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Tageszeitung un- Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmie-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Npfg. :: Gemelnoe-VerbanLs-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Sladlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite . Millimeterzeilr 6 Rpfa.; im Tertteil die 03 f Millimeter breit« Mllltmeterzeile 18 Rpfg. z :: Anzeigenschluß: 10 Ahr vormittags. :: L :: Zur Jett ist Preisliste Nr. 5 gallig. :: - Mittwoch, am 6. Juli 1938 104. Jahrgang Nr. 155 Ms -er Mat Md dein Sa-WM Dippoldiswalde. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurden im Stadtgebiet Blumenkästen verschleppt, Zaunfelder ausgehoben, Efeuwände in die Meitzeritz gewor fen und auf der Berreuther Höhe die dort stehende Bank herausgerissen. Die Polizei bittet um sachdienliche Mittei lungen, die vertraulich behandelt werden. — Diese Bitte der Polizei kann nur in jeder Weise unterstützt werden, damit diese Rüpel ihrer gerechten Strafe nicht entgehen. Das, was da getan wurde, ist kein Ulk mehr, das ist auch keine einfache Sachbeschädigung. Die Täler haben sich mit ihrem Tun ausserhalb der Volksgemeinschaft gestellt. Ganz sinn los sind die Efeuwände an der „Sonne" über das Geländer hinabgeworfen worden u. a. Am schlimmsten ist aber auf der Berreuther Höhe gehaust worden. Samt den Beton klötzen ist die Bank herausgewuchket und'über das Gelän der den Abhang hinab geworfen worden. Was der Heimat- verein zur Freude und zum Genutz für alle dort ausgestellt hatte, glauben solche RowdieS nach durchzechten Stunden vernichten zu können. Hier mutz jeder mithelfen, datz diese Burschen erwischt werden und dann ist eigentlich die Hafl- strafc noch viel zu gering. Ungebrannte Asche wäre viel leicht viel dienlicher. Am Dienstag, gegen 18 Uhr, stietz ein hiesiger Rad fahrer an der Ecke Altenberger—Nikolaistratze mit einem auswärtigen Kraftwagen zusammen, weil er das Borfahrts recht des Kraftwagens nicht beachtet und autzerdem die Kurve geschnitten hatte. Es entstand nur leichter Sach schaden. Scifersdorf. Zu einem KamcradschaftsabcnL mit Frauen Halle die Kricgerkamcradschaft ihre -Mitglieder ins Kurhaus eingeladen. Zahlreich war man dem Rufe gefolgt. Nach dem Gesänge des Liedes: „Stimmt an mit Hellem hohen Klang" ergriff Kamerad- schaftsführcr Eltz Las Wort zur Begrüßung, betonte den inneren Gehalt einer Kameradschaft und erläuterte das Wort „Kamerad". Er erinnerte dabei an die aktive Dienstzeit, an die Kriegsjahre, wo die wahre Bedeutung dieses Wortes in die Tat umgeseht wurde, aber auch an die Systemzeit, wo cs besonders schwer war, einer Kameradschaft anzugehörcn, wo man sich als Kamerad zum Kameraden hingezogcn fühlte. Er erinnerte weiter an die Jahre der Erhebung, wo wieder das volle Verständnis für das Soldaten tum erwachte, seit Adolf Hitler als Kamerad an der Spitze unse res Volkes steht. Neue und alte Soldaten möge e i n Bund und e i.n e Kameradschaft verbinden. Er zeichnete weiter die Frau als die Kameradin des Mannes, betonte den Wert der deutschen Fa milie, welche nicht zuletzt in den Rahmen unseres Volkes hinein- gcstellt ist, und brachte am Schluß seiner vortrefflichen Ausfüh rungen ein dreifaches „Sieg-Heil^ auf den Führer und Reichs kanzler Adolf Hitler aus. Der Gesang der