Aus der Heimat Beilage zur „Weitzeritz'Zeitung" Die Hussitenkriege, ein Schrecken für unsere Grenzheimat. Don L. Baunack, Schmiedeberg. l2. Fortsetzung.) 4 .) Die Totenklage. Don den Deutschen waren 12 000 tot: 9000 Bürger, 2500 Ritter, 4—500 Freiherren, 12 Grafen. Don den edelsten meißnischen Geschlech tern hatten die Köckeritze, Schleinitze, Pflugke, Karlowitze, Schönberge schwere Opfer gebracht. Burggraf Heinrich II. von Meißen war tot. Kaspar von Schönberg auf Reinsberg war mit seinen fünf Söhnen er schlagen worden. Don Zwickau allein hatten 55 angesessene Bürger ihr Leben gelassen; von den 300 Freibergern waren keine 100 wieder heim gekehrt. Die Angabe, daß die Gebrüder Weigold, Walther und Rein hold v. Bernstein gefallen waren, belegt Klengel leider nicht. In allen Kirchen erschollen die Seelenmessen für die Blutopfer: „Welch yamer wart ym lande zu Doryngen vnde Myssen vnde zu Lusitzerlande von den armen Witwen vnde weißen, den yre liebe manne vnde vetir erslagen wurden vnde ussen blebin, des stehit nicht zu schreiben", so klagt ein Chronist jener Tage. Hier blutete nicht nur das sächsische Dolk; hier er hielt das ganze Deutschtum einen schweren Stoß! Und diese furchtbare Niederlage trat nur ein, weil der Kurfürst sein Markgrafenamt taten hemmender Reichsangelegenheiten halber vernachlässigte. 5 .) Derwüstung. Außig wurde im Sturm genommen, die Besatzung und Einwohner schaft hingeschlachtet — denn die Hussiten halten geschworen, keinem Deutschen das Leben zu schenken — und die Stadt angezündet. Don dem bis Ende des 14. Jahrhunderts wachsenden Wohlstände der Grau- pener Bürger und der durch den reichen Bergsegen geförderten Berg werke und Anlagen war nach 1426 nur wenig übrig. Allein die Burg Graupen hatte dem Angriff widerstanden. 6 .) Sachsens Landverlust. Friedrichs böhmische Pfänder fielen nach der Schlacht in die Hände der Hussiten.