Volltext Seite (XML)
Aeltefte Zeitung de» Bezirk» Dieses Blatt enthüll dle amtlichen Bekanntmachangen der Amlshauplmannschast, des SladlrakeS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzelaenprett: D>« 4« Millimeter breite Millimeter-«»« S Mfa.; im Terttril bie S3 Millim«1«r breite MilltmeterMe 18 Rpfg. :: Anztigenschüch: 10 Uhr vormtttaaL. :: Zur Zett ist PreMst« Nr. 8 güttlg. :: Bezugtprei»: Für «inen Monat 2.— mit Zutraaen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. :: Demeinoe-Derban-K-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 128 48 :: _ ZeitzeritzJeitung Tageszeiwng un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. Nr. 156 Donnerstag, am 7. Juli 1938 164. Jahrgang - - ' ' , t ' ! ' ' Zahrrrlag des Lhina - lkonflikk Tokio: Noch ein langer Weg zum Frieden In Tokio fand aus Anlaß des Jahrestages des Aus bruchs des chinesisch-japanischen Krieges eine Massen kundgebung statt. Außenminister General Ugaki klagte in einer Ansprache an die versammelten Volksmassen die chinesische Regierung an, daß sie mit kommunistischen Elementen paktiere. Wie im Januar verkündet, habe die japanische Negierung beschlossen, mit Tschiangkaischek nicht mehr zu verhandeln oder sich mit ihm zn befassen. Sie unterstütze vielmehr die neuen Negierungen in China, die freundschaftlich mit Japan znsammenarbeiten wollten, um gemeinsam das kommunistische Uebel zu beseitigen nnd ein neues China aufzubauen. Allmählich verstehe auch das Ausland den Sinn' des Chinakonfliktes besser. Abschließend betonte er, es sei noch ein langer Weg zum Frieden; Japan sei aber entschlossen, ihn mutig zu Ende zu gehen. „Wir werden unermüdlitz oorwärtsgehen" Ministerpräsident Fürst Konoye erklärte vor der japa nischen Presse: „Jetzt wird unsere einmal beschlossene Hal tung nicht mehr geändert werden, bis wir unsere Ziele erreicht haben. Welche Lage sich auch immer ergeben wird, wir werden unermüdlich vvrwärtsgehen!" Zu den Gerüchten über Vermittlungsversuche dritter. Mächte erklärte Fürst Konoye, daß diese Versuche grund sätzlich nichts an dem japanischen Entschluß ändern könn- l ten, nnr direkt mit China zu verhandeln. Auf die Frage, ob irgendeine Möglichkeit, durch Ver- j mittlung einer dritten Macht zu einem Frieden mit der i Tschiangkaischek-Negierung zu gelangen, bestehe, antwor tete Für Konoye kurz mit: „N e i n !" Der Ministerpräsi dent bestätigte dann nochmals, daß „keine neuen Ein schlüsse zu fassen sind und daß alle neuen Maßnahmen in > Uebereinstimmung mit der grundsätzlich beschlossenen Po- I litik getroffen werden". I Sodann betonte auch Ministerpräsident Fürst Konoye, daß die japanische Negierung.in Tschiangkaischek und seiner Regierung keinen Vcrhandlungspqrtner sehen könne, weil die bereits vielen Schwankungen unterworfene Politik Tschiangkaischeks kein Vertrauen verdiene. Tschiangkai-- schek, der früher kommunistisch, dann nationalistisch einge stellt war, habe sich jetzt wieder an Moskan um Hilse gc- wandt. Die „Nationalregierung" hönne auch dann nicht: als „zentrale" Regierung Chinas betrachtet werden, wewv Tschiangkaischek durch einen japansrenndlichen Staats-- mann ersetzt werde, da sie keine Verbindung zum Volke- habe. Das schließe nicht aus, daß eine neue vereinigt Zentralregierung Peking-Nanking fltit