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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger sür Dippolüiswal-e, Schmieöeberg u. U. : Bezugspreis: Für einen Monat 2— N.L - mit Zutragcn; einzelne Nummer 10 Rpfg. : :: Gemeinöe-Verbanös-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 i :: Postscheckkonto Dresden 125 4« :: !... Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Stadtrales und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite - Millimeterzelle 6 Rpfg.,' lm Terttell die V3 f Millimeter breite Mllllmeterzelle 18 Rpfg. l :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Kit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: Freitag, am 5. August 1938 104. Jahrgang Rr. 181 M; der Mat und dem SMMM Dippoldiswalde. Die heißen Tage halten weiter an, doch scheint es, als ob sich eine Umgruppierung des Welters vollziehen wollte. Heute ist der Himmel stärker bewölkt und der Wind weht mehr aus südlicher Richtung. Eine Ab kühlung mit vorübergehendem Regen könnte nichts schaden. — Am Sonnabend treffen wiederum «Oti „KdF"-strlau- bcr aus dem Gau Berlin zu einem 14 tägigen Urlaub im Osterzgebirge ein. Die Unterbringung erfolgt in den Orten Bärenstein, Lauenstein, Geising und Altenberg. — Geldlotterie sür das Deutsche Role Kreuz. Der Reichsminister des Innern hat mit Zustimmung desRcichs- schahmeisters der REDAP dem Deutschen Role» Kreuz die Genehmigung zur Veranstaltung einer Geldlotterie zur Förderung seiner Bestrebungen für das ganze Reichsgebiet außer Oesterreich erteilt. Zur Ausspielung gelangen 1 Mil lion Doppellose zu je RM. 1.— oder 2 Millionen Einzellosc zu je RM. 0,ö0. Der Gewinnplan enthält MiEll, Ge winne im Gesamtbeträge von RM. 27,1000.— Die Ziehung sinvet am 20., 21. und 22. September in Berlin statt. Reichstädt. Insolge Rückganges der Maul- und Klaueu- seucbe hat die Amtshauplmannschaft genehmigt, daß vom kommenden Sonntag an wieder die regelmäßigen Gottes dienste gehalten werden können. Frauenstein. Ein Radfahrer sand am Mittwoch gegen Mittag in der Nähe der Steinbruchbaracken am Weißen Ekin den 70 Jahre allen G. aus Oberlichtcnberg besinnungslos in einer Blutlache unter dem Korbwagen liegend vor, der ohne Pferd guer zur Straße stand. G., der eine schwere Gehirner schütterung davongetragen hat, wurde ins Krankenhaus Frauen stein gebracht^ er ist noch nicht vernehmungsfähig. Vermutlich hat das Pferd gescheut und G. ist bei dem Versuch, es auszuhalten, unter den Wagen gestürzt, das Pscrd aber hat sich losgerissen, cs wurde in Burkersdorf aufgehalten. Dresden. Ani Donnerstag nachmittag stieß im Rangierbc- tricb des Bahnhofs Eoswig (Bez. Dresden) eine Rangicrgruppe durch Flankenfahrt mit einer ablaufcndcn anderen Rangier gruppe zusammen. Dabei entgleisten vier Güterwagen. Der Ober bau und eine Weiche wurden beschädigt, ein Gütcrzug-Haupt- gleis für mehrere Stunden gesperrt. Verletzt wurde niemand. Dresden. V om La st w a g e n über s ahrc n. Ji. Eoswig wurde ein Krastradsahrer von einem Personen kraftwagen gestreift. Der Motorradfahrer geriet ins Schleuderu und stürzte unter einen Lastkraftwagen. Ter Verunglückte wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Dresden. K c t t e u b r i c s-U n f u g. Erfahrungs gemäß sind Kcttenbriefc geeignet, erhebliche Beunruhigung in die Bevölkerung zu bringen, zumal ihr Inhalt