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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. U. j Bezugspreis: Für einen Monat 2.— s - mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. j 1 :: Demeinoe-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: k i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 > l :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: - Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Sladlrakes und des Finanzamts Dippoldiswalde Sonnabend, am 20. August 1938 Nr. 194 - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite ; - MilUmeterzeiie 6 Rpfg.: >m Tertteil die S3 t : Millimeter breite Milllmeterzelle 18 Rpfg. ' s :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: f ß :: Zur Kit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: k 104. Jahrgang Ans -er Mat un- dm 5nOnIand Dippoldiswalde. A r - N i - L i ch t s p i e l e. Die kleine Shirley Temple ist, wenn auch Amerikanerin, in Deutsch land gut bekannt und gewinnt mit ihrem kindlichen, frischen Spiel und ihrem selbstbewußten Wesen immer aufs Neue die Herzen der Lichtspiclbcsucher. Menn im Aushang und in der Vorankündigung ein Film mit dieser kleinen Film größe angesagt ist, dann warten schon unsere Kinder auf die Nachmittags-Vorstellung genau so, als wenn Pat und Pa- tachon auf dem Programm stehen. Nun läuft wieder ein Film mit Shirley Temple: „Der kleinste Nebelt". Er führt in den Kampf der Nordstaaten von USA mit den Südstaalen, der 1861 um die Befreiung der Sklaven ausge- fochtcn wurde. Ein Pflanzer ist als Hauptmann bei den Truppen der letzteren und durchbricht wiederholt die Linie der ersteren, uni Frau und Kind zu besuchen, zuletzt von einem ergebenen Schwarzen geholt, als seine Frau stirbt. Dabei wird er gefangen, ein gegnerischer Oberst will ihn um seines Kindes willen befreien, doch er wird später erkannt und samt seinem Helfer zum Tode verurteilt, zuletzt aber doch infolge des freimütigen Bekenntnisses seines Töchter chens beim Präsidenten begnadigt. Daß dieses die Haupt rolle spielt und eben durch Shirley Temple dargcstellt wird, kann man sich wohl denken, aber man muß cs auch gesehen haben, wie sie ihre Nolle därstellt, wie ernst sie alles nimmt und dabei so niedlich und lustig wirkt. Ganz wundervoll ist sie auch in den Tänzen, die sic mit dem schwarzen Haus meister „Onkel Billy" tanzt. Lob zollen muß man aber auch den Darstellern der Nollen des Pflanzers und des ihn be freienden Obersten, die mit viel Geschick und LebenSwahr- heit ihre Aufgabe gestalten. — Ebenfalls amerikanischen Ur sprungs ist der humoristische Beifilm „Tanzstunde mit Hin dernissen". Er liegt unserem deutschen Empfinden nicht so recht, man muß über manche Szene aber doch herzlich lachen. — Wesentlich mehr bietet der Film von unserer „Deutschen Turnerschaft", der diese in ihrer ganzen Kraft und Stärke, in ihrer weiten Verbreitung über die Neichs- grenzcn hinaus, in ihrer Arbeit, ihrem Können und Streben zeigt und sie auch als die gewaltige Säule deutschen Volks tums deutlich herausstellt. — In der Wochenschau, die außer ordentlich reichhaltig ist, werden Bilder gezeigt von der Bei setzung der Königin Maria von Rumänien, vom Besuche des Stellvertreters des Führers in Kärnten, von den Fest tagen in Bayreuth, vom Aufenthalt des englischen KönigS- paareS in Paris, von amerikanischen Flottenparaden, und der Sport ist vertreten mit Bildern vom