Volltext Seite (XML)
Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Netteste Zett««g des Bezirk» Dieses ^lalt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafl, des Stadtrales und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 104 Donnerstag, am 5. Mai 1938 104. Jahrgann - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite z f Millimeterzelle 8 Rpfa.; im Tertteil die 93 z k Millimeter breite Milllmeterzeile 18 Rpfg. ß - :: Anzeigenschluß: äO Uhr vormittags. :: I - :: , Zur Zett ist PreMste Nr. 5 güttig. :: k ß Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen: einzeln« Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinor-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aus der Seimat unö dem Sachiemanö Dippoldiswalde. In den beiden letzten Tagen, die endlich einmal wieder Sonne und etwas Wärme brachten, haben die Bäume mächtig zu treiben begonnen. Auch die Birke zeigt nun den ersten Blätterschmuck. Schon sind aber auch die ersten Räuber da und reißen das junge Grün herab. Man lasse doch die frischen Zweige an den Bäumen, daß sich alle daran freuen. Wer sie mit heimnimmt und sie dort ins Wasser stellt, schaut sie doch meist selbst nicht wieder an. Auch die Bogelwelt ist inzwischen fast vollzählig wieder ein gerückt. Die meisten sind bereits beim Brüten. Am frühen Morgen schon hebt ein Konzert an, dem jeder, der sich rasch aus den Federn findet, mit besonderer Freude lauscht. Es will doch Frühling werden. — Ergänzung der Arbeitsbücher nach Abschluß der Lehrzeit. Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Arbeits bücher derjenigen Lehrlinge, die zu Ostern 1938 ihre Lehrzeit be endet haben, zwecks Vervollständigung der Berufsausbildung auf Seite 3 dem Arbeitsamt vorzulegen sind. DaS Lehrzeugnis ist je weils beizufügen. Eigenmächtige Eintragungen des Arbeiksvuch- inhabers oder Bekriebsführers sind unzulässig. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Lehrzeit auf Seite 6/7 im Arbeitsbuch vollständig einzukragen ist und die Beschäftigung als Gehilfe auf der nächsten Zeile neu vorgelvagen sein muh. Die Einreichung einer Anzeige über die Aenderung der Beschäf tigungsart ist nicht erforderlich, wenn das Arbeitsbuch — auf Seite 6/7 vollständig nachgetragen — dem Arbeitsamt oorgelegk wird. Die Betriebsführer vermeiden Unnannehmlichkeilen, wenn sie die Arbeitsbücher der Lehrlinge, die ihre Lehrzeit vollendet Ha ven, unverzüglich dem Arbeitsamte zur Vervollständigung vor legen. — Verhütet Beschädigungen an Baudenkmälern. Es wird leider immer wieder feslaestellt, daß Denkmäler, Brunnen, Ehren male auf öffentlichen Plätzen und Straßen mutwillig beschädigt werden. Die Kosten für die Instandsetzung der Kunstwerke bedeu ten einen erheblichen Verlust an Volksvermögen, abgesehen da von, daß der künstlerische Werk der Denkmäler durch die Instand- setzungsarbeiken beeinträchtigt wird. 3m Interesse der Erhaltung des Gemeingutes wird von allen Volksgenossen erwartet, daß sie die Beschädigung der Denkmäler, die hauptsächlich durch Jugend liche oder Kinder erfolgt, verhindern. Deshalb muß auch die Er ziehungsarbeit der Eltern sich auf die Verhinderung derartiger Untaten erstrecken. Denkmäler, Brunnen, Plastiken, Ehrenmal« usw. sind nicht dazu bestimmt, die Kletterkünste der Kinder zu er proben. Notwendigenfalls wird um die Anzeige der Schuldigen gebeten. Höckendorf. Im Slandesamtsbezirk Höckendorf wurden im vergangenen Monat