unter AusnuNnng des Aberglaubens irgendein Gebiet betrifft. In Dresden sind zur Zeit unvollständige Kcncnbriesc im Umlauf mit der Aufforderung, neun Abschriften an ver schiedene Freunde weilerzuleilcn. Es handelt sich hier nm Briese, in denen lediglich einige bekannte Personen genannt sind, die ihr Glück gemacht hätten, weil sie der Aussorderung um Versendung und Weitergabe »achgckom- mcu seien. Tie Versendung und Weitergabe ist völlig unsinnig. Wer einen solchen Brief besitzt oder erhallen sollte, wird gebeten, ihn bei der Kriminalpolizei abzii- gcbcn. Großenhain. Schweres Unwetter. Bei dem hier nicdergegangenen WärmegewiUcr mit Hagel ging ans der Weinbrnuncnslraßc ein Pserdcspann durch, wobei der 47 Fabre alte Geschirrführer Bischofs vom Wagen siel und ein Bein brach. Zahlreiche Bäume wurden durch ocn Sturm entwurzelt. Auch die unter Naturschutz stehende alte Pappel an der Meißner Ctraßc sowie die Vetcranen- lindc von 1870/7l in Klcinthicmig sind dem Unwetter zum Opfer gefallen. Leipzig. Drei B a h n a r b c i 1 e r überfahren und getötet. Am Donnc''stagvormitlag wurden aus oem Bahnhof Leipzig - Eonnewip im Ferngleis Hof— Leipzig drei Bahnunlcrhaltnngsarbcucr von einem durch fahrenden Eilzug überfahren und aus der Stelle getötet. Die Verunglückten halten offenbar die Warnsignale über hört. Roßwein. Der nasse Tod. Beim Baden in der Mulde geriet der 18jährige Schmicdehclscr Kurl Hentschel m einen Slrndcl und ging nnler. Die Leiche des jungen Mannes, der erst schwimmen lernen wollte, konnte am späte» Abend geborgen werden. — Ferner sand bcini Baden in der Stricgis der 30jährige Landwirt Herbert Schönberg den Tod. Marienberg. Ertrunken. Beim Baden an ver botener Stelle im Großen Teich bei Obersaida sand der »bjäbrigc Martin Wange ans MiUelsaida den Tod. Marienberg. T ö d l i ch e r K l c I t c r u n s a l 1. Beim Klettern am Hinstcin stürzte ein Funge ab und erlitt Haule tschechische Ausreden Prag „erklärt", „bedauert", und „bestraft" Das Tschecho-Slowakischc Preßbüro hat über den Grenzzwischensall in der Nähe von Glaß eine Meldung veröffentlicht, die folgendermaßen lautet: Bel einer Flic- gerübung, die am 3. August in Ost-Böhmeu staltsaud, i verloren drei tschecho slowakische Flugzeuge die Orientic- ' ruug und gerieten über deutsches Gebiet in der Umgebung i der Stadt Glaß. Die deutsche Gesandtschasl iu Prag schritt ; ! am 4. August im Außenministerium gegen dieses Uebcr- ! fliegen ei». Tas Außenministerium sprach sein Bedauern über diesen Vorsall aus. Ucberdtcs werden die Flieger, die den Zwischenfall verschuldet haben, bestraft werden. * Hierzu schreibt der Tcutsche Dienst: Das amtliche Tschecho slowakische Preßbüro gibt eine Erklärung her aus, die mit den Talsa ch e n der deutschen Untersuchung schwer in Einklang zu bringen ist. Es ist völlig - unerfindlich, wie am Mittwoch, als bei klarstem Wetter beste Sicht herrschte, drei tschechoslowakische Flieger sich so verflogen haben sollen, daß sie über 20 Kilometer nach Deutschland hinein und dann noch 40 Kilometer ans dcul- schem Gebiet entlang geflogen sein sollen. Besonders erstaunlich ist cs. daß selbst die Uebersülle von Hakcnkrcuzfahnen, die gerade an diesem Tage in Glaß zu Ehren der Teilnehmer des Deutschen Turn- und Sportfestes wehten, den tschechischen Fliegern, die i n n u r 1ö0 Nieter Hohe über der Stadt