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Tageszeitung un- Mzeiger für DippvlSiswalöe, Schmie-eberg u. A. Aetteste Zeitung de» Bezirk» Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachvngen Ler Amtshauptmannschaft. des StaLlrateS und des Finanzamts Dippoldiswalde Nk. 153 Montag, am 4. Juli 1938 104. Jahrgang Bezugspreis: Fltr einen Monat 2.— mit Zutrauen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40S :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite MillimeterzeUe 6 >m Terttell die 93 Millimeter breit« Millimeterzetle 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 1V Uhr vormittags :: Zur Zett ist Preisliste Nr. S gültig. :: zest aller veulschen in liomotau Conrad Henlein sprach M; der Mat and dem SaMland Dippoldiswalde. Die Aussichten auf einen, wenn auch nur mäßig schönen Sonntag wurden am Sonnabend immer trostloser, als mit dem Vorrücken des Uhrenzeigers am Nachmittag immer mehr Regen vom Himmel strömte. Es goß zeitweise, was nur herab konnte. So gut der Regen auch für die Felder war, und den Blumen in den Gärten wohltat, so wenig freudig wurde er begrüßt von den 850 Personen der Dresdner Schreibmqschinenfabrik „Urania", Clemens Müller, die auf einem Betriebsausflugs sich im Schützenhause aufhielten. Alles das, was im Freien geplant j war, fiel in des Wortes wahrster Bedeutung ins Wasser. Manche ließen sich freilich auch durch den Regen nicht stö ren und suchten auf, was unsere Stadt an Sehenswertem bietet. In zwei Sonderzügen kehrte die Belegschaft am Abend nach Dresden zurück. Außer ihr hielten auch noch andere KdF-Fahrer hier kurze Rast und wurden teilweise „aus der Tüte" verpflegt. Weitere Betriebsgemeinschaften kamen am Sonntag in unsere Stadt und durch unseren Be zirk. Gegen 2500 weilten insgesamt am Wochenende hier. Die am Sonntag sich ausgemacht hakten, hakten nun freilich das bessere Teil erwählt. So bedrohlich der Himmel auch zeitweise ausschaute, bis auf einzelne Tropfen blieb der Tag regenfrei. Unter dieser Unbeständigkeit und vielleicht auch der Dresdner Vogelwiese litt der Sonntagsverkehr recht sehr. Er war bei weitem nicht so stark, wie an den vorher gehenden .Sonntagen. Trotzdem mußten in verschiedenen Kursen der KVG zwei und drei Magen eingestellt, am Abend Leerwagen ins Gebirge zur Heimfahrt der Ausflüg ler beordert werden. Auch die Züge der Reichsbahn waren recht gut besetzt. Am meisten wirken sich solche unbestän dige Tage im Privalkraftwagenverkehr und in dem der Radfahrer aus. Dieser war gestern bedeutend schwächer. Auch in den Bädern der Talsperre und auf der Sperre war ' gestern nicht das gleiche Leben wie vor acht Tagen. Von hier aus wurde zum Teil die Dresdner Vogelwiese besucht, andere unternahmen Spaziergänge in die nähere Umgebung. In acht Tagen haben in der Großstadt die großen Sommer ferien begonnen. Es dürfte dann mit einem stärkeren Ver kehr zu rechnen sein, wenn das Wetter auch nur Halbwegs schön ist. - — Das am 7. April d. I. für den Bauer Max Otto Sterl in Iohnsbach eröffnete Enkschuldungsverfahren ist aufgehoben worden. — Volksdeutsche Arbeit. In Chemnfh trafen Landesleilung, BezirkSverbands- und Bezirksleiter, Kreisreferentinnen, Mitglie der der volksdeutschen Erziehung, Vertreter der HI und des Deut schen Frauenwerkes zu einer Arbeitstagung des VDA zusammen, die durch die Anwesenheit des stellv. Bundesleiters und eines Vertreters des Sudetendeutschlums zu einer Kundgebung im Sinne des Arbeitseinsatzes und bewußter Zielstrebigkeit wurde. Ober-Rcg.