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Tageszeitung uns Mzeiger sür Dippowiswalüe, Schmie-eberg u. A. Bezaa-preil: Für ein«n Monat 2.— ! mit Anträgen; einzelne Nummer 10 Rpfg. I :: Gemrinde-Verbands-Gtrokonko Rr. 8 :: Fernsprecher: Amt Dlppoldtswaw« Nr. 4V3 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: t Aeltefte Zeitung de* Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ler Amtshauptmannschaft, Les StaLtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Sonnabend, am 30. Juli 1938 Nr. 176 104. Jahrgang . > Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite Milltmeterzetle 8 ^fg.; im Tertteil di« 93 Millimeter breit« Milltmeterzetle 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: Zur Fett ist Preisliste Rr. S gültig. :: ausgeht, wie die meisten Geschichten, Filme und Theater stücke enden. — Nach Nordafrika führt der Kulturfilm, ein Stück Kulturfilm ist schließlich auch der Anfang der Wochen schau, der über Salzburg berichtet, herrliche Bilder von der Geburtsstadt Mozarts bringt und, wenn auch etwas ver spätet, zum Besuch der Festspiele einladet. Der übrige Teil der Wochenschau ist außerdem sehr reichhaltig, vor allem findet auch der Sport wieder weiteste Berücksichtigung. — Ein Trickfilm „Japanisches Kunterbunt" bringt eine heitere Note in das sonst ziemlich ernste Programm. Rie-erfrauendorf. Wie bereits kurz gemeldet, schlug bei dem Gewitter am Freitag vormittag der Blitz in die sog. Schenk' Scheune, d. h. die dem Gasthof gegenüberliegende Scheune des Gasthofsbesitzers Eckert und zündete. Im Nu schlugen die Flammen, die im aufgestapelten Heu reiche Nahrung fanden, aus dem Dache heraus und griffen auch auf den durch Brandgiebel getrennten Anbau von Hermann und Reinhard Göhler über. Rasch eilten Ortsbewohner zur Hilfe herbei, doch waren sie dem Feuer gegenüber machtlos. Der Brandmeister der Reinharts« grimmaer Feuerwehr, der sich in Niederfrauendorf aufhielt, eilte auf einem Motorrad heim und alarmierte seine Wehr, die dann auch 2 Minuten vor der fernmündlich herbeigerufenen Motorspritze der Freiwilligen Feuerwehr Dippoldiswalde Wasser gab. An der Scheune konnte nichts mehr gerettet werden, hingegen gelang es, den Anbau teilweise zu erhal ten, dessen Dachstuhl aber zerstört wurde. Berbrannt ist viel Heu, landwirtschaftliche Geräte und Futtervorräte des Gasthofsbesitzers Eckert, in den Wohnungen haben die Mö bel durch dürchbrennendes Feuer, durch Wasser und auch beim Ausräumen gelitten. Oelsa. Am Freitag vormittag ging hier ein schweres wolken- bruchattige» Gewitter nieder. Es hat besonders aus den nach dem Tale führenden Seitenwegen durch starke Ausspülungen Schaden gemacht. Ebenso haben mehrere am Hang gelegene Häuser Wasserschaden. Für die Aecker war der Regen jedoch sehr gut. Zu einem unvergleichlichen Erlebnis wurde am Abend des Freitag die Feierstunde des Deutschtums im Ansland auf dem nächtlichen Schloßplatz, bei der Reichs- Minister Dr. Goebbels eine hinreißende Ansprache an die deutschen Brüder und Schwestern aus aller Welt hielt, die zum großen Fest der Leibesübungen nach Bres lau gekommen sind. Den Dank des Auslandsdcutschtnms sprach der Führer der Sudetcndcutschen, Konrad Hen lein, aus. Durch die Teilnahme des Reichsministers Dr. Goeb bels, der, wie schon beim Sängerbundcsfest so auch beim Hochfest der deutschen Leibesübungen in die schlesische