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WeifzeritzZeitung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Aeltest« Z«tt««g de» Bezirk» Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachnngen der Amtshauplmannschafl, des Sladlrates and des Finanzamts Dippoldiswalde -Nr.SS Freitag, am 2S.April 1938 104.Jahrgangs —" i Aazrlgeuprel«: Die 4« MWmeker breite Mtmmeterzeile S ^fa.; im Terttetl die 03 Millimeter breit« MiMmeterzeil« 18 Rpfg. - z ? Bezugspreis: Für einen Monat 2— mit Zutragen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. :: Vemeinoe-VerbandS-Virokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nus -er Seimat und dem Sachsenlanö der Staatsbesuch -es Mhrers Am 2. Mai Abreise nach Italien Dippoldiswalde. Zum Nationalfeiertag des Deutschen Bölkes wird schon überall eifrig gerüstet. Auch auf dem Turnplätze des ATV. tderden die Borbereitungen getroffen zum Aufstellen* des Maibaumes und für die Mittagsfeier mit der Aeberlragung des Staatsaktes in Berlin. An der Zeit ist es, nun auch die Schaufenster entsprechend auszu schmücken, damit auch von dort aus eine Einstimmung auf diesen Feiertag erfolgt. Es sei auch nochmals darauf auf merksam gemacht, zu sorgen, daß reicher Flaggenschmuck die Straßen ziert. Am Abend des 1. Mai findet ein Maien- tanz statt, durchgeführt von NSG „Kraft durch Freude". Es wird erwartet, daß diese Beranstaltung sich guten Be suches erfreuen kann. Sie soll diesen schönen Tag in rech ter Bolksverbundenheit beschließen. Dippoldiswalde. Am Donnerstag fand im Saale der Amtshauptmannschaft die Bereidigung der Geistlichen des Kirchenbezirks auf den Führer statt. Nach einer Ansprache des Superintendenten nahm Klrchenrat Dr. Ziemann den Eid ab. Mit einem „Sieg Heil" auf den Führer und den Weiheliedern des Deutschen Bölkes sand die würdige Feier ihren Abschluß. - Dippoldiswalde. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres ziehen auch wieder neue Schüler und Schülerinnen ins Schulhaus ein, die Sechsjährigen, die nun nach der bisher alleinigen Er ziehung tm Elternhaus« aüch in der Volksgemeinschaft erzogen werden sollen. So ganz verschieden« Bilder sieht man da, wenn die Kleinen -öS erstemal, meist an der HaMMt-Mutler, zur Schul« wandern; manche find stolz, nun endlich auch die Schule besuchen zu können wie -er größere Bruder oder die Schwester, sie wissen schon, daß dem Aufmerksamen und Fleißigen nichts ge schieht, manche aber sind -och recht zaghaft und sehen dem Kom menden mit einem gewissen Mißtrauen entgegen, vielleicht ist ihnen in falscher Erziehung gar noch Angst gemacht worden. Aber neben den Eltern begleiten die Kleinen doch auch noch Pat«n un- ander« aus dem Freundeskreis« der Eltern. So war es auch ge stern wieder bet uns, als Aufnahme in der HanS- Schemm-Schule war. Die Turnhalle-, der Festsaal -er Schul«, könnt« die Menschen kaum fassen, die diesem wichtigen Akte im Leben der jetzt Sechsjährigen beiwohnen wollten: Die Kleinen waren vorher zur Schulanfänger-Andacht in der Kirche gewesen, nun wurden sie im Schulhause der R«ih« nach angestellt und zogen nach 14 Uhr in die Turnhall« ein, 32 Knaben und 28 Mädchen, di« als Klassenlehrer Lehrer Fuchs und Kantor Bernau haben werden. Die Halle war in üblicher Weis« geschmückt, die weiße Wand war mit Osterschmuck umrahmt, und rechts und links davon standen zwei mächtige Zuckerkütenbäume, die trotz der Kälte -er letzten Wochen gerade noch reif geworden waren. Als dann -i« Kleinen Platz genommen hatten, — ganz ohne Störung geht es ja ni e ab, weil den Kindern beim Schulgang die an diesem Tage völlig