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Weitzeritz-Jeikung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Netteste Zeitung des Bezirks Diese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des Sladtrals und de« Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 98 Montag, am 25. April 1938 104. Jahrgang """ r Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite L Millimeters« 6 Rpfa.; im Terttell die 83 f Millimeter breite MIMmekerreile 18 Rpfg. ß :: Anzeigen chluß: 1V Ahr vormittags. :: ; :: ZurZelt ist Preisliste Nr. 5 güMg. :: i Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzeln« Nummer 10 Rpfa. :: Demeinoe-Berbanbs-Dirokonko Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nus -er Heimat ««--em Sachtem««- Dippoldiswalde. Volle acht Tage lang, die ganze ver gangene Woche, haben wir eine Kälte gehabt, wie sie im April seit langem nicht ausgetreten ist. Welche Schäden an den jungen Trieben und an der Blut entstanden sind, das läßt sich gegenwärtig noch gar nicht übersehen. Es war bei solchem Wetter daher gar nicht so falsch, wenn man auch für den gestrigen Jahrmarkt-Sonntag auf ein schlechtes Wetter tipte, denn unsere Jahrmarkttage erfreuen sich leider immer einer besonderen Ungunst des Wetters. Nun wars aber doch wenigstens etwas besser, als gefürchtet worden war. Es war wärmer und Niederschläge gab es auch nur zeit weise. Bei solchen Vorbedingungen war der Besuch denn auch außerordentlich gut, weniger allerdings von selten der Feilbietenden. Hier hatte die Großzahl gleicher Veranstaltungen in der Umgebung Dresdens bewirkt, daß mancher, der schon gemeldet hatte, wieder absagte und anderwärts den Markt bezog. Dadurch war die Marktfläche schwach besetzt, aber wer gekommen war, machte dann auch umso bessere Geschäfte, denn es wurde von den vielen, die aus der ganzen Um gegend herbeigekommen waren, auch recht gut gekauft, sowohl auf dem Markte, wie in den Geschäftshäusern der Stadt. War sonst um 5 Uhr oftmals der Markt schon recht leer, war diesmal um jene Zeit noch Hochbetrieb. Und auch die Gaststätten wie die Ar-Ni-Lichtspiele dursten sich bis spät eines lebhaften Besuchs erfreuen. Heute sind nun die Aussichten auf einen guten 2. Jahrmarkstag recht wässerig geworden. Das Thermometer steht wieder recht tief, zeitweise gibt es auch Regenschauer mit Schnee gemischt, eine Mischung, von der wir in letzter Zeit gerade genug bekommen haben. — Der Durchgangsverkehr war gestern nur mäßig. Dippoldiswalde. Besonders aufmerksam gemacht wird auf ein Inserat der Städt. Handels-, Gewerbe- und Landwirt- schastsschule in dieser Nummer über die Aufnahmeprüfungen für die neueintretenden Schüler und Schülerinnen. — Sonnabend und Sonntag war ein Dresdner SA.- Sturm in Dippoldiswalde, um von hier aus geländesportliche Hebungen abzuhalten. Am Sonnabend waren die Dresdner SA.-Kameraden mit solchen au« Dippoldiswalde in der Reichs krone beisammen. — 2n vergangener Woche sind auch die Arbeiten an der Herm. Löns-Straße beendet worden. Die Straße gibt mit ihrem roten Kies ein recht schönes Bild. Attenberg. Trotz des stürmischen Aprüwetters wanderten am Freltagnachmittag 30 Kinder aus der deutschen Ostmark, die frohe Ferienwochen bei gebefreudigen Volksgenossen in unseren Grenzorten verbringen, mit den NS-Schwestern au» Altenberg und Geising ins „Alte Raupennest". Hier erlebten sie bet Kasfee und buchen frohe Stunden. Gern lauschten sie den erzgebirgischen Heimatliedern und lernten wieder ein Stück urdeutschen Volksgutes kennen. Einen besonderen Eindruck machte auf die kleinen Geister die heimatlich ausgestaltete Gaststube. Die kleinen österreichischen Gäste sangen dann auch einige Wiener Lieder und ernteten den Beifall der Gäste. 