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Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschast. des Stadlrates und des Finanzamts Dippoldiswalde itzeritz-Jettung Tageszeitung un» Anzeiger sür DipMSiswMe, Schmieoeberg u. ll. Aelteste Zeit««« de» Bezirks - Bezugspreis.- Für einen Monat 2.— ? mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg- l l :: Dcmcinoe-Berban-S-Girokonto Nr. 3 :: i t Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 t t :: Postscheckkonto Dresden 123 46 :: ß Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite f Millimeterzeile 8 Rpfg.; im Terttetl die 83 k Millimeter breit« Millimeterzeile 18 Rpfg. k :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: i :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: j Mittwoch, am 17. August 1938 Nr. 191 104. Jahrgang Aus -er Mut mit dem SMeillmd Dippoldiswalde. Nun ist die schöne Ferienzeit vorbei: Heute früh begann auch an der Hans-Schemin-Schulc^ wieder der Unterricht. Die vielen sonnenvollen Tage in den Ferien haben jetzt unbeständiger Witterung weichen müssen. Auch das macht den Schulweg leichter, als wenn es umgekehrt wäre. Und dann noch eines. Anfang Oktober gibt es ja schon wieder Ferien, freilich die letzten, ehe das arbeitsreiche Winterhalb jahr beginnt, aber ... Zensuren gibt cs auch. Mancher wird bemüht sein müssen, daß sie noch gebessert werden. Geising. Das Gewitter, das in der Nacht zum Sonntag auslrat, brachte heftige elektrische Entladungen, so daß in unserer Stadt die Hälfte aller Sicherungen durchbrannten. Durch Blitzschlag in einen Telefonmast kam es vorübergehend zu Fernsprechslörungcn. Dresden. Tbcodor - K örncr - G e d e n k feier. Am 25. August, 21 Uhr, veranstaltet die Sächsische Lan- dcsrcgicrnna gemeinsam mit der SA.-Grnppe Sachsen und dem Heimatwcrk Sachsen auf dem Königsufer e»ie Feier zum 125. Todestag Theodor Körners. Tie Gedenk rede wird Obergruppenführer Schepmann halten, -w ^nrchführuug der Veranstaltung liegt in Händen ver LA.- SchnhenstanvaNe 108. Die Bevölkerung ist zu der -rcier. an der zahlreiche Ehrengäste und Ehrenformationen tcil- nchmcn, herzlich eingeladcn. Sebnitz. Flugkapitän Alfred Henke, der Führer der Besatzung des Flugzeuges „Eondor", entstammt einer sächsischen Familie. Der verstorbene Batcr des Flugkapitäns war Arzt im Kirnitzsch- tal und znlctzt in Erfurt tätig. Drei Tanten, die in der Blumen- stadt Sebnitz leben, sind stolz auf die fliegerische Leistung ihres Nesfen. Kurort Lhbin. Straßen unter Wasser. Bei einem schweren Gewitter ging über dem Zittauer Ge birge ein wolkenbrnchartiger Regen nieder, der erheb lichen Schaden anrichlctc. Der Goldbach in Ohbin trat aus seinen Ufern, er überschwemmte die angrenzenden Fluren. Iu der Nähe des Bahnhofs lief das Wasser in die Häuser. Der Regen richtete in vielen Gärten großen Schaden an. Auf der abschüssigen Töpferstraßc spülten die Wassermasscn den Straßcnbelag vollständig weg, so daß das Packlagcr zum Vorschein kam. Oschatz. K r a f t r a d f a h r c r znsa m in cuge - stoße n. Ans der abschüssigen Dresdner Straße stießen zwei auswärtige Motorradfahrer zusammen und stürzten. Beide Fahrer und ein Beifahrer mußten in das Krau- kcnhaus gebracht werden. Ter eine der beiden Fahrer hatte sein Kraftrad erst kürzlich erstanden und befand sich auf der ersten größeren Fahrt. Wurzen. Auf der Fahrt ins Kranken haus. In einer .Kurve vor Kühren kam ein