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Netteste Zeitung de» Bezirk» Mittwoch, am 20. Juli 1SS8 104. Jahrgang Nr. 167 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauptmannfchast, des StadtrateS und des Finanzamt» Dippoldiswalde eiheritz-Jeitung ««» Anzeiger sür Dippoldiswalde, Schmiedeberg «. U. AnzelgeupreiS: Die 46 Millimeter breite MMmeterzeile 6 Rpfg.; im Tertletl die VS Millimeter breite Miwmeterzeile 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Ithr vormittag» :: 3nr ZeN ist Pre««ste Nr. S gMg. :: Bezugspreis: Für einen Monat 2.—^^ mit Zutragew: einzelne Nummer 1v Rpfg- , :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. S u Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :r All! der Keimt M dm SMMd Dippoldiswalde. Leider, leider ist das sommerliche Welter schon wieder einmal vorüber. Gestern schon saL es recht ge wittrig aus, am Nachmittag regnete es aüchEas u^d Ab kühlung folgte. Leute ist es nun wieder, ganz ketz^ri ch bei ziemlich kühler Luft. Ls Ist recht bedauerlich, daß auch dieses Jahr wieder einigen wenigen schönen Tagen gleich die doppelte Anzahl verregneter oder doch mindestens trüber Tage folgt. Ferienwetter ist das keinesfalls und Badewetter auch nicht. — Unfälle an schienengleichen Wegubergangen. 2m 2. Vierteljahr 1938 sind im Bezirk der Reichsbahndirektion Dresden in acht Fällen Straßenfahrzeuge gegen geschlossene Schranken gefahren, und zwar zwei Personenkraftwagen, fünf Krafträder und ein Lastkraftwagen. s2n fast allen angeführten Fällen wurden die Kraftfahrzeuge beschädigt. 2n einem Falle wurde der Kraftfahrer leicht verletzt. Zu bemerken ist, daß sämt liche in Frage kommenden Wegühergänge mit Warnkreuzen und Kraftfahrzeugwarntafeln ausgerüstet sind. Die viel zahlreicheren Fälle, die sich als bloße polizeiliche Uebertretungen darstellen, so z. B., wenn ein Kraftfahrzeug trotz des roten Blinklichtes den Uebergang noch kurz vor dem Zuge befahren hat, ohne daß eine Zuggefährdung eingetreten wäre, sind hier nicht mit aufgeführt. Allen Fahrzeuglenkern, insbesondere den Kraftfahrern, diene diese Zusammenstellung wiederum als eindringliche Mahnung, die Warnzeichen vor Eilenbahnübergängen zu beachten. Sie bewahren damit sich selbst, Leben und Gesundheit der Mitfahren den und sonst beteiligten Personen und ihre Fahrzeuge vor Schaden, vermeiden auch die meist recht empfindliche Bestra fung. ZohnSbach. Einen fröhlichen und genußreichen Abend bot die Ortswalkung KdF. am Sonntag der Einwohnerschaft und den hier anwesenden Sommergästen, daß sie die Geschwister Fromme nach hier verpflichtet hatte. Sie fanden selten reichen Beifall. Lustige Scherzworte mit der Zuhörerschaft brachten bald den richtigen Kontakt zwischen Vortragenden und Besucherschaft, der sich auch bei den GemeinschafkSgesängen zeigte. DAF-Obmann Kluge entbot herzliche Willkommensgrühe und am Schluß Worte deS Dankes an Geschwister Fromme, als auch an die Besucher. » Dresden. Radfahrer schwer verunglück,. Auf der Schnorrstraße, Ecke Ncichsstraße, stieß der etwa 6<> Jahre alte Johann Noack auf dem Fahrrad mit einem Kraftradfahrer zusammen. Der Radfahrer stürzte und zog sich schwere Verletzungen zu; er wurde ins Krankenhaus eingelicfert. Dresden. Betrunkener fuhr Warnsäule u m. Der 56 Jahre alte Paul Fischer aus Dresden ist mit acht Tagen Haft bestraft worden, weil er im betrun kenen Zustand mit einem