einer reorganisier-- ten Hankau-Negierung verhandele. Die MeMenverlufte Eine japanische Znsammcnstellnng gibt die chinesischem Verluste seit Ausbruch des Chinakonfliktes mit 1300 001^ an, wobei die Zahl der Toten auf über 500 000 geschätzt wird. Nach derselben Quelle hatte Japan nur rund 37 tim« Tote zu verzeichnen. Die besetzte Zone in China nmsasw 1 249 000 Quadratkilometer, also die dreifache Ausdehnung ganz Japans. Die besetzten Gebiete haben rund 130 Mil lionen Einwohner. Besetzung Hainans? Der Sprecher des japanischen Autzenamtes erklärte znr- Frage der Besetzung der Paracelsus-Inseln durch freu-, zösisch-anamitische Polizei unter Führung französiscu r- Offiziere, daß 1920 und 1921 von französischer nnd brui- scher Seite erklärt worden sei, daß die Paracelsus-Jnsc w zum Verwaltungsbezirk Hainan gehörten. Der Sprech.^ des Autzenamtes betonte, datz ein Anspruch Indochinas oder Frankreichs auf die Paracelsus-Inseln deshalb un-, berechtigt sei. Die japanische Presse wendet sich leidenschaftlich gegen! Frankreichs Vorgehen und schreibt, Frankreich habe damit! sein wahres Gesicht gegenüber Japan und dem China-! konflikt gezeigt. Wenn Frankreich seine Haltung nichts ändere, so müsse Japan entsprechende Matznahmen er greifen. Da Hainan chinesisches und damit Operations gebiet sei und außerdem militärische Befestigungen aufzu weisen habe, so würde die Besetzung Hainans durch Japan! vollkommen berechtigt sein. Ms im Mat M dem SMalMd Dippoldiswalde. Baugenehmigungen wurden erteilt: an Gelbgießermeister Paul Schneider zum Einbau von drei Fenstern in das Werkstattgebäude; an Schriftleiter Hermann Brandmeier zum Bau einer Kraftwagenhalle; an Tabakwaren-Großhändler Otto Fleischer zu baulichen Ver änderungen; an Otto Fischer zur Errichtung eines Schup pens. — In diesem Jahre führten dle Arbeitsopfer des Kreises Dippoldiswalde eine gemeinsame Ausfahrt durch. 3n 12 Autobussen ging die Fahrt nach Zschachwitz, wo ein Sonderdampfer bestiegen wurde. Nach herrlicher Fahrt auf der Elbe gelangten die Arbeitsopfer gegen 13 Uhr in Königstein an, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Nachdem sich die Arbeitskameraden gestärkt hatten, wurde die Festung besichtigt und anschließend Kaffee eingenommen. Zu schnell vergingen die schönen Stunden der Erholung und der Freude und es mußte die Rückfahrt mit dem Dampfer angelreten werden. In den späten Abendstunden gelangten die Arbeitsopfer mit Autobussen in ihrer Heimat an, mit dem Bewußtsein, wieder einen Tag der Freude durch die Deutsche Arbeitsfront (Abt. „Kraft durch Freude") verlebt zu haben. Höckendorf. Im Standesamtsbezirk Höckendorf kamen im Laufe des vergangenen Monates zur Beurkundung: Zwei Geburten: je eine Tochter des Kraftfahrers Walter Kurt Hans Rückert aus Dresden und des Mechanikers Otto Herbert Bor mann aus Borlas; eine Eheschießung: Edmund Mar Scheu mann, Prokurist aus Höckendorf, mit der Haustochter Martha Hildegard Bormann aus Obercunnersdorf und zwei Sterbe fälle: Friedrich Mar Louis Mäser, 72 Jahre alt; Fr edrich Wil helm Krumholz, 86 Jahre alt, beides Rentenempfänger aus Höckendorf. Auswärts schlossen die Ehe: der Maurer Bör ner aus Höckendorf und die Wirtschaftsgehilfin Arnold aus Burkersdorf. Auswärts starb: der Maurer Wilhelm Karl Roßberg aus Höckendorf, 