kreuzten, nicht aus gefallen ist. ES scheint dvch so zu sei», daß auch gewiße amtliche Stellen in Prag ein Fnlercsse au der Schnssuug von Zwi schenfällen haben, deren Folgen nicht abzusehcn sind. Eine Bestrafung, Ivie sie in der Meldung des Preß büros erwähnt wird, ist auch schon in früheren Fällen Zngesicherl worden, vhne daß dann eine wirkliche Strafe verhängt wurde. Gerade in diesen Tagen werden Tsche chen, die sudelendentschcs Blnt vergossen haben, von tsche chischen Richtern mit kleinsten Strafen bei reichlich ge währten Bewähruugssristen i n G naden entlass e n. > Rian scheint sich an gewissen Prager Stellen darüber keine Rechenschaft zn geben, daß auch Dent s ch land zu solchen Abwehrmaßnahmcn gezwungen sein könnte, wie sie Frankreich an der Pprenäengrcuze gegenüber Not- spanicn hat treffen müssen. Tic Erregung der deutsch-.» Bevölkerung in den überflogenen Grenzgebieten war und ist so groß, daß die Schuldige» a» solche» Zwischenfälle» mit der Möglichkeit einer Abwehr bei wiederholte» Greuz- vcrlct.uittgen rechne» müsse». WM NOM W Mg DeutWanb verlang; Bestrafung der schuldigen Flieger Tic Deutsche Gesandtschaft in Prag hat gegen die eriicMc, offenkundig vorsätzliche Ucbcrslicgmig deutsche» Reichsgebietes bis zur Stadt Glatz durch tschecho slowa kische Militärflugzeuge schärfste» Ei»spr«ch bei der tschecho slowakische« Regierung erhoben und Bestrafung der Schuldigen verlangt. Ter freche Erkundungsflug tschechischer Flieger nach Glaß stellt eine derartige Herausforderung dar, daß hier eine bloße Entschuldigung nicht mehr genügt. Tie Rcichs- regiernng hat daher auch schärfste Verwahrung in Prag eingelegt und die Bestrafung der Schuldigen ver langt. Was gebe cs auch bci dieser nencn Grcnzvcr- lchnng noch zn entschuldigeu?! Au dcm Tage, da die tschechischen Militärflugzeuge sich in niedrigster Höhe über der immerhnl 20 Kilometer von der Grenze entfernten deutschen Stadt Glaß tummelten, strategisch wichtige Punkte ans die Platte bannten, scharfe Kurven rissen, um freie Blickfelder sür die Aufnahmen zu bekommen, da lag herrlichster Sonnenschein über den schlesische» Bergen. Ta hätte» die tschechischen Flieger, die sich nach einer Pra ger Zusicherung 10 Kilometer von der Grenze fcrnhaltc» müssen, selbst im Halbschlaf die Grenze erkennen müssen. Ans keinen Fall aber hätten sie sich 20 Kilometer landein „verirren" können, nm dann auf dem Rückflug noch wei tere 40 Kilometer deutschen Landes- abznpatronilliere». Zn dieser Grenzverlehnng war das Vorhandensein böse il Will e n s die unerläßliche Voraussetzung. Bös willigkeit aber läßt sich nicht entschuldigen, der gegenüber hilft nur die Bestrafung! Taß die tschechischen Flieger ihren Erknndnngsslug ausgerechnet an dem Tag veranstaltet haben, an dem Lord Runciman in Prag ciiigetrofsen ist, nm die fried liche Lösung der Nationalitätenfrage zu fördern, stellt geradezu eine Verhöhnung Europas dar! Prag will gar keine Entspannung, kein ehrliches Einvernehmen — zumindest aber fehlt der Prager Negierung die Auto rität, um sich gegen die kriegslüsternen Brandstister im eigenen Lande durchznsetzcn. Tas eine aber ist ebenso schlimm wie das andere! Tenn in beiden Fällen ist das Land, in dcm derartige Verhältnisse herrschen, ein Herd der Unruhe und ein Wctterwinkel von Ueberraschun- gcn aller Art. Wenn bisher trotz der unmifhörlicheu