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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolüiswalöe, Schmiedeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Anträgen: einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Glrokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafl, des Stadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde L - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite r i MillimekerzeUe 6 Rpfa.; Im Tertteil die 93 K ß Millimeter breit« Milllmelerzeile 18 Rpfg. r - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: Z z :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: j Mittwoch, am 13. Juli 1938 Nr. 161 104. Jahrgang Ms der Mat md dem WWM Dippoldiswalde. Das Wetter will sich leider immer noch nicht wieder auf „schön" einstellen. Vorgestern und gestern gab es bei zeitweisem Sonnenschein ab und zu recht kräftige Gewitter güsse, heute vormittag will aber die Sonne überhaupt nicht schei nen, wenn anderseits auch kein Regen fällt. Aber die Wolken decke ver ucht doch aufzureißen, vielleicht wird es doch noch schön, zur Freude aller derer, die in unserer Gegend Sommerlager be zogen haben oder von hier aus ins Sommerlager gegangen sind. — Seit Bestehen der Ernährungshilsswerkes im Kreise Dip poldiswalde — November 1937 — konnten 31 schlachtreife Schweine mit einem Durchschnittsgewicht von je 3 Zentner der Wirtschaft zugeführt werden. . — An der 1. westsächsischcn Orienkierungsfahrt haben auch aus unserem Kreise einige Motorfahrer teilgenommen und Me daillen errungen und zwar in Wertungsgruppe III (Motorräder Über 250 Kubikzentimeter) Göhler, Willi, Frauenstein (NSKK) eine silberne Medaille, in Wertungsgruppe VII /serienmäßige und handelsübliche PKW bis 1500 Kubikzentimeter) von Davier, Joachim, Döbra <DDAL) eine goldene Medaille. Höckendorf. Mit Rücksicht auf die im hiesigen Bezirk herr schende Maul- und Klauenseuche wird das für dieses 3ahr ge plante Heimatfest auf nächstes 3ahr, voraussichtlich Juli, verlegt. Die in Verbindung mit dem Heimatfest geplante Kriegerehren- malsweihe wird vielleicht im Spätherbst ds. 3s. durchgeführt. Eine endgültige Entscheidung hierüber ist noch nicht getroffen. Höckendorf. Bedauerlicherweise ist nun auch in unserem Orte, und zwar im Gehöft des Bauern Willy Schneider Nr. 63, die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Höckendorf. In der letzten Beratung des Verbandsvor stehers des Berufsschulverbandes Höckendorf u. Umg. mit den Schulbeiräten wurde der Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1938 verabschiedet. Tie im Entwurf vorliegende Haushalt- satzung, in Einnahme und Ausgabe mit je 4195,— RM. ab schließend, fand die Billigung der Schulbeiräte, nachdem der Verbandsoorsteher die erforderlichen Erläuterungen gegeben hatte. Der anstelle des versetzten Berufsschulleiters Müller als Schulbeirat berufene Berufsschulleiter Dittmann—Tharandt wurde vom Derbandsvorsteher als Schulbeirat in Pflicht ge nommen. Weiter erstattete der Vorsteher Schlußbericht über das Rechnungsjahr 1934/35. Die Eemeindeprüfungsabteilung beim Amtshauptmann zu Dippoldiswalde hat di. Rechnung geprüft und für richtig befunden. Der Kassensührung wurde deshalb Ent lastung erteilt. Nach Anordnung des Bezirksschuloerbandes 8 Dippoldiswalde hat, die Berufsschule Verkehrserziehungstafeln des NSKK. anzuschasfen. Zur Abhaltung von Buchführungs kursen des deutschen Handwerkes sollen Schulräume , gegen Er stattung der Unkosten zur Verfügung gestellt werden. Schließlich wurde gulgeheißen, daß von den Kraftwerken Freital für die Lehrküche der Berufsschule ein Elektroherd zur Verfügung ge stellt wird Oberbärenburg. Am nächsten Sonntag findet hier die Feier des 25 jährigen Bestehens der Ev.