-Rat Geyer gab als Landesleiter einen Rückblick aus die Arbeit des letzten Jahres, wobei er dankbar feststellen konnte, daß auf allen Arbeitsgebieten in stillem, unverdriehlichem Mühen erfreuliche Fortschritte erzielt worden sind. Stellv. Bundesleiter Behandel umriß in großen Zügen die Formroandlung des VDA, der überall seine Anerkennung gefunden hat und dem ganz klare Wege und Aufgaben zugcwiesen sind. Seine Ausführungen wur- ' den unterstützt und ergänzt durch die Worte des Bundesgeschäfts führers Guttmann, der mehr über organisatorische Fragen sprach, lieber die vorbildliche VDA-Arbeit im Kreise Pirna berichtete an Karten und statistischem Material Bezirksschulrat Löbel. Was an > volksdeutscher Arbeit bei innerer Aufgeschlossenheit und begeister ter Einsatzbereitschaft geleistet werben kann, das wurde an dem Ausstellungsmaterial einer Dorfschule Klar. In grundsätzlichen Ausführungen legte Pan. Gertrud Wenzel, Leipzig, Gauabtei lungsleiterin der Abteilung Grenze und Ausland im Deutschen Frauenwerk, die Grundzüge des gemeinsamen volksdeutschen Schaffens im VDA und Deutschen Frauenwerk dar. Einen er hebenden Abschluß fand die Tagung in der Rede eines aktiven Kämpfers des Sudetendeutschtums, der über Leiden und Sorgen, über stilles Dulderlnm und harten Siegerwillen sprach. , Alberndorf. In der Nähe des Umspannwerkes stieß am l Sonntag gegen 10 Uhr ein die Reichsstraße talabwärts fah- j render Kraftwagen mit einer Radfahrerin aus Dresden zu- ! sammen, die dabei in den Straßengraben geschleudert und ' am linken Unterarm verletzt wurde. Sie konnte aber, nach- j dem ihr ärztliche Hilfe zuteil geworden war, weiterfahren. — i Bald nachher stießen an der gleichen Stelle ein Kraftwagen ! und ein Motorrad zusammen, wobei kein Personenschaden i entstand. l Paulsdorf. Unterhalb „Wallers" hat die Firma S. B. ! » " Sohre AG., Freital, für Ihre Gefolgschaft ein Wochen- l endhaus erbaut, dem sie den Namen „Malterhütle" gegeben hat. Es ist dieser Tage eingeweiht wordan. Von ihm hat man einen prächtigen Blick über die Talsperre und aufs , Gebirge. Es wird sich auf kürzere wie längere Zeit dort s herrlich wohnen lasten. ' Mit einem Massenbesuch auS olcu Teilen des Landes erreichte das „Fest aller Deutschen" ui Äomotau einen groß artigen Höhepunkt. Eine unübersehbare Menschenmenge zog in mustergültiger Ordnung und Disziplin durch die Stra ßen, die reichsten Fahnenschmuck zeigten. Es herrschte eitel Jubel und Freude. Sieg Heil-Rufe und deutsche Lieder grüß ten die ununterbrochen eintreffenden Kolonnen der sudetcn- dcntschen Bewegung, die Spielmannszüge der Jung-Tur- ncrschaft, die Formationen des sudetendciltschen Arbeitsdien stes und die Trachtcngruppcn. Aus allen Teilen des sudetendeutschen Siedlungsgebietes waren Abordnungen erschienen. Es zeigte sich deutlich, daß der „Bund der Deutschen" heute kein „Verein" mehr ist, son dern eine Bewegung darstcllt, die die ganze sudetendeutsche Bevölkerung erfaßt hat und in stetem Vormarsch be griffen ist. In der Hauptversammlung des Bundes erstatte ten die Amtswalter ihre Tätigkeitsberichte. Der Beauftragte Henleins für Volksorganisation, Abgeordneter Künzel, er klärte u. a.: Heute ist die gesamte Volksgruppe in allen ihren Bereichen den Angriffen der nationalen Gegner ausgesetzt. Die Not hat uns zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen geführt. Wenn wir feststellen können, daß mehr als 300 000 Sudetendeutsche in der Sudetendeutschen Partei vereinigt ind, dann dürfen wir füglich behaupten, daß unsere Partei chlechthin die Volksorganisation und damit auch der Trä- zer der gesamten völkischen Arbeit ist. Ihr Wirken gilt im Sinne