Kraftwagen aus Sebnitz ins Schlendern und fuhr gegen einen Baum. Tic vier Insassen, ein Fabrikant mit Frau und zwei Söhnen, wurden verletzt, am schwersten die Frau. Alle vier Verletzten wurden ins .Krankenhaus gebracht. Die Familie befand sich auf der Fahrt nach Leipzig, um dorl einen Sohn im Krankenhaus zu besuchen. Markranstädt. Erschossen. I« der Mittagsstunde wurde hinter einer Scheune ein 27 Jahre alter fnr.chlcr aus Markranstädt tot anfgcfunden. Er hatte ei'n«« Lei- stcnschnß, anscheinend aus seinem eigenen Gewehr erhal ten. Ob Unvorsichtigkeit oder Selbstmord vorlicat ist noch unbekannt. " ' ' Penig. Neunzig E r n t c g a r b c n vernichtet Rach dem Ausladen eines Teiles der Ernte hatte sich ein Feldbesitzer eine Tabakspfeife ungebrannt. Fn«^» fielen zn Boden und setzten die Stoppeln j„ Brand Neunzig Gctreidcgarbcn wurden vernichtet. Leipzig. P c r k c h r s u n f ä l l c. Ans einer Kren- znng stießen ein Lastkraftwagen und ein Motorrad zu sammen Der 18jährigc Kraftradfahrcr erlitt einen Uuter- tchenkelbrnch. In der Eisenbahnstraßc stürzte der 25 Jahre alte Hcllmnlh R. von einem cinbiegcndcn Lieserkraft wagen MU mncrcn Verletzungen wurde er in das Krau- wiöb^ d" Bornaer Straße wurde eine , Nachahrerin von einem Kraftwagen anaefah- LALL 7. LLÄ LL'L waaacrcR, ""sgeichlagen u»d in bracht w"rdcn geblieben war, zu Falt ge- einem schweren Gewitter schlua der Pater Hlinka gestorben I Ter Führer der Slowaken, Pater Andreas Httnka ist am Dienstag um ,21.05 Uhr im Alter von 74 Jahren' in Rosenberg im Beisein seiner Vertrauten und Freunde sanft entschlafen. In Roseuber gbegauncn, als die Todesnachricht be kannt wurde, sämtliche Glocken zu läuten. Von Gemeinde < zu Gemeinde verbreitete sich mit Windeseile die Traner- j botschast, und alle Glocken der Slowakei schlossen sich au. > Eine unübersehbare Menge volkstreuer Slowaken umringt I in tiefem Schmerz weinend das Pfarrhaus von Rosenberg Eine Kapelle deS Ortes hatte am Dienstag früh vor der Pfarre ein Ständchen gebracht und Hlinkas Lieb lingslied gespielt. Als die Klänge in das Krankenzim mer drangen, huschte ein dankbares Lächeln über das Ge sicht des Schwcrkranken. Hlinka ließ das Fenster öffnen um besser hören zn können. Die Kapelle spielte nochmals' „Hei Slovaci", und Hlinka grüßte die slowakische Hpmne mit erhobenem Arm. Trotz seiner schweren Krankheit gab Hlinka vom Krankenbett noch seine Anweisungen für die Zukunft, die in den Worten mündeten: „Aushalten im Kampf für die Freiheit und den Sieg!" n Pater Andreas Hlinka, der Vorkämpfer deS slowakische» Volkes, erreichte nach einem arbeitsreichen und kampfcrsümcn Leben ein Alter von 7! Jahren. Er war der Bannerträger des slowakischen Bekenntnisses zu einem selbständigen Volks tum, das von tschechischer Seite geleugnet »-,rd Sein "od bedeutet für die slowakische Anwnomiebeweqnng einen imi- endlich schweren Verlust. Hlinka wurde am 0. September 1861 als Sohn eines slowakischen Bauern in Eernowa geboren. Schon früh üellte > er sich in die Fron, des kämpfenden Slowakeiunms Als nach dem nnglncllichen Ansgang veS Weltkrieges der tschccho slowa- kl,che Staai gebildet wurde, pflanzte er zusammen mit dem später erschossenen Kricgsministcr Stefanik und dem jetzigen Ministerpräsidenten Dr Hodscha die Fabne der Slowakischen Ilnabbängigkcitsbcwcgnng aus. Von Anfang an irai er mit der Kraft seiner ganzen Persönlichkeit für die slowakische