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Aelteste Zeitung de» Bezirk» Diese« Blatt enthält dle qmMchen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde "eitzeritzZeikung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, SchMe-eberg u. A. Sonnabend, am 2. Juli 1938 104. Jahrsana Nr. 152 Wirtschaftsführung ist volksührung! Reichswirtschaftsminister Funk über Deutschlands Wirtschaftspolitik Ai» -er Heimat M dem SMnlM Dippoldiswalde. Der Regen am gestrigen Vormittag hörte in der 10. Stunde auf, doch wurde es dann recht schwül, so daß wohl jeder auf ein Gewitter am Nachmittag wartete. Doch es kam nicht. Erst heute gegen 2 Ilhr mor gens zog ein solches vorüber, begleitet von starkem Regen fall, aber ohne irgendwelchen Schaden anzurichten. Die Luft hat sich merklich abgekühlt. Steigendes Barometer läßt auf schönes Sonntagswetter hoffen. Dippoldiswalde. Nun ist leider die Maul- und Klauenseuche auch in ein Gehöft unserer Stadt über fragen worden. Bei Bauer Müllerin der Altenberger , Straße (Ecke Wolframsdorfer Straße) ist sie amtlich festge stellt worden. — Aus Anlaß 40 jähriger Ansässigkeit in Dippoldis walde wurde Stadtältester Bauer Heeger vöm Bürger meister und den Beigeordneten gestern herzlich beglück- "wünscht. — Unter „Reinholdshain" veröffentlichten wir gestern in einem kleinen Teile der Auflage eine Meldung vom Brande eines Heuwagens. Diese Meldung beruhte auf einem Irr tum und war daher während des Druckes entfernt worden. Es war ein neben - dem Heuwagen befindlicher Quecken haufen unbefugter Weise angezündet worden. Die starke Rauchentwicklung hatte Anlaß gegeben zur Annahme, daß der Wagen mit Heu in Flammen stehe. — Gewitterfurcht. Sobald die Tag« wärmer werden, stellt sich bei vielen Menschen die Furcht vor Gewittern ein. Diese Gewitterangst ist jedoch ganz überflüssig. Wie selten wird ein Mensch vom Blitz getroffen! Tausendmal häufiger kommt er durch einen Berkehrsunsall zu Schaden oder ums Leben. Und doch entladen sich auf unserem Planeten viel mehr Gewitter, als allgemein angenommen wird. Durchschnittlich 16 Millionen Gewitter finden auf unserer Erde in einem Jahre statt, jäg- lich 44000, stündlich 1800. Am gewltterreichsien sind Java, Jtalienisch-Aethiopien und Kamerun. Die meisten Gewittertage (32 im Jahr) Hat unter den deutschen Großstädten München. Dippoldiswalde. A r - N i - L i ch t s p i e l e. Ein Hans- Albers-Film ist immer Zugmittel für die Lichtspielhäuser; denn diesen Filmen wohnt Handlung inne, vereint mit einem Schuß Sensation und Ilnmöglich-scheinendem. Das zeigt auch der Film „Die gelbe Flagge", der diese Tage läuft. Vom Schiff mit dem bunten Treiben in den Mandel gängen und in den Sälen führt er in das einsame Insel- lager, wo sich die Passagiere in Quarantäne begeben müssen und von einem sadistischen Kommandanten beinahe gefangen gehalten werden, führt in Spielsäle, an Vergnügungsstätten, da- und dorthin und zuletzt in den Urwald. Und diese Bil der »erden zusammengefaßt in einer Liebes- und Leidens geschichte, Leidensgeschichte, weil zwei Krankenblätler ver wechselt werden und dem „Helden", einen kerngesunden Menschen, schwere Herzkrankheit zugeschrieben wird. Aber diese Rölle spielt Hans Albers in allen ihren Teilen mit be herrschendem Geschick, und findet in seinen Partnern kräf tige Unterstützung. So wird jeder