Hauptstadt kam, war die abendliche Feierstunde ,dcs Deutschtums im Ausland zuln Ereignis des Tages geworden. Die Innenstadt selbst im großen Um kreis des Schloßplatzcs war für den gesamten Verkehr schon seit Stunden gesperrt, und hier schoben sich nun Kopf an Kopf ans den Bürgersteigen die Menschenmassen, während auf den Fahrdämmen in mustergültiger Ord nung die Kolonnen der Volks- und Ausländsdeutschen, die Männer in ihrer Sportkleidung, die Frauen teils in ihren farbenfrohen und kostbaren Trachten, teils auch im Turn- und Sportklcid, mit klingendem Spiel und flie genden Fahnen zu der Stätte der nächtlichen Feier mar schierten. Ueberall, wo sie in den Straßen erschienen, nm- branste sie freudiger Jubel, der auf dem Schloß platz zu einem endlosen Sturm begeisterter Freude an- schwoll. Der ganze von hohen Tribünen eingefaßte Schloß platz, in dem Girlanden geschmückte Fahnenschirme das gewaltige Viereck andentcten, bietet mit der Silhouette der Stadttürme über dem Grün der Bäume ein impo santes Bild. Hochauf steigen die von Fahnenmasten ein gefaßten Tribünen, die seit Stunden Kopf an Kopf von einer erwartungsfrohen Menge besetzt sind. Das Redner pult liegt vor dem linken Flügel des Schlosses, genau in Platzmittc. Unmittelbar vor der Tribüne ist eine breite Gasse freigelassen, in die die Fahnen einmarschieren wer den; zur Rechten und Linken dieser Gasse, unmittelbar vor dem Nednerpodinm, stehen die Blocks der deutschen Brüder aus aller Welt, im dunklen graugrün das statt liche Aufgebot der s u d e t e n d e u t sch c n Turner, im Hellen Grau die s u d e t e n d e u t sch e Jugend, dazn die verschiedenen Abordnungen des schaffenden Sn- oetendeutschtums, unter ihnen auch ein Bergmannsmusik Dresden. Lastzug saust abschüssige Straße hinab. Infolge Versagens der Kupplung kam auf der abschüssigen Krügerstraße eine Zugmaschine mit beladenem Anhänger in sehr schnelles Tempo. Der § 15 Jahre alte Beifahrer stürzte vom Wagen und Wurde I überfahren. Um unabsehbares Unheil zu vermeiden, steu erte der Fahrer die Maschine gegen eine Baumreihe, wo bei fünf Bäume umgelegt wurden, ehe der Lastzug zum. Halten kam. Der Fahrer konnte sich rechtzeitig durch Ab springen in Sicherheit bringen. Der schwerverletzte Bei-s fahrer wurde ins Krankenhaus gebracht. Bautzen. Bügeleisen nicht a b g e s ch a l t e t.s Fn der Wohnung des Ehepaares Schenk in Großdubrau! entstand, während sich das Ehepaar an seiner Arbeits-i stätte befand, durch ein nicht abgcschaltetes BügeleiseUl ein Brand. Nachbarn entdeckten das Feuer und drangen in! die Wohnung ein. Der Brand hatte bereits erheblichen! schaden angerichtet. «»«MUWWMKMMMWWWM Ausgabeort Dresden Sonntag: Veränderlicher Wind. Vorübergehend zu- nehmende Bewölkung. Trocken. Warm. Montag: Allgemein etwas stärker bewölkt, sonst keine wesentliche Aenderung. Wetterlage: Im Laufe des Freitag ist die subtropi sche Warmluft vollständig aus Mitteleuropa verdrängt wor den. Innerhalb der Kühlen Luflmassen, die nun in unserem Gebiet vorherrschend sind, hat sich ein Hochdruckgebiet ent wickelt, das am Sonnabend eine Wetterberuhlgung be wirkte. Det Einfluß einer neuen gegen England heran ziehenden Störyng Hal sich unter diesen Umständen nicht bis Mitteldeutschland ausdehnen können. volksdeutsches Bekenntnis Feierstunde des Deutschtums im Ausland IkHMelMWMMlAnWMMll/KkWMMMSeillMmMWli»^ All! der