-luth. Kapelle statt. Der eigent liche Gründungstag ist der 4. Oktober 1913. Da aber die Kapelle nicht nur den Einheimischen, sondern auch vielen Gästen dient, ist die 25-3ahr-Feier vorverlegt worden. - Altenberg. Ein großes Zeltlager der H3 wird am Galgen- tcich, links der Rehefelder Straße in der Waldecke am Wasser bassin, aufgebaut werden. 1000 Hitlerjungen aus Zwickau wei7 den es beziehen und hier herrliche Ferienlage erleben. Weitere 1000 Zwickauer Hitlerjungen beziehen ein Zeltlager in Scheller- Hau. Freital. Todes stürz einer Radfahrerin, Ein 15 Jahre altes Mädchen vdm Landdienstlager Rup pendorf, das einen Nadausflug nach der Klingenberger Talsperre unternommen hatte, verlor in der Nähe des Gasthofes Klingenberg die Gewalt über ihr Fahrzeug und stitz mit großer Wucht gegen ein Haus. Die Verunglückte, die des Radfahrens anscheinend noch nicht recht kundig war, erlitt einen Schädelbruch, der ihre Ueberfiihrung ins Freitaler Krankenhaus cforderlich machte. Dort ist das junge Mädchen den schweren Verletzungen erlegen. Kamenz. Mit dem Kraftrad verunglückt. Auf dem Wege von Nebelschütz nach Riesa verunglückt« ein Kraftradfahrer schwer. Während der Fahrt wollte er sich vön einer Störung an seinem Fahrzeug überzeugen. Dabei geriet er auf die linke Straßenseite, streifte einen Baum und stürzte zu Boden. Der Fahrer selbst kam zwar mit leichten Hautabschürfungen davon, doch erlitt der Beifahrer erhebliche Kopfverletzungen und einen Bein bruch, so daß sich seine Ueberfiihrung ins Krankenhaus notwendig machte. Kamenz. Die eigene Scheune in Brand gesteckt? Im benachbarten Zschornau brach in der Scheune des Max Hauffeschen Gehöftes Feuer aus. Dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr konnte eine größere Ausdehnung des Brandes verhütet werden. Es entstand nur leichter Gebäudeschaden, dagegen sind Heu, Stroh und Wirtschaftsgeräte verbrannt. Der Besitzer wurde unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet. Stolpen. Nächtlicher Ueberfall. Nachts wurde aus der Staatsstraße Lohmen—Stolzen eine Loh mener Einwohnerin von einem Radfahrer überfallen, der »hr nach einem mißglückten Sittlchkeitsverbrechen die M ehrlichen Zriedensschlutz Lösung der Nationalitätenfrage nur mit den Sudetendeutschen möglich Der Pressechef der Sudetendeutschen Partei, Dr. Se- j bekovsky, gewährte einem Vertreter der Pariser Zeitung ! „L'Epoque" eine Unterredung." Auf die Frage, ob die j Sudetendcntsche Partei aufrichtig eine Verständigung mit : den Tschechen wünsche, erklärte Dr. Sebekovsky, daß diese Frage von Konrad Henlein in Karlsbad bereits beant- I wortet ist. Die positive Beantwortung der Frage ergebe ! sich ans der Tatsache, daß die Sudetendeutsche Partei den Kontakt mit der Regierung ausgenommen habe, um das Problem zu lösen. Es sei allerdings notwendig, das Problem erschöpfend nnd gründlich zu lösen. ! Man müsse sich die psychologische Situation der Sudetcu- deutschen vor Augen halten. Bereits dreimal seien der Sudetendeutschen von tschechischer Seite Versprechungen gegeben worden, deren Erfüllung jedoch ausgeblicben sei. Es diene weder dem Interesse des Sudetcudcutsch > tums, noch des Staates, noch der Erhaltung des curopäi scheu Friedens, wenn man vielleicht gnt ausschcndc Rege langen treffe, die aber in der Sache selbst die Herde dei Unzufriedenheit nicht ausschalten. Dann würde die Un ruhe fortbcstehcn, und