Zuschauer, ob er will oder nicht, gefesselt und erlebt die Handlung mit. Ein unauf dringlicher Humor ist eingestreut und reizt mitunter zu Lach salven. Es ist ohne Frage ein Erfolg künstlerischen Film schaffens, was hier geboten wird. — Nach Lydien führt der Kulturfilm und zeigt diese Gründung der Phönizier, späterer Besitz der Karthager und der Römer, mit deren wunder- baren Bauten und Kunstdenkmälern, die von den jetzigen Herren des Landes, den Italienern, wieder hervorgegraben wurden. Daneben gestellt sind die mächtigen Gebäude, dle heute die Italiener im Lande errichten. Ein deutscher Micky-Maus-Film stellt sich in der „Jagd-Saison" vor. Lachen kann man da recht herzlich, aber warum man eigentlich gelacht hat, weih man am Schlüsse nicht mehr. Die Wochenschau ist sehr reichhaltig. Viel Sport ist da, und auch viele Bilder von den Karl-May-Spielen in Rathen. Dippoldiswalde. Am Donnerstag verhandelt« das hiesige Schöffengericht gegen den 20 jährigen jugoslawischen Staatsange hörigen Jacob Appel, der studienhalber seinen Wohnsitz in Dip- ! ooldiswalde halte. In den Monaten Februar bis Mal ds. 3s. ' hatte A in Dippoldiswalde, während er kleine Käufe tätigte und der Geschäftsinhaber aus dem Laden gehen mußt«, zwei Ahr- j Machern je «in« Uhr und einem Buchhändler Bücher mit großer Geschicklichkett von der Ladenbafel gestohlen. Auch hatte er nicht zurklckg« schreckt einem Kameraden» der mit Ihm auf Untermiete wohnte, 20 RM. und sein«r Wirtin SO RM. zu entwenden. Dn« Lichtrechnung, die er für sein« Wirtin verlaosweis« bezahlt halt«' fälschte «r und »erlangte «inen höheren Betrag von seiner Wirnn.Der Angeklagte wurde wegen dieser Straftaten zu einer svelDtstraf« pon acht Wochen Gefängnis verurteilt. Reichswirtschaftsminister Funk sprach am Freitag auf einer großen Kundgebung der pommerschen Wirt- schäft in Anwesenheit des gesamten Führerkorps des Gaues und der führenden Vertreter der Behörden in Stettin. » Der Neichswirtschaftsminister kam zunächst auf das Verhältnis zwischen Partei und Staat in der Wirtschafts, führung zu sprechen. Alle Kraftströme unseres nationa- len Lebens kämen heute aus der Politik, wie sie die Par tei entwickelt habe, und es gelte auch für die Wirtschafl und ihre Führung der Grundsatz, daß der unterliegen werde und unterliegen müsse, der sich der Partei ver- schließe oder sich gar gegen sie zu stellen versuche. An Hand beweiskräftiger Zahlen wies Minister Funl dann darauf hin, daß alle bei der Machtübernahme von den Gegnern des Nationalsozialismus gehegten Vermu tungen, der Aufbau des Dritten Reiches werde an den Wirtschaftsproblemen scheitern, durch die Tatsachen restlos hinfällig wurden. Genau das Gegenteil sei eingetroffen. Das nationalsozialistische Deutschland sei diesen Proble men nicht nur nicht erlegen, seine nationale. Wirtschafl habe vielmehr eine Kraft entfaltet, die geradezu einzig artig in der Welt dastehe. „Deutschland", so erklärte der Minister, „ist heute nach den Vereinigten Staaten von Amerika und England das drittgrößte Welthandelsland. Hierbei ist die Tatsache von besonderer Bedeutung, daß es diese — Das am 11. April 1938 für den Bauern Arthur Hugo , Walther in Reinhardtsgrimma eröffnete Entschuldungs- Verfahren ist aufgehoben worden. — Die Kameraden des ehem. Sächs. Ersah-Inf.