nationalen Lieder schloß sich an. Einen Bericht über die 50 Jahr« Kriegerkamerad schaft Seisersdors u. U. gab in kurzer, treffender Weise Propa gandawart Kamerad Lieber. Der Kameradschaftsführer gedachte ebenfalls der 50-Aahrfeier und sprach über den Besuch und die finanzielle Seite der Veranstaltung. Den beiden an diesem Tage zu Ehrenmitgliedern ernannten Kameraden Karl Börner und August Beutel wurden die Ehrenurkunden mitDankesworken aus- gehändigt. Zwei neue Kameraden der neuen Wehrmacht wurden in die Kameradschaft ausgenommen und der Freude darüber Aus druck gegeben. Der vom Reichskrisgerbund für die Bundesfahne bestimmte Fahnennagel ist eingelroffen und wird wohl als einer Ler ersten der für 50 Jahre Bestehen verliehenen Nägel gelten können. Besltzzeugnis und Schreiben Les- Bundessührers wurden verlesen. -Bekannt-gegeben und berichtet wurde zum Schluß noch vom Bundesschießen am 19. 6. in Oelsa und vom Ausfall des Reichskrieaertages 1938 in Kassel. Anschließend zeigte ein fröh liches Beisammensein ein Bild treuer Kameradschaft. - Possendorf. In einer Kurve in der Nähe des Gasthofes Poisental an der Poisentalstratze fuhr gestern nachmittag ein Kraftrad mit Beiwagen an einen Kraftwagen an, weil sein Fahrer, angeblich beim Ueberholen eines Kinderwagens, zu weit nach links gekommen war. Der Motorradfahrer lan dete auf dem Kühler des Kraftwagens, während der auf dem Rücksitze Mitfahrende über das Auto hinweg in den Gra ben flog. Beide wurden erheblich verletzt. Der Sachschaden ist beträchtlich. Dresden. Schwerer Kraftwagenunfal» Auf der Staatsstraße Moritzburg—Radeburg kam eie Privalautobus mit 31 Autobahnarbeitern in einer Kurv« ins Nutschen und stieß mit einem entgegenkommenden Lastkraftwagen zusammen. Hierbei entstand an den Fahr zeugen erheblicher Schaden. Außerdem wurden neun Autobahnarbeiter und eine Frau von dem Lastkraftwagen verletzt. . Dresden. Ein nettes Früchtchen. In de» Nacht stieg ein 18 Jahre alter Bursche durch ein offenes Fenster in eine Erdgeschoßwohnung. um in einem Ver kaufsraum die Ladenkasse zu erbrechen. Er schlief aber vor Ausführung des Diebstahls infolge Alkoholgenusse« in der Küche ein und wurde von der Wohnungsinhaberin überrascht. Bet der polizeilichen Vernehmung stellte stck heraus, daß der Bursche seinem.Betriebssichrer 250 RM Zeitungsgelder unterschlagen und außerdem am 3. Juli .seinen Angehörigen 40 RM gestohlen hatte. Einigung in London Zurückziehung der Freiwilligen beschlossen In der Vollsitzung des Nickfieinmischungsansschnssei wurde eine Einigung über den britischen Plan zur Zn- rückziehung der Freiwilligen aus Spanien erzielt. Gleich zeitig wurde beschlossen, den Plan nunmehr durch Ver mittlung der britischen Negierung beiden Parteien ir Spanien zur Stellungnahme zu unterbreiten. Der ange nommene Plan sicht, .wie aus einer Verlautbarung übe, die Sitzung hervorgeht, neben der Zurückziehung de, Freiwilligen aus Spanien die Zuerkennung von K rieg- führendenrechten an beide Parteien in Spanier unter gewissen Umständen und die Beobachtung der spa nischen Land- und Seegrenzen vor. Bei der Eröffnung der Vollsitzung des Nichteinmi- schnngsausschusses hielt Außenminister Lord Halifax ein« Ansprache, in der er u. a. erklärte, daß der Freiwilligen plan eine äußerst dringliche Angelegenheit sei. Daraus