Keimt und dem MWM Dippoldiswalde. Im städtischen Freibad staut das Was ser nunmehr bis an die Stufen des Nichtschwimmerabteils, und der Badebetrieb hatte schon begonnen. Wenn eine wei tere Benutzung untersagt werden muhte, bis die volle Wassermenge eingelaufen ist, sind die Badebenüher selbst schuld, bez. haben es denen-zu dqnken, die sich nicht zu be nehmen wissen. Was soll man dazu'sagen> wenn erwach- > sene Jugendliche in das Schwimmer-Aoteil springen und hier, wo sie noch leicht Grund bekommen, mit den Füßen die Kiesdccke aufscharren. Es ist auch unverantwortlich, wenn solche sich als Zuschauer auf den Bassinrand sehen und die Haltestangen des Bades als Fußraste benutzen, wie es auch nicht angehen kann, schon auf den noch keineswegs fcrtiggestellten 3-Meter-Sprungturm zu klettern. Auch der - Lärm, wie er gestern abend zu hören war, ist doch wirklich nicht notwendig, die Freude kann schon in ruhigere Bahnen gelenkt werden. Vor allem ist strenge Selbsterziehung not wendig, das Bad als Allgemeingut recht zu achten und es zu halten und zu schonen, als ob es Eigentum wäre. Das muh nicht nur vom Alter, sondern auch von der Jugend und auch von den Kindern verlangt werden, für die die Eltern haftbar sind. — Gestern abend haben sich 5 Turner des hiesigen ATV. zur Teilnahme am Turn- und Sportfest nach Bres lau begeben. 2 Turnerinnen weilen schon seit mehreren Tagen dort. — Die Kraftpost 393, Dresden—Schmiedeberg—Rehe- feld, stellt ihre Sonnlagsfahrten und Vor-Sonntagsfahrten 7,00, 9,00, 14,30 ab Dresden, 17,40 und 18,44 ab Hermsdorf bis auf weiteres ein. Auf der Kraftpostlinie Chemnitz—Al tenberg werden die Zwischenfahrten 3 und 4, ab Hermsdorf 15,40, ah Altenberg 14,30 (verkehrend zwischen diesen Or ten) sofort eingestellt. — Radfahrerflucht. Höhere Strafe, weil er sich nicht um den Angefahrenen kümmerte. Das Gesetz sieht für Kraft« fahrer, die sich bei Derkehrsunfällen ihrer Feststellung durch die Flucht entziehen, schwere Strafen vor. Für Radfahrer gibt es keine Strafbestimmung hierfür. Und doch sind in letzter Zeit wiederholt Fälle vorgekommen, in denen das feige Davonfahren 'sich sür den betreffenden Verkehrssünder recht nachteilig aus wirkte. So konnte ein jugendlicher Radfahrer, der in Spandau bei Berlin einen anderen Radfahrer gerammt, ihm erhebliche Verletzungen zugefügt hatte und dann in schnellstem. Tempo davongefahren wär, erst nach mehreren Tagen auf Grund um fassender Fahndungen festgenommen werden. Das Gericht wies darauf Hin, daß zwar eine Verurteilung wegen Fahrerflucht nicht möglich sei. Wegen unkameradschastlichen Verhaltens aber, das der Radfahrer bewiesen habe, müsse er auf eine höhere Strafe erkannt werden, als für die festgrstellte fahrlässige Körperver letzung anzusetzen sei. Hoffentlich trägt dieses Urteil dazu bei, die leider vielfach noch sehr mangelhafte Disziplin der Radfahrer bei Derkehrsunfällen zu verbessern. Wenn man schon mal das Pech gehabt hat, jemand anzufahren, muß man als anständiger Mensch dem Betroffenen helfen und die Folgen tragen. Das gilt nicht nur sür den Kraftfahrer, sondern genau so für den Radfahrer. IV. 2. (Kä8) — Das am 8. August 1034 für den Bauer Richard Bruno Kunath in Luchau eröffnete Entschuldungsverfahren ist aufge« hoben worden. Dippoldiswalde. Die Ar-Ni-Lichtspiele, die !n der vergangenen Woche zu einem großen Telle ein neues Kleid