unnötig« Schultasche mllgegeben und nun beim Ein tritt von den besorgten Müttern abgenommen wird — richtete Rektor Blüthner herzlich« Grußwort« an die Ellern und Freunde, die h«rbeigekommen waren und durch ihre Anwesenheit die Be deutung des Tages unterstrichen, der ein Markstein sei im L«ben der Kleinen; denn nun sorgten nicht nur die Eltern, sondern auch -i« Schulgemeinschaft für sie. Zn ununterbrochener Folge, komme nun ein« Lehrzeit nach der anderen, die den Kindern Rüstzeug geben solle fürs spätere Leden. Die Eltern aber sollten unbesorgt sein, die Schule w«rde di« Kinder zu rechten Menschen- erziehen. 3n diesem Sinn« nahm er die Kleinen in die Schulgemeinschaft auf. Nach diesen herzlichen Morten rollte nun ein Programm ab, -aS sich hauptsächlich an die Schulanfänger wandte und -as ihnen die erst« Stunde in der Schul« recht leicht und nett zu ge stalten versuchte. Die Kinderschar der NS-Fra»enschaft grüßte ste und warb um Ihr Kommen in ihr« Reihen, dann kam unter Ziehharmonikabegleltung ein bunter Kinderzug herein, voran ein hüpfender Osterhase, und «in kleines Mädchen begrüßte die Oster- linge in der Schulkameradschaft, 6 kleine Gänslein führten bei Gesang einen Reigen auf, niedlicher Kindergesang am Puppen wagen erklang, rin Kinderkanz war zu schauen, „Einkäufe" wur den am Kaufmannstisch „getätigt", ein Junge gab dem Osterhasrn gute Lehren, wo er di« Osterei«« verstecken könnte, das niedlichste war aber doch die Kahenschule mit dem Kater als Lehrer und -er Nachzüglerin, die zu spät kam, weil ste ihr erstes MäuSlein fan gen mußte. Acht nett kostümierte Zwerge leiteten dann die Llcht- bilderrelhe vom Zuckertütenbaum mit Aufsagen von Versen ein und begleiteten ste damit. Manch kleiner Schulneuling bekam es allerdings mit der Angst Zu tun, als es finster wurde und flüchtete zur Mutter. Aber dann gab es die Zuckertüten, und da waren sie -och alle wieder da. So war dies« erste.Stunde rasch vorbei. Ein Gang noch ins Klassenzimmer und dann heim, wo schließlich auch noch manche Herrlichkeit wartete, diesen ersten Schultag zu versüßen. — Warnung vor einem Warenbekrügtr. Die Staatliche Kriminalpolizei — Krtmlnalpolizetstell« Chemnitz — teilt mit: Seit Mitte Mär, Ist in Hainichen, Flöha, RvKvein, Burgstädt, Oederan uqd Annaberg «M War«nfchw1ndl«r auf«treten. Er sucht« Ladengeschäfte auf und erschwindelte KteidvngSstitcke, Lr- oerwaren, Pholoapparat« und Uhren. Er nannt« steh Heinz Rich ter, Heinz Rachert und Erich Lindner. Außerdem wollte er An gestellter einer Ortskrankenkasse oder eines Gerichtes s«in. Bor dem Betrüger wird gewarnk. Er ist etwa 1,65—1770 Meter groß, «2—» Jahre alt, schlank, längliches gesund-farbige« Gesicht; -unk- ! - j s j i ' ! ? . - - Der Führer und Reichskanzler begibt sich am 3. Mai nach Italien, um einer Einladung S. M. des Königs von Italien und Kaisers von Aethiopien zu folgen und dem italienischen Regierungschef und Dure Benito Mussolini feinen vorjährigen Besuch in Deutsch land zu erwidern. In Begleitung des Führers werden sich be finden: der Reichsminister des Auswärtigen von Rib bentrop, der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, der Reichsminister für Volksaufklärung und Pro paganda Dr. Goebbels, Reichsminister Dr. Frank, der Chef der Reichskanzlei, Reichsminister Dr. Lam mers, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, der Chef der Deutschen Polizei, Reichsführer ff Himmler, der Chef der Kanz lei des Führers, Reichsleiter Bouhler, Reichsleiter Amann, der Reichspressechef Reichsleiter Dr. Dietrich, der Chef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichs kanzlers, Staatsminister Dr. Meißner, der Chefadju- tant des Führers, SA.