burkundet: 1 Geburt: Wally Isolde, Tochter des Tischlers Lippert aus Höckendorf: 2 Eheschließungen: Mecha niker Hans Erich Winkler aus Dresden mit der Arbeiterin Frieda Elisabeth Uhlemann aus Höckendorf: Dr. med. Curt Iulius Ri«- bold, prokt. Arzt, mit der ärztlichen Assistentin Johanna Dorothea Hildegard Volkmann, beide aus Höckendorf. Höckendorf. Morgen Freitag begeht die Auszüglerin Clara Bertha verw. Richter geb. Wolf von hier bei verhältnismäßig guter geistiger Frische und körperlicher Rüstigkeit ihren 82. Ge- vurkslag. Glashütte. Neuerlichen Besprechungen zufolge soll das Hei matfest 1939 nicht nur drei, sondern fünf Tage Lauern und mit dem Vogelschießen der Schützengesellschaft verbunden werden. Es bleibt trotzdem bei Mitte Juli: denn das Vogelschießen wird um 14 Tag« früher verlegt. Am ersten und zweiten Festtage, dem eigentlichen Heimatfest, sind Veranstaltungen geselliger Art vorge sehen, Mied«rsehensklern> theakralifche und Festspielabend, Fest zug, Gesangs- und MuMveranstallungen usw., den dritten und vierten Festtag füllen Veranstaltungen des Schützenfestes und Vogelschießens: der letzte Festtag (Mittwoch) gehört der Jugend zu ihrem Schulfeste. In einer ersten Besprechung sind bereits Aus schüsse gebildet worden. Mehreren Ausschüssen steht der Bürger meister vor, dem Ausstellungsausschuh Dr. Giebel, dem Emofangs- ausschuß Ratsherr P. Erhard, dem Festplatzausschuh Rich. Reichel, dem Schulsestausschuß Schulleiter Riecke: dem Festzugsausschuh. Joh. Gläser. Der Hauptausschuh umfahr fast alle maßgebenden Persönlichkeiten von Glashütte. Dresden. Geldschwindler gefaßt. Vor. eini gen Tagen wurde ein 18 Jahre alter Bursche wegen uner laubter Geldsammlungen scstgcnommen. In seinem Be sitz hatte er u. a. mehrere Durchschreibeblocks mit Quit tungen über erhaltene Beträge für die Llympiasabrt 1940. Mit Hilfe dieser gefälschten Blocks, die den Stempelauf- »ruck „Olympische Spiele 1940, Japan (Tokio»" trugen, Mtfaltete der Bursche eine umfangreiche Sammeltätigkeit, wobei er nach seinen Angaben viele Personen betrogen hat. Dresden. S ch w c r e F o l g e n e i n c s E i n b r u chs. Zn der Nacht drana ein Einbrecher in eine Wohnuna. .Durch die Geräusche erwachte der Wohnungsinhaber. Er «eckte seine Frau, die aufstand und den durch die Vorsaal- tür geflüchteten Dieb verfolgte, so daß er gestellt werden konnte. Als die Frau das Schlafzimmer betrat, fand sie ihren Mann neben dem Bett tot vor. Er war infolge der Aufregung durch den nächtlichen Einbrecher einem Herz schlag erlegen. Kurort Rathen. „S a m m e l n a m F e i e r a b e n d". Anläßlich der „Karl-May-Spiele" in diesem Sommer sin- Dev Führer bei den Ausländs deutschen Italiens Kundgebungen in der Konstantin-Basilika in Rom 'Die Deutschen Italiens, die cs nur irgendwie ermög lichen konnten, waren nach Rom geeilt, um den Führer zu sehen und an der gewaltigen Kundgebung der Ausländs deutschen in der prachtvoll ausgeschmückteu Konstantin- Basilika teilzunchmen, in der der Führer zu ihnen sprechen würde. Ungeheure Spannung und Erwartung lag über dem weiten Raum der Basilika. Unter der freudig harren den Menge befanden sich viele Deutsche, die einen Weg von Hunderten von Kilometern nicht gescheut hatten. Ans Palermo war ein ehrwürdiger Greis von 90 Jahren her beigeeilt, um als schönste Erinnerung seines Lebens dieser Kundgebung Italiens zu Ehren des Führers betzuwoy- nen. Heller Jubel brauste auf, als die Formationen