2n der sechsten Stunde gingen die Kinder frohgemut wieder zu ihren Gasteltern. Am 3. Mai wird der erste Transport der österreichischen Kinder wieder in die Heimat fahren. Attenberg. Eine Bekanntmachung der Grenziandschule Altenberg im 2nseratenteile über die Aufnahme der neueln- tretenden Schüler und eine Wiederholung der Aufnahme prüfung für nachträglich.Angemeldete sei besonderer Beachtung empfohlen. Die Grenzlandschule Altenberg, die als einzige all gemeinbildende höhere Schule des Kreises am I. April 1038 zu einer öffentlichen Schule umgewandelt wurde und zur Äollanstalt ausgebaut wird, vermittelt nunmehr als Ober schule, die bis zur Reifeprüfung (Matur) führen wird, die er- forderliche Vorbildung für fast alle höheren Berufe. Damit ist ein schon lange gehegter Wunsch der interessierten Eltern schaft unseres Kreises erfüllt worden. Durch die verschiedenen Arten von Schulgeldermäßigungen und Trziehungsbeihllfen, die heute bedürftigen Eltern leistungsfähiger und würdiger Kinder gewährt werden, besteht die Möglichkeit, daß alle be- gabten Kinder eine höhere Schulbildung erlangen können. Daneben gibt es noch «ine Reihe Möglichkeiten, durch ganze oder Teilfreistellen bedürftige Eltern zu unterstützen. Der Direktor der Grenziandschule gibt über die verschiedenen Ermäßigungen in jedem Einzelfalle Auskunft. Die Grenzlandschule ist eine Oberschule für Jungen; sie kann jedoch, da sie die einzige höhere SHule des Kreises ist, auch weiterhin von Mädchen Den Versuch, um die grundsätzliche und ehrliche Lösung des sogenami- Jn Karlsbad hat die mit großer Spannung er wartete 6. H a upttagungder Sudeten deut- schenPartei stattgefunden. 500 Amtswalter der SDP. waren am Sonnabend und Sonntag als das Führertorps des nunmehr voll geeinten sudetendeutschen Volkstums versammelt, um die Sicherung der nationalen Grund rechte in einem Raume zu verlangen, in dem die Deutschen schon seit vielen Jahrhunderten Heimatrecht besitzen. Der Parteitag entbot zu Beginn seiner Tagung dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zur Wieder vereinigung des deutschen Oesterreich mit dem Reiche seine herzlichsten Glückwünsche. Bei den Beratungen am Sonnabend hatte der Stellvertreter Henleins, Abg. Frank, die drei Gesichtspunkte gewürdigt, die der Tagung der Sudetendeutschen Partei ihre besondere Bedeutung gäben: 1. müsse festgestellt werden, daß es in diesem Jahr zum erstenmal möglich war, eine wahre Volksversamm lung des geeinten Sudelendeutschlums abzuhalten; 2. müsse auch hier des großen geschichtlichen Er eignisses gedacht werden, daß Oesterreich ins Reich heimgefunden habe; aus diesem Anlaß müßten auch von dieser Stelle aus dem Führer die herzlichsten Glückwünsche übermittelt werden; 3. liege die große Bedeutung der Tagung in der Tatsache, daß sich zum 20. Male der Tag jähre, an dem das Sudetendeutschwm gegen seinen Willen der Tschechoslowakei einverleibt wurde. stellen müffen." Befreiung von der Setzpresse Den Höhepunkt der Tagung bildete am Sonntag eine >,roße politische Rede des Führers des geeinten Sudeten- deutschtums, Konrad Henlein, der in grundlegen den Ausführungen zu den gesamten Fragen des Sudetcu- deutschwms Stellung nahm. sudetendeutschen Problems durch Aufstellung eines sogei len „Minderheitenstatuts" herumzukommen, bezeichnete Henlein von vornherein als gescheitert. Die angekündigte Kodifizie rung der bisherigen sogenannten Minderheitcnbestimmungen könne nichts anderes bedeuten als die Verewigung des Un rechts und der Gewalt. Man habe das Problem noch nicht im seiner Tiefe ersaßt und glaube, mit Halbheiten darüber hin wegzukommen. Dabei hätte es die Regierung gar nicht ko schwer, die tschechische öffentliche Meinung umzustellen, denn, so sagte Konrad Henlein: „Ich bin überzeugt, daß das einfache tschechische Volk in, Grunde seines Lebens friedliebend und versöhnungswillig ist. Ich glaube an keinen Haß und Streit; ich bin aber ebenso da- von überzeugt, daß man es von seiner Hetzpresfe befreie« muß!" i Gebrochene verspreche« Henlein fuhr fort: Wenn es den tschechischen Staats-I männern wabrbakt ernst ist. mit dem deutscken Volk in einq Schlich mit tschechischer Willkür Henlein: Wir wollen als Freie unter Freien leben „Wir wollen unsere Forderungen aufstellen", schloß Frank, die wir an den Staat und die tschechische Regierung) besucht werden; die Erfordernisse der weiblichen Jugend werden berücksichtigt. Der Uebergang von älteren Schülern aus anderen höheren Schulen der Hauptform (Oberschule) in die Grenz landschule ist unter Vorlegung der entsprechenden Schulpapiere jederzeit möglich. Geising. Das am Bahnhof gelegene Hotel „Geisinghos", I das bisher dem Gastwirt Mar Hauck in Dresden gehörte i und vom Gastwirt Walter Werner gepachtet war, ist vor ' einigen Tagen käuflich in die Hände des Gastwirts Franz Miele übergegangen, der gegenwärtig das Gasthaus Busch mühle bei Schmiedeberg pachtweise bewirtschaftet. Die Ueber- nahme durch den neuen Besitzer soll am l. Oktober