TenniS-Turnier und dem großen Nürburgrennen. — Bis zum 1. Oktober müssen bekanntlich alle Fahrer von führerscheinfreien Kraftfahrzeugen eine Prüfung zur Erlangung des Führerscheins Klasse 4 ablegen. Zur Vorbereitung auf diese Prüfung führt die Deutsche Arbeitsfront — Abt. Betriebsführung und Berufserziehung — in Gemeinschaft mit dem NSKK in Dippoldiswalde, Glashütte, Schmiedeberg, Kreischa und Frauenstein Kurse durch. Vorgesehen sind 4 Abende mit je 2 Stunden, in de nen alles Notwendige behandelt wird. — Am heutigen Sonnabend treffen zu einem acht- bis zehntägigen Aufenthalt 1200 KdF-Hrlauber aus dem Gau Berlin und der Stadt Leipzig im Osterzgebirge ein. Sie werden in den Orten Altenberg, Geising, Rcchenberg- Bienenmühlc, Frauenstein, Hermsdorf und Nassau untcr- gebracht werden. — Das am 27.April für den Bauer Mar Otto Petzold in Luch au und das am 27. Juli für den Bauer Mar Bruno Erich Jungnickel in Hermsdorf über Dippoldiswalde eröffnete Entschuldungsverfahren ist aufgehoben worden. — In dem Ent- s k uldungsverfahren für den Betrieb der Landwirtinnen Hedwig Liska Nitzsche geb. Speer und Emma Helene Nitzsche geb. Hayn inSeifersdorf wird der Entschndungsstelle Ermächti gung zum Abschluß eines Zwangsvcrgleichs erteilt. Höckendorf. Aufgeboten wurden der Arbeiter Otto Friedrich Bernhardt aus Dippoldiswalde «bisher Höckendorf) mit der Arbei terin Martha Erna Menzel aus Freital. Höckendorf. Frcilagnachmiltag gegen l Uhr geriet ein Rad fahrer aus Seifersdorf, der die abschüssige Borlas—Höckendorfer Straße herunlergefahren kam und nach Edle Krone wollte, in der starken Rechtskurve zu weit nach der StraßenmiUc und fuhr so direkt in den Anhcingcr eines von Edle Krone nach Höckendorf fahrenden Lieferwagens. Da der Kraslwagenführer diesen Unfall nichl sofort bemerkte, wurde der Radfahrer samt seinem Fahrrad noch 6 Meter am Boden mitgeschleift. Er erlitt, besonders am Kopfe, so starke Verletzungen, daß er ins Stadtkrankenhaus Frei tal gebracht werden mutzte. Während das Fahrrad vollkommen unbrauchbar wurde, erlitt das Auto keinerlei Beschädigungen. Der Berunglücklc befand sich auf dem Wege zur Arbeitsstelle^ ver Führer beim II. Armeekorps Zweitägiger Besuch in Pommern Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehr macht traf zu einem zweitägigen Besuch auf dem Truppen- nbnngsplah Groß-Born ein, um an den Truppen übungen deZ II. Armeekorps teilznnchmen. Beim Ein treffen ans dem Platz wnrde der Führer durch den Ober befehlshaber des HcercS, Generaloberst von Brau- chitsch, den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe I, Generaloberst v o n Ji u n d st e d t, den Kommandierenden General des II. Armeekorps, General der Infanterie Blaskowitz, nnd den Ganlcitcr von Pommern, S ch w c d c - (5 o b n r g, der als Ehrengast des Heeres an den Hebungen tcilnimmt, begrüßt. Der Führer bei leinen Soldaten Jubelnder Empfang auf dein Truppenübungsplatz Groß Born Groß-Born erlebte am Freitag seinen großen Tag Der Besuch des Führers auf dcni Truppcuübuugsplat hatte sich wie ein Lauffeuer herumgcsprocheu, und schor in den frühen Vormittagsstunden sah man die Einwohnci der umliegenden Städtchen und Ortschaften in langer Zügen zu den Anmarschslraßen eilen. Da es sich aber un eine gefechtsmäßige Ucbnug handelte, war der hierfm vorgesehene Abschnitt des Truppenübungsplatzes Herme tisch abgespcrrt. Der kleine Bahnhof Groß-Born war mit Fahnen uni Girlanden festlich