Personenkraftwagen auf dem Albcrtplah eine aus der Schutzinsel stehende Warnsäule umgcfahren hat. Durch sein Verhalten waren andere Verkehrsteilnehmer gefährdet worden. Dresden. Geldfund in der Schweinemä sterei. Bei der Bereitung von Küchcnabfällen in der Kaditzer Schweinemästerei fand ein ehrenamtlicher Helfer eine Börse mit einem größeren Geldbetrag. Der Fund wurde dem Amdbüro des Polizeipräsidiums zugeleitet. Freiberg. Im Dienst tödlich verunglückt. Aus noch ungeklärter Ursache stieß ein Kleinfahrzeug des Reichsbahnbctricbsamtes Freiberg auf der Strecke Nossen —Moldau zwischen den Bahnhöfen Mulda-Randeck und Lichtenberg mit einer leersabrcnden Lokomotive zusammen Dabei wurde der technische Reichsbahninspektür. Brendler vom Betriebsamt Freiberg tödlich verletzt. Freiberg. In der Nacht zum Dienstag entstand in der zur Freiberger alten Ortskrankenkasse gehörigen Heil-, Licht- und Badeanstalt Großfeuer. Freiberger und aus wärtige Feuerlöschzüge bekämpften mit mehreren Motor- spritzen den Brand, der großen Umfang anzunehmen drohte. Der Dachstuhl des Gebäudes wurde völlig eingeäschert. Der Sachschaden ist erheblich. Die Brandursache konnte noch nicht ermittelt werden. Döbeln. Eine hundertjährige Zeitung. Am 19. Juli 1838 ist die erste Nummer des Döbelner Anzeigers erscheinen. „Anzeiger für Döbeln, Lommatzsch und die angrenzende Landschaft" war der Titel des damals wöchentlich zweimal erscheinenden Blattes. Der Verlag Thallwitz hat aus Anlaß des hundertjährigen ^""""nms eine umfangreiche, mit zahlreichen Abbtldun- ?A-^sehene Festschrift „Hundert Jahre Döbelner An zeiger 1838 bis 1938" herausgegeben/ ... G"Mchönau. Tödlicher Unfall. Beim der- ? schrägen Kreuzen der starkbelebten Adolf- Un^^abe wurde der 63jährige Kleinrentner Otto D-r Motorrad erfaßt und tödlich verletzt. Einbruch " """ beim Sturz einen Schlüssel- Var Memorandum der 5VP. Vorzeitige Veröffentlichung infolge Indiskretion einer französischen Nachrichtenagentur^ ' Das Presseamt der Sudetendeutschen Partei teilt mist »Die Sudctcndeutsche Partei hat seit Beginn der Vov bcsprcchungcn über den künftigen nationalitätenrechtliche, Aufbau der Tschecho-Slowakei dem Wunsch der Regler»», Rechnung getragen unk dse Besprechungen mit ihr ab solut vertraulich behandelt. Wenn das von der Sudeten deutschen Partei der Regierung ank7. Juni überreicht, Memorandum, Vas eine KonkreUsiernng der acht Karls badcr Forderungen Henleins enthält, nunmehr durch di, Indiskretion einer sranzöstscheü Presseagentur der Oes scutlichkcit in seine» wesentlichen Zügen bekanntgegebe« worden ist und von inländischen Zeitungen ohne Ei» schreiten der Zensur veröffentlicht werden konnte, so stell! die Sndetendeutschc Partei demgegenüber fest, daß sie mil dieser Veröffentlichung weder direkt noch indirekt etwas zu tu» hat. Es ist überdies bekannt, daß vor mehr als zwei Wochen die französische Aeitnng „L'Oeuvre" in der Lag, war, Angaben über den Inhalt des Memorandums dri' Sudetendeutschcn Partei zu veröffentlichen. Die Sudeten deutsche Partei lehnt daher jede Verantwortung für dies, Indiskretion und ihre etwaigen Folgen ab. Wie erinnerlich, hat die Negierung das Memoran dum der SDP. als Verhandlungsgrundlag, angenommen. Daraus geht hervor, daß keine der dort auf gestellten Forderungen der Negierung von vornherein un annehmbar erschien. Trotzdem durfte die tschechische Press, die öffentliche