34 Jahre alt. Dresden. Als der 68 Jahre alte Rentner Friedrich Bau mann im Grundstück Waisenhausjtraße 4 einen Teppich, den er gereinigt hatte, wieder in die Wohnung tragen wollte, wurde er im Treppenhaus von einem Unwohlsein befallen. Er stürzte und zog sich mehrere Verletzungen zu. Auf dem Transport ins Krankenhaus trat der Tod ein. Dresden. Wohlfahrtbetreule auf der Vo gelwiese. Alljährlich zum Geburtstag des Führers, zur Jahresschau, zur Vogelwiese nnd zn Weihnachten ladet »ie Landeshauptstadt Dresden Tausende von der öffent lichen Fürsorge betreute Volksgenossen zu Gast und berei- ei ihnen einige Stunden der Freude und des Frohsinns, so wurden 2000 Männer und Frauen (Kriegsveicranen, kriegsbeschädigte, Kriegerhinterbltebene, Sozial- und kletnrentner sowie Wohlsahrtserwerbslose) in vier gro- len Schankzelten auss beste bewirtet. Außerdem hatte üe Priv. Bogenschützengesellschaft, die in jedem Jahre luch den Dresdner Waisenkindern ein fröhliches Vogel- oiesenerlebnis schenkt, 100 Wohlfahrtsbetreute ins Schüt- icnzelt .geladen. Für die verschiedensten Schaustellungen md Belustigungen waren 6800 Eintrittskarten erworben vorden, die den Volksgenossen nach der vergnügten Mit- agstasel ausgehändigt wurden. ' Dresden. Die Straßenbahn links Über soll. In der Trunkenheit verschuldete ein Kraftrad- ahrer einen Verkehrsunsall. Als er verbotswidrig die Straßenbahn liüks überholen wollte, stieß er mit einem ftadfahrer zusammen. Der Betrunkene hat seine verbre- herische Gewissenlosigkeit mit schweren Verletzungen büßen nässen. Der Radfahrer kam mit leichteren Verletzungen »avon. Zittau. Beim Rangieren tödlich verun- > lück 1. Der zur Ausbildung im Rangierdienst zum Bahn- ios Zittau abgeordnete 25jährige Bahnunterhaltungs- «rbeiter Alfred Rabe aus Mittelherwigsdorf wurde int llangierbetrieb des Bahnofs von einer Verschublokomo- tive tödlich überfahren. Frankenberg. Der „nasse" Tod. In Krumbach ertrank beim Baden im Wehrteich ein dreizehnjähriger Schüler. Seine Leiche konnte erst nach langem Suchen am anderen Tag durch die Frankenberger Feuerwehr ge borgen werden. Marienberg. Holländische Gäste. Dreißig holländische Gäste des Königlich Niederländischen Mo torradfahrvereins Leiden trafen hier ein, um im Anschluß an eine Deutschlandfahrt Prag auszusuchen. Neuhausen. Im Steinbruch tödlich verun - A'uckt. Im StetnbruchSbeirieb Schönherr zog sich der Arbeiter Sonntag durch einen fallenden, etwa 15 Zentner schweren Stein erhebliche Verletzungen zu, denen er kurz Zittau. Kind ertrunken. In einem unbewach ten Augenblick stürzte in Hainewalde das zweijährige Söhnchen des Fahrradschlossers Willi Rößler in den beim Haus errichteten Ententeich. Hilfe kam zu spät; das Kind konnte nur tot geborgen werden. Zittau. Scheune durch Blitzschlag vernich tet. Bei einem schweren Gewitter, das über der südlichen Lausitz niederging, schlug der Blitz in Böhmisch-Ulbers- dors in die Scheune des Gutsbesitzers Albin Lehmann. Das Gebäude brannte vollständig nieder. Den Flammen fielen auch landwirtschaftliche Geräte zum Opfer. Bad Lausick. Ein Fünfhunderter wurde gezogen. Nachdem hier erst kürzlich durch den braunen Glücksmann zwei Hunderter „an den Mann gebracht" wurden, kam jetzt auch ein Fünfhunderter zur Ausspielung. Der glückliche Gewinner ist ein