompanie präwnt tierte das Gelvehr, als Admiral von Horthy das Ehren mal verlies;. Der hohe Gast begab sich sodann mit der- ^tationSjacht „Nire" zum Aviso „Grille", um au der Seite des Führers und Reichskanzlers der mosten Flo»- 'enparade bcizuwohnen. Fm Anschlns; an die Gedenkstunde in Laboe nahmen oer Führer nnd Reichskanzler und sein hoher Gast, Lei Reichsverwcser des Königreichs Ungarn, S. D. Admiral von Horthy, in der Kieler Bucht an Bord des Aviso „Grille" die Parade fast der gesamten deutschen Kriegs flotte ab. Mehr als HO Einheiten, Schiffe und Boote, fuh ren unter dem Kommando des Flottenchefs, Admiral Earls, in Kiellinie mit genau eingehaltenen Abständen ay der „Grille" vorbei. Mit der Flagge des Flottenchefs bil dete die „Gneisenan", das erste der deutschen 26 000-Tou- nen Schlachtschiffe, die erst im Mai dieses Jahres in Dienst gestellt wurde, die Spitze. Fast eine Stunde dauerte die Porbeifahn, während die „Grille" der Flotte langsam cm- gegcnfnhr. Prachtvoll war oas Bild der unübersehbaren kilometerlaugen Linie grauer Schisse aller Gröben, deren Mannschaften an der Reling angetreicn waren. Tic grosse Parade deutscher Sccstreitkräftc zeigte wir kungsvoll die Stärke der aus modernen und modernsten Schiffen bestehenden neuen deutschen Kriegsflotte, die sich heute in einem zielbewussten Ausbau befindet. Die Parade und besonders die anschliessenden Vorführungen gaben aber auch einen Eindrull von dem hohen Stand des see männischen Könnens unserer Kriegsmarine, am dcnt- lichstcn sichtbar in dem äusterst präzisen Fahren im Verband. An der Spitze die „Gneisenan" Als der Aviso „Grille" vor den Schiffen der deutschen Flotte auftaucht, bricht die Sonue durch die rcgenverhan- zenen Wolken. Während das Auge uoch ganz gebannt ist oon der Wucht der aufkommcndeu Flotte, die immer grö ber aus dem Meere hcrauswächst, tauchen zur Rechten rasende, weis;umschänmlc Punkte ans. Es sind die kleinen Schnellboote, rund zehn an der Zahl, die in ivildcr Fahrt fast ganz verdeckt durch ihre hochansschänmcndcn Bng- vellen an der „Grille" vorbeistürmeu. Jetzt ist auch die Spitze der groben Schiffe, besonders nächtig wirkend nach den kleinen Schnellbooten, heran- zckommcn, als erstes die „Gnelsenau", das bisher einzige iertige deutsche Schlachtschiff. Es trägt die Flagge deS Flottenchefs, Admiral Earls. Die Mannschaft ist in veihcm Malrosenzcng, sanber ausgerichtct, an Deck angc- trcten. Sic süunu das Schiss vom Bug bis znm Heck, und rchtcrn stelu in dunkelblauer Uniform die Ehrenwache, die das Gewehr präsentiert, während das stolze Schlachtschiff langsam an der „Grille" vorüberzichi. Ein grostnrtigcs Bild, ivic jetzt Schiff auf Schiff zcranlommt. während die lctttcn der lanacn Reihe kaum schlics-cuL sprach er seine restlose Befriedigung über all das Beob achtete, ün besonderen über die Einrichtungen, die Ausrüstung und die Bcrvollkommnung der kiesigen Wehr aus, zollte Bürgermeister Gotthardt Anerkennung und Dank sür seine Fürsorge, die er stets gegenüber der Wehr bewiesen habe, gab die Gcsamlbcwcrtung nach Punktzahlen <78 Punklef bekannt und beglückwünschte die BeraMwolllichcn der Wchc hierzu. Bürgermeister Gollhardt gab hierauf dem stolzen Gefühl ob solcher Anerkennung Ausdruck, be glückwünschte auch seinerseits die Wehr zu diesem PrüsungScrgeb- nis und bekannte sich erneut, unter Hinweis aus seine 10 jährige Amtstätigkeit, zum Förderer des örtlichen Feuerschutzes. Seinem Bcispccchcn sotgle LaS Gelöbnis zum Führer und Reich. Auch Obcrbrandmeistcr E. Faust richlctc DankcSworle an Bürgcrmcislcr Gotthardt und an dic Prllscr und versprach immerwährende Be reitschaft seiner Wchrtcute. Ein kameradschaftlicher Teil schlos; sich an. Dresden. Tödlicher Sturz vom Wolfs- Hügel. Ein etwa drcibig Jahre alter Man» stürzte sich vom in der Dresdner Heide gelegenen Wolfshügeliurm. Er war sofort tot. Kamenz. Auftakt z u m F o r st f c sh Dic Lcssing- kadt ist erfüllt vo» Fcstcsfrcudc, dcuu sic feiert ihr vorstfest, das ciues der aröbieu Hcimaiscstc der Obcr- uusitz ist. Mit einem acmcinsamcu Auszug wurde am Louuabcud das Fest ciugclcilct. Am Sonmaa vormittag wrsammcltcn sie sich im Bürgcrsaal zu einem Klasseu- ag, der ein starkes Bekenntnis zur Heimat war. Der tzachmillag brachte auf der Fcicrstättc am Hutbcrg das spiel vom Kamenzer Forstfcst, das im vorigen Jahr trausgcführt worden ist. Taiiscndc von Besuchern waren 1-otz dem rcancrischcn Wetter aus nah und fern zn- ammcuackommcn. Leubsdorf. Mit dem Haar in die Ma schine. Ein 19jährigcs Mädchen aus Leubsdorf, das in ciucr Baumwollspiuucrci iu Hohcufichlc als Spulerin tätig ist. geriet mit dem Haar iu die iu Gang befindliche Maschine. Dabei wurde ihr ein erhebliches Teil der Kopfhaut abgerissen, so das; sic ins Krankenhaus ein- gclicfcrt werde« muhte. Ehcmnitz. Fern der Heimat tödlich vcr- i ii gl ückt. Iu der Nähe von Ruhpolding stürzlc die »reihig Jahre alle Krankenschwester Dora Picrtcl aus 5hcmnitz einen felsigen Abhang hinunter. Sic dürfte ilcich nach dem Unfall ihren Verletzungen erlegen sein. ?inc Begleiterin, dic der Verunglückten zn Hilfe kom neu wollte, stürzte ebenfalls ab nnd konnte mir mit Rühe Hilfe hcrbciholen. Dic Leiche Dora Picrtcls könnt.' im nächsten Tage gefunden werden l7 ' . ' ' > WMlMMssttesMlhMttMOL AuSgabcorl Dresden sür Mittwoch: Frühdnnst. Stark bewölkt. Auskonuncndc Negcn- Neigung. Winde um Südwcst. Noch kühl. Welle rlage: Kaltluflmasscn habe» über der Nord see und Dcuischland cm flaches Zwischenhoch ausgebaul. Cs ist jedoch mit keiner wesentlichen Wctlerbcruhigung zn rechnen, da in der Höhe warme Luslmassen ausglciten und heute bereits in Frankreich und Eüddcnlschland zu verbrei teten Ncgcnsällen sichren. Die Kalttnsünassen werden hier durch langsam nordostwärts znrückgedrüngl.