-Obergruppenführer Brückner, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Freiherr von Weizsäcker, der Chef der AuslandSorganisation der NSDAP, im Auswärtigen Amt, Staatssekrstär Gauleiter Bohle, der Ober-Quartiermeister des Generalstabes des Heeres, Generalleutnant von Stülpnagsl: der Chef des Marinewehramts, Konteradmiral Schniew i n d , der Kommandeur der Leibstandarte Adolf Hitler, ff-Obcr- gruppenführer Sepp Dietrich, die Adjutanten des Füh rers,. Gruppenführer. Sch b rind Brigad«führer Wie demann, der Chef des MNiisteramts im Reichsluft fahrtministerium, Generalmajor Bddenscha tz, der Mi nisterialdirektor im Auswärtigen Amt, Dr. Gaus, der Chef des Protokolls, Gesandter von Bülosv- leS welliges Haar, bartlos, -unkle Augen un- war bekleidet mit rotbraunem Svortanzug mit langer Hose, graugrünem Sporthut, buntem Selbstbinder un- Halbschuhen. Wer von -ein Betrüger noch betrogen wurde, wird gebeten, umgehen- bei -er nächsten Kriminal- oder Gen-armerie-Ienststelle Anzeige zu erstatten. Falls er wieder auftreten sollte, wird -ie Bevölkerung gebeten, die nächste Polizei-ienststelle sofort zu benachrichtigen. — Die Post am 1. Mai. Die Nachrichtenstelle der Reichs- postdireklion Dresden teilt mit: Am 1. Mai, -ein Nationalfeier tag -es Deutschen Volkes, ruht die gewöhnliche Zustellung von Postsendungen aller Art. Auf Verlangen -es Absenders durch Eilboten zuzustellende Postsendungen sowie Telegramme werden jedoch jederzeit zugestellt. Anträgen -er Empfänger auf Eilzu stellung eingegangener Postsendungen kann nur ausnahmsweise und nur insoweit entsprochen werden, als es -ie Dienstverhältnisse erlauben und di« Zustellung mit dem dienstlich anwesenden Perso nal ausgeführk werden kann. An regelmäßige Abholer werden Postsendungen wie an Sonntagen ausgegeben. Anträge auf außer gewöhnliche Abholung von Postsendungen jauch Paketen) und Zeitungen können nicht berücksichtigt werden. Di« Postschalter sind wie an Sonntagen geöffnet. — Für den Bauern Mar Otto Petzold in Luchau ist das EntschuldungSverfahren eröffnet worden. Das Entschuldungsamt bei dem Amtsgericht« Dresden nimmt die Aufgaben -er Entschul- -ungsstell« wahr. Schmiedeberg. Am 7. 4. will ein Bäckerlehrling aus Dresden ein älteres Herrenfahrrad mit Dynamobeleüchlung in Schmiedeberg beziehungsweise näheren Umgebung aus einem Sägewerk oder einer Tischleret gestohlen haben. Das gestohlene Herrenfahrrad ist sichergestelit worden. Da bei dem Gendarmerieposten Schmiedeberg I bis jetzt der Fahr raddiebstahl noch nicht zur Anzeige gebracht worden ist, wird gebeten, daß sich der Bestohlene dort meldet. ' Dresden. Bel einem mit 9 Tonnen Pappen beladenen Hamburger Lastzug versagten bei der Fahrt von Weißer Hirsch nach Dresden die Bremsen. An der Mordgrund brücke bog der Fahrer in die Schillerstraße ein, weil er hoffte, daß diese aufwärts führt und er den Wagen dann zum Stehen bringen könnte. Da er sich getäuscht sah, lenkte er in die links abzweigende Leonhardistraße ein, doch be kam er die Kurve nicht heraus. Der Triebwagen fuhr an die Mauer über der Schillerstraße an und legte sich um, der Anhänger wurde über die Böschung geschleudert. Personen, auch der Fahrer, wurden nicht verletzt; die Fahrzeuge muß ten abgeschleppt werden. Dresden. Sächsische Gärtner in Belgien. Unter Führung des LandeSfachwarttS Gartenbau, Pg. Horschke, und deS LandeSimterabteilungSleiterS, Pg. Dän- hardt, besuchten 27 sächsisch- Gärtner, in erster Linie Aza leen,, Eriken- und Orchideenzüchter die Internationale