bekommen haben, haben für die laufenden Spieltage einen großangelegten Hauptfilm auf dem Programm, den „Cine-Allianz-Film „Das große Abenteuer". Ge staltet wurde ec nach dem Roman „Mädel, warum fährst du nach Berlin?" Ausgestaltet ist er mit reizvollen Tän- zen, wie auch die Kostüme von unvergleichlicher Pracht sind. Leben in Amerika, in einer dramatischen Sitzung eines Riesenkonzerns und in einer Bar von zweifelhaftem Rufe, wechselt mit dem in Berlin. Darin spielen ein Ingenieur und ein Mädel, das von ihm gegen einen Raufbold geschützt wird und nach Berlin nachreist, die Hauptrolle, und dem Mädel wieder glückt es, ersteren von dem ihm zugeschobenen Mordverdacht zu reinigen. Dahinein spielten noch die mancherlei Szenen, in denen ein Revuestar immer wieder versucht, die frühere Liebe des Ingenieurs zu ihr neu zu entfachen und ihn für sich zu gewinnen. Albrecht Schoen- Hals spielt die Rolle des Ingenieurs in Vollendung, Maria Andergast ist reizend in der Rolle des munteren Mädels aus Amerika und Charlotte Susa paßt vortrefflich in die Rolle des RevuestarH, Eine Stunde lang werden die Zu schauer in vollster Spannung gehalten, bis der Film dann so lüg in Knappentracht, mit roten Federbüschen an den! Kappen. Hinter den Sudetendeutschen folgen die Abord-! nungen aus dem übrigen Europa und aus Uebersee, alle! mit ihren Fahnen, viele in ihren Trachten oder im sport-! lichen Gewand. Kurz vor 22 Uhr zieht die sudetendeutsche Jugend, einen feurigen Saum um das gewaltige Rechteck, das! nun ein einziger Menschenblock geworden ist. Scheinwer-t fer huschen über die Kolonnen und erhellen lauter glück-! strahlende, freudig erregte Gesichter. Begeistert begrüßt erscheint Dr. Goebbels, be-j zleitet vom Gauleiter und Oberpräsidenten, dem Reichs-! sportführer, dem Gauleiter und Staatssekretär Bohle,! sein Kommandierenden General des VIII. Armeekorps.! Konrad Henlein und dem schlesischen Führerkorps Im feierlichen Zng marschieren die Fahnen, an der Spitze das neue Bunbesbanner des Reichsbundes sür Leibesübungen, flankicri voll zwei Hakenkreuzfahnen und begleitet von den ältesten Traditiönsfahnen der. deutschen Turn- und Sportvereine im Ausland, ein, gefolgt von der stattlichen Abordnung der schwarz-weißen Fahnen desSudctendeutschen Tu r n Verbandes und den Bannern der deutschen Turn- und Sportvereine in aller Welt. Man erkennt im matten Licht des Abends und der Scheinwerfer die Fahnen der deutschen Turnei Nordamerikas, Chiles, Australiens und all der anderen Länder, aus denen Abordnungen zu dem großen Fest nach Breslau kamen. Dann intoniert die Musik unter atemloser Stille ein« feierliche Weise, und die Wiener Singgruppc fällt mit dem Lied „Heiliges Vaterland" ein. Der Rcichssportführcr eröffnet die nächtliche Feier stunde. Der Dank der Volksdeutschen Umbraust von stürmischem Beifall nimmt der Führer der Sudetcndcutschen Partei, Konrad Henlein, das Wort: „Deutsche Volksgenossen! Viele Tausende deutscher Man ner und Frauen, Jungen und Mädel aus dein Auslande sint hier in Breslau zu der bisher größten auslandsdeutsche» Feierstunde im Eroßdeutschen Reich angetreten. Deutsche aui der ganzen Welt, aus allen Ländern, wohin das Schicksal Men schen unseres Volkes verschlagen hat. sind hier zu einem echte» deutschen Volksfest vereinigt. Das deutsche Volk im Reich hat seine Brüdern und Schwestern von drauken aus das allerber.