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- Bezugspreis: Für eine« Monat.2.— mit Zutraaen; ilnzelne Nummer 10 Npfg. :: Gemeinoe-Verban-S-Girokonlo Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nus-er Heimat und -em Sachsenianö Dippoldiswalde. Seit gestern haben warme Luftmassen voll und ganz die Herrschaft an sich gerissen und haben den vielfach auch zu Eis gewordenen Schneemassen arg zugeseht. Eine kurze Zeit regnete es gestern nachmittag, meist aber zieht der Wind das ganze Tauwasser auf. Nach einer alten Nede soll Schnee, der nicht durch Aegen vergeht, wieder kommen. Nun, das wird diesmal auch Tatsache werden; denn über den Winker sind wir noch nicht hinweg, da kann uns der Schmetterling nicht täuschen, der am Sonntag so lustig einherflakterte, und die ersten Stare, die vom Baume pfiffen. Aber wenn auch wieder einmal Schnee wirbelnd herniederfällt, lange wird er nicht liegen bleiben, da ist die Erde schon zu warm und steht die Sonne zu hoch. Vorerst wollen wir uns freuen, daß die alten, schmutzigen Schneeresle verschwinden. Dippoldiswalde. Recht zeitig war unsere Jugend Heuke zur Fastnacht mobil und lief kostümiert durch die Stras sen. Vor. allem waren es morgens die noch nicht Schul pflichtigen, die als Pierrot oder in sonst einer Kostümierung, vielfach auch in Phantasiekostüm durch die Straßen liefen. Am Nachmittag wird es wohl noch bunter werden und lau ter zugehen. Hoffentlich unterbleibt aber das Schlagen mit Pritschen. — Anfang Februar wurden vom Schöffengericht der Kohlenhändler Brunö Topf in Freital und sein Sohn Ru dolf verurteilt, die in Wilmsdorf Kohlen im Mindergewicht verkauft und so Personen betrogen hatten. Dazu ist noch zu bemerken, daß die Genannten schon seit längerer Zeit aus den Reihen des ehrbaren Kohlenhandels ausgeschlossen wor den sind. Es lag also nicht nur betrügerischer, sondern auch unerlaubter Handel vor. ' — Die diesjährige Iägerprüfung zur Erlangung -es ersten Iahresjagdscheines findet im Kreis Dippoldis walde Mitte März statt. Anmeldungen sind umgehend beim Kreisjägermeister, Oberförster Berndt, Lungkwitz, einzu reichen. Fristverlängerung für Wyhnungs Umbauarbeiten. Der /Reichsarbeitsminister hat im vorigen Jahre zur Förderung Ler Schaffung von Wohnungen durch Umbauten Reichs,«- schüfst in Höhe von mehr als sieben Millionen RM. zur Ver fügung gestellt. Da die Umbauarbeiten in vielen Fällen nicht innerhalb der ursprünglich festgesetzten Frist vom 31. 3. 1938 ausaeführt werden können, hat der Reichsarbeitsminister di« sFrift bis zum 30. Juni verlängert. Dippoldiswalde. Rach erfolgreicher Arbeit endete am 20. Februar der 8. Kurzlehrgang an der Deutschen Müller schul« zu Dippoldiswalde. Der Besuch war auch dieses Mal wieder mS zur tzöchstzahl, mit Schülern aus fast allen deutschen Garten und drei Ausländern, gestiegen. Wenn auch manchem Berufskamevaden anfangs die plötzliche Umstellung von mehr körperlicher Arbeit auf vorwiegend geistige schwer kiel, so waren doch di« Erfolge recht gut. Leider konnten nicht alle Teil nehmer an der eindrucksvollen Verabschiedung teilnehmen. Es ist jedoch zu hoffen, daß der erkrankte Kamerad in einem der näch sten Hergänge genesen wieder eintreten kann, damit auch er, wie alle anderen bereits abgegangenen Besucher mit reichem Kön nen und Wissen in das Berufsleben zurückkehren kann. Es wird für jeden strebsamen Müller ein besonders freudiges Ereignis sein, wenn er an der Bildungsstätte d«S deutschen Müllerhand- werkS In kurzer Zett zu einem Fachmann ausgebilhet wird, der das Erlernte nutzbringend mit unter seine Berufskameraden neh men kann. Leider können nicht alle Teilnehmer zum Schluß Ihre Meisterprüfung in Dippoldiswalde ablegen- weil einige Hand werkskammern auS rein formeller Einstellung In ihrer Genehmi- «ung zurückhaltend sind. Doch auch im Helmatbezirk werden die von gulen Fachkräften geschulten Müller beweisen, -atz sie wür- kW, den Meistertitel zw führen. Mit einem Handschlag ent- netz vverstopiendirektvr Dr. Eckardt die Besucher, di« nun wie- der ihre Heimreise antreten. In einer Ansprache dankt« ein