Meinung erzeugen, daß die in Karlsbad aufgestellten Forderungen — die Grundlagen des Memo randums — für die tschechische Seite unannehmbar seien Die Annahme des Memorandums durch die Regierung als Verhandlungsgrundlage einerseits und seine A b - lehnung durch die tschechische Presse an dererseits mußten einen Widerspruch erzeugen, wodurch im In- und Auslands einander widersprechende Auffassungen über die Aussichten einer innerstaatlichen Neuordnung ein standen sind. Die Sudetendeutsche Partei muß diesen gegebenen Tatsachen Rechnung tragen und übergibt den vollständigen Wortlaut des der Negierung am 7. Juni überreichten Me morandums der Oeffentlichkeit. Sie fühlt sich hierzu um so mehr verpflichtet, als die unvollständige Widergabc ihrer Vorschläge durch die französische und englische Presse Anlaß zu Fehldeutungen geben kann. Durch die Veröffentlichung soll die Oeffentlichkeit in die Lage versetzt werden, sich darüber ein Urteil zu bil den, ob die Vorschläge der Sudetendeutschcn Partei ge eignet sind, die auch im AuSlande als unhaltbar erkannten nationalpolitischcn Verhältnisse im Interesse der Ordnung und des Friedens zu regeln. Die 14 Punkte des sudetendeutschen Memorandums besagen u. a.: ' Herstellung -er Gleichberechtigung Punkt I. Herstellung der Gleichberechtigung., Als Funda ment jeder demokratischen Verfassung gilt der Grundsatz der vollen Gleichberechtigung. Die 20jährige Entwicklung tick Staate hat ergeben, daß diese Gleichberechtigung weder indi viduell noch für die die Staatsbevölkeruung bildenden Völkel und Volksgruppen hergestellt wurde. Es ist erwiesen, däß ötzne tatsächliche Gleichberechtigung der Völker und Volksgruppen im Staate ihr friedliches Ausami menleben wie auch eine friedliche Entwicklung deS Staates überhaupt ausgeschlossen ist. Diese Gleichberechtigung kann st« kickt nur in der formalen Gleichheit der Individuen vor dems Gesetze erschöpfen, sondern erfordert auch die verfassungsmäßig gen Grundsätze, durch welcke Anerkannt wird, daß nicht nutz die einzelnen, sondern auch deM »-Ket ÜNK Bölkqgruppe» nicht durch die Vorherrsch«»« einpS Mzetnen Volkes um das gleiche Recht und die gleiche EntmnüngSmogltchK gebracht werden dürfen. - - Unausweichlich ist daher sittd Neuordnung deS StaateS. Eine solche Neuordnung muß zwangsläufig bei den Grund- elemcnten des Staates lBevolketüng, Staatsgebiet) einsetzc». BollrsomerwM Punkt II. Gewährleistung des demokratischen Prinzips der Volkssouveränität. Die, einzige Quelle aller Macht im Staate ist das souveräne Volk. Umer Volk können nach der konkreten politischen Lage nur die im Staate siedelnden Völker und Volksgruppen verstanden werden, so daß der Gesamtwille dcS „souveränen Volkes" nur aus dem Zusammenwirken dieser Völker und Volksgruppen entstehen kann. Das tschechische Volh die deutsche Volksgruppe und andere sind die Grundelemento des „souveränen Volkes". Die können als solche Grundelemcnte nur durch Kon stituierung ihrer Rechtspersönlichkeit erfaßt werden. Sie müsse» daher auch Organe erhalten, die sic repräsentieren, für sie ihre Angelegenheiten selbst bestimmen und durch die sie an de« gemeinsamen Staatsgewalt teilnehmen können. Len bürgerlichen Rechten und Freiheiten müssen auch Rechte und Freiheiten der Volkspersönlichkeit an sich, unter einander und gegenüber dem Staate als dem gemeinsamen RechtUbewahrer entsprechen Diese Grundrechte der Völker