cs würden sich zu den alter« nock weitere ucuc Koufliktherdc bilden. Die Prinzipien dei Sudetcndeutschen Partei hätten einen nüchternen ««ul praktische»« Grundzug, da sie bereits den Ausgleich zwischcr den sudetcndeutschen Forderungen und den Notwendigkci teu des Staates zu»»« Inhalt hätten. Die Frage: „Ist der jetzige Ausglcichsversuch du , letzte Möglichkeit einer Lösung?" beantwortete Dr. Sebe- i kovsky dahin, das Sndctcndeutschtum sei heute zu mehi - als 90 v. H. in der Sudetcndeutschen Partei geeint, unr ! es besitze zu Konrad Henlein restloses Vertraue»». Di» ! Sudetcndeutschen hätten also damit die Voraussetzung ge- ' schaffen für eine grundsätzliche Lösung. Es gebe cim l Lösung nur mit, nicht aber gegen oder ohne die Sn- I j detcndeutsche Partei. * ' Die nächste Frage lautete:, „Bleibt die Sudetendeutsch» Partei den acht Punkten von Karlsbad treu?" Dr. Sebes kovsky erwiderte, die sudetendeutschen Forderungen seiest gerecht, sie hielten jeder Diskussion stand. Sie seien keirtz Maximum, sie könnten nach der Stimmung der Massest eher als ein Minimum betrachtet werden. Die Tude4 tendeutschen blieben diesen Grundsätzen treu, weil nur sH die grundsätzlichste Lösung verbürge»» nnd damit die c-.w* gültige Ausschaltung aller Konfliktstoffe im Interesse d.H Ordnung und des Friedens. Gefragt, was die Sudewndeutsche Partei denke, wmntz die Vcrhandlnngcn scheitern würden, erklärte Dr. Sebekovsky, Erörterungen hierüber seien theoretischere Natur und gehörten nicht hierher, da die Bcstrcbmmnr der Sudetendeutschen auf den ehrlichen Friedensschlnsi unr Tunern gerichtet seien. Statt Unabhängigkeit Entrechtung „Wenn es unmöglich sein sollte, zu einer Vereinbar rung zu kommen, wollen Sie die Unabhängigkeit cincu Eingliederung in das Reich vorziehen?", so fragte schl» lich der Vertreter des Pariser Blattes. Er glaubet sagte Dr. Sebekovsky, daß man von einer Unabhäu » gigkeit der Sudetendeutschen Wohl nicht sprechen kO denn sie seien, ohne befragt zu werden, 1919 in y!» Tschceho-Slowakei eingegliedcrt worden. Die bishe. Entwicklung habe Wohl eindeutig jene psychologische » uat faktische Situation auf sudetendeutscher Seite geschah in der sich das Sudetendeutschtum nicht nnabhängig, sm:-- dern znrückgesetzt und entrechtet fühlt. Er wolle» aber einen von dem französischen Berichterstatter geäußert tcn Gedanke»« aufgreifen, nämlich daß sich für dei» Fran-j zosen Ration, Staat und Volk deckten und ihm infolge-t dessen die Problematik Mitteleuropas schwer begreiflich» gemacht werden könne. Das französische Volk habe an- Handtasüic mit einem größeren Geldbetrag entriß und die Flucht rgrisf. Die Gendarmerie ermittelte als Täter den in Helmsdorf beschäftigten Alfred Jäckel aus Lohmen. Jäckel wurde verhaftet und dem Amtsgcrchi Stolpen zuge- führt. Leipzig. Fischerstechen 1 938 am 6. August. Der alte Brauch des Fischerstechens, der am Jahr 1934 nach jahrzehntelanger Pause wieder ausgenommen wurde, soll in Leipzig wieder regelmäßig gepflegt werden. Das Fischerstechen soll alle zwei Jahre durchgesührt werden. Am 6. August wird hier das dritte Fischerstechen vom Verkehrsverein Leipzig und der Fischerinnung Leipzig unter Mtwirkllng des Marinesturmbanns III/2 veran staltet. Leipzig. AnderStraßenbabnvernnglückt. In der Höllischen Straße lief ein siebenjähriges Mäd chen gegen einen Straßenbahnzug und mußte mit erheb lichen Hand- und Beinverletzungen in die elterliche Woh nung geschafft werden. — Beim Aufspringen aus ein« Straßenbahn ist aus deck Augustusplatz ein 49jährigei Mann zu Fall gekommen und erlitt einen