Teil nehmer im Namen t«s Lehrganges dem Direktor und dem ge- > samten Leh^rkollegtum für den in jeder Weise wertvoll erteilten I Fachunterricht. . Oclsa. Am Sonnabend und Sonntag fand in der Schule die Ausstellung von Kinderarbeit«n statt. Ein Zimmer zeigte Zeich nungen der verschiedenen. Schuljahr«, die teilweise recht beacht- lich« Leistungen tarsleIlten. Besonderes Interesse wurde jedoch den WerkunterrichtSarbellen entg«gengebrachh es waren Drachen urkd Flugmodelle und viel Niste aus Holz mit Segel, Steuer und Bänken ausgestellt. Die vberklasse zeigte statistisches Material, aus dem zu ersehen war, was alles aus dem Rohstoff Knochen herzestellt wird. Gar mancher von den vielen Besuchern wird nun verstehen, warum jede Woche von den Schulknaben Knochen ab geholt werden, die als Rohstoffe für uns eben unentbehrlich sind. Ein anderes Zimmer zeigte Handarbeiten der Mädchen. Neben den Klassrnarbeil«n gab eS noch Kissen-Stickereien und Strick arbeiten zu s«hen, die so gut gefielen, -ah viele sich beim Schauen gar nicht wieder trennen wollten. .. . - ' - tungen der nationalen Faschistischen Partei zu Ehren dcA Führers vor. Italienbesuch -er Führers In der ersten Hälftendes Monats Mai , Das reichhaltige Festprogramm sieht u. a. eine Flottenschau, eine Parade der Wehrmacht, Vorführungen der Land- und Luststreitkräfte sowie drei große Veranstal- Der Besuch des Führers und Reichskanzlers in Italien wird in der ersten Hülste des Monats Mai statt- finden. Der Führer und Reichskanzler wird während feines etwa achttägigen Aufenthaltes in Italien Rom, Florenz und Neapel besuchen. In Rom wird er im Quirinal Wohnung nehmen. heiser zur Ewigkeit unseres Volke; Kinderreiche Familien Sachsens erhalten Ehrenbücher Nachdem in den Gauen Berlin, Thüringen und Kur mark Ehrenbücher der deutschen kinderreichen Familie verliehen worden sind, wurden jetzt auch im Gau Sachsen hundert kinderreiche Familien mit dieser Auszeichnung bedacht. Den Sinn des Ehrenbuches für die deutsche kinder reiche Familie erläuterte in einer Kundgebung im Hygiene- Museum der Leiter des Rassepolltischen Amtes in der Gauleitung Sachsen der NSDAP., Gauamtsleiter Dr. Knorr, wenn er seststellte, daß im neuen Deutschland der Mensch nach seinem Einsatzwillen für Volk und Reich gewertet wird und danach, was er für den ewigen Bestand seines Volkes leistet. Jede Arbeit, die für die Zukunft des deutschen Vol kes geschieht, ist ebenso wichtig, wie das Schassen zur Sicherung unseres heutigen Lebens. Dabei muß man sich aber klar darüber sein, daß die nationalsozialistische Ras fenpolitik nicht etwa in der Kinderschar irgendeiner erb- untauglichen und asozialen Grotzsamtlie einen Ge winn sieht. Allein die erbgesunde kinderreiche Fa milie stellt einen wirklichen Reichtum für unser Volk dar. Die kinderreiche Familie bildet auch die beste Voraus setzung für die Erziehung des jungen Menschen im Sinne des Nationalsozialismus, denn der Junge und das Mä- ' del einer kinderreichen Familie lernt zuerst an seine Brü der und Schwestern denken und dann erst an sich selbst. In dem bewußten Bekenntnis zur kinderreichen Fami i'ie sehen wir', so schloß Gauamtsleiter Dr. Knorr, „eine »--7 Ehrenbücher an hundert Familien durch GauleiterReichs- statthalter Mutschmann. Nach einer kurzen Ansprache ' überreichte der Gauleiter jedem der Elternpaare, die vor- her von BDM.-Mädeln je einen Strauß duftenden Flie der erhalten hatten, das Ehrenbuch. Landesleiter des Bundes der Kinderreichen» Augustin, der zu Beginn der Kundgebung, der Fahnenabordnungen der nationalsozialistischen Organisationen sowie Vertre- ter der Partei, des Staates und der Wehrmacht beiwohn ten, dem Führer dankte, daß er die Eh" und das Ans»- hen der deutschen kindererichen Familie wiederherstellte, ließ die Feierstunde mit der Führerehrung ausklingen. Die ersten Ehrenbücher des Gaues Sachsen wurde» I an folgende kinderreiche Familien verliehen: Rudolf Angermann, Dresden-A.;^ Walter Augustin, Dres» k den-A.; Arthur Baht, Dresden-A.; Fran, Baumgarten^»«!. I tal: Paul Beck, Dresden-A.; Hans Bennewitz Leipzig W 3S, l