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Nus der Heimat und dem SachßeManö Dippoldiswalde. Frühlingsanfang ist heute, und da hatte sich der gestrige Sonntag auch ganz frühlingsmähig eingestellt. Vom Morgen bis zum Abend strahlte die Sonne in Hellem Glanze, kein Wölkchen trübte ihren Schein, kein Lüftchen störte ihre wärmenden Strahlen. Schon am Vor mittag wurde der Mantel zu warm, und wer ihn auf dem Spaziergang am Nachmittag milnahm, der hat ihn wohl meist spazieren getragen. Jeden trieb es gestern „aus der Häusern drückender Enge" hinaus ins Freie, durch die Fel der, an deren Nainen die Sträucher ausschlagen, in den Wald, an dessen Schneisen die Lärchen das erste Grün un ter der braunen Hülle hervorschieben, ans Wasser, das gleich viel wärmer erscheint, wenn die Sonne sich darin spiegelt. Abgehärtete haben denn auch schon ein Bad im Helde- mühlenkeich versucht. In den Gärten sprießen Krokus und Leberblümchen, der Seidelbast öffnet seine Blüten, die Veil chen blühen und verbreiten ihren süßen Duft. Und sei es im Wald, sei es im Feld oder Garten, da jubilierten die Vögel, sie sind ja schon bald alle wieder zu uns zurückgekehrt und melden: der Frühling ist da! Auf den sonnendurch wärmten Plätzen aber tummeln sich auch schon Schmetter linge und Mücken tanzen ihren munteren Reigen. Wir Menschen aber jubeln mit: denn der Winter ist vorbei: «die Welt wird schöner mit jedem Tag". Ganz besonders auch für unser Volk. Was haben wir doch in den letzten 10 Tagen alles erleben dürfen, in einen Frühling des ganzen deutschen Volkes führte uns unser Führer und Kanzler. Ein Aufbruch, wie er schöner und glanzvoller nicht zu denken ist. Die Zahl der Spaziergänger war gestern groß. Nach den verschiedensten Richtungen führte ihr Weg,- in den Gast stätten saßen sie dann schon vielfach im Freien. Nach dem Gebirge war der Zug gestern nicht besonders stark. Dieses Gebiet kann augenblicklich weniger bieten, jetzt hat das Niederland den Vorrang. Verhältnismäßig stark war auch -er Verkehr nach den Talsperren vor allem der Lehnmühlen sperre. Doch auch unsere Maltersperre wurde von vielen aufgesucht. Wer wollte an solch herrlichen Tagen auch da heim bleiben, wo das Thermometer bis 20 Grad Hinaufstieg, Auch der heutige Montag wird gleich schön werden, aller dings dürfte mit einer langsamen Wikterungsänderung zu rechnen sein. Dippoldiswalde. Luftschutz-Verdunkelungs- übung. Sell Sonnabend ist vom Kreishauptmann zu Dresden-Bautzen im Verein mit dem KrelshauptmanN von Leipzig Alarmbereitschaft für eine an bestimmtem Tage in beiden Regierungsbezirken vorzunehmende Luftschutz-Ver- dunkelungsübung verfügt» worden. Nach der in dieser Nr. erlassenen Bekanntmachung findet die Hebung morgen Dienstag, 22. März, von 18—2 3 U h r statt. Es gilt nun, rasch -le nötigen Vorkehrungen zu kessen, falls sie noch nlcht erfolgt sind. Die Fenster sind so abzublendLn, daß während -er Verdunkelung nach außen kein Lichtschein bringen und beim Oeffnen von Türen Kein Lichtschän aus ^nr Innern der Gebäude, Hausflure, Wohn- und Schlaf stuben, Gaststätten, Kinos nach außen fallen kann. Alle Berkehrsmittel haben mit völlig abgeblendetem Licht fauch Rücklicht) fahren. Aus Sicherheitsgründen werden er leuchtete Fahrtrichtungsanzeiger zugelaflen. Parkende Fahr zeuge auf öffentlichen Wegen sind vorn und hinten durch eine abgeblendete Lichtquelle kenntlich zu machen. Die Po lizei ist angewiesen, gegen aller Zuwiderhandlungen, die im Ernstfälle die Gemeinschaft auf das schwerste schädigen wür den, mit aller Schärfe vorzugehen unh Strafen füi: Nach lässige zu verhängen. Es wird jedoch erwartet, daß die Volksgenossen, in deren ureigenstem Interesse die Ver dunkelungsübung ja liegt, durch diszipliniertes Verhalten den Erfolg der llebung gewährleisten. Dippoldiswalde. Die Zeit der Gras- und Wald brände ist wieder gekommen. Dürres Laub, dürres Ge strüpp, im Winter vom Sturm herabgebrochene und nun verdorrte Aeste bedecken den Boden, den die Frühlings- sonne der letzten Tage ausgedörrt hat. Das frische Gras und die frischen Triebe am Baum sind aber noch nlcht so weit, diese Gefahr zu mildern. Ehr Funke genügt da, um viel Unheil auszurlchten. Deshalb ist jetzt im Walde und an Grashängen ganz besondere Vorsicht nötig. Oft geschehen auch Brände durch Funkenflug aus Lokomotiven'. Fast in jedem Jahre wird unsere Motorspritze alarmiert, um solche Blsind« am. TaubenberA zst löschen. Auch hieses Jahr «le- Jn der Krolloper in Berlin sand eine große Tagung der Parteiführerschast statt, auf der der Führer die Richtlinien für den Wahlkampf bekanntgab. Die Kundgebung stand völlig im Zeichen der denkwürdigen Ereignisse der letzten Tage und der umfassenden Vorberei tungen für die kommenden Wochen. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels legte die orga nisatorisch-propagandistischen Grundsätze für den Wahl kampf dar und stellte die praktischen Einzelanweisungen für den Wahlkampf heraus. , Er teilte u. a. mit, daß der Führer auch diesmal wie der die Hauptlast des Wahlkampfes durch persönliche» Einsatz in Massenkundgebungen, insbesondere in Oester reich, auf sich nehmen wird. In mehr als etnstchndigen mitreißenden Ausführun gen zeigte der Führer die Bedeutung dieser einzigartigen Volksabstimmung über das geschaffene Großdeutsche Volksreich auf und gab der Nationalsozialistischen Partei die Richtlinten und den Marschweg für die Arbeit der kommenden Wochen. Seine Worte waren getragen von dem Glauben an das deutsche Volk und von dem Ver trauen auf die sieghafte Kraft der nationalsozialistischen Idee, die das Tor zur großen deutschen Volksgemeinschaft jedem Deutschen öffnet. Am Schluß der immer wieder von Beifallsstürmen unterbrochenen Rede bereitete das Führerkorps der Partei dem Führer eine erhebende Kundgebung, die ihm wie ein feierliches Gelöbnis entgegenschlug und allen die Ge wißheit gab, daß der Führer sich auf seine Bewegung ver lassen kann. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels gab am Schluß der Kundgebung den Empfindungen des Führerkorps der Partei Ausdruck, indem er ausrief: „Mein Führer! Wir werden durch unerhörte Disziplin und Gehorsam, durch Fleiß und rücksichtslosen Einsatz von Arbeit und Gesund heit diesen Abstimmungskampf zur größten Vertrauens- kundgebung gestatten, die das deutsche Volk je für Sie und für Ihr Werk abgelegt hat." Auslegung d« Stimmliste» Der Reichs- und Preußische Minister des Innern hat angeordnet, daß die Stimmlisten und Sttmmkarteien im Reichsgebiet (außer Oesterreich) am 2. und 3. April 1938 auszulegen find. Im Land Oesterreich, das an der Reichstagswahl teil nimmt, liegen die Stimmlisten in der Zett vom 27. bis 31. März aus. , Die beteiligten Dienststellen sind durch Funkspruch be auftragt worden, sofort alle Vorbereitungen zu treffen. LerWedene Aoftlmmuugeu Im Zusammenhang mit der Tatsache, daß auch im alten Reichsgebiet eine Volksabstimmung angeordnet . ist, sind Zweifel darüber entstanden, ob diese beiden Volks- I absttmmungen aewlssermaßen eine „Einheit* bilden, so > der. Am Sonnabend nachmittag brannten dort durch Funkenflug auf etwa 400 Quadratmetern Laub, Gras und Gestrüpp und gestern etwa 1100 Quadratmeter Gras. Beide Male war die Mannschaft rasch zur Stell« und löschte in kurzer Zeit das Feuer. Daneben sind ln den letzten Tagen noch verschiedene kleinere Grasbrände vorgekommen. Dippoldiswalde. Gestern vormittag fand im Sitzungs zimmer Les Rathauses die Auslosung der Kleb sch - Stiftungsg-etder stakt. Dieser Wohltäter hat be kanntlich sein Vermögen der Stadt dergestalt Übermacht, Laß es in Grundstücken anzulegen ist. Die Zinsen sind jähr lich am Sonntag nach dem 18. März an drei unter 12 ehr baren Melsterstöchtern als Heiratsgut auszulosen. Die glücklichen Gewinner waren diesmal Margarete Zönnchen, Johanna Löwe, Dorothee Kästner. Der auf jede entfallende Betrag belief sich diesmal auf 412,75 RM. Dippoldiswalde. Vor etwa acht Tagen sind von einem Wiesengrundstück in der Nähe der Vorsperre zwei junge Pflaumenbäume entwendet worden. Sachdienliche Meldun gen erbittet der Gendarmerieposten Dippoldiswalde. Dippoldiswalde. Als gestern nachmittag ein hiesiger Kraftwagenbesther an, der. Einmündung der Horst-Weffel- Skaße in hie Medchstk^dtey Stoatze mit seinem Wagen um- lenken woljte und Giess dusch Winker auch vorschriftsmäßig angezelgt hatte, wurde er von einem anderen Kraftwagen daß an der Volksabstimmung im Lande Oesterreich auch! solche Wähler teilnehmen können, die nicht die Voraus-- setzungen für die Teilnahme an österreichischen Wahlen erfüllen, d. h. also insonderheit nicht die österreichische Staatsangehörigkeit besitzen. Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, dasil beide Volksabstimmungen, wenn sie auch am gleichen! Tage stattfinden und ihnen die gleiche Fragestellung zu grunde liegt, Völl kg verschieden behandel» werden, wie dies auch in der Verschiedenartigkeit dein Stimmzettel in Erscheinung tritt. Es kommt also gar nicht! in Frage, daß etwa die Volksabstimmung in Oesterreich» d. h. die Volksabstimmung durch Wähler mit bisher: österreichischer Staatsangehörigkeit, durch Teilnahme von bisher Reichsdeutschen ein unzutreffendes Bild ergibt. Rein äußerlich tritt dies schon dadurch in Erscheinung, daß selbst die im Lande Oesterreich lebenden bisherigen Reichsdeutschen nicht mit den für das Land Oesterreich bestimmten Wahlzetteln wählen, sondern daß diese nur an der für das übrige Reichsgebiet vorgesehenen Volkse abstimmung in den zur Entgegennahme dieser Stimmen besonders ermächtigten deutschen Wahlbehörden in Oesterreich teilnehmen; dieser reichsdeutsche Personenkrei» nimmt also nicht an der besonderen „österreichischen^ Volksabstimmung teil. Seine Stimmen werden nur der! Volksabstimmung im alten Reichsgebiet zugerechnet. Einheitlicher Reichrwahlnorschlng Zweites Gesetz über daS Reichstagswahlrecht. Im Reichsgefetzblatt wird folgendes „Zweites Gesetz über das Reichstagswahlrecht vom 18. März 1938" ver öffentlicht: Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlos sen, das hiermit verkündet wird: An die Stelle der Kreiswahlvorschläge kitt der! KeichSwahlvorschlag. Der Reichswahlvorschwg wird durch eine« oder! mehrere Bewerber bezeichnet. » 8 3. Für die RcichStagSwahl im Lande Oesterreich gelten die allgemeinen Bestimmungen über Reichstagswahlen, soweit nicht die Vorschriften für die Durchführung der Volksabstimmung in Oesterreich am 10. April 1938 eine abweichende Regelung enthalten. 8 4. Der Reichsminister deS Innern ist ermächtigt, die Bestimmungen über daS Wahlverfahren zu ändern, soweit es zur Vereinfachung deS Wahlverfahrens erforderlich ist. Berlin, den 18. März 1938. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Der Reichsminister de- Inner» Frick. angefahren, Lessen Besitzer das Zeichen des ersteren über sehen hatte und überholen wollte. Es entstand nur Each- schaden. 'WWWMMMlMMNWN» Hv^terverherftw» »es MtchswetteedtmiD«« Ausgabeort Dresden für Dienstag: Müßige südwestliche bis südlich« Winde. Vorübergehend zu nehmende Bewölkung, trocken, am Tage warm,, nachts stellen weise leichter Bodenfrost. Frühdunst oder Nebel. Am Sonntage herrschte in unserem Gebiete klares, heiteres Wetter. Infolge der starken Sonneneinstrahlung konnten di» Temperaturen am Tage im Flachland« auf 18 bis 20 Grad an- stelgen und selbst auf dem Fichtelberge wurde eine Höchsttempera tur von 12 Grad erreicht. Am Nordwestrqnde^des mächtigen mit« ^europäischen Hochs mgcht sich seit gesterk die, Au-Wirkung einen vckn Atlantik herkockmekden Störungsfrortt bemerkbar. Sie wird» sich weiter nach Osten bewegen, in Sachsen jedoch nur durch einq zeitweise einsehend« Bewölkungszunahm« in Erscheinung tr«t«n. s Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger für Dippottiswal-e, Schmiedeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2 — mit Altragen; einzelne Nummer 10 Apfg. :: Gemeinoe-Berbands-Gtrokonto Nr. 8 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aelteste Zeitung de» Bezirk» / Dieses Blatt enlhäli Lie amlllchen Bekanntmachungen Ler AmlShauplmonnschafk. Les Skadlratt und des Finanzamts Dippoldiswalde Montag, am 21. März 1938 Nr. 67 Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzelle 6 Mssa.; im L-rttell die SS Millimeter breile Miutmeterzetle 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 5 güttig. :: - ß 104. Jahrgang Vie Richtlinien für den Wahlkampf Der Führer über die Bedeutung der Abstimmung