dec Schicksalsgemeinschaft dem notwendigerweise ein heitlichen politischen Ziel. So ist die Partei auch Träger der völkischen Selbstverwaltung. Als Träger unserer Volkstums arbeit kommen in Zukunst zwei Organisationsformen in Frage: die Parteiorganisation und andererseits jene Orga nisationsformen, die uns durch die Selbstverwaltungsrechte gegeben sind, die uns Deutschen hierzulande eingcräumt wur den oder noch eingeräumt werden müssen. Im Rahmen des „Festes aller Deutschen" wurde ein Jugendzeltlager eröffnet und der sudetendeutsche Schrifttums- Preis verliehen. Preisträger ist der Dichter Karl Franz Leppa. Dresden. Empfang der Ostpreußen-Klei n- flokille. In Dresden trafen die fünf Einheiten der Ostpreußen-Kleinflottillle ein, und zwar die meßgenauen Nachbildungen des Flaggschiffes „Columbus" des Nord- seutschen Lloyd, des Personendampscrs „Tannenberg" oom Seedienst Ostpreußen, des größten Tankschiffes der Welt „Franz Klaßen", als die Vertreter der deutschen Handels- und Personenschiffahrt sowie dei ebenfalls meß- zenauen Nachbildungen des Panzerschiffes „Deutschland" und des Kreuzers „Königsberg" als die Vertreter der jetzigen Kriegsmarine. Mit eigener Kraft kamen diese Kleinschisfe von Pirna herunter aus der Elbe gefahren. Dresden. Diebe in Badeanstalten. In den Sommermonaten mehren sich die Anzeigen über Dieb stähle in Badeanstalten. Die Täter haben es hierbei besonders auf Geld uud Wertsachen abgesehen und sie schrecken auch nicht davor zurück, gewaltsam in Kabinen nnzudringen. So erlangten Unbekannte in einem hiesigen Bade aus drei verschlossenen Kabinen unter Verwendung ,bon Nachschlüsseln ein blaues und zwei braunlederne Geldtäschchen mit Reißverschluß, Bargeld und einen Lohn- auswcis. Pirna. Todesstu rz eines Motorradfah rers. In Copitz stießen an einer Straßenkreuzung ein Kraft- und Personenauto zusammen. Der Motorradfahrer stürzte dabei von seinem Rade, konnte aber das beschädigte Fahrzeug noch nach Hause schieben. Der Arzt stellte nur eine geringe Kopfverletzung fest, doch trat in der Nacht Bewußtlosigkeit ein, die später offenbar infolge von Gehirnblutung zum Tode des Verunglückten führte. Wilthen. Schwerer Betriebsunfall. In der Absallweberei von C. G. Thomas geriet der Putzer Schrinner mit dem linken Arm in eine Krempelmaschine. Er trug so schwere Verletzungen davon, daß der Arm im Ltadtkrankenhaus Bautzen abgenommen werden mußte. Letpzlg. Lie beachteten vie Verlehrpslich ten nicht. Beim Ausspringcn auf eine anfahrend! Straßenbahn kam in der Adols-Hitler-Straße der 72 Jaho alte Amandus St. zu Fall. Er wurde bewußtlos, ver mutlich mit inneren Verletzungen, nach dem Krankenhaus gebracht. — Die 31jährige Annemarie H. lies hinter einen in ver Gcrberstraße parkenden Kraftwagen aus die Fahr bahn. Sie wurde von einem Liescrkrastwagen ersaßt uni aus die Straße geschleudert, wobei sic Kopfverletzungei erlitt. In ver. Dufourstratze wurde der 67 Jahre alt Hermann W. von einem Kraftrad ersaßt und überkabren Eltern! Wißt Ihr schon: daß der Iungbann 216 vom 28. IM bis 16. August 1938 sein Sommerlager in Cunewalde in der Lausitz durchführt? Schicken Sie auch Ihren Jungen mit ins Sommerlager! Eingliederung des „Bundes der Deutschen" Nachdem in der Nacht zum Sonntag eine ergreifende Totenfeier stattgesunden hatte, wurde am Sonntag die Hauptversammlung des „Bundes verDeutschen" abgehalten. Kreisleiter Abgeordneter Dr. Zippelius sühne u. a. aus: Wir Sudetendeutschen stehen in einem entschei denden Abschnitt unserer Geschichte. Jeder einzelne bar seine Pflicht zu erfüllen, denn alle trennenden