Gartenbauausstellung in Gent sowie eine Anzahl vorbild licher Belgischer Gartenbaubetriebe. Schwant e » Gesandter A s ch m ann vom Auswärtigen) Amt. . : Bewältige Leraaltaltlmgen zu Ehren Sitters Der Führer und Reichskanzler wird sich zunächst nach Rom begeben, wo er sich als Gap des Königs und Kaisers einige Tage aufhalten wird. Außer einer Reihe von Veranstaltungen von Partei und Heer in Rom sind zu Ehren deS Führers eine große Flotte npar ade in Neapel sowie kriegsmäßige Manöver von Heer und Luftflotte vorgesehen. Zu den Kundgebungen der Bevölkerung in Rom und Neavel tritt > abschließend noch ein Aufmarsch der gesamten Bevölkerung von Florenz, Kundgebungen, Vie alle tn eindrucksvoller Weise die Bedeutung zum Ausdruck bringen werden, die das befreundete faschistische Italien der durch den Besuch Adolf Hitlers erneut zum Ausdruck gelangenden Solida rität der beiden großen Nachbarvölker beimißt. Ewige Stadt im Festsewaad Von Tag zu Tag gestaltet sich das Bild des Ewigen Nom festlicher. Ueberall werden noch letzte, kleine, ver schönernde Vorbereitungen getroffen. In den Grundzügen ist alles fertig und alles bereit, den Führer jubelnd zu emp fangen. Nie noch hat düs faschistische Italien einen Gast so triumphal ausgenommen, wie es unseren Führer grü ßen wird: Die Vielzahl der Empfänge und Veranstaltun gen werden eine einzige Huldigung für: den Schöpfer des nationalsozialistischen Deutschlands sein. Der bevorstehende Staatsbesuch des Führers des be freundeten Deutschland beherrscht völlig das Denken und Chemnitz. Pom Dachgarten ins Erdge schoß gestürzt. Auf dem Dachgarten eines Chem nitzer Warenhauses war eine 17jährige Kontoristin auf ein Oberlichtfenster getreten. Plötzlich brach sie ein und stürzte, nachdem ste noch ein darunter gelegenes Ober lichtfenster durchbrochen hatte, etwa 30 Meter tief bis ins! Erdgeschoß ab. Die Verunglückte ist den Verletzungen er-i legen. Chemnitz. TödlicherSturz beim Spielen? Beim Spielen stürzte ein zwölfjähriger Junge auf die Bordkante. Es trat eine Gehirnblutung ein, die den Tod des Kindes zur Folge hatte. Stollberg. Noch ein Sturz. In Niederdorf ver lor bei Dacharbeiteu der Dachdeckermeister Müller aus Niederwürschnitz das Gleichgewicht und stürzte ab. Er er litt eine schwere Gehirnerschütterung und Beinbrüche. Aue. Am Donnerstagvormittag verunglückte der 15 Jahre alte Lehrling Heinz Ebisch aus Bockau, der in einer Auer Firma beschäftigt ipar, auf dem Wege zur hiesigen Gewerbeschule. Er fuhr mit einigen Schulkameraden auf seinem Fahrrad und schaute, als er einen Radfahrer über holen wollte, einen Augenblick rückwärts. Gleichzeitig kam in der Kurve ein Auer Personenkraftwagen, mit dem Ebisch in voller Fahrt zusammenstieß. Er wurde bei dem Anprall gegen einen Felsen geschleudert, wo er tot liegen blieb. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Wettervorhertas« -eü Neichswetter-imstes Ausgabeort Dresden s für Sonnabend: Mäßiger ^bis frischer nordwestlicher Wind, meist stark bewölkt, einzelne Regenfälle. Etwas kühler. Wetterlage: Ueber Skandinavien und Mitteleuropa hat sich eine Tiefdruckfurche entwickelt, welche die im hohen Norden und im Mittelmeer-Bereich befindlichen Tiefdruck- gebtlde miteinander verbindet. An der Westseite -er Tief- Lruckrinne strömen wieder kühlere Luftwaffen nach Mittel europa ein, so daß hier der Witterungscharakter weiterhin unbeständig bleibt. Hieran dürfte auch das w-steufopässcha Hoch nicht. vlel ändern können, da es in seiner räumlichen AüsdehnunD stark -beschränkt ist und außerdem vom Atlan-» tik her durch eine neue Störungsfront angegriffen wird.