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4 t teiheritz-Jeitung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 1v Npfg. :: Gemeinoe-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 123 48 Aeltefte Zeitung des Bezirks Meset Blatt enthält die amtlichen Bestannimachongen der Amtshauptmannschafk, des StadkratS vnd der Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Di« 46 Millimeter breite - MillimeterzeUe 6 Rpfa.: im Lertkeil die VS - Millimeter breite Mllttmeterzetke 18 Rpfg. ' :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: t :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 5 gätttg. :: 104. Jahrgang Donnerstag, am 10. Februar 1938 Nr. 34 N«ü der Heimat ««- dem SachleMan- Dippoldiswalde. Wir brachten vor einigen Tagen die Notiz, daß der Bürgermeister einer sächsischen Mittelstadt alle die abstrafen läßt, die Papier, Zigarettenschachteln usw. auf die Straße werfen. Es ist ihm sicher nicht um die Markstückchen zu tun, die damit dem Skadtsäckel zufließen, vielmehr darum, das Aussehen und Ansehen seiner Stadt zu heben und dabei deren Einwohner zur Ordnung zu er- ziehen. Welch schlechtes Bild das herumliegende Papier macht, davon kann sich ja jeder tagtäglich selbst überzeugen, er braucht nur einmal achtsamen Auges durch die Straßen zu gehen. Morgen für Morgen geht ein von der Stadt Beauftragter durch die Straßen und liest das weggeworfene Papier auf. Könnte er nicht viel nützlicher beschäftigt wer den, wenn alle auf sich hielten und alles Papier dorthin werfen, wo es hingehört. Aber er ist ja kaum vorüber, da liegt auch sicher schon wieder Papier da. 1lnd nicht nur das. Man scheut sich oftmals gar nicht, an die Straßen gren zende Gartengrundstücke „als Papierkorb" zu benutzen. Da wird das letzte Stäbchen aus der Schachtel geholt, noch ein mal auf deren Deckel aufgestoßen und, während es die Rechte zum Munde führt, da fliegt die leere Schachtelauch schon in kühnem Bogen in die Anlagen, auf die Straße usw. Hindenburg-Park, Lutherplatz sind ja ganz besonders „bevorzugte" Stätten für solche Unart. Es steigt einem der Groll hoch, wenn man solche Liederlichkeit sieht, die zu ver meiden in jedes anständigen Menschen Person selbst liegt. Es ist doch eine geringe Mühe, die Papierreste, die leeren Zigarettenschachteln usw. bei sich zu behalten, bis man zu einem Papierkorb kommt. Auch das liegt im Sinne des Bierjahresplanes. Wer sich aber nicht an Ordnung ge wöhnen kann, dem täte es recht gut, wenn er, wie in jener Stadt, um eine Mark erleichtert wird, vorläufig aber mag er stille sein, wenn ihn ein Ordnungliebender auf seinen Fehler aufmerksam macht. Handeln aber alle nach dem Gebot der Sauberkeit auch in dieser Hinsicht, dann wird das Stadtbild so schmuck sein, daß jeder seine Helle Freude hat. Dippoldiswalde. Am 16. und 17. Februar wird an der Hans-Schemm-Schule öffentlicher Unter richt gehalten werden. Die Eltern haben an diesen Tagen Gelegenheit, ihre Kinder im Unterricht zu beobachten. Dippoldiswalde. Die Landarbeiter-Berufs fortbildung der Kreisbauernschaft Dippoldiswalde steht im Monat Februar unter dem Thema: „Unfallverhütung bedeutet Schutz der Arbeitskraft". Es sind Filmvorkräge, die in Kreischa, Reinhardtsgrimma, Liebenau, Dippoldis walde, Nassau, Friedersdorf, Sadisdorf und Ruppendorf abgehalten werden. — Gerälemeisterschaflen des Bannes 218. Erstmalig finden in diesem Jahre in der Hitlerjugend Bannmeister schaften im Geräteturnen stakt, die sich in den Gebiets- und Reichswettkämpfen weiter fortsetzen. Die Wettkämpfe, die einen Geräte-Sechs-Kampf und einen Geräle-Sieben-Kampf enthalten, der je nach Leistungsstand der einzelnen Gefolg schaft beschickt werden kann, werden' im Bann 216 am Sonntag, den 13. Februar, von 9—11 Uhr in der ATV.