Schranken sind gefallen und Konrad Henlein ist u n > - Führer und unser Symbol der Einheit. Bundesführer Wehrenfennig erklärte: „Ich habe mich persönlich von Anfang an Konrad Henlein unterstellt. Ich habe ihm auch in schweren Togen die Treue gehalten und mein Glaube ist gerechtfertigt worden." Der Antrag des Bundessührers auf Eingliederung des „Bundes der Deutschen" in den „Sudetendeutsche.r Verband" wurde einstimmig angenommen und mit der Notwendigkeit begründet, eine einheitliche Leitung »es gesamten Schutzverbandswesens innerhalb der sudetcu- veulschen Volksgruppe zu schaffen. Mittags füllte eine nach Zehntausenden zählende Menschenmenge den Marktplatz und die Zufahrtstraßcn. llnbesch leiblich er Jubel begrüßte Konrak» Henlein. Dann begann der größte Aufmarsch, den d- > Sudctendeutschtum bisher überhaupt erlebt hat. Uebcv lOOOOO Menschen hatten sich eingefunden, um a^r „Fest aller Deutschen" teilzunehmen. Jeder, der dicis ! Stunden miterleben konnte, muß zugeben, daß das Sur c- ! tendeutschtum den tiefsten Beweis seiner Ein- j mütigkeit, Geschlossenheit und Disziplin .liefert hat. Den Vorbeimarsch nahmen Konrad Henlein, Bundes führer Wehrenfennig, der Stellvertreter Konrad Henleins, Abgeordneter Frank, und Abgeodneter Kund, ab. Im Zuge schritten zung und alt. Die Begeisterung erreichte Herbei trug er einen Bruch des linken Unterschenkelf davon. Mügeln. Kraftrad gegen Krankenwagen An der Einmündung der Landstraße von Nebitzschen in Vü Teschnerstratze stießen der Krankentransportwagen dei hiesigen Sanitätskolonne, der sich aus der Fahrt naä Nebitzschen befand, und ein aus Nebitzschen kommendci Kraftrad zusammen. Der Kraftradfahrer, ein Geschäfts! mann ails Mügeln, wurde dabei so erheblich verletzt, das er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Frankenberg. Z i e g e l e i b r a n d. In der Ziegele von Pötzsch L Weinreich in Frankenberg brach Feuer aus Der hölzerne Ablaufbau verbranute fast vollständig un> die eingebaute Maschinenanlagc wurde tu Mitleidenschaf gezogen. Der Betrieb ist dadurch teilweise stillgelegt. Dii Erörterungen über die Brandursache sind noch nicht abgo schlossen. Der Gesamtschaden beträgt schätzungsweiß 20 000 Reichsmark. Plauen i. V. Ein Fünfhunderter als Ge- schenk. Als Geschenk für ihre aus einer benachbarten Gemeinde stammende Mutter kaufte eine Einwohnerin beim Braunen Glücksmann ein Los, ohne es zunächst zu öffnen. Als sie sich dann später mit der Mutter traf und dieser das Los übergab, stellte die glückliche Frau fesi, daß das Geschenk ein Fünfhunderter war. Sachsenberg-Georgenlhal. Gefaßter Ausrei- ß e r. Der Schuljunge, der mit einem höheren Geldbetrag, den er seinen Eltern gestohlen hatte, ausgerissen war, ist in Eger aufgegrifsen worden. Der Schlingel ist seinen Eltern bereits wieder übergeben worden. WMMWWduRMMM-M Ausgabeort Dresden für Dienstag: Auffrischender Wind um Südwest bis West. Geringe Temperatur-Zunahme. Nachmittags von Nordwest her Bewölkungszunahme und geringe Niederschlagsneigung. Wetterlage: In dem Bereiche der in Deutschland eingedrungenen Kühlen Luftmassen hielt auch am Sonntag das unbeständige, besonders Im westlichen Mitteldeutschland zu Niederschlägen neigende Wetter an. Durch den Aufbau eines flachen Zwischenhochs kommt es im Laufe des Nach mittag vorübergehend zu einer geringen Wetterberuhigung, Diese wird jedoch durch örtliche Gewitterbildung gestört«' Eine neue Skörungsfront, die über dem Kanal und Mikkel-« frankxeich liegt, wird am Dienstag in Mitteldeutschland all-« mählich von Nordwest aufkommende Eintrübung verurs j fachen. «