Autonomie ein, wie sie im Verlrag von Pittsburg sesiaeleai worden war. Dieses Bekenntnis stellte ihn sofort in Gegen satz zn den zentralistisch gesinnten Tschechen. Bei seinem "ü-r- snch, als Vertreter des slowakischen Volkes an den Verhi-id lnngen "ber die Pariser Voronsvenräge icUznnelnncn ' wurde er a,,, Veranlassung Beneschs ans Frankreich nn'^ wiesen nnd bei seiner Rückkehr in die Tschccho-Slowakci vö» den Tschechen als Ausrührer interniert. Vor den ersten Par- lamcntzswahlen 1920 wurde er wieder sreigelasscn. Ungebrochen nahm Hlinka den Kampf wieder ans nnd stellte sich sofort an die Spitze der Katholisch Slowakischen Volkspanei. Bis 1926 stand die Slowakische Volkspartci im Parger Parlament in Opposition zur Regierung. Als in diesem Jahr znm ersten Mal eine Recistsregierung in der Tschccho Slo wakei zustande kam, stellte sich Pater Hlinka mit seiner Par tei zur Verfügung und bekam zwei Ministerien. Als Regie rungspartei wurde die Slowakische Volkspartei, die entschlos sen weiter an der Erringung der Autonomie arbeitete und sogar eine Art Heimwehr gründete, der Regierung außer ordentlich unangenehm. Sie wurde so im Jahre 1929 gczivun- gen, wieder anS der Rcgieruug attszuscheiden nnd nochmals zn schärsster Opposition überzugehen. In den folgenden Jahren erkannte Pater Hlinka, daß die slowakischen Antonomisten, ans sich allein gestellt, den Zen tralismus der Regierung nicht gewachsen sein würden. Aach , dem großen Wahlersolg HcnleinS 1935 wurde au einem pcli- j tischen Zusammenschluß aller nichuschechischcn Volksgruppe» ' gearbeitet. Das Ergebnis dieser Bemühungen sand in der Ianuarnnmmcr des „Slowak", des Kampfblattes der Bc- i wegung HlinkaS, seinen Niederschlag. Der Führer der Sudc- tendentschen Partei, Henlein, der Vorkmpfcr des slowakische» Volkstnms, Hlinka, der Vorsitzende der ungarischen Opposi tionsparteien, Eztcrhazi, und die leitenden Persönlichkeiten der polnischen und rulhcnischcn Volksgruppen bracht» darm die Gcmeülsamkcit ihrer Bestrebungen nach Autonomie nud Selbstverwaltung der nichttschechischcn Volksgruppen znm Ausdruck. In den letzten Wochen trat Pater Hlinka bei der Be grüßung der Delegation der Slowaken aus Amerika noch ein mal in den Vordergrund. Noch einmal erhob Hlinka seine Stimme, nm die Erfüllung der in dem ans Amerika milgc- brachieii Original des PittSbnrger Vertrages fcstgelcgtcn Ver sprechungen zn fordern. Aehnlich Ivie die Sudetcndenlsche Partei brachte auch die Slowakische Volkspartci eine» aussühr- lichcn Gesetzerantrag im Prager Parlament ein, in dem die berechtigten slowakischen Forderungen ans Selbstverwaltung ihren Ausdruck faiidcn. Der Tod HlinkaS, der nicht unerwartet kommt, bedeutet für das Slowaken»»» ci»cu schweren Verlust. Er wird ge mildert durch die Tatsache, daß der Großteil der slowakischen Ingend die Ideen HlinkaS in sich ans genommen hat nnd in seinem Geist erzogen ist, so daß die nulwendigcn Kräfte und VornnSsehnngcn für die Fortsetzung seines Werles vorhan den sind. Blitz i» das Wohnbaus des Bauer» Herbert Müller in dem benacbbaneil Lanaeiiberg. Das Hans stand in weni gen Angciiblicken in Flammen nnd brannte bis ans die Grnndmanern nieder. Außer dem Vieh, von dem eine Knh durch Blitzschlag gelötet wurde, konnte fast nichts gerettet werden. Hohenstein Ernstthal. ...ins Kr a n k c n h a ns. Ein Motorradfahrer stieß beim Einbiegen in den Kirch platz an eine Hanswand, wobei er vom