erfolgen. Bis dahin wird voraussichtlich das Hotel umgebaut und modernisiert werden. Dresden. Heiratsschwindler. Von der Po lizei wurde ein 41 Jahre alter Mann festgenommen, oer sich Fred Röhrmann nannte. Er hatte sich auf Inserate mit heiratslustigen Mädchen in Verbindung gesetzt in der Absicht, ihnen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Geldbeträge abzulocken. In einigen Fällen konnte er über führt werden. Dresden. Schußwaffe in Kinderhand. Ein elfjähriger Schüler zielte mit einem Tesching, offenbar in der Annahme, die Waffe sei ungeladen, im Scherz auf ein 14 Jahre altes Mädchen. Dabei ging eist Schuß los. Die Kuael drana dem Mädchen in die Brust. > . Pirna. Die zur Erholung in Schlesien weilende l 3 Jahre alte Tochter der Familie Franze verunglückte auf einer Kraft- wagenfahrt in der Nähe von Hirschberg tödlich. Der Wagen geriet in Brand, wobei das Mädchen wie auch der Fahrer in den Flammen umkamen. Pirna. Als in Dohna auf der Königstraße ein dreiräd- riger Lieferkraftwagen nach links abbiegen wollte, wurde er von einem Auto gestreift. Bei dem heftigen Anprall wurde die 34 Jahre alte Geschäftsinhaberin Thekla Pietzel aus Dresden au» dem Wagen geschleudert. Sie blieb mit inneren schweren Verletzungen liegen und starb bald nach dem Unfall. Diesbar. Das Grundstück eines Diesbarer Einwohners mußte durch Balken gestützt werden, da sich vor allem an der Veranda starke Risse zeigten. Die Ursache der Baufälligkeit liegt darin, daß sich die Wurzeln einer viele hundert Jahre alten Linde in die Grundmauern des Grundstückes eingezwängt und so dauernd eine Minierarbeit geleistet haben. Man will beides erhalten, den imposanten riesigen Baum, aber auch das Grundstück. Die erforderlichen Maßnahmen stehen zu er warten. Riesa. Durch Starkstrom getötet. Im Lauchhammerwerk der Mitteldeutschen Stahlwerke ver unglückte der 17 Jahre alte Elektrolehrling Erhardt Wal ther aus Strehla durch Berührung mit der 2000-Volt- Leitung tödlich. , Zittau. Vorsicht bseim Uebe rh ölen. Die 16jährige Radfahrerin Annelies RuSolph überholte einen Düngerwagen. Da ein Lastkraftwagen entgegenkam, fuhr die Radfahrerin an den Düngewagen an und geriet da bei unter die Räder des Lastautos. Mit erheblichen Ver letzungen mußte die Verunglückte ins Krankenhaus ge schafft werden. Mylau i. V. Turmfalken siedeln sich an. Nachdem im Gemäuer der hiesigen Burg schon seit eine« Reihe von Jahren allsommerlich ein Turmfalkenpaar: horstet, fand ein Vogelkundler in einem felsigen Gelände; Umgebung einen zweiten Turmfalkenhorst < * Böhmifch-Zinnwald. 2n der Nacht auf Dienstag wurde in die „Biliner Bierhalle" eingebrochen und die Gasträums sowie die Küche nach Geld durchsucht. Die Täter nahmen das ganz« vorhandene Kleingeld mit, brachen die Spielautomateir auf. und nahmen auch dessen Kasseninhalt mit. Außerdem eigneten sie sich alles an, was ihnen mitnehmenswert erschien» Zigaretten, Zigarren, Schokolade u. a. Der Gesamtschaden be läuft sich auf etwa 2000 Kroneu. WarnSdors(Böhmen). Todesfahrt einer 60- jährigen. Die 60 . Jahre alte Hebamme Hedwig Micksch aus Niedergrund verunglückte mit ihrem Motor rad in ihrem Heimatort. Sie prallte mit einem Kraft wagen zusammen und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß sie starb. ! Slrahenwetterdientt Reichsautobahnen und Reichsstraßen im Flachland schnce-! und eisfrei. Verkehr unbehindert. Reichsstraßen im Gebirge in höheren Lagen in Waldstrecken festgefahrene und feftgefro- rene Schneedecke, Schnecglätte, Glatteis. Straßen sind unt»^ werden gestreut. Stellenweise starker Schneefall. Strecke Wil-j denthal bis LandcSgrenze Schneeketten erforderlich. WettervorherMye -es Reichswetter-ienfteS Ausgabeort Dresden s für Dienstag: Mäßiger, um die Nordrichtung wechselnder Wind. Meist wollig. Einzelne, zum Teil schauerartige Niederschläge. Lang sam fortschreitende Erwärmung. Wetterlage. 2m Laufe des Sonntag haben sich milde Meeresluftmassen über Mitteleuropa ausgebreitet, wobei hier noch vorhandene Kaltlustmassen verdrängt wurden. 2n der Nacht zum Montag ist jedoch Über Skandinavien wiederum ein schmaler S!rom frischer arktischer Lust weit nach Süden vorgestoßen. Dieser Vorgang löste in Mitteleuropa verbreitet Schneefall aus. Die meu cjngrtretenen Kaltluftmasien schemeiA jedoch keine größere Energie zu besitzen und dürften in Kürzst wieder abgeräumt werden.