-Reg. 23 halten am 23. und 24. Juli in Freiberg einen Regiments appell ab. Kreischa. Pfarrer Böhme wird in nächster Zeit dem Rufe in die Kirchgemeinde Gröbern bei Meißen Folge lei sten. Die Aebersiedlung wird voraussichtlich Mitte August erfolgen. Dresden. Im Rahmen einer schlichten Feier wurde am Freitag Professor Dr. Lange als leitender Arzt und Direk tor der Medizinischen Klinik des Stadtkrankenhauses Dres den-Friedrichstadt eingewiesen. Gleichzeitig erfolgte die Ver abschiedung des überaus verdienstvollen bisherigen Leiters der Medizinischen Klinik, Stadtobermedizinalrat Professor Dr. Rostoski, der seit 1907 in leitender Stellung am Fried- richstädter Krankenhaus tätig war. Der Feier wohnte Bür germeister Dr. Kluge bei. Dresden. Der Tod im Wasser. Im Baffin des Nüntzwiesenbades wurde der 28 Jahre alte Filialleiter Kießling aus Dresden tot aufgefunden. Es wird ange- kommen, daß er einen Herzschlag erlitten hat. Dresden. Fünf Finger eingebüßt. Ein bei Tischlerarbeiten im Hdgiene-Museum beschäftigter 28jäh- riger Tischler geriet mit der rechten Hand in eine Kreis- säge. Der. Bedauernswerte büßte alle fünf Finger ein. Niedersedlitz. Kellerbrand. Im Kellerraum des Fabrikgebäudes des Sachsenwerkes brach Feuer aus. Holzwolle, Papier, Akten und altes Gerümpel waren aus unbekannter Ursache in Brand geraten. Die Feuerwehr kämpfte die Flammen mit zwei Schlauchleitungen nieder. Bautzen. Betrügerischer H c i l m i t t e l v e r - ireter. Von der Bautzner Kriminalpolizei wurde der hier wohnhafte 42 Jahre alte Vertreter Walter Claus wegen fortgesetzten Betruges festgcnommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Er hatte vorwiegend bei älteren Personen in Ostfachsen, in der Gegend von Cott- Hus, Guben und in Niederschlesien Heilmittel angeboten und unberechtigt hohe Anzahlungen verlangt und erhal- kcn. Mitunter hatte er auch sofort den gesamten Beirag kassiert, die bestellten Heilmittel aber nicht geliefert. Wilthen. Betriebsunfall. Der Arbeiter Schrin ner geriet in einem Wilthener Betrieb mit dem linken Arm in eine Krempelmaschine. Mit schweren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht. Chemnitz. Unter den Anhänger geraten. Fn Burkhardtsdorf geriet der mit Kisten hoch beladene Anhänger eines Lastkraftwagens in einer Kurve ins schleudern. Der Beifahrer stürzte vom Wagen auf die Straße und geriet unter die Räder. Seine Verletzungen waren so schwer, djch ar bald harauf «rb. > Meerane. S^tuVm spaltet ftatken Rust- Ha um. Der anhaltende Sturm hat in den Gärten Ver stellung einnimmt, obschon ihm Kolonien nicht zur Ver fügung stehen. Hinsichtlich der industriellen Produttton der Welt steht Deutschland hinter den Vereinigten Staa ten von Amerika an zweiter Stelle Wenn uns leichtfertige und unverantwortliche Kreist in den letzten Wochen bei den internationalen Wirischafls-k aerhandlungen, die Deutschland führen mußte, mit demi Schreckgespenst eines Wirtschaftskrieges unter Truck zuj setzen versuchten, so sollten sich diese Leute nur einmal vor-l stellen, welche unübersehbaren Folgen für die Weitwirl-i schäft und die von ihr abhängigen Volkswirtschaflen der» Ausfall der Wirtschaftskraft eines 75-Millionen-Volkcs von der überragenden Wirtschaftsleistungsfähigkeit, dies Deutschland aufzuweisen hat, zeitigen müßte! Die ichow heute in der Weltwirtschaft herrschende schwere Krise würdei durch solche Maßnahmen zu einer allgemeinen Deromo rusarten. Die verantwortungsbewußten Staatsmänner und Wirtschaftspolitiker des Auslands haben sich dieser Er kenntnis auch keineswegs verschlossen. In den Verhand lungen, die von deutscher Seite zur Zeit mit zwölf Staaten geführt werden, ist überall der Wille znri Verständigung zum Ausdruck gekommen. Dabei wu do dem deutschen Standpunkt weitestgehend Rechnung ge:ra-> zen. Ich freue mich, feststellen zu können, daß zwischc r Deutschland und England gerade jetzt wird.»