geschmückt. Vor dem Bahnhof war ein« Ehrenkompanie des Jntantcrie-Ncgimcnts 94 mit Mw sikkorps und Spielmannszng sowie der Ncgimentssahnc ausmarschicrt. Kurz vor 14.30 Uhr wird der Sonderzug des Führers gesichtet. Kommandowortc ertönen, dann setzt, als der Zng einlänst, der Präsentiermarsch ein. Als erster entsteigt der Führer dem Sondcrzng, begleitet ! von Ncichslcitcr Vormann sowie seinen persönlichen nnd I militärischen Adjutanten. Am Eingang des Truppenübungsplatzes stehen die Lagcrwachen als Ehrenwache mit Doppelposten vor Ge wehr. Durch das gesamte Lager und bis hinaus zum Uebungsplatz stehen mit präsentiertem Gewehr die Sol-« baten des Uebungsplatzcs, durch deren Spalier der Fühs rer ganz langsam fährt. Die Freude darüber, daß sie den Führer aus numittclbarcr Nähe sehen dürfen, leuchtet oeu juugen Trägern unserer Wehr ans den Gesichtern, Das ganze Lager ist mit Fahnen geschmückt. Nachdem der Führer auf einem das Gelände beherr schenden Hügel cingctrosfen ist, steigt am hohen Mast das gelb-rote Warnzeichen empor, das ankündigt, daß gefechts mäßige Uebnngen stattfinden. Der Nebung liegt die Annahme zu Grunde, daß ein Fnsauterie-Negimcnt auf die stark befestigte Hauptkampf linie des Feindes gestoßen ist, der unter Zuhilfenahme schwerer Angrifsswaffen eingedrückt werden kann. Nach dem die schwächste Stelle des Gegners erkundet ist, greift die schwere Artillerie ein, und deutlich sind ans dem rech ten Flügel die Einschläge zu erkennen. Nach einem Vor- bcrcitnngsscucr verstärkt sich der Einsatz der Artillerie, und unter ihrem Schutze gehen auch die Sclstitzcn staffelwcise auf dem rechten Abschnitt vor. Den Höhepunkt erhält die Hebung, als aus ciucm Waldeinschnitt ein Panzerangrisf ans den linken Flügel erfolgt, dem Panzerabwehrkanonen l nnd das konzentrierte Feuer der Jnsantcricschützcn und > der Artillerie ein vorzeitiges Ende bereiten. Mit Hurra rollen die Schütze» die feindliche Kampslinie ans. Die beteiligten Truppen rücken in die Unterkünfte. Die Bewohner der umliegenden Dörfer nnd Städtchen außerhalb des Geländes haben ans den Zufahrtsstraßen ! lange ausgcharrt, um den Führer noch einmal zu sehen und ihm ihre Liebe und Verehrung zu bekunden. Nach Beendigung der Ucbung verweilte der Führer mit den Ehrengästen des Heeres einige Stunden im .Kreise der Offiziere und Beamten des Truppenübungsplatzes, Am Abend sand dann im Offiziershcim mit dem Blick auf den herrlichen Piclbnrger See der Große Zapfen streich vor dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht statt, an dem sechs Mnsikkorps, zwei Trompctcrkorps nnd sämtliche Spicllente sowie drei Jnfanlcrickompanien als Fackelträger tcilnahmcn. Dresden. Drei Nadfahrer a n g e f a h r e u. Beim Ucbcrholen eines Lastkraftwagens fuhr ans der Königsbrücker Straße, Ecke Louisenstraßc, ein Personen kraftwagen drei Nadfahrer an. Zwei Radfahrer wurden leicht, einer schwer verletzt. Dresden. Schwer verletzt. Am Bischossplatz ereignete sich ein Zusammenstoß zwischen einem Liescr- krastwagen und einem Kraftradfahrcr. Dabei erlitt die 44 Jahre alte Begleiterin des Motorradfahrers schwere Verletzungen: sie sand Aufnahme im Krankenhaus. Radebeul. F c st g c n o m m e n. Vou der Kriminal polizei Dresden wurde eine in Radebeul wohnende vier- undfünszig Jahre alte Fran wegen gewerbsmäßiger Ab treibung fcstgcnommcn. Sic ist überführt, seit 1934 in mehreren Fällen gegen Bezahlung Schwangerschaften