unter den Klängen des Badenweiler Marsches einzogen, und er erreichte seinen Höhepunkt, als der Führer mit dem Dnce, Rudolf Heß, Graf Ciano und den übrigen Herren des Gefolges die Basilika betrat. Alles sprang begeistert von den Sitzen auf. Der Führer lächelte den Ausländs deutschen zu, die in nicht endcnwollende Sieg-Hcil-Rufe ansbrachen. Gauleiter Bohle eröffnete die Kundgebung mit einem Sieg-Heil auf den Kaiser und König Viktor Ema nuel und den genialen Schöpfer des Imperiums, Musso lini, als Dank und Gruß der Deutschen Italiens für das Erleben dieser historischen Tage. Nachdem die Königs- Hymne verklungen war, ergriff Landesleiter Ettel das Wort, um den Führer in einer kurzen, markanten An sprache zu begrüßen. Unter frenetischem Jubel trat dann der Führer vor die Ausländsdeutschen. , Der Landesgruppenleiter dankt dann unter erneutem Beifall aller Italiendeutschen auch dem Duce für die so oft bewiesene und heute gekrönte Gastfreundschaft des faschisti schen Italien. Es folgt eine Kundgebung für den Duce, dl< dieser mit sichtlicher Bewegung entgegennahm. Ler Führer spricht Nach der Ansprache von Gauleiter Bohle und Lan-j desgruppenleiter Ettel betritt der Führer die Redner: ri-j büne. Wieder setzt ein Begeisterungssturm ein, an den,/ sich vor allem die deutschen Jungen und Mädels beici--! ligen. Sichtlich ergriffen spricht der Führer zum erstenmal!/ im Ausland vor auslandsdeutschen Volks- und Partei-! zenoffen. Das Echo, das er in den Herzen der Teilnehmer! indet, beweist ihm immer wieder die unendliche Freuor Keser Menschen und den hohen Stolz, den sie am heutigen Läge zeigen dürfen. Mit besonderem Nachdruck spricht der Führer von der Verwandtschaft der Charaktereigenschaft en und Tugenden der deutschen Menschen und der Men schen dieses Gastlandes. Auf die jüngste Volksabstimmung singehend, dankt der Führer den Ausländsdeutschen in aller Welt für ihre zum Ausdruck gebrachte Gesinnung. Ich habe es nicht anders von Euch erwartet, so sagte :r. Denn ein Reichsbürger, der einen starken Charakter besitzt, kann nichts anderes sein als Nationalsozialist! Ich habe sonst keine Gelegenheit, den deutschen Reichs-! bürgern in der übrigen Welt den Dank für diese ihre! Gesinnung zum Ausdruck zu bringen, und ich bin glück-, lieh, es in dieser Stunde tun zu können. Viele von Euch! rrleben die Freude, von Zeit zu Zeit in das neue Deutsch-! land zurückzukehren, es mit eigenen Augen zu sehen und« seine Fortschritte verfolgen zu können. Vielen von Euch ^ibcr ist dieses nicht vergönnt? Sie können nur aus der Ferne diese Heimat erschauen, können von ihr lesen oder sie in Bildern sehen. Allein der Zauber dieser Heimat wird sie nicht ver kästen, und die Kraft der nationalsozialistischen Weltan- aet in Kurort Rathen während der großen Ferien eine Werbeschau „Sammeln am Feierabend" der Deutschen Sammlergemeinschaft der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" statt. In dieser Ausstellung werden insbesondere Dinge gezeigt, die in gewissem Zusammenhang mit den „Karl-May-Spielen" stehen, u. a. Briefmarkensammlun gen der Kolonien und Amerikas, Zinnsigurenschauen usw. Während der Ausstellung wird ein eigenes Postamt er richtet. Kamenz. KleiderinFlammen. Als die Witwe Hogel bei Verrichtung häuslicher Arbeiten dem Küchen herd zu nahe kam, fingen ihre Kleider plötzlich Feuer. Lichterloh brennend lief sie laut schreiend auf die Straße. Hinzueilende Nachbarn löschten die