Rad geschlendert wurde und so schwere Verletzungen erlitt, daß er in das Krankenhaus Glauchau gebracht werde» mußte. Weiter prallten an einer Einfahrt in Oberlungwitz zwei Motor radfahrer zusammen. Bei dem Zusammenstoß wurden beide Fahrer sowie ein Mitfahrer schwer verletzt. Sie san den Aufnahme im Krankenhaus Lichtenstein. Johanngeorgenstadt. Wohnhaus Niederge bra n n t. Das Wohnhaus der Familie Friedrich braunle bis auf die Umfassungsmauern nieder. Es wird Brand stiftung angenommen. Die Polizei hat die Erörterungen ausgenommen. Zwickau. Ein Toter, ein Schwerverletz te r. Der Motorradfahrer Büttner aus Ncustädtcl streifte in Bockwa einen in gleicher Richtung fahrenden Radfah rer nnd stürzte dabei. Schwerverletzt wurde Büttner ins Krankenhaus gebracht, wo er starb. Der Radsabrcr, der blfährige Erdarbeiter Lahr aus Bockwa, w»rdc mit einem Schädelbuch ins gleiche Krankenhaus geschafft. Werdau. Blitzschlag in 30 000-Boii- Leitung. Bei einem Gewitter schlug ein Blitz i„ die 30000 Polt Leitung znm Steiupleiscr Traiisformaiorcn- baus. In diesem wurde der Oclschglter heransgerissen. Das Oel kam infolge der Hitze znm Kochen. Er entstand eine Erplosion, durch die die Türen ans den Angeln ae hoben wurden. Die Erplosion ereignete sich, kurz bevor der Wärter das Transformaloreuhans betreten wollte, um nach de» Schäden durch den Blitzschlag zn sehen. Die Versorg»^ mit elektrischer Energie ersnhr keine Unter brechung, im sofort eine Umschaltung vorgcnommen wurde. Weiter aus dem Weq zur Beffermi, Las Ehrenlnedersdorjer BergwerlsungM Die vier Vermissten noch nicht geborgen Obwohl die Bergungsarbeiten auf der Verewigten Feldfiindgriibc ununterbrochen andanern, konnte bis zum Dienstagabend noch keiner der vier vermißten Bergar beiter geborgen werden. Die vier Bergleute sind nach dem llrtcil der Bcrgsachverständigcn anscheinend sofort nach Eintritt der Katastrophe innerhalb weniger Minn ien tot gewesen. Bei den Vermißten handelt cs sich um die Bcugleuto Fritz Seidel, geboren 1910 (zwei Kinder), Erich Schneider, geboren 1904 kein Kind), Fritz Landmann, geboren 1909 sein Kind), Paul Heimig, geboren 1902. Sämtliche üb rigen ciugcschlosscncn Bergarbeiter sind unverletzt gebor gen worden. Von zahlreichen Reichs- und Landcsdicnststcllcn sind Beilcidsknndgehungcn eingcgangcn. Die vom Führer ins Leben gerufene Stiftung für Opfer der Arbeit hielt eben falls Rückfrage n^id stellte den Angehörigen der Vernn- glücktcn größere Mittel zur Versüßung. Herzliche Anteilnahme des NcichSstatthaltcrs Das schwere Bcrgwcrksunglück in Ehrenfriedersdorf hat Neichsstaithalter und Gauleiter Mutschmann auf sei nem Krankenlager mit herzlicher Anteilnahme verfolgt. Er ha, für die Anachörigcn der vier noch vermißten Berg arbeiter einen größeren Betrag zur Verfügung gestellt. lkWN>WMWIlWWWM«MMlIlM WMMWWdttWWMilltllfttS AuSgabeort Dresden kür Donnerstag: Kräftiger, teilweise sehr böiger West- bis Rordwcstwiud. Wechselnde Bewölkung mit Schauern. Kühl. Wetterlage: Das atlantische Tief hat sich unter weiterer Verstärkung über die Scholtland-5nscln verlagert. Aus seiner Rückseite wurden kalte Lustmasscn weiter nach dem Süden verfrachtet. Mitteldeutschland wird am Don- ncrslag im Bereiche der Rückseilcnströmnng liegen. Es ist , mit sehr wcchselhastem, vielfach zu Schauern neigendem und ! kühlem Wetter zu rechnen. Die West- bis Nordwcstwindc I werden teilweise kräftig und sehr böig sein.