Walter Bertram. Blauen i. V.; Paul Beyer, Dresden-A.; Hel« Dresden. Wieder aus strömendes Gas. In ihrer. Wohnung wurde eine 68 Jahre alte Einwohnerin durch Gas vergiftet aufgefunden. Wie die Ermittlungen «gaben, hatte die alte Frau den Gashahn versehentlich nur zur Hälfte zugedreht, so daß das Gas ausströmen konnte. Neugersdorf (Sa.). Drillinge im Kuhstall. Drillinge im Kuhstall gab es dieser Tage bei einem kauern in Seifhennersdorf. Die Kuh brachte drei völlig «usgewachsene und normal entwickelte Kälber zur Welt, die gesund sind. Auch dem Muttertier hat diese Retord- »eburt nichts geschadet. Bernstadt. Betriebsunfall. In einer Bern- itadter Baumwollabfallspinnerei geriet der Arbeiter Al- dert Loffmann aus Schönau mit der Hand in die Reiß- naschine; es ist fräglich, ob die verletzte Hand erhalten oerden kann. Obersrohna. Beim Spiel verunglückt. Ein Zunge wollte unter Zuhilfenahme eines Seiles auf einen kaum klettern, stürzte jedoch ab. Mit schweren Verletzun- zen mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. Annaberg. In. nicht geringe Aufregung wurden abends die Passanten und Anwohner einer Straße der äußeren Stadt versetzt, weil vom Dache eines zweistöckigen Hauses Hilferufe ertönten. Man bemerkte einen Knaben auf dem ! Dache, der, wie bekannt wurde, in Abwesenheit der Eltern durch ein in den Aausräumen gehörtes wiederholtes ver dächtiges Geräusch aufgeschreckt wurde und in seiner Angst im Nachthemd durch das Fenster auf das Dach kroch. Erst nach Eintreffen der Polizei und der Eltern könnt festgestellk werden, daß nicht Einbrecher, sondern — Mäuse die Erre ger der verdächtigen Geräusche in der Stille des nächtlichen Hauses waren. Syrau. Zehn Jahre Drachenhöhle. Die veithin bekannte Syrauer Drachenhöhlc kann in viesem Zahr auf ein zehnjähriges Bestehen zurückbticken, dem .ine besondere Feier in den Taqen vom 14. bis l6. Mat zedenkt. DaS Festprogramm bringt u. a, eine Weihe der Feierstätte an der Drachenhöhle sowie die Uraufführung :tnes Festspiels, ferner noch die Weihe eines Kreuzes an Stelle der bisherigen Liehktrch. Oelsnitz. Auf der Staatsstraße Hof—Oelsnitz ging am. Sonntagvormiltag in Flur Lauterbach die 53 Jahre alte Witwe Lohwasser aus Bärenloh in Richtung Untertriebet. Als sie eiypn Kraftwagen kommen hörte, drehte sie sich nach links um und wurde dabei vom Kraftwagen am Kopfe ge streift und in den Straßengraben geschleudert. Durch den Stoß war die Hirnschale zerschlagen worden, was den sofor tigen Tod herbeiführte. Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst meldet: Rrichsautobahnen: Zwilchen Dresden und Meerane NN» « «och in Walgebieten seftgesahren» Schneedecke; Schneealiitte ist gestreut; zwischen Halle und Altenburg schnee- und eiosrei, Ber- kehr unbehindert; Strecke gestreut. Reichsstraßen: 2m Flachland nor noch aus Waldstrecke» stellenweise Glatteis. im Gebirge itellenweUe Schneedecke, Glatt eis, tauend, Straßen sind und werden g«chr«ut. Wettervoeherfn»» »es »richswttter-imftes Ausgabeorl Dresden, " z für Mittwoch: Nach Vorübergang einer Regenfront bei frischen west^ lichen bis nordwestlichen Winden vielfach aufreißende Be- wölkung, aber noch Schauer. Geringer Temperatur-Rück- gang. E e r l a g e : Am Montag Hal eine Störungsfrvnt unser Geb.et durchquert; die Stärke der Niederschlaas- b.ldung war dabei örtlich sehr verschieden. Die Höchstwerts wurden in Chemnitz mit 7 Liter, in Annaberg mit 14 Liter dem Fichtelberg mit 9 Liter pro Quadratmeter fest- gestellt, lieber Westdeutschland sind bereits wieder die er- sten Auswirkungen einer neuen Störungsfront festzustellen, welche in der Nacht zum Mittwoch über Mllteldeutschlan» hinwegziehen werden. Auf ihrer Rückseite wechen von England her etwas mildere Luftmassen herangeführt. Dienstag, am 1. März 1938 104. Jahrgang j Nr. SO Aeltefte Zeitung des Bezirk» Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast, der StadlralS «nL deck Finanzamtr Dippoldiswalde Reiher itzZeitung Tageszettung un- Anzeiger für Dippolöiswal-e, Schmieöeberg u. A. ! Wuttgnprett: M. 4« Mtlllmtter br.A . I ZrLLL ALLSWL I MVHALKV?». »