Volksgenosse, dem es an Glücksgütern fehlt, so daß ihm Fortunas Geschenk aufrich tig zu gönnen ist. Schkeuditz. Ein Dachdecker abgestürzt. Ein 33 Jahre alter Dachdecker stürzte bei Ausübung seines Berufes aus etwa zwölf Meter Höhe ab. Mit einem Bruch beider Oberschenkel, einer schweren Kopfwunde sowie einer Gehirnerschütterung mußte der Verunglückte ins Kran kenhaus gebracht werden. Sohl bei Bad Elster. Mehrere hundert Kük- ken umgekommen. Während der Abwesenheit deS Besitzers brannte in einer Hühnerfarm ein Aufzuchts schuppen bis auf die Grundmauern nieder. Im Schup pen, der eine Warmwasserheizung besitzt, befanden sick etwa tausend mehrere Monate alte regennasse Kücke» zum Trocknen, von denen einige Hundert im Rauch er stickten und yerbrannten. Reichenbach i. V. Judenfreier Jahrmarkt. Zum Jahrmarkt sind jüdische Händler nicht mehr zuge lassen worden. Für alle srüher von Juden belegten Buden und Stände haben sich arische Markthändler ge sunden. i Reichenbach i. V. Freiwillig vor ein Last auto geworfen. Vor einigen Tagen hatte hier ein Ehepaar versucht, durch Einatmen von Leuchtgas aus dem Leben zu scheiden. Durch Eingreifen eines zu nächtlicher > Stunde von einem Kinde des Ehepaars alarmierten Nach- > barn war es möglich gewesen, den Mann zn retten. Die > Frau war bereits tot. Als am Montag der Mann vom Amtsgericht zur Beerdigung seiner Frau nach dem Fried- l Hof gebracht werden sollte, riß er sich unterwegs an einer Hauptverkehrsstraße plötzlich von seinem Begleiter los und warf sich vor ein gerade herankommendes schweres Lastauto. Der Mann wurde überfahren und dabei so schwer verletzt, daß alsbald der Tod eintrat. -p Tetschen (Böhmen). Tod einer Hundertjäh rigen. Die älteste Frau des Tetschener Bezirks, die hundertjährige Theresia Sommer aus Metstersdorf, ist »n den Folgen eines Unfalls gestorben. Sie war kürzlich ruf der Straße gestürzt und hatte sich eine Verletzung des Beckenknochens zugezogen. Rügensche Märckenftguren. Der Stralsunder Kunstmaler^ Bornefeld hat für die Insel Rügen eine neue Heimkunst ge-! schaffen. Er hat dabei als Vorbild die Märchensigure» aus der Eisel gewählt, die u. a. dadurch allgemein bekannt wurden, daß sie als Winterhilfsabzeichen getragen wurden. In den! Badeorten der Insel Rügen werden jetzt den Kurgästen Rü- aensche Märchenfiguren angeboren werden. Auch in anderen! bunten Schnitzereien, Wandleisten und Leuchtern, werden die! Märchen- und Sagenfiguren lebendig. Zwölf Anwesen durch Blitzschlag elngeäschert. Einzelne, Gebiete Polens wurden erneut von schwerem Unwetter heim-, gesucht. Besonders schweren Schaden richtete das Unwetter imj Wilnagebiet an, wo fünf Personen durch Blitzschlag getötet und- zwöls Anwesen cingeäschert wurden. UWUMMWMMM WMMhNsW du MiMM-iMr Ausgabeort Dresden für Freitag: Vorübergehend auffrischender und an Richtungen ver änderlicher Wind. Wlokig. Neigung zu gewittrigen Schauern. Mäßig warm. Wetterlage: Während am Mittwoch die Rückseiten strömung eines über Skandinavien gelegenen Tiefdruck- systems in Mitteldeutschland wirksam war, hat sich hier am Donnerstag eine Hochdruckwelterlage ausgebildet. Diese wird jedoch am Freitag durch eine neue, von England heran-i kommende Störung abgelöst werden. »Damit kommt wie-, derum eine leichte Unbeständigkeit zustande.