- Turnhalle abgehalten. Wenn in diesem Jahre auch nur sie ben Mannschaften sich an den Wettkämpfen beteiligen, und Zwar aus den,Gefolgschaften Dippoldiswalde, Kreischa, Hök- kendorf, Schmiedeberg, Glashütte, Altenberg, Rechenberg- Bienenmühle und der Motorgefolgschaft des Bannes 216, so versprechen die Wettkämpfe doch, einen interessanten Ein blick in die körperliche Ertüchtigungsarbeit der Hitlerjugend zu geben. Die Bevölkerung kann sich dabei von den Lei stungen der Hitlerjungen überzeugen. Wichtig fitr Jnvalidcnwitwcu! Nach dem Gesetz zum Ausbau der Rentenversicherung vom 21. Dezember 1937 wird die Witwenrente ohne Nachweis der Invalidität gezahlt, wenn die Witwe znr Zeit des Todes des Ehe mannes oder — falls der Ehemann vor dem I. Januar 1938 gestorben ist — am 1. Januar 1938 mehr als drei., Kinder erzieht, die berechtigt zur Waisenrente sind. An träge auf Gewährung der Witwenrente werden bei oen Wohlfahrtsämtern entgegcngcnommcn. Die Bewilligung der Rente geschieht nur auf Antrag. — Wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung standen der Angeklagte Edwin K. und der Angeklagte Max Sch. vor der 32. Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden. Beiden war ein Verschulden an einem folgen schweren Unfall zur Last gelegt, der sich am 18. August 1937 Beschleunigung der französischen Kriegsmaterialherstellung Zwei 35000-Tonnen-Linienschisse als Zusatzbauten Paris, 9. Februar. Landesverkeidigungsminister Dala dier, Luftfahrkminister Guy-la-Chambre und Kriegsmarine minister Bertrand erstatteten am Mittwoch vor den ver einigten Kammerausschüssen für Heer, Kriegsmarine und Luftfahrt über die Reform der Landesverteidigung Bericht. Daladier erläuterte die neue Zusammenfassung der Landes verteidigung und wies vor allem auf die großen Anstrengun gen hin, die für den Ausbau der Luftwaffe unternommen werden müßten. Er berichtete über die ersten unter der Oberleitung von General Gamelin durchgeführten Maß nahmen und über die Vorkehrungen zur Beschleunigung der Herstellung des Kriegsmaterials. lieber diese amtliche Verlautbarung hinaus erfährt man, daß die finanzielle Anstrengung auf dem Gebiete der Lan desverteidigung nach den Aussagen der Ausschußmitglieder sehr wohl mit der Verteidigung der Währung und des Schatzamtes in Einklang zu bringen sei, da es sich finanziell lediglich um Berichtigungen der für das laufende Jahr vor- gesehenen Kredite handeln würde. In der Rüstungsindustrie würde man eine Ausnahme von der 40-Stunden-Arbeits- woche machen und sogar Ueberstundcn vorsehen, und zwar nicht nur in den Arsenalen und in den verstaatlichten Wer ken, sondern auch bei den Privatunternehmen, die Roh stoffe oder Material für Landesverteidigungszwecke liefern. Nach der gemeinsamen Sitzung der Kammerausschüsse für Landesverteidigungsfragen Hörle der Kammerausschuß für die Kriegsmarine einen Vortrag des Kriegsmarine ministers Bertrand. Der Kricgsmcumcminister wies auf die Notwendigkeit der Auflegung eines neuen Floltenbau- abschnitles hin, der vor allem für die Verteidigung der französischen Besitzungen in Uebersee die Anlage von Roh- stofslagern auch an flüssigen Brennstoffen erforderlich macht. Ferner erklärte der Kriegsmarincminisicr Bertrand, er werde in einem der nächsten Ministcrräle die Genehmigung zum Bau von zwei neuen 35 OOO-Tonnen-Linienschiffett außerhalb des Flottenbauabschnittes von 1938 beantragen. Die zur Zeit im Bau befindlichen Kriegsschiffe seien im Rückstand, der Bau müsse beschleunigt werden, sonst würde die italienische Kriegsflotte 1942 einen größeren Tonnage- gchalt an neuen Schiffen haben als die französische, undf Frankreich würde dann nicht mehr imstande sein, allein dis ihm im Mittelmeer obliegenden Aufgaben zu erfüllen. Aus der Mitte des Kriegsmarineausschusses wurden einige Bedenken gegen die Vereinheitlichung des Ober befehls der gesamten Landesverteidigung zu Gunsten der besonderen Stellung der Kriegsflotte geltend gemacht. So dann beschloß der Ausschuß, der Regierung die unverzüg- liche Beantragung der Kredite für einen umfangreichen neuen Flotkenbauabschnitt und für besondere Verteidigung^ Vorkehrungen in den Kolonien anzuempfehlen. lieber die Sitzung der Vereinigten Kammerausschüsse wird in den Wandelgängen der Kammer noch folgendes be kannt: Daladier habe betont, daß die Verabschiedung großer Zusahkredite zur Besserung des Rüstungsherstellungstempos für den Augenblick nicht notwendig erscheine, da die Werke erst imstande sein müßten, die ihnen etwa zu übertragenden Bestellungen auch auszuführen. Die dem Kriegsministerium unterstellten Werke könnten das, nicht aber die, die vom Kriegsmarine- oder Luftministerium abhingen. Namentlich in der Herstellung gewisser Flugzeugmuster seien Verzöge rungen und Ausfälle