- nn handelspolitisches Abkommen zustau>'- schiedentlich erheblichen Schaden angerichtct. In der Un teren Mühlgasse wurde der haushohe, alte und sehr starke, Nußbaum eines Grundstücks in der Mitte gespaltet, sm daß die eine Hälfte des Baumes in das Grundstück stürzte,, ohne jedmandcn zu verletzen. Meerane. So darf es nicht gemach't wer den. Eine Radfahrerin war im Begriff, aus der engen Mühlgasse in die Leipziger Straße einzubiegen. Sie kam in schnellem Tempo und versuchte, die Kurve zu schnei den, mit dem Erfolg, daß sie gegen einen Kraftwagen fuhr. Das Rad wurde beschädigt, die Radfahrerin erlitt Prellungen und Hautabschürfungen. Frankenberg. Nachts 1 Uhr brach in der Ziegelei von Pötzsch 6c Weinreich in Frankenberg Feuer aus. Der höl zerne Ablaufbau verbrannte fast vollständig und die einge baute Maschinenanlage wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Betrieb ist dadurch teilweise stillgelegt. Die Erörterun gen über die Brandursache sind noch nicht abgeschlossen. Der Gesamtschaden beträgt schätzungsweise 20 000 RM. Reichenbach i. V. Das Kind als Lebens retter. In einer Wohnung der Zwickauer Straße wurde morgens gegen 4 Uhr ein sechsjähriges Kind infolge star ken Gasgeruches wach. Da es die Eltern nicht im Schlaf zimmer fand, alarmierte das Kind einen Stubennachbar. Von diesem wurden die Eheleute in der gasgefüllten Küche aüfgefunden. Bei der Frau konnte nur der einge tretene Tod festgestellt werden, während der Man» lebt. Das Ehepaar hatte anscheinend durch Vergiftung mit Gas gemeinsam au dem Leben scheiden wollen. Treuen i. V. Ein Unfall undseine Fol gen. Als ein Lastkraftwagen Thoßfell durchfahren hatte, bemerkten die Fahrer ein stark beschädigtes Kraftrad dessen Fahrer, Hofman aus Netzschkau, mit schweren Ver letzungen am Straßenhang lag. Sie brachten dem Ver letzten Hilfe. Der Lastkraftwagen setzte sich dann in Be wegung, rollte bergab und prallte gegen einen aufge stellten Lastkraftwagen. Beide Wagen wurden leicht be schädigt. , WMMWWbesRMMltntiMs Aasgabeort Dresden Sonntag: Wolkig. Mäßig warm. Neigung zu Ge wittern. Schwache nordwestliche Winde. Montag: Voraussichtlich ruhiger, freundlicher und wärmer. Wetterlage: Im Zusammenhang mit einer Tief druckrinne, die von Westen nach Osten über uns zieht, konnten wieder etwas kühlere Luftmassen in tukg von Gewittern nach Sachsen eindringen. Die ditser Luftmassen wird vorläufig anhalten und bei mäßig warmes, zu Gewittern neigendes Welter Bezugspreis: Für einen Monat 2 — mit Zutrauen; einzeln« Nummer 10 Npsg. :: Demelnde-Berbandt-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 122 48 :: Anzeigenpreis: Dt« 48 Millimeter dritte Mulimeterzelle 8 Rpfo.; im Tertteil die 93 Millimeter breit« Mmtmeterzetle 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Ilhr vormittags :: Zur Zett ist Preisliste Ar. 2 Mig. ::