Knöchelbruch, so daß der Verunglückte ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Leipzig. Fünf Personen verunglückt. Beim Abbruch der alten Rinderhalle im Städtischen Schlacht viehhof stürzte ein Teil der Decke ein, aus der fünf Bau arbeiter mit Abbruchsarbeiten beschäftigt waren. Sie stürzten etwa 6,20 Meter tief in den unter der Decke gele genen Naum und mußten von der Feuerlöschpolizei gebor gen und ins Krankenhaus gcschafs werden. Einer der Verunglückten konnte nach poliklinischer Behandlung wie der entlassen werden. Chemnitz. Todesopfer eines Zusammen stoßes. Auf der Neesestraße Ecke Nichard-Wagner-Stratz« erfolgte ein Zusammenstoß zwischen einem mi» Kohler beladenen Lastkraflwagen und einem Motorradfahrer Der Kraftradfahrer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, tvo er bald starb. Plauen. Gastkind schwer verunglückt. Auj dem Gemcindcweg Theuma—Mechelgrün ist am Sonntax ein in Mechelgrün untergebrachtes Hamburger Pflege kind von einem Personenauto ersaßt und zu Boden ge schleudert worden. Das neunjährige Mädchen erlitt ein« Gehirnetschütterung sowie Verletzungen im Gesicht. Ettern! Jedes Sommerlager ist für den Jungen «ine körperliche Ertüchtigung. Geben Sie auch Ihrem Jungen die Ge legenheit, an einem Sommerlager teilzunehmen. Augustusburg. Markt und Heimatfest. Die? ,lte Bergstadt stand im Zeichen des Markt- und Heimat-- festes. Die Festlichkeiten wurden mit einer Feierstunde' ringeleitet. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der farbenfrohe Jagdzug, mit dem Vater August auf diel Augustusburg zurückkehrte. Nach der Auflösung d'esJagd-i luges fanden im Burghof prächtige Ritter- und Reiter-! fpiele statt, die lebhaftem Interesse begegneten. Der Nach mittag brachte die Uraufführung des Burgfestspiels „Der Sieger" von Ernst Hüttig. Der Dichter schildert darin in trefflicher Weise das tragische Geschick des Erbauers der Augustusburg, des Leipziger Baumeisters Lotter, der bei dem damaligen Kurfürsten in Ungnade gefallen war, uni» seine»» Kampf gegen die Hofgesellschaft. . Lugau. Kind von Pferd geschlagen. Im Ortsteil Kirchberg wurde ein vierjähriger Junge von einem scheuenden Pferd ins Gesicht geschlagen. Das Kind erlitt schwere Verletzungen und mußte ins Bezirks- krankenhaus Stollberg etngeliefert werden. Ehrenfriedersdorf. LehrwerkstattsürFabriP schuhmach er. Die Jndustrieberussschule und di« Deutsche Arbeitsfront schufen in Ehrenfriedersdorf ein« Lehrwerkstatt für Fabrikschuhmacher, die Bürgermeistei Dr. Becker in die Obhut des Berussschulverbandes über nahm. Die moder»» eingerichtete Lehrwerkstatt ist die erst« ihrer Art in Sachsen. Wurzen. Wieder ein Fünfhunderter. Als der braune Glücksmann in einer hiesigen Gaststätte Los« verkaufte, konnte eiy Erwerber feststellen, daß er einen 500-Mark-Gewinn gezogen hatte. WMMkWWi»;MWMM Ausgabeort Dresden für Donnerstag: Ilm West schwankender Wind. Heiter bis wolkig. Verein zelt noch geringe Schauer. Etwas wärmer. Wetterlage: Die milden Meeresluflmassen, welche an» Dienstag über Mitteleuropa lagerten, und hier im Flachland« die Höchsttemperaturen bis auf 23 Grad ansteigen ließen, sind Heuke früh durch Kühlers Luftmassen verdrängt worden. Dabei kam eS zu verbreiteter Niederschtagsbildung. Eine tzochdruckwelle, die sich langsam von Westen nach Osten bewegt, wird zunächst eine Mette rberuhigung bewirken. Diese dürfte aber nicht von langer» Dauer sein, da sich vom Atlantik her eine neue Störung den bri tischen Inseln nähert, die voraussichtlich bereits übermorgen ihren Einfluß bei uns gellend macht. ,