festzustellen gewesen. Die Beschleunigung der Flotten-«und Luslflottenbaulen werde auch durch das Fehlen von Facharbeitern erschwert. Frankreich verfüge hierfür nur über 40 000 Facharbeiter gegen 80 000 in Italien. In den Werken für die Landes verteidigung werde wöchentlich in Frankreich nur 37 Stun den gearbeitet und keine Ueberstunden geleistet. Denn die Arbeiter stünden auf dem Standpunkt, sie könnten bei ihrer auf einer Baustelle in Allenberg ereignete. Eine mit sechs Feldbahngleisstücken beladene Kipplore kippte infolge Versagens der Sperrvorrichtung plötzlich um, so daß die Schienen herunterstürzten und zwei Arbeitskameraden der Angeklagten unter sich begruben. Einer von ihnen erlitt einen Schädelbruch und einen Bruch der Wirbelsäule und war sofort tot, während der andere mit einem Beinbruch und anderen Verletzungen davonkam. Dem Angeklagten K., der auf der Baustelle einen leitenden Posten bekleidete, wurde der Vorwurf gemacht, daß er dem Mitangeklagten den Auftrag erteilte, die Gleisstücke auf den Kipploren zu befördern, obwohl die UnfallvcrhlltungSvorschriftcn eine solche Beförderung ausdrücklich verboten. Dem Mitange klagten Sch. fiel zur Last, daß er diesen Auftrag auch dann ausgeführt hatte, als er von anderer Seite gewarnt, auf die Gefährlichkeit hingewiesen und aufgefordert worden war, keine Kipplore, sondern einen Plallenwagen zum Transport zu benutzen. Die Strafkammer überzeugte sich nach der Beweisaufnahme von der Schuld beider Angeklagten und verurteilte Sch. zu 2, den Angeklagten K. zu 4 Monaten Gefängnis. Dresden. In der Ausschuß-Sitzung des Gebr. Arnhold- schen Pensionsvereins ist beschlossen worden, den Verein unter dem Namen Dresdner Pensionüverein forkzuführen. Der Pensionsverein hat eine vollständige Umstellung erfah ren. Im Interesse der Versicherten ist unter Führung des Gauleiters und ReichsstalthallerS in Sachsen im Einverneh men mit dem ReichSaufsichlSamt für Privatversicherung der Einfluß des nichtarischen Bankhauses Gebr. Arnhold aus- geschallek worden. Pirna. Am Dienstagabend sprang eine weibliche Per son, vermutlich die seit Anfang Januar hier aufhältliche Lieselotte Freytag aus Berlin-Wilmersdorf, von der Elb- brücke in die Elbe. Nach mehreren Hilferufen ging sie un ter. ' Bisher konnte die Leiche noch nicht geborgen werden. Stolpen. Lin Verkehrsunfall ereignete sich Montag nachmittag an der gefährlichen Straßenkreuzung am Gast haus zur Linde. Ein von der Umgehungsstraße her kom mender Personenkraftwagen stieß an der Kreuzung mit dem aus der Stadt kommenden fahrplanmäßigen Postautobuü zusammen. Letzterer kam sofort zum Stehen, der Per- soncnkraftwagen überschlug sich und lag in entgegengesetzter Fahrtrichtung, die Räder nach oben. Die Insassen des Per sonenkraftwagens kamen glücklicherweise mit leichteren Verletzungen davon. Die Fahrgäste des Postaukobus konn ten nach Eintreffen eines Ersatzwagens die Fahrt nach Dresden fortsehen. Lengenfeld. Unfall der Mutter, Tod des Kindes. Eine junge Mutter, die hier ihr drei Wvchcn altes Kind badete, wurde plötzlich von einem Unwohl sein betroffen. Sie stürzte ohnmächtig zu Boden. Da keine Lilfe zugegen war, ertrank das Kind im Bad. Eitraßenwetterdienst RelchSautobahnrn sämec- und eisfrei. RcichSstraken „nd eisfrei In höheren Gebirgslagen nur noch stel lenweise Glatteis. Straften sind gestreut. Wtttervorherfag« Ueichüwetterdienst«« Ausgabeort Dresden für Freitag: Zeitweilig kräftig auffrischender westlicher Wind.- Meist wolkig. Vereinzelt Schauerniederschläge, im Flachlande als Regen, im Gebirge teilweise mit Schnee vermischt. Wetterlage: Ueber Mitteleuropa ist der Hochdruck einfluß nunmehr ganz erloschen. Daher kann heute eiste Niederschlagssront, welche zu einem nordöstlich von Island gelegenen Störungszentrum gehört, inzwischen ungestört über Deutschland hinwegziehen. Die Front wird die aktische Kaltluft über Rußland wieder nach Norden verdrängen und in unser Gebiet zunächst mildere Luftmassen heran ziehen. Ein starker, über dem Atlantik bei Island liegen der Luftdruckanstieg macht jedoch wieder einen Vorstoß et was milderer Luft von Nordwesten her wahrscheinlich. Ob und inwieweit sich diese in Mitteleuropa auswirken wer-- den, läßt sich allerdings zur Zeit noch nicht genau beurteilen-