tschechischen Provokationen Katastrophen verhindert werden konnten, so hat das die Welt ausschließlich dem Ernst des deutschen Friede n s w illcns und der B eson ne n h e i t D c- u t s ch l a n d s zu verdanken. Weiter dar auf zu spekulieren, daß die Tobsucht dieses kleinen „for schen Staates" ohne ernstere Folgen bleiben wird, weil eben der große Nachbar, dem Prag mit dem Säbel nm die Nase fuchtelt, Selbstdisziplin geling besitzt und ebenso das iu den tschechischen Zwangsstaat hincingepreßle deutsche Volkstum, heißt denn doch, Tcutschland etwas zilinnten, Ivas nicht seines Amtes ist. E n r o p a ist daran interessiert, daß der kleine tschechische Staat, der da unter den Völkern drohend ans Moskauer und Pariser Krücke» ciilhcrstolziert, z»r Raison gebracht wird! Und das bald! Es ist höchste Zeit, Prag endlich darüber ausziiklä- rcii, daß ein Staat, der sei» L c b c » s p robl e m »icln zu lösen vermag — und diese Bcdcnwng hat die Nationa litätenfrage für die Tschccho-Slowakci —, Nachsicht ganz und gar nicht zu erhoffe» Hal, wenn er ans seiner Schwäche heraus die Tiuge i» die Länge ziehe» »iid »och mehr komplizieren will. Für uns jedenfalls liegen die schwere Kopfverletzungen. Er ist im Marienberger Krau- Icnhans gestorben. Obcrwicfculhal. Von Wespe» überfalle». Lin im Zcchcngrmid spazicrengchciider junger Vian», der Kne kurze Hose trug, wurde plötzlich von einem Wcspen- fchwarm überfallen. Tic gefährliche» Infekte» brachte» )cm Spaziergänger ernstliche Verletzungen bci. so daß cr unter heftigen Schmerzen znsammcnbrach und sich in ärzt liche Behandlung begeben mußte. Zwickau. DcrTod i m B a d c. Der Ivjährigc Rudi Gerhard Müller, der bci seinen Elter» die Ferie» ver brachte, ertrank beim Baden im Erosscncr Sommerbad. Die Leiche wurde erst abends gesunde», als mau beim Schließen der Badeanstalt i» der Zelle die Kleider des iungcn Mannes bemerkte. EclartSbrrgn. Er will zehn Z e ii I n c r v e r - schnnpsen. Ten Rekord im TclmnPNabakverbranch oürsle ei» hiesiger Schneidermeister für sieh in Anspruch nchnzcn. Er schnupft seit seiner Jugend und Hai es tus jetzt ans 770 Pfund Schnupftabak gebrachl.^Turchjchniltlich benötigt cr im Monat ein Kilo. Da der Schneidermeister erst 65 Jahre all ist, hofft er. cs noch aus einen Gefaml- ocrbranch von zehn Zentnern Schnupftabak zu bringen' Reichenberg (Böhmen). In einer im 0. Elockwcrk des ncucrbaukcn Generali-Palastes in Reichenberg gelegenen Wchnung war am Donncrskagnachmikkag der Kammerjäger Mar Haase lälig. Er vcrweudclc bci dcr Säuberung dec Wohnung das gefährliche Blaugas. Vermutlich durch einen nicht verschlossenen Luslschacht gelang das Gas auch in meh rere tiefer gelegene Wohnungen, deren Inhaber zum Glück nicht zu Hause waren. Rur in einer Wohnung im 1. Stock werk wurden dcr Schuldirektor Görlach und seine Ehefrau vergiftet ausgcfundcn. Trotz zweistündiger ärztlicher Be mühungen konnten die Eheleute nicht nm Leben erhallen werden. Durch das Gas sind sämtliche im Hause ausbcwahr- ten Lcbcnsmitlel unbrauchbar geworden. i MttmsrhnsW üesRMMMdWes AuSgabcork Dresden sür Sonnabend: Warm. Gewittrig. Südöstliche Winde. Wetterlage: Das unser Welter bestimmende Hoch-- druckgcbick verlagert sich langsam nach Ostland. Auf seiner Westseite werden wir bci südöstlichen Winden weiterhin warmes, zu Gewittern neigendes Wetter behalten.