und Volksgruppen müssen sein: a) Freiheit und Sicherung der eigenen Bestimmung der aleickberechtigten Entwicklungsmöglichkciten aller Leistungen, Kräfte und Fähigsten eines jeden Volkes und einer jede« Volksgruppe, d) Der angemessene Anteil jedes Volkes uni jeder Volksgruppe an Führung, Gestaltung und Leistungen des Staates, c) Schutz gegen Entnationalisierung, ch Gewähr« lleistung für ungehindertes völkisches Bekenntnis und des Rechts auf Pflege der nationalen Zusammengehörigkeit. Nationalregioaale Dezentralisation Punkt III. Die national-regionale Neuordnung. Zur Ver- wirklichung dieser Prinzipien ist eine Neuordnung des Staats gebietes im Sinne einer national-regionalen Dezentralisation erforderlich. Wie zum Staate neben der Staatsbevölkerune ein Staatsgebiet gehört, mutz auch den Volkspersönlickkeiten der ihnen von Natur aus gegebene territoriale Wtrkungs- bereich überlassen bleiben. Das einheitliche Staatsgebiet muß daher in das tschechische, deutsche, slowakische usw. Volksgebiei untergliedert werden. Bei der Festsetzung der Bolkögrcnze ist die Wiedergut. machung der der deutschen Volksgruppe zugefügten Schäden unter Bcrückstcktiauna deS Standes von l»l8 durckrukübrem Plauen. Schwere Unfälle. Der Bleilöler Fritz Damm war in einem hiesigen Betrieb in einer Höhe von sechs Metern mit Lötarbeiten an einem Kessel beschäftigt, wobei er eine Leiter benutzte. Damm wurde plötzlich von einem Unwohlsein befallen und stürzte herab. Mit schwe ren Schädelverletzungen wurde er . ins Krankenhaus ge schafft, wo er gestorben ist. — Auf der Kreuzung Cha- miffo- und Albertstratzc stießen zwei Kraftradfahrer zu sammen, wobei die auf dem Soziussitz mttfahrende acht- undzwanztg Jahre alte Ehefrau des einen Motorrad- sahrer auf die Fahrbahn geschlendert und schwer verletzt wurde. Im Krankenhaus ist die Verunglückte in der folgenden Nacht gestorben. — Auf der Ncichsstraße von siosenberg nach Oberweischlitz fuhr ein Kraftwagen gegen :inen Baum. Dabei wurde der 30 Jahre alte Schiefer- recker Paul Lanitz aus Schwand sofort getötet. Die acht- sehn Jahre alte Ida Kölbel aus Trogen mußte mit einem Lchädelbruch ins Krankenhaus gebracht werden. Adorf (Erzg.). Tödlicher Unfall. Beim Heuein- Ahreit stürzte der Bauer Reichel vom vollveladenen Wagen. Er erlitt schwere Verletzungen, die seinen Tod jur Folge hatten. Ellern! Schenkt uns euer Vertrauen und beweist e» durch die Teilnahme eurer Jungen am Sommerlager. Sie werden euch nur dankbar fein. Oelsnlh i. V. Auf dem Schützenfest stürzte ein 14 Jahre altes Hausmädchen aus dem Sih eines Ketlen-tzochflieger- Karussells. Sie fiel in die Zuschauermenge und verletzte dabei eine Frau und einen Mann leicht. Auch das Mädchen trug am Kopfe und an den Knien leichtere Verletzungen davon. MttkmrWlMuMMttMWu AgSgabeort Dresden für Donnerstag: Vorübergehend auffrischender, um West wechselnder Wind. Meist wolkig. Strichweise leichter Regenfall. Geringer Temperaturanstieg. Wetterlage. Der über Mitteleuropa befindliche Hochdruckausläufer zerfällt immer mehr und dürfte daher nicht mehr genügend Energie besitzen, um die Auswirkungen der im Norden vorüberziehenden Tiefdruckgebilde von Mitteldeutschland fern zu halten. Die südlichen Randwellen der letzteren werden infolgedessen immer wieder in die Wettergestaltung etngreifen, so daß mit einer einigermahen beständigen Wetterlage vorerst nicht gerechnet werden darf«