sprachen die Vertreter Italiens, Deutschlands und Frank ¬ reichs, die gleichzeitig dem Ausschuß den Betrag von jj 12 500 Pfund überreichten, sowie die Vertreter Portu gals, Bulgariens, Jugoslawiens, der Türkei, Ungarns und Schwedens. Alle erklärten sich zur Annahme des. Planes bereit. Der sowjetrussische Vertreter verlangte darauf dis Neufassung des Paragraphen, der sich auf die Durchsich, rung der Kontrolle bezieht dahingehend, daß bei der Durch führung der Land- und der Seekontrolle ein Gleichgewicht beibchalten werden solle. In Zusammenhang mit den Abändernngen des Sow» jetvcrtreters weist der diplomatische Reuterkorrespondent darauf hin, daß die Seekontrolle aus finanziellen Gräm den stufenweise in Tätigkeit trete, während die Landkem trolle sofort nach Wirksamwerden des Planes voll wie» deraufgenommen werde. Natuienkomödie" in Prag Ein Vluss zu westlichen Propagandazwecken" Der Prager Korrespondent des „Pester Lloyd" nimmt unter der Ueberschrift „Ernüchterung unter den Nationa litäten der Tschecho-Slowakei" zu den Besprechungen, die der tschecho-slowakische Ministerpräsident Dr. Hodscha während der letzten. Tage mit den Vertretern der ein zelnen Volksgruppen geführt hat, in äußerst kritischer Weise Stellung. Wenn innerhalb vier, fünf Tagen, so schreibt das Blatt, so viele Besprechungen stattfindcn, könnte man glauben, daß im Interesse der Befriedung eine ernste Arbeit geleistet werde. Unterziehe man aber den Teil des Statuts, der den Sudetendeutschen vorgelegt wurde, einer Prüfung, so ! «küsse man wohl oder übel zu der Feststellung gelangen, I daß die ganzen bisherigen Beratungen von feiten e?« Tschechen eine leere Spiegelfechterei waren. Bo» ein..ne Ucbcreinkvmmcn sei man noch genau so weit entfe ut wie vor Wochen. Ein jeder Politiker der Nationalitäten, der bisher bei Hodscha war, habe das Empfinden, die Negierung beabsichtige gar nicht, sich in die Dezentralisie rung des Landes zu fügen, und die Besprechungen seien lediglich zu dem Zweck geführt worden, den westlichen Großmächten Sand in die Augen zu streuen, indem man so tue, als ob man tatsächlich die Verständigung wünsche. Doch davon sei gar keine Rede. Das Statut, das die Regierung gewähren wolle, be deute kaum mehr als die am 18. Februar 1937 den Deut Dresden. Der Reichsstatthalter in Sachsen hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1038 im Bezirk der Amtshauptmannschaft Auerbach die Gemeinden Kottengrün und Pillmannsgrün zu einer Gemeinde Kottengrün und im Bezirk der Amtshaupt- mannschaft Grimma die Gemeinden Kaditzsch und Höfgen zu einer Gemeinde Höfgen zusammengeschlojsen. Die bisherige Gemeinde Pillmannsgrün führt als Ortsteil ihren Namen weiter. Geising. Der Führer der Freiwilligen Feuerwehr, Ober brandmeister Richard Liebert, hat infolge Erreichung der Altersgrenze bis zur Neubesetzung dieses Postens die AmlS- geschäfte seinem Stellvertreter, Brandmeister Albin Kadner, übertragen. Schwarzenberg. Eine merkwürdige Gewinnlossache ist hier passiert. Ein Reisender kaufte von einem Losverkäufer ein Lotterielos, das er achtlos einsteckte. Nach einigen Ta gen holte er das Los wieder hervor, weil er beim Einkassie ren von Versicherungsprämien kein Wechselgeld zum Her ausgeben hatte. So wanderte das Los in die Hände eines Kunden, der das Los als Geldwert in Empfang