widerrechtlich unterbrochen zu haben. Wilsdruff. Dreijähriger ertrunken. Beim Entcnsüttern stürzte in Mohorn der dreijährige Hermann Nunar in einen Teich. Das Kind wurde von einem zwölfjährigen Jungen geborgen. Die Wiederbelebungs versuche waren jedoch erfolglos. Freiberg. Vor der Großen Strafkammer des Land gerichts fand die Hauptvcrhandlung gegen den am 28. April 1900 geborenen Max Bruno Fritz Wunderwald aus Geising stall, der wegen Amlsunkcrschlagung angeklagk war und sich auch wegen versuchter Notzucht zu verantwor ten hatte. W., der früher in Dittersbach als Bürgermeister tätig war, halte dort Schulden gemacht. Um diese abzu decken, borgte er sich bei einem Unternehmer 3600 NM. Als er im April 1936 genötigt war, das Darlehen zurück zuzahlen, Kain er in Schwierigkeiten. Er entnahm daher der Gcmeindckasse, die er verwaltete, 4000 RM., für die er einen Schuldschein i» den Geldschrank legte. Der Angc- klagke gab vor, er habe geglaubt, dieses eigenmächtig ciu- ncmmcne Darlehen, von dem er dem Gemeinderat nicht ein mal Mitteilung gemacht hatte, durch eine zu erwartende Erbschast oder durch sparsames Wirtschaften zurückzahlen zu können. In einer dem Haushaltplan beigesüglcn Vcr- mögcnsübcrsichk für die Aufsichtsbehörde hat der Angeklagte das Darlehen verschwiegen. Er hat vorsätzlich die Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen, mißbraucht. Erst ge raume Zeit später Hal der Angeklagte das Geld ersetzt. Da der Angeklagte aber sonst als tüchtiger Bürgermeister be kannt ist, sah das Gericht diesen Fall nicht als besonders schwer an. Der Angeklagte habe die Gemeinde nicht dauernd schädigen wollen. Ferner hat der Angeklagte um die dama^ lige Zeit versucht, an der Zeugin L. Notzucht zu verüben. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte gegen den Angeklagten 1 Jahr Gefängnis und 300 NM. Geldstrafe. Von der versuchten Notzucht beantragte er den Angeklagten freizusprechen. Die Strafkammer verurteilte W. wegen Un treue und versuchter Notzucht zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, 3 Jahren Ehrcnrcchtsverlusl und zur Tragung der Kosten. Döbeln. In einem Döbelner Betrieb konnten der Werkzeug dreher Hugo Walz und der Lagervorarbeiler Hermann Rödig auf eine 50 jährige Tätigkeit zurückblicken. Die beiden Arbeits- veteranen wurden im Nahmen einer schlichten Feier durch den Oberbürgermeister, den Kreisleiter und den Betriebssührer geehrt. Chemnitz. Tödlicher Verkehrs Unfall. An der Kreuzung Zwickauer und Friedrich-Cchlegel-Straßc wurde ein Radfahrer von einem Lastkraftwagen angc- fahrcn und dreißig Meter weit mitgcschlcist. Der Rad fahrer erlitt sehr schwere Verletzungen, die seinen alsbal digen Tod zur Folge hatten. Die Schuldsragc ist noch nicht geklärt. WMMWWdeMilhMllttdlML AuSgabeorl Dresden Sonntag: Im Lause des Tages stärker bewölkt. Nei gung zu vereinzelten Niederschlägen. Gegen abend Auf heiterung. Etwas kühler. Winde um West. Montag: Bei westlichen Winden meist heiter. Wie der etwas wärmer. Wetterlage: lieber Westeuropa dringen wieder Kaltlustmasscn aus der Nückseitc einer über Westdeutschland liegenden Störungsfront ein. Diese Stiftung wird Mittel deutschland bereits im Laufe des Sonnabend erreichen und zu Gewittern Anlaß geben. Es ist dann mit kühlerem, stär ker bewölktem und zu örtlichen Niederschlägen neigendem Wetter zu rechnen. Gegen Sonntagabend ist allerdings wie der mit beginnender Aufheiterung zu rechnen.