Flammen, doch hatte die Frau schon schwere Verbrennungen erlitten. Riesa. In der Elbe ertrunken. In der Nacht siel im Gröbaer Hafen ein 48 Jahre alter Schiffseigner ins Masset und ertrank. Leipzig. Etnmietbetrügerin. Am 6. April warnte die Kriminalpolizei vor de» 53jährigen Frieda Berge gesch. Steyer, die in Begleitung eines etwa zwölf jährigen Knaben meist Kleinrentner aufsucht und um eine Unterkunft für sich und den Knaben bat. Nachdem sie einige Tage bei dem Gastgeber gewohnt und auch die Miete für diese Zeit bezahlt hatte, bat sie um ein Dar- iehen. Nach Erhalt deH Geldes verschwand sie. Da sie neuerdings aufgetreten ist, wird vor ihr gewarnt. Beim Auftreten laste man sie festnehmen. Bautzen. Auf einer Kreuzung wurde eine 52 Jahre alte Fußgängerin beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Kraftrade umgerissen. Mit erheblichen Verletzungen mußte die Frau ins Krankenhaus gebracht werden, während der Kraftfahrer und sein Begleiter mit Hautabschürfungen da vonkamen. Nach den Ermittlungen trifft den Lenker des Rades die Schuld, da er die Kreuzung in zu schneller Fahrt passieren wollte. * Karlsbad (Böhmen). Schwere Bluttat. In Großschöbnau hat der 29 Jahre alte Kutscher Andreas Pötzl aus Haberspirk seine frühere Geliebre, das 29jährige Dienstmädchen Margarete Notmayer aus Großschöbau, durch Messerstiche getötet. Dann stürzte er sich auf deren jetzigen Liebhaber, den Arbeiter Michael Bartl, und stach auch diesen mehrmals in die Brust, so daß keine Hoffnung besteht, daß er mit dem Leben davonkommen könne. Nach oer Bluttat flüchtete Pötzl und konnte bisher nicht sestge- nommen werden. Der Führer in Neapel Neapel.- Pünktlich zur festgesetzten Zeit, 10 Minuten nach 10 Uhr, traf der Sonderzug des Führers unter den» Klängen des Deutschlandliedes hier ein. Der Führer wurde vom König und Kaiser und anschließend vom Kronprinzen auf das herzlichste begrüßt. Sohland. Ein Einwohner aus Steinigtwolmsdorf hatte sich vor kurzem ein Sparkassenbuch mit einer Mark Einlage ausstellen lassen. Er hatte dann die Jahreszahl in 1932 um geändert und Eintragungen mit gefälschten Unterschriften von Kaffenbeamten im Buch vorgenommen, so daß schließ lich ein „Guthaben" von 508 NM. zu Buche stand, obwohl er niemals mehr einen Pfennig eingezählt hatte. Als er einen Bekannten mit der Abhebung eines größeren Betrau ges bei der Spar- und Girokasse in Wehrsdorf beauftragte, kam der Schwindel heraus. Der Fälscher wurde verhaftet. Chemnitz. In einer Schaubude auf der Planihwiese kant ein 28 Jahre alter Artist ums Leben. Bei der Vorführung einer Fahrt an einer sogenannten Todeswand stürzte er mit seinem Kraftrade ab, wobei er einen Schädelbruch erlitt. Der Verunglückte starb bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus. MemlAksMesMMUe^ Ausgabeort Dresden j für Freitag: j Bei Winden um Nord bis Ost wolkig. Stellenweise s Nachtfrost. Tagsüber verhältnismäßig mild. Wetterlage: In der vergangenen Nacht trat in Mitteldeutschland infolge Ausstrahlung vielerorts leichter Frost auf. Unter dem Einfluß eines Teilhochs, das sich von dem um Island—England befindlichen Hochdruckgebiet ab gespalten hat, kommt es tagsüber nur zu geringer Haufen-« wolken-Bildung. Eine wesentliche Wetteränderung Ist füo Freitag nicht zy erwarten. In den Morgenstunden wird örtlich Nebel auftreten, die Tagestemperätoren werden wel-, ter anstetgen, während nachts Immer noch mit leichtem Frofj gerechnet werden muß. ,