nahm. Der Loskäufer machte nun kein schlechtes Gesicht, als sich herauS- stellte, daß dieses Los, das er ungefähr fünf Tage mit sich herumgetragen hatte und auf so eigenartige Weise wieder veräutzerke, ein ganz großer Treffer war, nämlich ein Tau- fendmarkgesvinn. Der Kunde war so entgegenkommend, dem verblüfften Reisenden 100 Mark auszuhändigen. Markersdorf (Chemnitztal). Glück im Unglück halte am Dienstag der Fahrer eines Glösaer Personenkraftwagens. Beim Ueberqueren eines ungesicherten Bahnüberganges der Chemnitz talbahn hatte er den herannahenden Zug zu spät bemerkt. Der Wagen wurde von der Lokomotive erfaßt und stürzte, sich über schlagend, in den fünf Meter tiefer liegenden Chemnitzflusi. Der Fahrer und seine Ehesrau kamen mit leichteren Verletzungen davon. Markranstädt. 8 5. Markranstädter Kinder- f e st. Zum 85. Male fand in diesen Tagen das traditio nelle Markranstädter Kinderfest statt. Wiederum hatte das Fest seine Anziehungskraft auf auswärtige Besucher nicht verfehlt. Die reichhaltige Festfolge begann am Freitag mit einem Marktabend im Stadtkeller. Sonnabend abeno fand der Lindemann-Gedäcbtnis-Fackellauf statt, der die Erinnerung an den langjährigen Mitgestalter früherer Kinderfeste wachhatten soll. Danach begann der Zapfen streich und Lampionszug mit anschließendem Volkslieder- singen und Volkstänzen. Nach dem Weckruf am Sonntag morgen gab es ein interessantes Flugmodell-Preisprobe-« fliegen. Anschließend eröffnete Bürgermeister Böhm im Festsaal der Volksschule eine reichbeschickte Ausstellung „Das schöne Deutschland". Der Höhepunkt der Veranstal tung war naturgemäß der große Festzug. Nach der Spei sung der Schulkinder fand im Stadion ein Turn- nnd! Sportfest statt. Am Montag fand eine Wiederholung des! Festzuges und verschiedener anderer Darbietungen, dar, unter ein großes Feuerwerk, statt. Der Dienstagabend wird mit einem humoristischen Umzug den Ausklang bringen. Schluckenau (Böhmen). Eine botanische Se henswürdigkeit. Der 608 Meter hohe Pirschkew berg bei Schluckenau ist schon seit jeher ein für die Bota niker interessantes Gebiet, da die eigenartigen Bodenvev bWnisse des Bergmassivs das Wachsen und Fortpflanze» vmi allerhand seltenen Kräutern und Pflanzen begüw stigen, die man sonst im ganzen nordböhmischen Niedev land nicht findet. Eine besondere Eigenart der Flors des Berges ist der Sonnenwende!, im Volksmunde auck Pirschkenkraut genannt, der alljährlich im Juli sein« weißen Blütenkerzcn entfaltet. Die Pflanze entwickel- etwt kniehohes Wachstum, und zur Zeit ihrer Blüte sin» weite Strecken des Berges durch sie in ein Weißes Blütew seid getaucht, was einen überwältigenden Anblick bietet Gegenwärtig steht der Sonnwcv.de! in schönster Blüten- Pracht. MtteMrheksWtttMMttMWes Ausgabeorl Dresden für Donnerstag: Absiauender Wind- aus westlichen Richtungen. Heiter bis , wolkig. Mäßig warm. j Wetterlage: Auf Ler Rückseite Ler NieLerschlagsfront, j Lie am Dienstagmorgen über Mitteldeutschland- hinwegzog, haben sich hier zunächst mttLe Meeresluftmassen ausgebretkek, welche in den Aben-d-stunLen Lurch kühlere Luft verdrängt wurden. Dabei kam es stellenweise zu leichten Regens-ällen. 3m Bereiche Leu kühleren'Luft bewegt sich «ine HochLruckwell« ostwärts, und es ist daher zunächst ein« fortschreitende Welterberuhtgung zu erwarten,